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Alt 08.09.2010, 19:04
Miiin Miiin ist offline
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Registriert seit: 08.09.2010
Beiträge: 6
Standard Fragen über Fragen (neu hier) - langer Text!

Hallo alle zusammen,

ich lese schon seit geraumer Zeit fleissig im Forum mit und habe mich nun selbst angemeldet, da mir viele Gedanken/Fragen durch den Kopf schwirren.
Bei mir wurde Mitte August ein SSM Tumordicke 0,56 mm Clark Level III diagnostiziert.
Hier gleich meine erste Frage:
An welche TNM Klassifikation haltet Ihr Euch? UICC (Union Internationale contre le Cancer) oder DDG (Deutsche Dermatologische Gesellschaft)?
Nach UICC rutsche ich in "pT2", da bei Diskrepanzen zwischen Tumordicke und Clark-Level sich die pT-Kategorie nach dem jeweils ungünstigen Befund richtet. Nach der Stadieneinteilung der DDG bin ich noch "pT1".

Die Exzision mit Sicherheitsabstand hat bereits stattgefunden und die 2. Histo ist in Ordnung. Röntgen Thorax in 2 Ebenen war ebenfalls unauffällig, sowie Sono des Abdomen. Gestern wurde die Sono der Lymphknoten durchgeführt - die Ärztin meinte ich hätte "reaktive Lymphknoten", was aber kein behandlungsbedürftiger Befund wäre, da dies noch von der Nach-OP herrühren könnte.
Protein S100 ist erhöht und wurde gestern noch mal kontrolliert. Auf meine Frage, was es für eine Konsequenz hätte, wenn der Wert wieder erhöht wäre, hieß es nur: Erneut kontrollieren.

Ich möchte meinen Befund in keinster Weise dramatisieren, denn ich weiß sehr gut, dass die Wahrscheinlichkeit Metastasen bzw. ein Rezidiv zu bekommen sehr, sehr gering ist (und die Wahrscheinlichkeit von einem Ziegelstein erschlagen zu werden größer ist). Aber ich fühle mich z. T. nicht ganz ernst genommen von meinen Hautärztinnen - so nach dem Motto "bei dem Mini-Befund sind alle Untersuchungen reine Vorsorgemaßnahmen, die aber im Grunde genommen nicht nötig sind - also eigentlich haben sie nichts". Die Diagnose steht ja nun und kann meiner Meinung nach auch nicht "weggeredet" werden. Was habt Ihr für Erfahrungen bezüglich der Empathie von Ärzten gemacht?

Ein Kollege von mir -der Arzt ist- hatte mir trotz des geringen Befundes ein CT/MRT empfohlen, weil er meinte, dass letztendlich nur, laienhaft gesagt, "große" Metastasen auf einem Rö-Bild bzw. beim Sono sichtbar wären. Mikrometastasen eben nicht.
Wäre das nach Euren Erfahrungswerten "mit Kanonen auf Spatzen zu schießen"?

Generell bin ich aufgrund der Statistik entspannt, was meine Prognose betrifft, doch trotzdem fühle ich mich zum Teil von der Umwelt missverstanden. Ich bin nicht mit der Diagnose "hausieren" gegangen, aber den Freunden, den ich davon erzählt habe, konnten damit überhaupt nichts anfangen. Es kamen so Kommentare wie "ach, so ein paar dunkle Muttermale habe ich auch". Auch versteht keiner, warum ich mir noch -jetzt wo der Nachschnitt geschehen ist- noch Sorgen mache. Und im Grunde genommen ist "schwarzer Hautkrebs" doch auch gar kein "richtiger" Krebs...
Doch dann lese ich wieder Sachen wie diese:

"Der Umfang und die Frequenz der Nachsorgeuntersuchungen orientiert sich analog dem therapeutischen Vorgehen an den initialen Tumorparametern bzw. dem Tumorstadium. Die Nachsorge ist in den ersten 5 postoperativen Jahren intensiv zu gestalten, da hier 90 % der Metastasen auftreten. Spätmetastasen sind jedoch nicht ungewöhnlich [Levy et al. 1991], so daß generell eine Nachsorge über 10 Jahren empfohlen wird. Dies trägt auch dem erhöhten Risiko des Auftretens von Zweitmelanomen Rechnung."

Meine Hautärztinnen haben mich jetzt halbjährlich für die Nachsorge eingeplant. Ich habe eine Tabelle der DDG gelesen, dass bei MM mit niedrigem Metastasierungsrisiko Stad.I + IIa eine klinische Untersuchung, Inspektion und LK-Status bis zum 3.-5. Jahr vierteljährlich danach halbjährlich erfolgen sollte. Ein "großer Check" wäre dann einmal jährlich. Welche Richtlinien sind nun aktuell?

Ein ganz großes Danke an alle, die die Muße hatten sich mein Gedanken-Wirr-Warr durchzulesen. Ich freue mich auf viele Antworten...

Liebe Grüße

Miiin
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