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  #16  
Alt 10.01.2005, 13:55
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Standard Hat man meine Mama aufgegeben???

Liebe Tanja,

mein aufrichtiges Beileid. Nein, Du bist nicht alleine, mein Papa ist auch gegangen am 29.12. , ich war auch bei ihm.

Viel Kraft wünsche ich Dir
LG GabyF
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  #17  
Alt 12.01.2005, 00:09
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Standard Hat man meine Mama aufgegeben???

Hallo Tanja!
Ich Dir auch mein aufrichtiges Beileid ausdrücken möchte....
Meine allerliebste Mama verstarb am 4.1.05 auch bei mir....
Ich wünsche Dir viel Kraft.......lg Manuela
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  #18  
Alt 17.01.2005, 12:45
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Standard Hat man meine Mama aufgegeben???

Hallo Ihr…
Erstmal Danke für eure Worte….

Ich ( 32 ) muss mir etwas von der Seele schreiben und hoffe ich verletze niemanden….
Mein Verhältnis zu meiner Mutter ( 56 ) war nicht immer gut, sie hatte mich oftmals verletzt, aber das hat sich in den letzten 4 Jahren geändert.
Wir haben uns nicht sehr oft gesehen ( 65km Entfernung ) aber wenn ich sie mit meinen Kindern besucht habe war es immer sehr schön „bei Muttern zu sein“
Zu ihrem 2. Mann hatte ich ein weniger gutes Verhältnis, aber meiner Mutter zu liebe kamen wir miteinander aus.
Schön war es auch immer, wenn wir uns auf Fehmarn getroffen haben ( sie und auch ich haben dort einen Dauercampingplatz ), dort schöpfte sie immer Kraft für den alltäglichen Stress mit Arbeit ect.

Als sie im Juli von ihrer Krankheit erfuhr war es für uns alle ein Schock.
Wir telefonierten sehr oft und ich schaffte es so ca alle 1 ½ Wochen sie zu besuchen.
Weihnachten weinte sie, weil sie so gerne ihre Enkelinnen ( 3+5 ) noch mal sehen wollte, aber es ihr zustand nicht zulasse. Ich habe immer den Laptop mitgehabt um immer neue Bilder von den Mädchen zu zeigen. Sie hatten auch für sie gemalt und gebacken.

Am Dienstag, 4. Januar rief mich ihr 2. Mann an und sagte das es ihr sehr schlecht geht und sie im Krankenhaus ist und die Ärzte meinten „ wir wissen nicht ob wir ihr mit der Bestrahlung einen gefallen getan haben“…

Mein Ex-Mann und seine Freundin nahmen sich von der Arbeit frei um auf meine Mädchen ( nur eine ist von ihm, er ist selbstständig ) aufzupassen, die 2 Jungs ( 11 + 13 ) von meinem Lebensgefährten ( er bekam leider kein frei ) brachten wir bei ihrer Großcousine unter und ich „quartierte“ mich bei meinem Stiefvater ein und waren ständig im KH.
Es tat soo weh meine Mama so zu sehen….
Donnerstagmorgen rief das Krankenhaus an, da meine Mutter sehr unruhig war und nach ihrer Mutter verlangt…
Ich fuhr so schnell ich konnte zu meiner Oma um sie zu holen und zu Mama zu bringen…
Mama bekam Morphium und Beruhigungsmittel..
Als ich abends mit meiner Mama alleine war, sah sie sehr traurig aus und ich fragte sie ob sie weinen möchte..und wir weinten gemeinsam..

Freitag spät abends bekam sie zentrales Fieber….
Ihren zustand möchte ich nicht weiter beschreiben…
Ich hielt immer ihre Hand und als sie mich so leer ansah ( sie schlief immer wieder ein ), sagte ich weinend „ Mama wenn Du nicht mehr magst…., dann lass los….so schwer es für uns ist..aber diese Qual hast Du nicht verdient…“

Samstagmorgen wurde ich mit einer lieben sms von meinem Lebensgefährten eine Stunde eher geweckt als ich aufstehen wollte, und bin somit eher bei meiner Mama im Krankenhaus gewesen. Als ich alleine in ihr Zimmer kam hatte sie die Augen offen und schaute mich an und ich nahm gleich ihre Hand und küsste sie und sagte das ich wieder bei ihr bin…..
Dann ist sie ganz sanft „rüber“ gegangen….

Als ich so weinend noch bei ihr saß, hatte ich das Gefühl, dass sie mich auf der Schulter berührte und sagte „ Tanja, es geht mir gut, ich habe keine Schmerzen mehr und ich kann wieder tief einatmen“

Was ich damit sagen möchte ist, das es, glaube ich, wichtig ist loszulassen und das man sich selbst nicht verstellen soll vor den Betroffenen und das sich somit der Betroffene nicht vor und für uns verstellen muss, sondern seinen Gefühlen freien lauf lassen kann.
Aber wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist um „loszulassen“ ist ganz verschieden.

Ich frage mich immer wieder warum ICH bei ihr war als sie ging und nicht ihr Mann oder meine jüngere Schwester, denn die beiden hatten doch ein viel engeres Verhältnis zu ihr als ich.
Was nicht heißen soll, dass ich es bereue dass ICH bei ihr war!!

Ich hoffe ich habe mit diesem Beitrag niemanden verletzt

Lg Tanja
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  #19  
Alt 19.01.2005, 13:29
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Standard Hat man meine Mama aufgegeben???

Hallo Tanja,

dein Beitrag fühlt sich für mich sehr richtig an. War schön, ihn zu lesen. Danke.

LG, Franzi
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  #20  
Alt 23.01.2005, 13:30
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Standard Hat man meine Mama aufgegeben???

Hallo Tanja!
Es wird alles richtig gewesen sein, so wie es war....
Meine Mama schlief in den 3 Stunden die ich Nachts schlief ein, ich denke Sie hat es sich so ausgesucht....
So wie Du fühle ich auch dass es Ihr jetzt besser geht....lg Manuela
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  #21  
Alt 25.02.2005, 08:35
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Standard Hat man meine Mama aufgegeben???

Hallo Tanja,

auch ich habe meine Mama am 28.01.05 verloren.
Ich finde es schön, dass Du bei Ihr warst. Mir war es leider nicht möglich.
Ich habe Sie eine Woche zuvor das letzte Mal gesehen, als ich Sie in den Krankenwagen nach Großhansdorf gesetzt habe. Dann bekam ich eine dicke Erkältung und konnte sie nicht besuchen, da alle Angst hatten ich würde sie anstecken. Gebracht hat es absolut garnichts....ich war nicht mehr bei ihr und nun ist sie für immer weg.
Stellt Ihr Euch auch alle ständig diese "Was wäre wenn - Fragen"????
Es ist bestimmt besser für sie, aber ich wäre so gerne noch bei Ihr gewesen.
Auch wenn's nur ein kleiner Trost ist, wir alle haben unserer Mamis trotzdem immer bei uns und sie passen auf uns auf!
Lg Tanja
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  #22  
Alt 28.02.2005, 21:25
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Standard Hat man meine Mama aufgegeben???

Hallo Tanja,

ich habe Deinen gefühlsvollen Bericht gelesen.
Mein aufrichtiges Beileid.
Auch ich habe meinen Vater am 19.11.2004 an Lungenkrebs
verloren. Gerne würde ich mich mit Dir darüber austauschen.
Es wäre toll, wenn Du mir antworten würdest.
Liebe Grüße wicky.
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  #23  
Alt 01.03.2005, 06:01
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Standard Hat man meine Mama aufgegeben???

Liebe Wicky, liebe Tanja, auch ich habe meinen Vater am 19.10.04 an Lungenkrebs verloren.
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  #24  
Alt 03.03.2005, 08:50
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Standard Hat man meine Mama aufgegeben???

Liebe Wicky, liebe Stina,
auch Euch beiden mein aufrichtiges Beleid (auch wenn man es nicht hören mag)!
Ich möchte nicht neugierig sein, aber wie alt waren denn Eure Papi`s? Und wie alt seid Ihr?
Meine Mama war 45 Jahre alt, ich bin 24 und habe einen 17jährigen Bruder, der bei unserer Mama gelebt hat.
Wie geht Ihr damit um, dass sie nun für immer weg sind. Ich kann es noch immer nicht wirklich glauben, es ist so als wäre sie im Urlaub und kommt bald zurück. Kennt Ihr dieses Gefühl?
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  #25  
Alt 03.03.2005, 19:25
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Standard Hat man meine Mama aufgegeben???

Hallo Tanja,
vielen Dank für Deine mail. Mein Papa wurde im Mai 2004
66 jAHRE an seinem Geburtstag lag er im Krankenhaus und bekam seine Chemo. Nächstes Jahr also 2005 wird alles anders dachte ich, dann können wir wieder feiern. Na ja das sollte wohl nicht so sein. Im November habe ich ihn leider an dieser grauenvollen und heimtückischen Krankheit verloren.
Mir geht es genau so. Direkt nach seinem Tod hatte man ja noch so viele Dinge zu erledigen. Es kam mir auch so vor, daß er nur im Urlaub wäre. Bei mir ist das so -je länger er fort ist, desto schlechter geht es mir eigentlich. Irgenwie habe ich Schuldgefühle in mir und der Gedanke läßt mich nicht los nicht alles Erdenkliche ausgeschöpft zu haben um den Wahnsinn zu stoppen - vielmehr das Leben in lebenswerter Qualität zu verlängern nachdem keine Aussicht auf Heilung mehr bestand.

Zu meiner Person: ich bin 37 Jahre alt, lebe seit 13 Jahren mit meinem Freund zusammen. Leider bin ich Einzelkind und habe eine sehr fordernde Mutter. Sie kommt mit der Situation überhaupt nicht klar vielmehr mit dem ALLEINE sein und vergißt dabei, dass ich auch noch ein eigenes Leben habe und führen möchte. Na, ja was soll´s.
Liebe Grüße - wäre nett mal wieder etwas von Dir zu hören
wicky[dekleinehr@aol.com]
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  #26  
Alt 03.03.2005, 19:28
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Standard Hat man meine Mama aufgegeben???

Hallo ?

vielen Dank auch für Deine mail vom 01.03.2005.
Ich weiß leider nicht, wer Du bist. Es stand kein Name dabei.

Viele Grüße wicky.
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  #27  
Alt 04.03.2005, 13:26
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Standard Hat man meine Mama aufgegeben???

Hallo Wicky,
es beruhigt mich ein wenig, dass Du ähnlich denkst und fühlst wie ich. Manchmal habe ich schon das Gefühl, ich wäre bescheuert, weil ich so komisch denke....aber dann ist ja nicht so. Es ist aber auch bei mir so, dass ich immer mehr nachdenke... So Sachen wie "Warum habe ich nicht mehr Zeit mit Ihr verbracht" oder "Was wäre gewesen, wenn man es doch gewußt hätte, das ihr nurnoch so wenig Zeit bleibt" frage ich mich ständig. Und ich träume ganz viel von Mama, die Träume sind so real, dass ich aufwache und erstmal wieder realisieren muß, dass es ein Traum war....

Das es für Deine Mama jetzt schwer ist, kann ich schon nachvollziehen, aber vielleicht kannst Du ihr ja sagen, dass sie nicht alleine leidet und Du auch Zeit für Dich brauchst. Mir hilft es sehr, dass ich viel mit meinen Freunden rede, die stehen der ganzen Sache ja doch anders gegenüber als die Familienmitglieder.
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