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#1
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AW: Neu betroffen
Hi,
deine Empfindungen hat hier sicherlich jeder gemacht, in ver. Ausmaß. Du bist jung und wirst doch auf brutale Weise mit dem eigenen Tod konfrontiert - das haut fast jeden aus dem Anzug. Letztlich ist deine Krankheit immer noch ein frühes Stadium, da sind 3x PEB mehr als ausreichend um alles platt zu machen. Ich würde an deiner Stelle um ein psychologisches Konsil in der Klinik bitten und mir zeitnah Hilfe holen, evtl. auch am Anfang mit medikamentöser Unterstützung. Es gibt in den Kliniken i.d.R. Psychoonkologen, die damit ziemlich viel Erfahrung haben... |
#2
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AW: Neu betroffen
Hey,
Danke dass Du hier schreibst. Das wird dir helfen, einfach raus lassen. Wie du wohl bereits gelesen hast, geht's vielen von uns ähnlich. Ich habe meine Nachsorge heute in 1 Woche, ich kenne das wovon du sprichst. Die Chemo hilft, sofort. Ich hatte meinen Tumor im Zwölffingerdarm, konnte nicht mehr essen. Schon während des ersten Zyklus konnte ich wieder normale Sachen essen. Hol dir psychologische Hilfe, es wird dir helfen. Hier sind paar Bücher, die auch von Onkologen empfohlen werden, die mir geholfen haben: Viktor Frankl - Der Mensch auf der Suche nach dem Sinn. Carl O. Simonton - Wieder gesund werden. Die Bücher waren auch in unserer Onko-Abteilung verfügbar. Zum Schlafen hilft EasySleep, mit Baldrian und Melatonin. Es gibt auch gute Medikamente auf Hanfbasis die auch im Spital angeboten werden, musst nur fragen. Völlig legal und sehr hilfreich, gegen alle Symptome die Du beschrieben hast. Alles Gute, du packst das. |
#3
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AW: Neu betroffen
Hey du!!
Oh man, ich und auch alle anderen können deine Emotionen voll und ganz nachvollziehen. Echt Kacke. Aber.... du hast mit deinem Seminom echt die beste der Hodenkrebsvarianten erhalten.... Verträgst Du die Chemo denn einigermaßen gut? Und zu deinen Ängsten....Ich hatte 4Jahre vor meiner Krebsdiagnose mal eine diagnostizierte Depression. Ich weiß, wie sich diese Niedergeschlagenheit anfühlt. Ich kann dir nur den Rat geben mit deinen Ärzten zu reden. Es ist keine Schande. Such dir Hilfe. Du musst über deine Ängste reden. Ich habe damals nur 3x zum Psychologen gemusst, dann ging es radikal bergauf. Zu deiner Frage bzgl Antidepressiva: Ich habe keine Psychopharmaka genommen, lediglich Johanniskraut, was mir sehr gut geholfen hat. Allerdings würde ich dir nicht empfehlen, ohne Absprache mit deinen Onkologen etwas einzunehmen. Sprech es bei deinen Ärzten an. In so jungen Jahren ist diese Diagnose ein Schock. Ich hatte genau wie wie du zwischen Diagnose und OP keine 24 Stunden. Das muss man erstmal verkraften. Im Zweifel hier schreiben. Drücke dir die Daumen, Jan |
#4
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AW: Neu betroffen
Lieber Rei87,
die Angst, dass bei Dir die Chemo nicht anschlagen würde, kann ich Dir nehmen. Du hast ein sog. Seminom. Das ist die bestbehandelbare Hodenkrebsart. Man hätte Dich wohl auch bestrahlen können und Du wärst geheilt. Da dies aber idR. stärkere längerfristige Nebenwirkungen hat, hat man sich wohl für die BEP-Chemo entschieden. Nach den neuesten Studien werden Seminom-Patienten durch die BEP-Chemo zu 100 % beheilt (vgl. Europäische Leitlinien HK). Es gab in den neuesten Studien keinen einzigen Rückfall. Mein Onkologe, der ein absoluter Experte auf dem Gebiet des HK ist, sagte mal, dass er in 30 Jahren Hodenkrebsbehandlung keinen einzigen Rückfall bei Seminom im Stadium 2 hatte. Kurzum, keine Sorgen machen, sondern Leben nach der Behandlung planen. Ich hatte das gleiche Stadium und hab 3 Wochen nach Ende der Chemo wieder voll gearbeitet. Die beste Therapie gegen die Angst ist, einfach Deinen behandelnden Arzt zu fragen. Er wird Dir bestätigen, dass es in Deinen Fall nicht zum Rückfall kommt. |
#5
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AW: Neu betroffen
Hi,
ich möchte noch eines ergänzen. Deine Diagnose ist in keinster Weise mit der Diagnose von Anderen in diesem Forum vergleichbar. An Seminom Stadium 1 oder 2 stirbt man heutzutage schlicht nicht mehr. Seminom in diesem Stadium zählt zu den heilbaren Krebsformen. Einen Tipp kann ich Dir geben. Schüttle die Angst vor HK ab, das Thema hat sich für Dich wegen der Chemo erledigt. Wichtig ist aber jetzt, die langfristigen Nebenwirkung der HK-Behandlung zu minimieren. Die HK-Spezialisten hatten sich bei mir daher auch darauf konzentriert, etwaige Strahlung zu minimieren. Mache als Nachsorge daher MRT und nicht CT. Auch das Rötgen sollte man maßvoll einsetzen. Du willst ja nicht den 100-heilbaren HK durch einen schwer-heilbaren Krebs mit 60 Jahren eintauschen, oder? |
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