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  #1  
Alt 27.10.2012, 02:57
Flummi1985 Flummi1985 ist offline
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Standard Warten auf ein Ergebniss

Hallo,
ich bin neu hier und auf der Suche im Internet auf diese Seite gestossen. Aber ich denke ich fange mal von vorne an.
Im Mai 2012 ist mein Vater zum Arzt gegangen weil er nicht mehr richtig laufen konnte und er vermutete das es wieder was mit der Bandscheibe zu tun hat. Der Arzt bei dem er war hat sich nie wirklich Zeit genommen um mal alles genau abzuklären.
Mitte Oktober 2012 war ich zu Besuch bei meinem Dad und er konnte nichts mehr alleine machen, nicht mehr laufen und sich nicht mehr richtig bewegen. Ich bin darauf hin zu diesem besagten Arzt gefahren und habe ihm gesagt das das so nicht mehr weiter gehen kann, da mein Vater alleine in der Wohnung wohnt und ich nicht mehr in der gleichen Stadt wohne. Der Arzt hat ihn darauf hin mit einem Krankenwagen nach Bad Bentheim bringen lassen. Der Arzt dort hat von der gleichen Stelle Röntgenaufnahmen gemacht und hat sagte sofort das es sich vermutlich um Knochenkrebs handelt( eine Seite des Beckens ist schon vollständig zerstört). Am nächsten Tag wurde mein Vater sofort in die Uniklink Münster überwiesen.
Diese Woche wurde eine Gewebeprobe entnommen und nun heißt es warten.
Aber genau dieses warten macht mich einfach fertig, ich mache mir selber Vorwürfe das ich nicht mehr bei ihm wohne und jetzt einfach nichts für ihn tun kann. Und nätürlich habe ich Angst das ich meinen Vater verliere dadurch das der erste Arzt anscheinend zu unfähig war auf den Rontgenbilder etwas zu erkennen.
Da mein Vater heute wieder nach Bad Bentheim zurück verlegt worden ist wurde uns ein Arztbrief mitgegeben, ich konnte da nicht viel von verstehen muss ich ehrlich sagen aber ich habe da Wörter wie Coxarthrose gelesen und im nächsten Abschnitt war dann die Rede von Osteolytischen Läsionen. Er wurde dort in Münster komplett geröntgt und da haben sie festgestellt das diese "Schatten" nicht nur in der Hüfte sind sondern auch im Oberarm und in den Rippen.
Ich hoffe das mein Text nicht zu verwirrend war aber ich bin zur Zeit ein bisschen durcheinander und ich hoffe das ihr mir ein bisschen weiter helfen könnt.
Liebe Grüße
Flummi
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  #2  
Alt 27.10.2012, 14:29
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Warten auf ein Ergebniss

Hallo Flummi,

es tut mir sehr leid, dass es deinem Vater so schlecht geht. Und ich kann sehr gut nachempfinden, wie schrecklich diese Zeit des Wartens für dich ist. Man fühlt sich so hilflos ja geradezu nutzlos. Es bleibt einem echt nichts anderes übrig als zu warten, zu hoffen und zu beten.

Versuch' bitte, dich in dieser Zeit nicht verrückt zu machen und lass' deine Gedanken möglichst nicht Karussell fahren. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan, aber es hat auch keinen Sinn, sich in Spekulationen zu üben. Sollte dein Papa Knochenkrebs haben, werden sicherlich weitere Untersuchungen folgen und dann werden die Ärzte entscheiden, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Mein Vater hatte auch Knochenmetastasen (Primärtumor war ein Bronchialkarzinom) und ich weiß daher, dass dieser Knochenkrebs sehr schmerzhaft ist.

Und bitte quäle dich jetzt nicht mit Vorwürfen! Das führt zu gar nichts. Wichtig ist, dass du jetzt an der Seite deines Vaters bist, dass er spürt, dass er sich auf dich verlassen kann.

Alles Liebe
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #3  
Alt 28.10.2012, 19:26
Flummi1985 Flummi1985 ist offline
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Standard AW: Warten auf ein Ergebniss

Hallo Miriam,
danke erstmal für deine lieben Worte. Aber es zerreisst mir einfach das Herz wenn ich sehe wie er von Tag zu Tag abbaut und ich einfach nur hilflos zuschauen muss.
In dem Krankenhaus wo er jetzt ist habe ich auch das Gefühle das man sich nicht wirklich darum kümmert, das ist nur ein sehr kleines Haus aber die Schwester ist unfreundlich usw. Mein Dad hat dort ein ganz normales Bett bekommen aus dem er fast nicht mehr alleine aufstehen kann und auf die Frage ob er ein Bett bekommen könnte das er selber elektrisch verstellen kann bekam er nur die Antwort von der Schwester das sie doch nicht über irgendwelche Betten diskutieren will und ging aus dem Zimmer. Und er sagte auch den Ärzten mehrfach das er nach den Novaline und Palladon immer noch sehr starke schmerzen hat aber auch da wird nichts geändert.
Ich weiß nicht in wie weit ihr damit Erfahrung hab, aber wäre das möglich das er bis das er Ergebniss da ist in eine Schmerzklink verlegt wird? Damit man sich wenigstens um die Schmerzen kümmern kann?
Liebe Grüße
Nina
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  #4  
Alt 29.10.2012, 07:49
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Warten auf ein Ergebniss

Guten Morgen Nina,

ja, das fühlt sich unerträglich an, ich kann es gut nachempfinden, denn ich weiß, wie ich mich gefühlt habe...

Wenn du den Eindruck hast, dass dein Papa nicht gut behandelt wird in dem Krankenhaus, in dem er jetzt ist und dass man dort nicht auf seine Bedürfnisse eingeht, dann würde ich an deiner Stelle erst einmal mit deinem Vater sprechen. Was möchte er? Kann er sich einen Wechsel vorstellen, wäre das für ihn in Ordnung? Es ist ganz wichtig, dass du deinen Papa einbeziehst. Ich habe den Fehler gemacht, über den Kopf meines Vaters hinweg entscheiden zu wollen und das hat er mir verständlicherweise übel genommen. Ich würde euch auch einen Schmerztherapeuten empfehlen, denn Knochenkrebs verursacht sicherlich arge Schmerzen. Mein Vater hat monatelang siene Schmerzen ertragen (mich hat das wahnsinnig gemacht), bis er bereit war, einen Schmerztherapeuten einzufordern. Aber anschließend war er dankbar, dass es es getan hat, denn so wurden die Schmerzen wenigstens erträglicher. In seinem Fall war es ein Palliativarzt, der ihn richtig einstellen konnte. Ich kann das deinem Papa nur empfehlen!

Liebe Grüße
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #5  
Alt 29.10.2012, 20:46
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wildcat2505 wildcat2505 ist offline
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Standard AW: Warten auf ein Ergebniss

Liebe Nina
warten auf ein Ergebnis, auf einen Befund oder einfach nur auf einen etwas besseren Tag, an dem es unseren Lieben besser geht, ist ein besch...eiden schönes Gefühl. Das kennen wir hier alle und wissen deshalb auch, wie du dich fühlst.
Nur eins solltest du dir immer ins Gedächtnis rufen (zumindest hilft mir das öfter, wenn es mal wieder Warten heisst) wir können nichts beschleunigen oder ändern, wir können nur tragen und ertragen und ganz wichtig...mit tragen.
Dieses Mit-tragen das kannst du von überall, egal, ob du in der Nähe deines Papas bist oder weit weg. Es gibt Telefone, wenn ein Besuch nicht möglich ist und auch das stille Denken wird wahr genommen - glaub es mir.
Vorwürfe, dass du nicht bei ihm bist - nein...tu dir das bitte nicht an. Es gibt genug Sachen, die an dir nagen, da muss ein Selbstvorwurf nicht auch noch sein. Es kann niemand für diese Krankheit- den einen trifft sie, den anderen nicht.
Sicher, die Ärzte hätten früher reagieren können, aber was hilft es jetzt, darüber nachzudenken oder zu schimpfen oder gar Vorwürfe zu machen. Hilft es deinem Papa schmerzfrei zu werden? Hilft es ihm, gesund zu werden?
Ihr braucht eure Kraft für wichtige Dinge...dafür, Mut, Kraft und (Über)Lebenswillen zu behalten.
Ich kann die Uni-Klinik Münster nur wärmstens empfehlen. Mein Mann ist dort seit Diagnosestellung in Behandlung. Bis jetzt sind uns nur fähige, freundliche Ärzte begegnet ... naja, fast nur .
Die Begleitung der Patienten ist wunderbar. Auch wenn es heisst, dass sie einen von Pontius zu Pilatus schicken...egal.
Noch einen lieb gemeinten Rat...du bist nicht hilflos...du bist ein wichtiger Teil - du darfst dir nie die Kraft nehmen lassen...du hast sie, auch wenn sie manchmal ein gutes Versteck gefunden hat
Ich wünsche dir und deinem Papa für die kommende Zeit viel Liebe, Zusammenhalt und ab und an ein freundliches Lächeln sowie liebevolle Zuneigung - erfahrungsgemäß hilft das beiden Seiten noch am meisten

in diesem Sinne
__________________
GlG Rika
mein Mann: Hautkrebs pT3aN1aM1c Klinisches Stadium IV, CL 4 *16.09.1963 - 26.1.13
Nicht die Zeit heilt unsere Wunden, wir gewöhnen uns nur an den Schmerz
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  #6  
Alt 01.11.2012, 23:25
Flummi1985 Flummi1985 ist offline
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Standard AW: Warten auf ein Ergebniss

Hallo liebe Leute,
heute war echt ein mieser Tag, das Ergebniss ist heute schon gekommen und es handelt sich um ein Adenokarzinom. Morgen früh wird mein Papa nach Rheine verlegt weil dort in Benthem können die nichts für ihn tun da das eine Orthopädische Klink ist.
Welche Erfahrungen habt ihr was jetzt weiter gemacht wird? Die Diagnose war echt der Hammer heute und ich weiß einfach nicht was ich jetzt tun kann. Ich versuche mein Papa aufzubauen und ihm Mut zu zusprechen aber ich habe heute das Gefühl gehabt das er einfach schon aufgegeben hat. Oder ändert sich die Denkweise wenn erstmal ein paar Tage vergangen sind? Ich denke euch geht/ging euch genauso das ihr so ratlos wart. Es hat mich einfach nur traurig gemacht als mein Vater mir heute gesagt hat :"Bald geht es mir immer schlechter und dann ist es auch schnell vorbei, das ist auch besser für dich"! Ich möchte aber das mein Vater darum kämpft und wieder ein bisschen auf die Beine kommt.
Er denkt gerade viel darüber nach was ist wenn er jetzt bald stirbt, aber das soll er noch gar nicht weil die in Bentheim noch nicht gesagt haben in welchen Stadium das ist und ob man nicht operieren kann. Ich weiß das es wenig Hoffnung gibt wenn der Krebs schon in die Knochen gestreut hat, aber es bleibt immer irgendwo ein bisschen Hoffnung und daran klammer ich mich und ich möchte auch mein Vater überzeugen das er nicht nur noch 6 Monate hat sondern auch noch länger wenn er es einfach nur will.
Bis bald
Nina
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