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  #1  
Alt 13.07.2016, 05:13
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem

Hallo Flauschekoepfchen,

über Deine Antwort freute ich mich - ist ja irgendwie auch ein bißchen blöd, wenn man hier ohne Resonanz berichtet.

Zitat:
Ich bin dankbar, für meine bisher erfolgreiche Therapie, die ich im Februar abgeschlossen habe. Und noch dankbarer bin ich, wenn meine nächste Nachsorge im August ebenfalls ein gutes Ergebnis liefert.
Du kannst wirklich dankbar sein, daß die Therapie erfolgreich war.
Denn damit hast Du doch das Gröbste geschafft.
Warum sollte die Nachsorge kein gutes Ergebnis liefern?

Mach Dich bloß nicht selbst verrückt:
Lymphome gelten als ganz gut heilbar.
Natürlich kostet eine Therapie Kraft, und hinterher dauert es, bis man wieder einigermaßen "auf der Höhe" sein wird.
Wie das jeder "in den Griff" bekommt oder bekommen will, weiß er selbst am besten bzw. muß das für sich entscheiden.

In Deinem Blog las ich, daß Dich bisweilen Ängste beschleichen.
Wovor denn?
Du stehst unter Nachsorge, und wenn sich da das Geringste zeigen sollte, wird dementspr. reagiert.
Angst ist absolut kontraproduktiv.
Ganz generell.

Die Kraft kommt dominant aus dem Kopf.
Und subdominant aus dem Körper.
D.h. die beste "geistige Einstellung" muß zusammenbrechen, wenn der Körper abbaut oder versagt.
Umgekehrt gilt das genau so.

Denke, Du bist da schon auf dem richtigen Weg, indem Du an Deiner geistigen Einstellung arbeitest und auch Deinen Körper "hochpäppelst".
Denn Du brauchst Auftrieb, um wieder in den Normalzustand kommen zu können.


Auftrieb hatte ich am Freitag, weil die Blutwerte wieder i.O. waren und deshalb der 5. Zyklus begann.
Alles läuft wie gewohnt, und es ist auch erfreulich, daß das Ende der Therapie absehbar ist.


Liebe Grüße
lotol
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  #2  
Alt 13.07.2016, 22:03
Flauschekoepfchen Flauschekoepfchen ist offline
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Standard AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem

Das sind doch tolle Neuigkeiten, dass deine Blutwerte gut waren und der nächste Zyklus beginnen kann. Ich war auch immer froh, wenn ich diese Hürde nach jedem Zyklus gemeistert habe. Viel Kraft für die nächste Runde, wünsche ich dir!!

Einen ganz lieben Dank für deine netten Worte. Du hast natürlich vollkommen Recht, dass ich in guten Händen bin und sofort reagiert werden würde. Aber dennoch habe ich, mal mehr... mal weniger präsent, die ein oder anderen bösen Gedanken. Dass die einen innerlich auffressen können, dessen bin ich mir bewusst. Und ich versuche aktiv dagegen anzukämpfen, da ich weiß, dass das kontraproduktiv ist. Positiv denken und jeden Moment genießen!!

Ich wünsche dir einen schönen Abend.
__________________
Diagnose im August 2015: Primär mediastinales diffus großzelliges B-Zell-Lymphom, Stadium IIA, ca. 12x7cm
Therapie: 6x R-CHOEP-14 und 20 Bestrahlungen á 2 Gray

Hier erfahrt ihr mehr über mich und mein Leben mit NHL.
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  #3  
Alt 15.07.2016, 13:48
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem

Hallo,

gestern war die erste Routine-Blutkontrolle (wird immer nach einer Woche vorgenommen) im Zyklus 5.
Vorher wurde auch nochmal eine Röntgenaufnahme der Lunge gemacht.

Ergebnisse:
a) Röntgenbild => keine besondere Auffälligkeit.
b) Blutwerte => völlig i.O. Tendenziell sogar sich verbessernde.

Geplant ist nach dem 6. Zyklus eine General-Untersuchung, um den meßbaren Erfolg der Therapie feststellen zu können.
Nach der Untersuchung wird die weitere Vorgehensweise festgelegt.


Zitat:
Zitat von Flauschekoepfchen
Das sind doch tolle Neuigkeiten, dass deine Blutwerte gut waren und der nächste Zyklus beginnen kann. Ich war auch immer froh, wenn ich diese Hürde nach jedem Zyklus gemeistert habe. Viel Kraft für die nächste Runde, wünsche ich dir!!
Danke für Deinen guten Wunsch.
Es ist schon so, daß man sich von einem Zyklus zum nächsten "durchhangelt".
Genauer gesagt, von einem "Schlag mit der Chemiekeule" zum nächsten, bis man halt alle Zyklen hinter sich hat.

Jeder wird dabei wohl auch unterschiedliche Auswirkungen der Schläge feststellen.
Bei mir hält sich das in bisher leicht erträglichen Grenzen:
- Unregelmäßigkeiten der Verdauung (werde dazu nach den 6 Zyklen zusammenfassend berichten)
- im Laufe der Zyklen ein gewisser Abbau der körperlichen Leistungsfähigkeit
- die Haut reagiert anders als gewohnt; bei Schlageinwirkung auf sie entstehen keine blauen Flecken (langsam), sondern rote (schnell), die aber auch wieder schnell (nach einem bis zwei Tagen) verschwinden

Zitat:
Zitat von Flauschekoepfchen
Aber dennoch habe ich, mal mehr... mal weniger präsent, die ein oder anderen bösen Gedanken. Dass die einen innerlich auffressen können, dessen bin ich mir bewusst. Und ich versuche aktiv dagegen anzukämpfen, da ich weiß, dass das kontraproduktiv ist.
Am Mittwoch war ein Kommentar in der Zeitung, bei dem ich an Dich dachte.
Er stand in Zusammenhang mit den europaweit sich etablierenden Populisten, die fast jeden Tag "eine neue Sau durch's Dorf treiben" sowie der german angst, die man Deutschen nachsagt.
Da stand:
"Angst ist überlebenswichtig. Wer keine Angst hat, nimmt Gefahren nicht ernst und weicht Bedrohungen nicht aus.
Angst ist lebensgefährlich. Wer sich von ihr beherrschen läßt, der kommt vor lauter Sorge nicht mehr zum Leben."

Die erstere Angst ist allen Menschen als Reaktion auf Bedrohungen angeboren.
Überliefert aus der gesamten Entwicklung der Menschen.
Sozusagen ein automatischer Mechanismus, den wir weder steuern noch irgendwie beeinflussen können.
Im Gegensatz dazu ist die letztere Angst sehr wohl steuer- bzw. beeinflussbar.
Das ist ein reiner Willensakt.

Wenn Du aktiv gegen Deine Angst ankämpfen willst, dann versuch am besten, die Angst durch eine Art "gedankliche Schleife" gnadenlos "abzuwürgen".
Die gedankliche Schleife kannst Du frei wählen.

Und glaub mir:
Das funktioniert auch.
Weil das menschliche Gehirn unschlagbare Stärken hat.
Wünsche Dir Erfolg beim "Schleifen-Einbau" in Dein Hirn.


Liebe Grüße
lotol
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  #4  
Alt 16.07.2016, 21:00
sekondor sekondor ist offline
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Standard AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem

Hallo Lotol,
lese bei Dir schon die ganze Zeit mit. Und gib auch mal meinen Senf dazu,das Dir nicht langweilig wird.Hoffentlich geht es Dir gut ?,denn Rest packst Du jetzt auch noch.Daumen sind gedrückt.Bei mir liegt die Behandlung nun 16 jahre zurück,habe damals 2mal Hochdosis und Stammzellen bekommen. Nun wieder zu Dir,Du schreibst das so gelassen wirklich schön zu lesen.Wünsche Dir alles Gute,melde mich mal wieder.Ich heisse Hermann und bin 54 Jahre alt.Viele Grüsse aus Niederbayern
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  #5  
Alt 17.07.2016, 21:00
lotol lotol ist offline
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Hallo sekondor,

freut mich, daß Du Deinen "Senf dazugibst".
Und danke für die Nachfrage und das Daumendrücken:
Es geht mir verhältnismäßig gut.

Zitat:
Bei mir liegt die Behandlung nun 16 jahre zurück,habe damals 2mal Hochdosis und Stammzellen bekommen.
Es freut mich sehr für Dich, daß Du mit ca. 38 Jahren geheilt werden konntest.
Wenn Du es willst, könntest Du dazu Näheres berichten?
V.a. wie es hinterher weiterging.
Genauer gesagt, wie lange es dauerte, bis Du wieder "auf der Höhe" warst.
Oder "hängt" Dir das auch heute noch irgendwie "nach"?

Zitat:
Nun wieder zu Dir,Du schreibst das so gelassen wirklich schön zu lesen.Wünsche Dir alles Gute,melde mich mal wieder.
Schön, daß Du hier gerne mitliest.
Die Gelassenheit ist teils angeboren (wurde im August geboren und bin Löwe) und teils eine Frage der inneren Einstellung zum Leben incl. Tod (hat mit der o.g. gedanklichen Schleife zu tun).
Meine innere Einstellung existiert schon lange, und sie hat auch nichts mit dem Lymphom zu tun.
Das ist nur eine unerwartete Randerscheinung in meinem Leben, die sich höchstwahrscheinlich durch die Therapie "erledigen" läßt, was ich hoffe, weil ich ganz gerne lebe.
Bis ich eines Tages halt sterben muß.

Wünsche Dir auch alles Gute.
Und melde Dich mal wieder; denn es ist sicher für alle hilfreich, etwas von Heilung zu hören.


Liebe Grüße.
Ebenfalls aus Bayern (Nähe Nürnberg).
lotol
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  #6  
Alt 18.07.2016, 20:48
Flauschekoepfchen Flauschekoepfchen ist offline
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Vielen Dank für deine schönen Worte. Magst du mir mehr zur gedanklichen Schleife verraten, so ganz verstanden habe ich es nämlich noch nicht? Ich würde mich freuen und bin dankbar für jede Unterstützung.
__________________
Diagnose im August 2015: Primär mediastinales diffus großzelliges B-Zell-Lymphom, Stadium IIA, ca. 12x7cm
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Hier erfahrt ihr mehr über mich und mein Leben mit NHL.
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  #7  
Alt 19.07.2016, 02:52
lotol lotol ist offline
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Hallo Flauschekoepfchen,

wenn es Dir helfen kann:
Meine gedankliche Schleife hat nur etwas mit "cogito ergo sum" zu tun.
https://de.wikipedia.org/wiki/Cogito_ergo_sum

Die Rezeption/Interpretationen dazu interessieren mich nicht.
V.a. auch deshalb nicht, weil es nichts auf der Welt gibt, das nicht längst von Philosophen "vorgedacht" worden wäre.
Seit weit mehr als 2000 Jahren.
Viel w.o. erwähnte ich das uralte "panta rhei" Heraklits:
Im Kernpunkt das ewige Kommen und Gehen auf der Welt.

Wer sind wir Menschen denn schon, wenn wir in die Natur sehen?
Hochentwickelte "Säugetiere", die bestens ausgestattet sind, denken zu können.
Und infolgedessen auch über das Ende ihres Lebens nachdenken können.
Genauer gesagt über ihren Tod.
Um den viel zu viel Aufhebens gemacht wird, weil er zum Leben genau so gut dazugehört wie die Geburt.
Darüber sollte man sich im Klaren sein.

Und auch darüber, daß man im Leben immer Handlungs-Alternativen hat.
Bis hin zur Beendung seines eigenen Lebens durch eigenes Handeln.
So lange man (noch) klar denken und auch handeln kann.

Es mag zwar etwas merkwürdig zu sein scheinen, in einem Krebs-Forum über Suizid zu sprechen.
Aber ich denke, das sollte zulässig sein, nachdem es hier durchaus auch um Leben oder Tod gehen kann.

Um es kurz zu machen:
Mein ganzes Leben lang fühlte ich mich kerngesund.
Keinerlei "Hintröten" von Ernährungs-"Experten" an mich hat mich jemals beeindruckt.
Nicht mal meine Frau schaffte es jemals, mich davon abzubringen, meinem Körper genau das zuzuführen, was er mir signalisierte, bekommen zu wollen:
Er bekam das. Völlig egal, was das jeweils war.
Ergebnis:
Mit nunmehr fast 72 Jahren keinerlei Tabletten- oder sonstige -Zufuhr von irgendwas, um kerngesund zu sein.
(Naja, wenn ich mal von sonstigen (altersbedingt normalen)
"Zusammenbruchs-Erscheinungen" meines Körpers absehe.)
Kerngesund fühle ich mich auch heute noch.
Bis auf den "Drecks-Lymphom-Krebs", der sich in meinem Körper etabliert hat.

Auf Grund meiner konstant guten Gesundheit war es schon immer und ist es auch heute noch eine absolute Horror-Vorstellung für mich, eines Tages an irgendwelchen "lebensverlängernden" Apparaturen "hängend" an sonstwas elend "krepieren" zu müssen.
Verstehst Du, was ich damit meine?

Da ziehe ich es dann schon vor, mein Leben selbst zu beenden.
Insoweit beeindruckt mich das Lymphom weder mental noch emotional.
Denn in allerletzter Konsequenz wird nicht irgendein Krebs der Welt mein Leben beenden, sondern immer noch ich, indem ich mein Leben freiwillig beende.
Und damit dem Krebs seine Existenz-Grundlage entziehe.

Bis zu einem gewissen Grad ist das zwar eine paradoxe gedankliche Schleife.
Aber sie hilft, den ganzen Sums gelassener sehen zu können.

Sterben müssen wir alle eines Tages.
Aber wie wir sterben wollen, bleibt uns überlassen, wenn wir nicht unerwartet "wegsterben".
So einfach ist das.


Liebe Grüße
lotol
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