Brachytherapie im Anschluss an Wertheim OP bei pT1b G2 pNO LO VO RO

[**eva**]

Was für ein tolles Forum hier!

Bin ganz neu hier und finde den Austausch klasse!

Am 11.05. wurde bei mir im Rahmen einer Ausschabung histologisch Gebärmuttrekrebs festgestellt und ich wurde am 18.05. nach Wertheim operiert. Die OP ist super gelaufen, heute wurde ich entlassen. Gestern wurde mir gesagt, es seien keinerlei weitere Therapien nötig und ich habe ab 10.06. eine Anschlussreha festgemacht.
Heute bei der Entlassung riet mir der Chefarzt, im Anschluss noch eine Brachytherapie machen zu lassen. Ich bin jetzt etwas verunsichert. Weiß jemand von Euch, wie groß die Rezidivrate bei dem obigen Status ist, wenn diese Therapie nicht gemacht wird? Und wie klein sie ist, wenn die Therapie durchgeführt wird? Einen Ersttermin in der Strahlenabteilung eines anderen KH habe ich vorsichtshalber mal vereinbart. Das KH in dem ich operiert wurde, bietet die Therapie nicht mehr an.
Außerdem wurde überhaupt kein CT oder dergleichen gemacht, so bin ich mir unsicher, wie der Arzt Metastasen tatsächlich ausschließen kann?
Der Tumor war zum Glück komplett auf die Gebärmutter beschränkt und "im gesunden Bereich" herausgeschnitten.
Ich habe ziemlich Schiss vor evtl. Nebenwirkungen der Brachytherapie, wie ich mehrfach gelesen habe kann es zu Komplikationen mit Darm, Blase und Scheide kommen. Mein Darm ist durch Colítis bereits vorgeschädigt und ich habe nur noch 30 cm davon, weil ich vor 16 Jahren bereits Darmkrebs durchlebte.
Vielen Dank für Eure Antworten.
lg
**eva**

[Alpha123]

Hallo Eva,

schau dir mal die offiziellen Richtlinien an : http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/032-034.htm#11 .
(Ich hatte vor einem Jahr die gleiche OP/Diagnose wie du.)
Danach konnte nachgewiesen werden, dass die Brachytherapie das lokale Rezidivrisiko in den Stadien pTb 1 und 2 signifikant senkt, allerdings ist das lokale Rezidivrisiko wohl nur bei 17 % und nur diese lokalen Rezidive sind noch kurativ behandelbar, die anderen meist palliativ....


Gruss Alpha

[molly68]

Hallo Eva,

Auch ich hatte fast die gleiche Diagnose (PT1b, G2, L1). Nach der OP was es erledigt, also keine Bestrahlung mehr.

Die Meinungen gehen da wohl auseinander.

Liebe Grüße
Molly

[Abby107]

Hallo Eva,

ich hatte genau die gleiche Diagnose (OP Ende Januar) und wurde mit drei Afterloadings nachbehandelt. Blase und Darm sind zwar noch etwas gereizt, aber schon aus Sicherheitsgründen war es mir wichtig, die Bestrahlung "mitzunehmen". Sie ist nach den Richtlinien wohl auch Standard.
Ich wünsche dir, dass du die für dich richtige Entscheidung triffst!
Liebe Grüße,
Abby

[**eva**]

Erst einmal vielen Dank für Eure Antworten.

Leider musste ich am 29.05. schon wieder zurück ins KH wegen Lungenembolie mit anschließender Lungenentzündung nach Thrombosebildung.

Vorgestern bin ich endlich wieder zu Hause angekommen. Noch mal richtig Glück im Unglück gehabt, dass es alles noch mal relativ gut verlaufen ist.

Jetzt werde ich eingestellt auf Marcumar und die Bestrahlung fängt dann am 22.06. an. Ich habe Schiss vor den Nebenwirkungen. 4 x je 5 Gy sind vorgesehen. Vielleicht hat ja schon die eine oder andere die Bestrahlungen hinter sich und kann berichten wie es so mit Nebenwirkungen war/ist?

[shocked]

Hallo Eva ... erstmal tut es mir sehr leid, dass du diese Komplikationen hattest umso schöner ist es, dass nun alles soweit überstanden ist.

So weit ich das verstanden hab, bekommst du nun 4 mal das Afterloading? Wenn es das ist, keine Angst, das überstehst du auch noch und ist sicher gegenüber der Lungenembolie ein "Klacks"

Ich hatte auch 4 mal das Afterloading und hatte keine großen Nebenwirkungen. Was ich hatte (hat sich mittlerweile aber wieder normalisiert), wenn ich mal auf die Toilette mußte, mußte ich mich sehr sehr schnell beeilen. Und auch etwas Durchfall, aber hielt sich bei mir alles in Grenzen. Blasenentzündung habe ich auch keine bekommen, hab aber auch gelesen, dass dies bei anderen schon vorkam.

Ich wünsche dir auf alle Fälle das Beste und denk positiv, ich glaube, das hilft ganz gut.