Siegelringzellen

[Benny81]

Hallo!

Mein Vater ist vorrige Woche ins KH eingeliefert worden wegen Magenschmerzen. Diverse Untersuchungen wurde gemacht. Sie haben ihm dann 3 Liter Flüssigkeit aus dem Bauchraum gezogen. Entsprechende Tumormarker wurden gemacht da er auch an Lymphknotenkrebs erkrankt ist ( seit Jahren aber ohne Komplikationen). Diese Woche haben sie ihm nochmal 4 Liter gezogen. Nach weiteren Untersuchungen hatten wir eine Diagnose : Siegelringzellen!

Von Berufwegen müsste ich eigendlich mit solchen Botschaften besser umgehen können ( Pflegehelfer im Altersheim ), aber ich bin den ganzen morgen schon am weinen. Ich trau mich nicht mal meine Mutter anzurufen, weil ich immer der "starke" bin!

Hab die Nachricht gestern von meinem Bruder bekommen, der hat gesagt das wir nur hoffen können das der Tumor nicht gestreut hat weil sonst sehr wenig Hoffnung bleibt das ganze zu überstehen. Ich hab auch keine Ahnung wie viel Kraft meine Vater noch hat von wegen Chemo, OP. Hab wirklich Angst das er Aufgibt! Ich versuch wirklich natürlich den Starken zu makieren und Hoffnung in der Familie aufrecht zu erhalten aber es ist wie sich alle vorstellen können nicht grade einfacht.

Ich kann leider nichts machen als nur für ihn da zu sein! Ich würd alles für diesen Menschen aufgeben ( Job, Wohnung etc. ) wenn´s ihm nur helfen würde!

Ich wünsche uns allen ( Bedroffenen und deren Angehörigen ) viel Kraft, Glück und positive Energie! Ich geb die Hoffnung nicht auf und Ihr mit Sicherheit auch nicht!

Eine Bewohnerin bei mir im Altersheim hatte immer einen Spruch an der Wand ( der jetz bei mir im Zimmer hängt ) : Zweifle nicht am blau des Himmels, wenn über deinem Dach dunkle Wolken stehen!

MfG

Benny81

[der_weg]

Hallo Benny,

es ist immer was anderes wenn es Leute aus der eigenen Familie betrifft als wenn man die "nur" auf Arbeit sieht.
Manchmal ist es sogar dadurch dass man Fälle, wo es nicht gut ausging von der Arbeit kennt, noch schwerer, weil man denn ja immer befürchtet, dem in der Familie könnte es ja auch mal so gehen.

Meine Tante hatte vor gut 3 Jahren Magenkrebs, auch mit Siegelringzellen.... ich war im Rahmen des Studiums auf der Onkologie tätig und habe auch viele Patienten mit Magenkrebs gesehen, und in den fortgeschrittenen Stadien ging das selten gut aus....

Meine Tante hatte ein lokal fortgeschrittenes Stadium, zudem eine aggressive Form und hatte das trotz Beschwerden viel zu lange verschleppt..... Als ich den Befund sah dachte ich auch erstmal, oh je, das kann ja kaum gut gehen, 5 Jahres Überlebensrate unter 20%.

Sie hatte 2008 denn die Behandlung abgeschlossen und ist seit dem krebsfrei und hat fast ihr altes Leben wieder. Naja fast, kann nicht mehr alles essen und nicht mehr arbeiten seit dem (zu anstregend), aber sie ist auch schon 60, da geht das.

Auch so von dem her was man hier so liest, ist das ein ausgesprochener Glücksfall..... Die meisten haben dieses Glück nicht in dem Stadium.

Im Fall Deines Vater sieht es so von dem was man hier so liest nicht gut aus, denn wenn die Siegelringzellen um Bauchwasser sind und so viel Bauchwasser vorhanden ist, denn scheint es so als sei der Tumor schon außerhalb des Magens, also im Bauchfell. Ist aber nur eine Vermutung.... Was nun wirklich ist können Dir definitiv nur die behandelnden Ärzte sagen.

Warte erstmal ab was man euch dort sagt.

Viele Grüße
Sophie

[Benny81]

Hallo Sophie!

Du hast recht! Sowohl mit dem "nur auf Arbeit" als auch mit dem abwarten was die Ärzte sagen. Ich hab diese Zellen bis vor kurzen noch nicht gekannt und hab mich daher im Internet infomiert.

Der Krankheitsverlauf, Überlebensrate etc. haben mich so verrückt gemacht das ich nicht wusste wohin mit diesem Gefühl der Hilflosigkeit. Dadurch bin ich auf dieses Forum gekommen um für mich und vieleicht auch andere dieses Gefühl zu verarbeiten.

Den das wichtigste für Angehörige ( habe ich durch meine Arbeit gelernt ) ist verstanden zu werden bzw. sich mit Menschen zu "unterhalten" die das selbe durch machen oder gemacht haben.

Die Trännen wo ich beim schreiben meines Beitrags vergossen hab, haben mich zumindest "arbeitsfähig" gemacht.

Ich hab leider noch immer keine Informationen wie es meinem Vater im Moment geht. Haben sich die Zellen vermehrt oder nicht? Welche Chancen hat er? Hat er noch Kraft? Ich hab keine Ahnung. Aber ich geb die Hoffnung nicht auf! Für meinen Vater und für meine Mutter! Das sollte keiner hier, den ohne Hoffnung ist der Kampf schon verloren!

Vielen Dank für deine Antwort!

MfG

Benny

[Benny81]

Mein Vater bekommt jetz einen Port gelegt, danach kommt er nach Hause.
Sie haben beschlossen ( meine Eltern ) die Chemotherapie ambulant zu machen.
Bin mir zwar nicht sicher ob das eine so gute Idee ist, aber mein Vater hat nicht grad die besten Erinnerungen an Krankenhäuser.

Habe sogar überlegt ob ich wieder zu meinen Eltern ziehen soll. Werd auch sehr wahrscheinlich mit meiner Chefin sprechen das sie mich von den Stunden her etwas runterfährt das ich zumindesten öfter Zuhause bin.

Muss aber alles nochmal in der Familie besprochen werden. Ich weiss nicht mal was mich da erwartet weil ich bei der ersten Chemo ( Morbus Hotschkin ) sehr klein war.

Werd auf jedenfall versuchen den beiden den Rücken frei zuhalten!

MfG

Benny