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#1
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AW: Sterbehilfe
Hallo an Alle,
In der Diskussion geht es um zwei Gesetzesentwürfe. Thema ist die Beihilfe zum Suizid, die Aktive Sterbehilfe (Tötung auf Verlangen) bleibt verboten. Nach dem Entwurf von Herrn Gröhe (CDU) soll „gewerbsmäßige“ Beihilfe zum Suizid strafrechtlich verboten werden. Betroffen könnten auch Ärzte sein, die öfters Patientinnen und Patientin helfen, ihr Sterben zu beschleunigen. Dagegen steht der Entwurf von Herrn Hinze (CDU) und Herrn Lauterbach (SPD). Sie wollen Beihilfe zum Suizid durch Ärzte in bestimmten Fällen zulassen. Sie argumentieren, das ein Verbot auch negative Folgen haben kann. Hierzu gehört der missglückte Suizidversuch, wenn der Patient eine falsche Methode wählt. Der Patient wird nicht seinen Arzt bitten, eine Straftat zu begehen. Dann wird er es selbst versuchen. Natürlich kann man sich selbst schützen, wenn man sich rechtzeitig eine garantiert tödliche Substanz besorgt. Aber diese Kapsel im Nachttisch ist wohl auch nicht im Sinne des Gesetzgebers. Trotzdem würde ich es versuchen, wenn der Entwurf von Herrn Gröhe durchkommt. Irgendwann könnte ich in die Situation geraten, dass ich das Mittel brauche. Aber das ist nicht ungefährlich. Das Mittel könnte in die falschen Hände geraten. Auch kann es Situationen geben, in denen der Suizidwunsch eben nicht klar durchdacht ist, sondern Ausdruck einer kurzfristigen Verzweiflung ist. Liebe Grüße Hermann |
#2
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AW: Sterbehilfe
Zitat:
ich denke, dass mit o.a. Zitat nicht die sogenannte 'indirekte Sterbehilfe' gemeint ist? Denn dann wäre der Entwurf von Herrn Gröhe ja ein Rückschritt. Liebe Grüße, Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
#3
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AW: Sterbehilfe
Liebe Moni, lieber Helmut,
ganz vielen Dank für Eure lieben Zeilen! Ja, ihr habt wohl Recht, dass ich da immer noch hadere... bin eigentlich schon lange daran am arbeiten... Noch eine Ergänzung, weil das oben anders klang: Ich habe das eindeutig so erlebt, dass wir in dem Hospiz sehr gut aufgehoben waren - wir sind so liebevoll betreut worden, die Mitarbeiterin, die in der Todesnacht meiner Mami mit dabei war, habe ich immer als Engel vor Augen. Ich wusste nicht, welche Möglichkeiten es in den letzten Stunden gibt - habe bevor das Thema für uns akut wurde, auch jede Beschäftigung mit Tod und Sterben angstvoll vermieden. Und den Fehler möchte ich nicht wiederholen. Eine gesetzliche Regelung zu einem solchen Thema ist ohne Zweifel ungeheuer schwierig (gerade auch im Hinblick auf eine Kommerzialisierung) - aber eine möglichst offene Diskussion darüber finde ich auf jeden Fall hilfreich und wichtig. Deshalb auch nochmal vielen Dank für den sehr fundierten Überblick und die offene Beschreibung eigener Erfahrungen hier! Alles Liebe, Anja |
#4
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AW: Sterbehilfe
Hallo Helmut,
gemeint ist wohl die Beihilfe zum Suizid. Aber die könnte ja theoretisch schon in einer Information bestehen. Wenn ein Patient weiß, welche Medikamente er nehmen muss, um früher zu sterben, könnte es reichen. Es geht um eine Gewissensentscheidung. Deshalb gibt es auch keinen Fraktionszwang im Bundestag in dieser Frage. Ich würde die Positon von Hinze und Lauterbach unterstützen. Aber ich darf natürlich nicht mit abstimmen. mit besten Grüßen Hermann |
#5
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AW: Sterbehilfe
Hallo ihr Lieben!
Ist ja eine Menge an Informationen die ihr hier niedergeschrieben habt! Ich bin ein ganz großer Gegner der kommerziellen sterbehilfe! Diese gehört in meinen Augen abgeschafft, das ist in meinen Augen finanzielle Ausbeutung von Menschen die keine andere Lösung sehen als den freitod! Für mich wäre es sinnvoll, wenn die palliative Betreuung und die Betreuung durch ein Hospiz in Deutschland flächendeckend ausgeweitet werden könnte! Wir haben hier für mehrere Landkreise nur ein stationäres Hospiz und dieses verfügt leider auch nur über 12 betten! Für uns war es wirklich ein Glücksfall dort für die Mama einen Platz bekommen zu haben! Die palliative Betreuung dort war erstklassig genau wie die Aufklärung darüber! Sterbehilfe ja oder nein ist so schwer zu beantworten, aber ich bin davon überzeugt ich hätte keine passive oder aktive sterbehilfe bei meiner Mama leisten können. Ich wäre damit nicht klar gekommen! Dadurch das sie eine PV hatte und keine Lebenserhaltenden Maßnahmen wünschte, wusste wir und auch der palliativarzt wie weiter vorgegangen wird! Wo fängt eigentlich die passive sterbehilfe an? Hätte meine Mama nicht verfügt das sie diese Maßnahmen nicht wünscht und ich hätte die Porternährung einstellen lassen wäre das schon passive sterbehilfe! Wie gesagt ich bin der Meinung palliative Betreuung muss weiter ausgebaut werden und eine intensive Aufklärung darüber muss stattfinden. Viele können mit dem Begriff palliativ schon gar nichts anfangen, ich habe es auf der Krebsstation erlebt! LG mausi
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Meine Mama BSDK ED 05.02.2014 28.07.1949 - 22.06.2014 Du warst es wert so sehr geliebt zu werden! Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist! http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62514 |
#6
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AW: Sterbehilfe
Passive Sterbebegleitung ist ein humaner Akt, der für einen unheilbar Kranken, eine Verkürzung seiner Leiden bedeuten kann. Dabei muss der begleitete Suizid nicht mal zur Anwendung kommen, es könnte schon hilfreich sein, so eine Möglichkeit überhaupt in Aussicht zu haben. Das Wissen über die Anwendung allein ist kein ausreichender Hinweis.
Auch wenn der Geist sich auf sterben einstellt, d.h. der Mensch es intellektuell bewusst wünscht, kann der Körper anders reagieren als erwartet, der Körper kann sich wehren, gegen den Willen des Intellekts, deshalb wäre die Anwesenheit oder zumindest die Erreichbarkeit einer medizinisch geschulten Person ein humaner Akt gegenüber dem Sterbewilligen, aber auch gegenüber den Angehörigen. Gruß Geske Geändert von Geske (17.10.2014 um 17:31 Uhr) |
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