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  #1  
Alt 06.03.2004, 23:24
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Beiträge: n/a
Standard inoperables Bronchial CA mit Metastasen

Hallo !!
Meine MUM (53 Jahre ) war seit einem Jahr wegen extrem schlechter, aber unergründlicher Blutwerte bei Ärzten jeglicher Art und keiner hat was bei ihr gefunden! Vor 2 Wochen wurde dann erneut ein CT gemacht und die Diagnose lautete Tumor auf dem rechten Lungenflügel und ein Aneurysma an der Aorta. Sie kam umgehend ins Krankenhaus, wo sie endlich komnplett auf den Kopf gestellt wurde. Das Ergebnis war ein 4x4 cm grosser Tumor im rechten mittleren Lungenlappen, keine Metastasen im Oberbauch, Kopf oder Knochen. Es sollte dann operiert werden, doch dabei ergab sich plötzlich ein anderes Bild: Speiseröhre und Lymphknoten sind befallen (LKnoten konnten schon gar nicht mehr entnommen werden),Herz ebenfalls schon infiltriert!!!!!Sie haben an der Lunge gar nichts mehr gemacht, sondern sie wieder zugenäht. Laut Aussage des Chirurgen ist meine Mutter inoperabel, da sie zudem ein stark ausgeprägtes Emphysem hat. Als einzige Chance wurden wir auf Chemo/ Bestrahlung vertröstet.Bisher wurde uns ausschliesslich mitgeteilt, dass es sich um ein Adenokarzinom handeln würde?! Kamm mir jemand erklären, auf welche Untersuchungen man sich verlassen kann, wenn schon Röntgen/CT/ usw. ein falsches Ergebnis gebracht hatten? Hat jemand Erfahrung mit diesen Symptomen? Kann jeman etwas zur Klinik für Tumorbiologie in Freiburg oder zu Prof. Dr. Vogl von der Uniklinik Frankfurt berichten?

Danke für Eure Hilfe
Melanie[email]m_stutz@web.de
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  #2  
Alt 07.03.2004, 16:17
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard inoperables Bronchial CA mit Metastasen

Hallo Melanie,

hab` keine Ahnung, ob ich Dir und Deiner Mutter irgendwie weiterhelfen kann... Wahrscheinlich eher nicht, aber zumindest tut es gut zu wissen, dass man/frau nicht alleine ist mit seinen Sorgen.
Mit den ganzen Untersuchungsmethoden und bildgebenden Verfahren ist das halt so eine Sache. Verlassen darf man sich auf nichts. Manche Veränderungen sind je nach Verfahren (Röntgen, CT, MRT, Sonographie...) gut erkennbar, andere nicht. Und sehr viel hängt auch von demjenigen ab, der diese Bilder auswertet. Das braucht extrem viel Erfahrung. Kann Dir leider nicht viel zu den beiden Kliniken sagen; mein Vater ist seit 2 Wochen in der Lungenklinik Löwenstein (bei Heilbronn). Die machen fachlich einen sehr kompetenten Eindruck, allerdings muss man den normalen Stationsärzten jede Info aus der Nase ziehen.
Ich glaube, dass es sehr wichtig ist, selbst ein bisschen Ahnung von der Materie zu haben, dann kann man besser mit den Ärzten reden und die sind auch eher bereit, genauere Informationen rauszulassen. Wenn mir einer kommt mit: „Ihr Vater ist sehr krank und hat Lungenkrebs“, dann packt mich echt die Wut!
Ich glaube, Du hast Dich auch schon im Internet informiert über die Diagnosen bei Deiner Mutter. Dein Eintrag hat sich zumindest so angehört. Ich hab` in den letzten 3 Wochen Unmengen an deutschen und internationalen Seiten aufgerufen und ausgedruckt. Wenn ich Dir wenigstens in der Hinsicht ein bisschen helfen kann, mache ich das gerne.
Noch ein paar Worte zu den Diagnosen bei Deiner Mum. Das Adenokarzinom gehört zur Untergruppe der „nicht-kleinzelligen“ Karzinome. Das ist schon mal nicht schlecht, weil die relativ langsam wachsen. Adenokarzinome gehen meistens von den schleimbildenden Zellen (Alveolarepithelzellen) aus, mit denen die Lungenbläschen (Alveolen) ausgekleidet sind. Aneurysmen sind „Ausbuchtungen“ der großen Arterien. Bei Deiner Mum ist die Aorta betroffen, d.h., das Teil sitzt an der größten Arterie (Hauptschlagader) des Blutkreislaufs. Das ist leider nicht ungefährlich, denn wenn das Aneurysma reist, führt das in kurzer Zeit zu einem sehr heftigen inneren Blutverlust. Ein Lungenemphysem bedeutet, dass die Lunge (oder Teile der Lunge) überbläht ist und nicht mehr sehr elastisch. Das führt auf lange Sicht zur Zerstörung von Lungenbläschen. Ursache ist oft eine chronische Bronchitis und diese scheiß Raucherei; bin gerade dabei aufzuhören.
Sorry, falls ich jetzt Eulen nach Athen getragen habe und Du das alles schon weißt. Wollte Dich ganz bestimmt nicht für blöd erklären.
Mein Vater hat bis vor ein paar Monaten auch noch mittelprächtige Bäume ausgerissen. Seit Ende November ging es ihm schlecht (extreme Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Schweißausbrüche in der Nacht), aber kein Arzt hat was gefunden. Wurde alles immer schlimmer und die Blutwerte waren völlig daneben, seit 4 Wochen ist er im Krankenhaus. Die haben erst auch nichts gefunden, trotz modernster Technik. Vor gut 2 Wochen hieß es dann: Lungenkarzinom; aggressiver Kleinzeller, nicht operabel. Zwei Tage drauf dann Metastasen in der Leber entdeckt, einen Tag später die Feststellung, dass die Knochen befallen sind. Ein Hammer nach dem anderen. Wie man sich da fühlt, das muss ich Dir sicher nicht sagen, das weißt Du selbst. Und dann die hektische Suche nach Therapiemöglichkeiten, die Frage „wie lange noch?“, Hoffen und Bangen, schlaflose Nächte...
Mist, eigentlich wollte ich Dich ein bisschen aufmuntern und was Positives schreiben. Sorry, dass das wohl nicht geklappt hat.
Ich hab` hier im Forum was ganz wichtiges erfahren: wir sind nicht allein, vielen geht es genauso und die wissen einfach aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist damit umzugehen. Und können nachvollziehen, wie es einem geht. Ich hab` zum Glück ein paar wirklich gute Freunde, mit denen ich über alles reden kann. Aber die sind irgendwie auch unsicher und wissen nicht so recht, wie sie sich verhalten sollen. Mir würde es umgekehrt bestimmt nicht anders gehen.

Ich wünsch` Dir, Deiner Mum und allen Deinen Lieben ganz herzlich viel Glück und viel Kraft

... und nie die Hoffnung aufgeben, sondern kämpfen!

Joachim
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  #3  
Alt 10.03.2004, 23:46
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard inoperables Bronchial CA mit Metastasen

Danke Joachim für Deine Antwort! Die Lage hat sich mittlerweile geändert und man weiss nun, dass es sich nicht um Metastasen in Lymphknoten und Speiseröhre handelt, sondern dass alles ein riesengrosser Tumor ist! Dazu gehört auch das ´Aneurysma`, das sich doch als Tumor entpuppt hat. Das Vertrauen in die Medizin habe ich schon nach 3 Wochen ziemlich verloren. Das schlimme ist, dass meine Mutter selbst Altenpflegerin ist und daher ein gewisses medizinisches Grundwissen, sowie die persönliche Erfahrung mit krebskranken Menschen mitbringt. Sie kann also genau einschätzen, was die Ärzte zu ihr sagen ...

Gruss Melanie
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