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Alt 26.12.2013, 16:40
Diaboli Diaboli ist offline
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Registriert seit: 01.11.2013
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Standard AW: "sich die Möglichkeit erarbeiten, wieder an etwas anderem sterben zu können"

Danke Thorsten, für diese Zeilen, genau das geht mir seit ein paar Wochen durch den Kopf.

Meine Diagnose ist ja gerade mal 7 Wochen alt und vor zwei Wochen pathologisch bestätigt und trotzdem habe ich meiner Umgebung häufig gesagt:

Krebs ist tödlich = irgendwann
Leben ist tödlich = irgendwann

und wenn wir dann über diese Sätze geredet haben, dann habe ich gesagt, ich habe jetzt durch diese Diagnose die deutliche Warnung bekommen, ändere endlich etwas, dein Leben ist endlich.

Nun gibt es in meinem Leben schon noch ein paar Dinge, die ich erst regeln muss, wo ich mich kümmern muss, es ich einfach nur noch das tun kann, was ich möchte, aber ich arbeite daran, dass es relativ schnell erledigt ist und ich mich dann nur noch um die schönen Dinge drehen wird, neben meinen Arztbesuchen und was so die Krankheit von mir verlangt.

Es ist eine Schule, durch die ich gerade gehe, ich, der es nie schnell genug geht, ich die immer irgendwas wuseln muss, die jetzt lernt innezuhalten, zu lesen, einfach Löcher in die Luft guckt, die gute Gespräche mit der Familie führt, weil ich nicht will, dass sich irgendjemand nach meinem Tod Gedanken macht, weil er vielleicht nicht genug getan haben könnte, ich will, dass sie wissen, mein Leben war gut und richtig und prall - niemand hat mir den Himmel versprochen. Aber ich will, dass mein Partner neben der Trauer, die ich ihm nicht nehmen kann, sich nicht noch tausend Gedanken macht und ich will, dass meine Kinder an unsere glücklichen Zeiten denken und wissen, wir haben über alles geredet.

Eine Woche bevor ich ins Krankenhaus gegangen bin, hat mir mein Ältester gesagt, Mama wir haben über alles schon vor gut einem Jahr gesprochen, wir sind bereit und ich habe ihm sagen können, jetzt wird eh noch nichts passieren, aber wenn es denn kommt, so sind wir vorbereitet und hoffentlich so gut wie irgend möglich, aber jetzt lasst uns so leben, wie wir es können und möchten. Und das ist gut so!
Diaboli
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  #2  
Alt 29.12.2013, 17:29
Monika19122013 Monika19122013 ist offline
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Registriert seit: 26.12.2013
Beiträge: 14
Standard AW: "sich die Möglichkeit erarbeiten, wieder an etwas anderem sterben zu können"

Hallo Thorsten,

ich seh das eben so. Bin zwar noch keine "bestätigte" Betroffene, aber als "eventuelle" gehen einem auch diverse Gedanken durch den Kopf.

Ich seh die eventl. Diagnose als Wink des Schicksals..einfach mal über sein Leben nachzudenken....manchmal jammert man ja auch auf einem hohen Niveau. Meine Oma hat immer gesagt:" Schau eh du klagst auf die Andern, wie mancher durch's Leben muss wandern!"

Es ist alles auch eine Frage der Einstellung. Wenn mir morgens das Aufstehen schwerfällt, sage ich mir immer, sei froh, dass du aufstehen kannst, bist gesund, hast 3 gesunde Kinder und inzwischen kommen da 2 Enkel zu.

Man hält als gesunder Mensch einfach alles für selbstverständlich.

Ich seh es so: Ich habe wenigstens die Möglichkeit noch Dinge zu klären, die ich schon ewig vor mir her schiebe. Dinge zu tun, die ich schon immer tun wollte aber aus irgendeinem Grund noch nicht dazu gekommen bin.

Die Menschen die einen tödlichen Unfall haben, haben diese Möglichkeit nicht. Oder Menschen die einen Schlaganfall hatten und gelähmt sind...es gibt soviel was ich da aufzählen könnte.

Auch wenn man mit dieser Diagnose eine Schlacht verloren hat, den Krieg aber noch nicht.

In diesem Sinne: Alles Gute
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