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  #1  
Alt 11.07.2006, 15:47
jul jul ist offline
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Registriert seit: 11.07.2006
Beiträge: 22
Standard schwarzes loch

hallo, ihr lieben,

nachdem ich viele beiträge gelesen habe, wollte ich euch auch mal mein herz ausschütten.

bin 38, sep letzten jahres diagnose gebärmutterhalskrebs, stadium IIb, bestrahlung und chemo mit cisplatin.

diese zeit war körperlich u psychisch furchtbar anstrengend und ich habe oft gedacht, wozu das alles. ich hab keine familie,nur noch meine mutter und mir ging es auch vor der diagnose nicht gut. jahrelange therapie hat nicht viel gebracht.

diesen kampf habe ich dann aber durchgehalten. man hatte ja immer etwas zu tun, termine, nebenwirkungen bewältigen....

jetzt ist das fünf monate her und die angst vor einem rezidiv nimmt mir die luft zum atmen.

ich fühle mich schlapp, depressiv und von den gesunden nicht verstanden. kann man vielleicht auch erst verstehen, wenn man selbst ähnliches erlebt hat.

ich habe das gefühl, ich spüre dass da wieder was kommt. es ist ein grauen in mir, das nur selten mal weggeht.

gibt es jemanden, dem es aktuell ähnlich geht?

jul
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  #2  
Alt 11.07.2006, 20:09
Benutzerbild von Astrid21
Astrid21 Astrid21 ist offline
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Registriert seit: 27.10.2005
Ort: Flensburg
Beiträge: 35
Daumen hoch AW: schwarzes loch

hallo Jul
Ich kann deine Ängste vor einem Rezidiv nach empfinden , ich habe sie auch .
Ich habe gelernt ,damit umzugehen , denn das muß man lernen.
Dazu brauchte ich die Hilfe einer Pychologin , sie hat mit mir Wege gefunden diese Ängste zu formulieren , damit sie nicht überhand nehmen , dazu gehört unter anderem ein Paket selbstdisziplin......... denn ich will glücklich leben.
Ich will mein Leben selbst bestimmen und es nicht vom Krebs bestimmen lassen.
Wir haben nur ein Leben und jeder hat seinen ganz persönlichen Weg den er gehen muß , sollte mein Krebs wieder kommen werde ich wieder kämpfen um zu leben , bis dahin genieße ich jeden Tag und versuche etwas zu bewegen.
Ich wünsche dir das du es auch schaffst Bis dahin liebe Grüße Astrid21
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  #3  
Alt 11.07.2006, 22:38
Benutzerbild von petra9
petra9 petra9 ist offline
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Registriert seit: 21.05.2005
Ort: Mecklenburg-Vorpommern
Beiträge: 151
Standard AW: schwarzes loch

hallo jul , auch ich kann deine ängste verstehen. ich hatte auch letztes jahr gebärmutterhalskrebs und wurde operiert.hatte schon vorher bestrahlung und chemo.hatte vor der chemo IIb und danach Ia.aber diese gedanken verfolgen einen immer wieder.leider ist mein mann letztes jahr an bsdk erkrankt und im jan. leider verstorben.dies hat mir gezeigt, wie schnell es doch gehen kann.inzwischen arbeite ich wieder ganztags und habe ablenkung. aber man sitzt doch oft zu hause und macht sich gedanken. schlimm sind auch die tage vor der nachsorge.war jetzt schon 3 mal da und es war auch alles in ordnung. im herbst werde ich wieder zur kur fahren. arbeitest du denn schon wieder? ich wünsche dir alles gute. viele grüsse petra
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  #4  
Alt 12.07.2006, 10:34
jul jul ist offline
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Registriert seit: 11.07.2006
Beiträge: 22
Standard AW: schwarzes loch

vielen lieben dank, ihr beiden,

ja es schwankt halt von tag zu tag.
hängt auch davon ab, wie ich mich körperlich fühle. es ist dann gar nicht mehr auseinanderzuhalten, ob das die nebenwirkungen sind, ob was wiederkommt oder
ob es die psyche ist. naja.

ich hab wohl auch zu viel zeit zum grübeln, da arbeitslos.

außerdem plagt mich noch ein langwieriger liebeskummer.

erstmal vielen dank, und alles gute für euch.
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  #5  
Alt 12.07.2006, 13:43
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
Ort: fast im Taunus
Beiträge: 1.751
Standard AW: schwarzes loch

Hallo Jul,
hast Du Dir auch mal überlegt, was es außerhalb des schwarzen Loches noch alles gibt?
Mir war damals schnell klar, daß ich erst in ein (psychisches) Loch gefallen war, da hatte der Krebs dann leider auch noch Platz.
Mir war aber auch klar, daß all das Schöne, was außerhalb des Loches existiert, sehr viel wichtiger ist.
Das war vor fast 6 Jahren!
Ich wünsche Dir und allen anderen hier einen angstfreien Blick auf das Schöne und Liebenswerte im Leben.
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .

Geändert von Rudolf (12.07.2006 um 13:45 Uhr)
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  #6  
Alt 14.07.2006, 15:41
floh floh ist offline
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Registriert seit: 02.10.2005
Beiträge: 156
Standard AW: schwarzes loch

Hallo Jul,

ich bekam im Mai 2004 Krebs. Ich wollte und konnte nie verstehen, warum das so ist, weil meine Behinderung nimmt mich schon zu genüge in Anspruch.

Auch ich war in diesem schwarzen Loch. Mit der Zeit habe ich aus diesem Tief herausgefunden, denn ich konnte es eh nicht mehr ändern. Also habe ich angefangen positiv zu denken.

Die Chemozeit empfand ich ebenfalls als sehr schlimm. Fühlte mich einsam und alleine, obwohl ich liebe Menschen um mich herum hatte.

Erst vorgestern war ich mal wieder zum CT und obwohl ich das Ergebnis erst am Montag bekomme, bin ich davon überzeugt, dass alles in Ordnung ist!!Das sagt mir mein Körper.

Ich lebe jetzt das 2. Mal und das lass ich mir durch nichts und niemanden kaputt machen!!!!!
Ich wünsche Dir für die Zukunft alles erdenklich Liebe und Gute!!!! Du wirst das schaffen!!!!!

Liebe Grüße
floh
__________________
Gruß floh
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