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  #1  
Alt 18.06.2010, 20:01
Freunde Freunde ist offline
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Böse AW: Glioblastom - alles furchtbar

Hallo an alle!
Ich bin heute das erste mal auf diese direkte Seite über Glioblastome gestossen. Ich bewundere wirklich jeden der diese Erkrankung hat und auch die die mit ihnen gehen und sie begleiten.
Heute ist ein guter Freund von mir verstorben. Er hatte Darmkrebs.
Jetzt habe ich um einen anderen Freund noch mehr Angst der eben auch ein Glioblastom hat. Er wurde schon zweimal operiert und jetzt wird wieder bestrahlt. Er sagte gestern noch das er eigentlich nicht mehr kann und will. Es soll doch endlich vorbei sein. Zum sterben möchte er nach Bosnien, da er nicht will das ihn seine Kinder sehen wenn es ihm immer schlechter geht. Seit der ersten Operation schon hat er eigentlich immer Schmerzen. Es vergeht kein Tag wo ihm nichts wehtut. Dazu kommen auch noch die Epi anfälle die nach den Strahlen immer schlechter sind. Ich kann ihm nicht wirklich helfen, war aber eigentlich immer ein eher positiver Mensch und dachte das es vielleicht doch noch wo eine Rettung gibt.
Am schlimmsten ist es für seine Frau und die drei Kinder. Zu wissen das der Papa sterben wird ist einfach ein Wahnsinn. Mein Vater starb auch als ich erst 17 war, ich weiß also wie das ist.
Ich hoffe nur das er es mit weniger Schmerzen schafft zu gehen, als es jetzt ist. Sogut es geht bin ich für seine Frau und die Kinder da, um ihnen bei zu stehen. Lg Tina
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  #2  
Alt 19.06.2010, 11:58
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Hallo Tina!

Es ist schön, dass Du versuchst Dich um die Familie zu kümmern.

Hast Du mit Deinem Freund schon mal die Möglichkeit erörtert in ein Hospiz zu gehen?

Auch wenn ich verstehen kann dass er nicht möchte dass seine Familie ihn "so" sieht, so halte ich es doch für sehr wichtig - es ist ein wichtiger Teil des Abschiednehmens und der Trauerarbeit - sowohl für ihn selbst als auch für seine Familie.
Uns und auch Heike hat es sehr geholfen, dass die Kinder sie besuchen konnten - wir alle konnten zusammen lachen und weinen und die Situation hat uns sehr zusammengeschweißt.

Glioblastome versuchen ansich "nur" Kopfschmerzen durch ihre Umfangsvermehrung oder durch das Wasser was sich einlagert, die aber recht gut medikamentös reduzierbar sind - das und dass Glioblastome nicht metastasieren ist der einzige Segen der Erkrankung ...

Hat Dein Freund einen Arzt der sich mit Schmerztherapie auskennt??? Einen Palliativmediziner?

Vielleicht magst Du sonst mal in dem kleinen Hospiz in dem wir waren anrufen? Ich weiß nämlich dass der dortige Arzt Weltweit Mediziner im Bereich "Palliativ" ausbildet - vielleicht wissen sie einen Arzt in eurer/seiner Stadt? (wenn Interesse dann kurze PN).

Alles Gute für euch und Dir die richtigen Gedanken, um effektiv helfen zu können!

Angie
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... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

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  #3  
Alt 22.06.2010, 22:16
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Mir ist mulmig im Bauch ... morgen ist nun die Beisetzung der Urne. Nochmal all diese emotionalen und psychischen Einbrüche der Kinder - hoffentlich schaffen sie das gut.

Ich versuche stark zu bleiben, auch wenn ich es manchmal nicht mehr will - aber ich habe es Heike versprochen.

Übermorgen ist es schon einen Monat ... wie schnell die Zeit rast.

Heute habe ich einen goldenen Schlüssel für die Himmelstür gekauft, damit Heike da oben auch reinkommt.
Der Schlüssel kommt mit in die Urne. Auch wenn es eigentlich albern ist und klingt - für mich ist es wichtig, dass sie nen Schlüssel mitnimmt.

Puh - schon wieder heulen ... ich geh mal für heute ...

Heike, Du fehlst mir!
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  #4  
Alt 22.06.2010, 23:06
Bärin61 Bärin61 ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Liebe Angie, ich bin morgen in Gedanken bei dir und den Kindern.
Ich gehe am Freitag diesen Weg, aber nur einmal, denn erst ist die Trauerfeier und gleich danach die Beisetzung, denn ich glaube nicht, dass ich die Kraft hätte diesen Weg zweimal zu gehen.
Ich denke an dich

LG...........Ute
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  #5  
Alt 26.06.2010, 14:40
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Hallo, liebe Ute!

Dankeschön ...

Natürlich hat uns die Beisetzung nochmals in die so traurige Realität gedrückt, aber sie war nicht so schlimm wie befürchtet. Es liegt vielleicht wirklich daran, dass wir alle viel Zeit hatten, uns mit dem Gedanken an den Abschied sehr auseinanderzusetzen und auch daran, dass wir begriffen haben und beginnen zu akzeptieren, dass es für Heike der Weg war, der sie nicht mehr leiden läßt.

Die Beisetzung war sehr gefühlvoll gestaltet und als wir danach ca 3/4 Stunde beim Steinmetz waren, um ihren Stein in Auftrag zu geben und danach nochmal zur Grabstätte zurückgingen, war diese schon verschlossen und es stand auch schon ein Kreuz auf ihrem Grab, mit ihrem Namen darauf. Für uns war es tröstlich, dass ihr Grab von Anfang an nicht Namenlos bleibt.

Inzwischen haben die Kinder schon ein paar Blumen gepflanzt und ich glaube, es ist gut für sie, dass sie nun nach fast einem Monat des Wartens eine Anlaufstelle haben.

Morgen wird es nochmal extrem schwer und dann am 11. - denn wir müssen damit beginnen, die Wohnung aufzulösen, aber die Kinder sind sehr stark (diese Eigenschaft haben sie ganz sicher von ihrer Mutter geerbt!)

Ich hoffe, dass sie auch weiterhin die Kraft haben, so weiterzumachen, wie sie es jetzt hinbekommen - sie versuchen für ihr Leben zu sorgen und ihm eine neue eigene Richtung zu geben.
Und weiterhin hoffe ich, dass dieser unendliche Papierkrieg bald einen Abschluss findet. Ich frage mich, wie Menschen die gerade einen Angehörigen verloren haben, das eigentlich in ihrem Schmerz bewältigt kriegen und ziehe meinen Hut davor.

Viel Kraft für euch!
Angela
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  #6  
Alt 26.06.2010, 16:55
taja taja ist offline
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Registriert seit: 20.12.2007
Beiträge: 10
Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Liebe Angela,

Du bist Deiner Heike eine ganz, ganz wunderbare Freundin!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Gruß Taja
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  #7  
Alt 04.07.2010, 15:37
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Danke Taja - ich tu was ich kann und das ist mein Inbegriff von "Freundschaft".

Inzwischen haben wir die Wohnung aufgelöst, gestrichen und an den Vermieter übergeben. Der war so Schei*e, weil auf dem Boden noch ein paar Farbfleckchen waren ... die nachmieterin hat ihm dann glücklicherweise den Wind aus den Segeln genommen.

Nun habe ich einen Teil von Heike bei mir ... sie hatte einen Schrank, den ich immer so traumhaft schön fand ... die Kinder haben ihn mir geschenkt. Sie sagten:"Mama wollte, dass du ihn bekommst. Das hat sie gesagt als sie noch sprechen konnte"
Jetzt schaue ich ihn an und hab regelmäßig Tränen in den Augen - er gehört doch schließlich ihr!

Ich denke es dauert eine ganze Zeit, bis ich dieses große Geschenk in meinem Fühlen annehmen kann ... wollte ich doch nichts dafür haben ihre Freundin zu sein, nur bei ihr sein und mit ihr diese Scheißzeit durchstehen - das wollte ich!

Aber vielleicht dachte sie sich, dass er gut bei mir aufgehoben ist, weil sie auch sehr an ihm hing ...?

Das werde ich wohl niemals erfahren.

Nun räume ich meine komplette Wohnung grad um, denn er soll schließlich einen Ehrenplatz bekommen!

Mein Herz ist sehr schwer ...
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