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  #1  
Alt 14.06.2007, 23:31
sanne2 sanne2 ist offline
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Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 1.088
Standard Wie können wir helfen?

Hallo,
ich habe mal eine Frage die nichts mit Krebs zu tun hat!
Eigentlich bin hier im Forum unterwegs wegen der Krebserkrankung meines Mannes und meiner an Lungenkrebs verstorbenen Mutter.
Ich habe lange gezögert diese Frage hier im Krebsforum zu stellen, aber die jetzige Situation belastet meinen Mann und mich sehr.
Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus und haben nicht zu allen Nachbarn Kontakt. Über uns wohnt ein relativ junger Mann mit seiner Lebensgefährtin, die schwanger von ihm war. Mitte Mai erzählte unser Nachbar meinem Mann noch voller Stolz, dass der Geburtstermin am 30. Mai wäre und sie sehr aufgeregt wären. Einen Tag später flogen wir in den Urlaub. Nun haben wir bei der Rückkehr voller Entsetzen von anderen Nachbarn erfahren, dass die Frau während der Entbindung an einer Hirnblutung gestorben ist.
Wir hatten vorher kaum Kontakt zu diesem Mann und doch belastet es uns ungemein. Da er über uns wohnt, höre ich ihn die ganze Nacht durch seine Wohnung gehen. Er kommt scheinbar nicht zur Ruhe, verständlicherweise!
Letzte Nacht lagen mein Mann und ich bis um 2.30 Uhr wach, da wir die Schritte des Nachbarn hörten, dass soll sich auf keinen Fall wie ein Vorwurf anhören, nur er tut mir unsagbar leid.
Nun habe ich ihm einen kleinen Brief geschrieben und ihm angeboten, dass er uns jederzeit aufsuchen kann. Vielleicht antwortet er noch.
Was kann man sonst noch unternehmen, ohne aufdringlich zu erscheinen?
Für Antworten wäre ich sehr dankbar!
Herzliche Grüße
Sanne
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  #2  
Alt 15.06.2007, 19:45
Zoe Zoe ist offline
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Registriert seit: 18.08.2005
Beiträge: 242
Standard AW: Wie können wir helfen?

Liebe Sanne,
ich fände es schon richtig wenn Ihr bei Eurem Nachbarn klingelt und einfach gleich behutsam sagt wie es ist, dass Ihr nach Eurem Urlaub von seinem schrecklichen Schicksal erfahren habt und Euer Beileid ausdrücken wollt und als Nachbarn Hilfe anbieten ohne aufdringlich sein zu wollen. Dann wird er irgendeine Reaktion zeigen. Im Moment ist er vielleicht einfach nicht imstande, Initiative zu ergreifen und auf Euren Brief zu antworten. Meine Erfahrung ist, dass die Menschen im Allgemeinen eine große Scheu bei solchen Schicksalschlägen entwickeln und dem ausweichen wollen, auch wenn es jemand im Bekannten-/Freundeskreis getroffen hat. Ich finde es schön, dass Du Dir richtig Gedanken machst und bin sicher, es kommt so an wie es gemeint ist. Viele Grüße - Zoe
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  #3  
Alt 15.06.2007, 20:11
sanne2 sanne2 ist offline
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Beiträge: 1.088
Standard AW: Wie können wir helfen?

Liebe Zoe,
das ist ja lieb, dass Du mir antwortest!
Diese Frage gehört ja nicht unbedingt hier hin, aber in diesem Forum geht man etwas offener mit dem Thema Tod und Verlust um, eben durch diese Krankheit.
Das Problem ist, dass einer unserer Nachbarn mit ihm sprechen wollte und er darauf das große "Schütteln" anfing und sich umdrehte. Also ist er noch nicht soweit darüber zu sprechen.
Das andere Problem ist, dass mein Mann und ich nachts nicht zur Ruhe kommen. Es hört sich sehr egoistisch an, aber der Nachbar geht die ganze Nacht durch seine Wohnung. Es ist bei uns leider sehr hellhörig. Wir müssen beide morgens früh aufstehen. Na, mal sehen!
Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend! Hier regnet es wie "aus Eimern".
Bis dann und viele Grüße
Sanne
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  #4  
Alt 22.06.2007, 17:07
bon bon ist offline
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Ort: Rheinland
Beiträge: 128
Standard AW: Wie können wir helfen?

Liebe Sanne,

mir ist aufgefallen, dass Du gar nichts über das Kind schreibst. Kam das Kind lebend zur Welt oder hat er beide verloren?

Liebe Grüße

Ibo
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  #5  
Alt 22.06.2007, 23:24
sanne2 sanne2 ist offline
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Beiträge: 1.088
Standard AW: Wie können wir helfen?

Liebe Ibo,
schön, von Dir zu hören!
Das Kind, eine Tochter, kam lebend zur Welt. Es war die ersten Tage bei seiner Schwägerin, die dann nachmittags mit der Kleinen zu ihm fuhr. Da ich ja genau unter ihm wohne, bekomme ich es soweit ungewollt mit.
Zur Zeit hat er die Kleine bei sich, man hört sie manchmal weinen. Es ist so traurig, dass man so gar keinen Kontakt hat, aber er wird noch nicht so weit sein und aufdrängen wollen wir uns auch nicht.
Vorgestern war die Trauerfeier. Leider mussten mein Mann und ich arbeiten, sonst wären hingegangen.
Dann musste ich auch noch erfahren, dass die Sache mit seiner Frau in unserem Krankenhaus passierte. Unsere Neurochirurgin hat die Frau nach der Hirnblutung operiert, aber es war zu spät. Unsere Ärztin macht sich sagenhafte Vorwürfe, grundlos, denn sie hat alles unternommen was man in so einer schlimmen Situation machen konnte. Daran kann man sehen, dass Ärzte tatsächlich noch mitfühlen.
Vielleicht ist unser Nachbar durch sein Baby etwas abgelenkt, denn er ist nicht mehr so unruhig. Ich wünsche es ihm so sehr!
Wie geht es Euch? Gibt es etwas Neues? Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße
Sanne
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  #6  
Alt 21.08.2007, 19:28
maus23 maus23 ist offline
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Registriert seit: 24.07.2007
Beiträge: 80
Standard AW: Wie können wir helfen?

Hallo!

Ich kann mir gut Vorstellen das der arme Mann Nachts umherläuft (auch das es euch etwas belastet - und ich kanns auch verstehen, manche Wohnungen sind wirklich sehr sehr hellhörig).

In der ganzen Sorge und Trauer kann ich mir auch vostellen das er nicht viel isst, vielleicht kannst du ihm ja mal was zum essen vorbei bringen oder besser noch ihn zu euch einladen, wie Zoe schon schrieb evtl fällt es ihm sehr schwer in der Situation auf "Fremde" zuzugehen aber evtl nimmt er das ja an und öffnet ihm etwas die Tür.

Liebe Grüße Maus
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