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  #1  
Alt 25.04.2005, 21:28
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Standard Keine OP und keine Bestrahlung - wie weiter?!

Ziemlich hilflos sitzen wir da und wissen nicht wie weiter!

Vor vier Wochen hat man bei unserem Vater Speiseröhrenkrebs ca 6cm beim Übergang von der Speiseröhre zum Magen entedeckt. Eine Untersuchung mit dem Comp.Tomog. hat gezeigt, dass es zur Zeit noch keine weiteren Ableger gibt. Unser Vater ist 79 eigentlich noch rüstig, hat aber schon zwei Schlaganfälle hinter sich. So wie es aussieht hat er lange sein Leiden unterdrückt und vor einer Woche ging dann nichts mehr mit Essen und Trinken. Als Sofortmassnahme musste ihm ein Stent gelegt werden den er nun 4 Tage hat und soweit gut verträgt.

Nun aber unsere Frage:
- von einer OP raten sowohl der Chirurg wie auch der Gastroenterologe ab: "zu heftig für unseren Vater"
- ebenso raten die Spezialisten (Onkologe) von einer Chemo ab

Beide Empfehlungen können wir nachvollziehen. Wir haben uns aber Hoffnungen gemacht, dass mit einer Bestrahlung der Krebs eingedämmt oder verkleinert werden kann (natürlich mit dem Gedanken, dass ev. das Leben etwas verlängert werden kann). Aber auch von dieser Behandlung möchten die Ärzte absehen (obwohl zu Beginn davon die Rede war).

Wir wissen nicht weiter! Sollen wir den Rat der Ärzte befolgen und keine weitere Behandlung ins Auge fassen? Wir wollen nicht um jeden Preis eine Behandlung durchzwingen - wir wollen eine angemessene Behandlung bei der das Wohl unseres Vaters im Mittelpunkt steht.

...und nun sitzen wir hier und sind ganz froh, wenn wir ev. einen Rat von Euch in unsere Überlegungen miteinbeziehen dürfen, danke schon vorweg
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  #2  
Alt 25.04.2005, 21:39
Gast
 
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Standard Keine OP und keine Bestrahlung - wie weiter?!

Ja, was soll ich euch da schreiben, dass ist schon ziemlicher Mist. Eine Möglichkeit ist immer das Einholen von Zweitmeinungen, wobei ihr anscheinend schon mit vielen Ärzten gesprochen habt. Gar nichts tun heißt auf jeden Fall der Krebs wird sich vergrößern und es werden sich Metastasen bilden. Die Konsequenz ist uns wohl allen klar.

Nichts desto tortz glaube ich immer das Qualität vor Quantität geht und gerade in dem hohen Alter. Stellt sich die Frage ob euer Vater die ihm verbleibende Zeit nicht einfach nur noch mit Euch genießen soll, so lange es geht. Das heißt dann weder OP, noch Chemo, Noch Bestrahlung (auch sehr belastend für den Körper), sonder palleative Maßnahmen. SO dass es ihm gut geht! Das Ende ist dann hofentlich kurz und schmerzlos und vielleicht ist es ja nichtmal der Krebs. Wie sieht er das Ganze denn? Habt ihr ihn über Möglichkeiten und Konsequenzen aufgeklärt? Mit 79 ist er ja ein mündiger Mensch.

Euch einen Rat gebn kann ich nicht, dass kann wohl keiner hier, aber wir können für Euch da sein, zu hören und Mut machn.

Viel Glück und ihr werde bestimmt das richtige tun!
Susanne
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  #3  
Alt 25.04.2005, 21:56
Juerg
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Standard Keine OP und keine Bestrahlung - wie weiter?!

hallo Susanne,
leider ist sein Urteilsvermögen eingeschränkt, er leidet an beginnender Demens und somit ist es schwierig wirklich seine Meinung zu erfragen. Wir erahnen was sein Wunsch ist, doch was er wirklich will kann er uns nicht mehr mitteilen. Danke für die Zeilen ...Stück für Stück können wir uns ein Bild verschaffen was uns hoffentlich einem Entscheid näher bringt.
Jürg
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  #4  
Alt 27.04.2005, 10:44
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Standard Keine OP und keine Bestrahlung - wie weiter?!

Hallo Jürg,

das ist ja wirklich keine schöne Situation für euch! Über das Leben eines anderen entscheiden zu müssen bzw. ein Teil der Verantwortung zu übernehmen ist sicherlich sehr schwer, besonders in so einer Situation.

Von mir deswegen an dieser Stelle nochmal ein dickes Kraftpacket.

Liebe Grüße,
Susanne
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  #5  
Alt 27.04.2005, 11:29
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Standard Keine OP und keine Bestrahlung - wie weiter?!

Hallo Jürg ,
bei meiner Mutter liegt der Fall ähnlich. Sie ist 81 Jahre und bei ihr wurde im Mai 2004 SPK inoperabel festgestellt plus Metas in Leber und Lunge. Ihr wurde eine Chemo angeboten die sie auch 3 Zyklen mitgemacht hat , danach aber abgebrochen weil es zu heftig war. Wir ( 3 Schwestern) haben sie in der Entscheidung unterstützt , da sie der Meinung war ,die ihr verbleibende Zeit mit Lebensqualität noch verbringen zu wollen. Die hat sie während der Chemo definitiv nicht gehabt.Sie hat einen Stent und ihr geht es auch heute noch halbwegs gut.Langsam erst fangen die Schmerzen an die sie Dank Novalgin noch gut im Griff hat. Auch wenn es jetzt vielleicht dem Ende zugeht was wir nicht hoffen , aber wir müssen ja realistisch sein , hat sie dennoch bis jetzt wirklich Lebensqualität gehabt und noch einiges mitbekommen was mit der Chemo garantiert nicht der Fall gewesen wäre.Es ist eine schwere Entscheidung aber manchmal ist es einfach nötig loslassen zu können. Liebe Grüsse Dominique
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  #6  
Alt 28.04.2005, 21:25
Juerg
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Standard Keine OP und keine Bestrahlung - wie weiter?!

hallo Susanne und Dominique,
danke für das dicke Kraftpacket :-) (Humor darf man trotzdem nicht verlieren) und die Zeilen die Ihr niederschreibt. Viele Gespräche, Gedankenaustausch und trotz dem auch Zeit braucht es, dass man sich ein Bild machen kann. Ich glaube wir haben für uns eine Entscheidung getroffen und legen den Wert auf Lebensqualität. Jetzt brauchen wir die richtigen Worte und die Fähigkeit im Dialog unseren Vater zu spühren was ihm wichtig ist ...und dann dürfen wir hoffentlich noch lange ihn auf seinem Lebensweg begleiten und unterstützen. Einen lieben Gruss - Jürg
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