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  #1  
Alt 26.04.2010, 21:41
choclit84 choclit84 ist offline
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Standard Siegelringkarzinom

Hallo alle zusammen,

also ich weiß nicht genau ob es auf meine Frage eine eindeutige Antwort geben kann, aber ich probiers einfach ma. Bin seit heut nachmittag ziemlich aufgewühlt und brauch einfach mal Meinungen von Leuten die sich mit dem Thema auskennen.

Also heut nachmittag eröffnete uns mein Schwiegervater das er Magenkrebs hätte. Die Ärtzin rät dazu in 2 Wochen mit Chemo anzufangen und in 6 Wochen soll der gesamte Magen entfernt werden.
Ich war erstmal total geschockt und bekam den Befund des Arztes zu lesen. Naja so wirklich viel ist nicht hängengeblieben, also makroskopisch ist wohl keine karzinogene Veränderung zu sehen, aber laut mikroskopischen Befund handelt es sich um ein Siegelringkarzinom.

Ist es mit dieser (zugegeben sehr ungenauen) Diagnose wirklich immer eine komplette Magenentfernung notwendig? Und wenn ja, eilt eine Operation dann? Mein Schwiegervater will die Operation nicht durchführen lassen und erstmal einen anderen Arzt befragen.
Ich habe wirklich große Angst um ihn und weiß garnicht was ich mit dieser Diagnose nun anfangen soll.

Also ich freue mich über jede Antwort.

Viele Grüße
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  #2  
Alt 26.04.2010, 22:30
Benutzerbild von Christian S.
Christian S. Christian S. ist offline
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Standard AW: Siegelringkarzinom

Hallo choclit,

ja eine Entfernung des Organs ist unumgänglich. Es hat was mit der Art des Karzinoms zu tun. Da Siegelringzellkarzinome vom Typ diffus sind, besteht die Gefahr das im näheren Umfeld des Karzinoms auch Krebszellen zu finden sind. Würde man das Karzinom herausschneiden, bestünde die Gefahr einer Streuung weil Krebszellen in andere Bereiche kommen könnte, sogenannte Tröpfchen-Metastasierung. Es ist auch für den weiteren Verlauf wesentlich besser als eine Teilresektion.

Dein Schwiegervater sollte sich von seinem Hausarzt sofort eine Einweisung in ein Krankenhaus geben lassen, da erfolgen die weiteren Untersuchungen.

Die bildgebende Diagnostik wird das weitere Procedere auftun. Zunächst muss die Operabilität geklärt werden und wenn dieses gegeben ist wird die weiteren histologischen Befunde aller entnommenen Lymphknoten die weiteren Verfahren bestimmen.

Also nicht verwirren lassen, ab ins Krankenhaus, operieren lassen und weiter sehen.

Das Leben ohne Magen ist sehr gut möglich. Es ist zwar eine Umstellung aber nicht so dramatisch. Er wird lernen damit zu leben, sich an die vielen Mahlzeiten gewöhnen.

Alles Gute und seht zu so schnell als möglich zur Operation zu kommen.

Geändert von Christian S. (26.04.2010 um 22:36 Uhr)
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  #3  
Alt 27.04.2010, 10:19
choclit84 choclit84 ist offline
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Beiträge: 2
Standard AW: Siegelringkarzinom

Hallo Christian,

vielen Dank für deine schnelle Antwort!
Ich hatte zwar noch gehofft, dass es einen anderen Heilungsweg gibt, aber dann muß es wohl oder übel zur Magenentfernung kommen
Ich hoffe er lässt sich auch schnell davon überzeugen, nicht das es noch schlimmer wird.
Also vielen Dank und viele Grüße
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  #4  
Alt 27.04.2010, 10:49
der_weg der_weg ist offline
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Beiträge: 500
Standard AW: Siegelringkarzinom

Meine Tante hatte auch ein Siegelringzellkarzinom, in einem lokal sehr weit fortgeschrittenen Stadium (also so groß dass man es auch Makroskopisch gesehen hat), sie wurde auch nach dem Schema
Chemo-Magenentfernung-Chemo behandelt, und ist jetzt seit 3 Jahren krebsfrei und es geht ihr gut.
Glaub mir, die Magenentfernung, ist von allem, was einem da passieren kann, das kleinste Problem.
Solange er keine Metastasen hat, gibt es eine Heilungschance, aber eben nur mit OP.
LG, Sophie
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  #5  
Alt 27.04.2010, 11:12
Benutzerbild von Christian S.
Christian S. Christian S. ist offline
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Beiträge: 451
Standard AW: Siegelringkarzinom

Hallo choclit,

mir wurde damals eröffnet auf die Frage ob es einen anderen Weg gäbe als der Stahl. Mein Internist sagte mir:"Operation und Chemotherapie wird folgen." Das waren die Worte. Allerdings folgte keine Chemotherapie weil keinerlei Lymphknoten befallen waren. Am Ende galt ich als neugeboren und tatsächlich ist bis heute auch nicht wieder was aufgetaucht.

Dein Schwiegervater wird das gut schaffen. Wenn er ein wenig Kampfgeist hat und diese Geschichte nicht so problematisch betrachtet, dann wird er sich recht bald dran gewöhnen und damit leben lernen.

Ich laufe heute mittlerweile über 1000 Kilometer im Jahr, komme mit dem Essen sehr gut zurecht. Kann nur danke sagen das ich damals die richtigen Ärzte hatte die sehr schnell reagiert haben.

Alles Gute für euch.

Christian
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  #6  
Alt 03.05.2010, 11:37
Herbert A Herbert A ist offline
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Beiträge: 1
Standard AW: Siegelringkarzinom

Ich habe ein Siegelringkarzinom uT1 uN0. Es ist aus einem Magengeschwür vom Oktober 2009 hervorgegangen. Das Karzinom befindet sich in der Darmwand eines abheilenden Ulcus. Die Operation (Magen 4/5 raus) soll am 26.Mai 2010 sein.Warum kann man nicht das Karzinomgebiet ca. 4cm Durchmesser entfernen?
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  #7  
Alt 03.05.2010, 11:47
der_weg der_weg ist offline
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Registriert seit: 18.07.2007
Beiträge: 500
Standard AW: Siegelringkarzinom

Die Gefahr, dass im restlichen Magen noch nicht mehr makroskopisch nicht sichtsbare Karzinomzellen verstreut sind, ist viel zu groß.
So ein Siegelringzellkarzinom ist recht aggressiv, da ist das wirklich das einzig sinnvolle, das großzügig zu entfernen.
Die Probleme, die wenn es nicht vollstädnig entfernt wird, auf Dich zukommen würden, sind größer als die des Lebens ohne Magen.
Wenn das Ding einmal metastasiert ist, denn gibt es keine Heilungschance mehr, also besser jetzt alles großzügig entfernen.
Du siehst ja an Christians Beiträgen, dass man ohne Magen ein fast normales Leben führen kann; und ich sehe das auch bei meiner Tante.
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