Für Dich, mein lieber Papa

[Bine68]

Hallo Papa,

Tag für tag haben wir uns gesehen, zumindest die letzten 5 Jahre wo wir gleich nebeneinander wohnten, es gab immer viel zu erzählen, und wir unternahmen ganz viel. Wir hatten ein gemeinsamens Hobby, den Flohmarkt.
Jetzt bist Du nicht mehr da.
Es tut so weh und richtig begreifen kann ich es noch immer nicht.
Seit der Diagnose hattest Du noch knapp 2 Jahre die Du gut gelebt hast, manchmal ging es Dir so gut das man die Krankheit verdrängte.
Das erste Jahr nach der Reha war ganz gut, Du konntest sogar zwischendurch mal Chemo Pause machen für ein halbes Jahr. Doch dann waren leider wieder Metastasen auf der Leber und zum Schluß kam noch ein Tumor im Kleinhirn dazu. Du hast gekämpft bis zum Schluß, bist zur Bestrahlung gegangen, vor Weihnachten holten wir Dich nach Haus. Das war Dein Wunsch, Weihnachten zu Haus zu sein und das war möglich, die Bestrahlung war abgeschlossen. Du warst sehr schlapp. Kamst aber an beiden Feiertagen mit zum Essen. Und Heiligabend zu uns.
Dann wollten wir im KH nur fragen wann Du wieder zur Chemo mußt. Sie machten einige Untersuchungen und als sie Deinen Blutzuckerwert sahen, mußtest Du gleich wieder da bleiben, damit hatte keiner gerechnet.
Schon wieder KH. Du warst völlig verzweifelt, hast oft geweint und gesagt das ist so kein Leben mehr. Du konntest kaum laufen, wurdest immer schwächer. Zum Schluß warst Du zu Haus nur noch ans bett gefesselt. Du wolltest so gern leben, wolltest das der Schmerz nachläßt in deinen Füßen, wolltest Dich sogar mit dem Rollstuhl auseinandersetzen. Doch dann hast Du wohl gemerkt, das die Kraft immer mehr verschwindet und hast zu Gott gebetet das er Dich erhört und erlöst.
Achim hat mit Dir noch morgens geredet, Du hast Dich so auf Dein Aquarium gefreut, das Achim für Dich bestellt hatte. Du hast noch Mittag gegessen, alles war gut. Doch als ich von der Arbeit kam und in Dein Zimmer stürzte, warst Du schon eingeschlafen. Ich konnte es nicht begreifen, kann es immer noch nicht begreifen, da lagst Du tot. Mein geliebter Papa - tot.
Weinend lief ich in mein Haus, Mama hatte grad Deinen geliebten Enkel abgeholt. Wir konnten nur noch den Notarzt rufen, der dann den Totenschein ausstellte. Es war alles so unwirklich. Es konnte doch nicht sein.
Natürlich wußten wir alle das Du schwer krank bist, aber doch nciht das Du uns so schnell verläßt.
Ich hab die Tage einen Spruch gelesen "es ist leichter den Tod zu akzeptieren, als Dich Tag für Tag leiden zu sehen". Ich finde es ist wahr.
Du hättest Dich nur noch gequält, so wolltest Du nicht leben. Und Dein letzter Wunsch wurde erfüllt. Gott hat Dich zu sich geholt. Du bist friedlich eingeschlafen. Du hast jetzt keine Schmerzen mehr. Das allein gibt einem Kraft das alles irgendwie durchzustehen.

In unseren Herzen wirst Du immer weiterleben.
Du fehlst uns so sehr.
Tim fragt oft nach Dir, zeigt in den Himmel und fragt welcher Stern Du bist.
Ich hab dann immer Tränen in den Augen.
Tim war Dein ganzes Glück, Dein ganzer Stolz. Ihr ward ein tolles Team. Er hat Dich so geliebt, wie wir alle.

Papa paß gut auf uns auf.
Für Achim warst u schon als Schutzengel tätig, sonst wäre er nun an Deiner Seite. Dafür danke ich Dir. Ich hätte es nicht ertragen in so kurzer Zeit zwei geliebte Menschen zu verlieren.

Ich werde Dich immer lieben.
Mein herzenguter Papa, wir werden uns wiedersehen.

Herzlichst
Deine traurige Tochter
Bine

PS: Liebe Leser und Leserinnen, bitte schreibt nicht hier rein, hier möchte ich nur mit meinen Papa kontakten. Ihr könnt mir aber gerne eine PN schreiben. Danke ür Euer Verständis