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  #61  
Alt 11.09.2016, 09:24
veronika77 veronika77 ist offline
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Standard AW: Wie geht es weiter?

Liebe Mym!

Ich wünsche dir sehr viel Kraft für die nächste Zeit!
Ich selbst habe meine Mama am 25.8. verloren. Auch für sie war es eine Erlösung, was es sicher für deine Mama auch war. Einen Menschen so leiden zu sehen und nicht helfen zu können, lähmt und frustriert einen zutiefst. Wir haben unseren Müttern aber einen guten Abschied ermöglicht und das zählt. Ich habe über 4.5 Monate seit bekannt worden der erneuten Krebserkrankung soviel Zeit wie noch nie mit meiner Mum verbracht und es war sehr schön, wenn auch sehr traurig. Jetzt nachdem am Montag die Beerdigung war, habe ich immer noch das Gefühl, dass sie "da" ist. Und irgendwann werden wir sie sicher wiedersehen!
Ich drück dich mal unbekannterhalber...

liebe Grüsse
Veronika
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  #62  
Alt 11.09.2016, 20:51
Adlumia Adlumia ist offline
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Standard AW: Wie geht es weiter?

Liebe Mym,

mein aufrichtiges Mitgefühl zum Tod deiner Mama.
Vielleicht meint man, dass man ein Stück weit auf diesen Tod vorbereitet gewesen wäre, aber wenn der Moment da ist, merkt man, dass man sich auf den Tod wohl nie wirklich vorbereiten kann, zumindest auf das Gefühl der Endlichkeit nicht.
Zu realisieren, dass sie tot ist, sie nicht mehr da ist, das schmerzt. Du warst bis zuletzt an ihrer Seite, hast jeden Tag mit ihr verbracht, das war sicherlich sehr hart. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Menschen, die dir zur Seite stehen und vielleicht einen Stück deines Weges mit dir gehen können. Solche Menschen sind sehr kostbar, es gibt nicht so viele davon (meine Erfahrung).
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  #63  
Alt 11.09.2016, 21:15
Benutzerbild von Karin21
Karin21 Karin21 ist offline
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Standard AW: Wie geht es weiter?

Liebe Mym

Es tut mir so leid. Drück Dich mal ganz fest.

Sie muss jetzt nicht mehr leiden und Du hast alles getan was in Deiner Macht stand.

Viel Kraft für die folgende Zeit

LG Karin
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  #64  
Alt 13.09.2016, 08:41
kerstin10 kerstin10 ist offline
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Standard AW: Wie geht es weiter?

Liebe Mym,
auch ich möchte Dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen.
Deine Mama hat es geschafft. Jetzt beginnt Dein Kampf das Unvorstellbare zu verstehen und anzunehmen. Für diesen Weg wünsche ich Dir ganz viel Kraft.
Kerstin
__________________
Meine geliebte Mama
geb. 25.01.1950
gest. 29.11.2009
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  #65  
Alt 15.09.2016, 08:06
Mym78 Mym78 ist offline
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Beiträge: 36
Standard AW: Wie geht es weiter?

Ich danke euch allen ganz herzlich.

Ich war am Samstag noch länger im Hospiz und habe geholfen, das Zimmer schön zu machen.
Am Sonntag kam die Familie, um Mama ein letztes Mal zu sehen. Alle waren so froh, dass sie so schön und friedlich aussah, aber ich wusste es ja besser.... ich hatte die verkrampften Hände und den Mund gesehen. Trotzdem war es auch für mich schön, sie noch einmal so zu sehen....
Mit meinem Sohn habe ich ein Blatt für den Gedenkbaum gestaltet.


Nachdem alle gegangen waren, kam der Bestatter und wir haben das nötigste besprochen, ich war dabei, als sie sie in den Sarg legten. Danach habe ich das Zimmer leer geräumt. Erst als alle weg waren, habe ich dann auch mal geweint...

Wir sind am Montag tatsächlich an die Nordsee geflüchtet und ich glaube, das war eine gute Entscheidung. Ich kann hier endlich auch mal an etwas anderes denken, auch wenn 1000 Mal am Tag eine Erinnerung vorbei kommt...

Am schlimmsten ist immer wieder der Gedanke, dass ich am Ende wollte, dass sie geht. Dass ich ihr das gesagt habe.
Ich weiß, dass viele daran glauben, dass die Sterbenden diese Erlaubnis benötigen, aber ich frage mich immer wieder, wie das für sie gewesen sein muss.... Fühlt es sich nicht schrecklich an, wenn die eigene Familie so spricht? Hat sie sich vielleicht aus dem Leben gedrängt gefühlt? Ich fühle mich wirklich schrecklich damit.
Und mit dem Wissen, dass sie ganz allein war und offenbar Angst hatte.

Wenn wir nächste Woche zurück sind, werde ich mich um alles ausstehende kümmern müssen.
Die Planung der Trauerfeier, das Auflösen ihrer schönen Wohnung, die sie sich gerade erst neu eingerichtet hatte.

Jedes Foto, dass ich hier schieße, will ich zuerst an Mama schicken.
Ich bedaure, immer im Mai mit meiner Mama in den Urlaub gefahren zu sein, wir hatten meist schlechtes Wetter und meine Mama vertrug das so schlecht. Nun ist das Wetter hier so traumhaft...

So viel, was wir noch machen wollten
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  #66  
Alt 15.09.2016, 08:47
kerstin10 kerstin10 ist offline
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Ort: Niederbayern
Beiträge: 61
Standard AW: Wie geht es weiter?

Liebe Mym,
Du hast alles was möglich war für Deine Mama getan. Du warst bei ihr und bist den Weg mit ihr gegangen. Deine Mama wusste, dass sie gehen muss. Und natürlich auch, dass die Menschen die sie lieben um sie trauern werden. Das Loslassen auf beiden Seiten ist wichtig. Es geht nicht um die Erlaubnis, sondern um das akzeptieren der Situation, das verstehen. Mach Dir keine Vorwürfe, Du hast sie nicht aus dem Leben gedrängt. Die Krankheit hat sie aus dem Leben gedrängt. Und das wusste sie auch. Für uns, die wir zurückbleiben kommen nach dem Tod unserer Lieben ganz viele Fragen, die uns leider keiner beantworten kann. Ich wünsche Dir für die nächste Zeit, dass Du Trauer zulassen kannst, aber nicht verzweifelst was Du hättest anders machen können. Du hast alles richtig gemacht!
Ganz liebe Grüße
Kerstin
__________________
Meine geliebte Mama
geb. 25.01.1950
gest. 29.11.2009
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  #67  
Alt 15.09.2016, 09:12
Hermine81 Hermine81 ist offline
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Beiträge: 50
Standard AW: Wie geht es weiter?

Liebe mym,
ich glaube dass deine Mama das schon richtig verstanden hat. Sie wusste wie sehr du sie liebst und dass du ihr in der letzten Zeit so beigestanden hast hat es nur nochmal ganz deutlich gezeigt.
Jemandem "die Erlaubnis" zum Gehen zu geben und damit seinen eigenen Kummer zurück zu stellen ist der grösste Liebesbeweis überhaupt. Man möchte einfach das dieses Leid ein Ende hat und wünscht sich Freiheit für diese gequälte Seele.
Ich hab zu Mama auch gesagt dass sie sich um uns keine Sorgen machen muss, dass wir alle ganz fest zusammenhalten werden und uns irgendwie durchboxen. Ich glaube dass das die Menschen eher beruhigt, gerade Mamas wollen ihre Familie doch "versorgt" wissen nachdem sie sich unser ganzes Leben um uns gekümmert und uns versorgt haben.
Laut meinem Psychologen sind diese Gedanken wie Schuldgefühle und dergleichen so kurz danach aber auch nicht ungewöhnlich und kommen häufiger vor als man denken mag. Auch wenn das die Sache nicht angenehmer macht...
Ich kann deine Gedanken aber total nachvollziehen, es geht mir praktisch genauso. Nur das es bei mir immer wieder die Frage ist, ob wir nicht mehr hätten tun müssen wie Beispielsweise auf andere oder mehr Kontrollen bestehen und auf andere Behandlungen drängen müssen, das frisst einen innerlich auf.
Auch das mit den Fotos im Urlaub geht mir ganz genauso. Wir fahren morgen übers Wochenende an die Ostsee und normalerweise hab ich immer alles was schön war so genau wie möglich für Mama festhalten wollen. Diesmak versuche ich mich damit zu trösten dass sie ja ganz nah bei uns ist und alles durch unsere Augen selber sehen und durch uns spüren kann.
Deine Mama ist bei euch, sie weiss was dich bedrückt und sie möchte ganz sicher dass du, nach allem was du in letzter Zeit geleistet hast dass du soweit es geht schöne Tage an der Nordsee hast und sie ist ganz sicher glücklich dass du oder ihr dieses Mal so tolles Wetter habt, sie ist ja durch euch dabei.
Ganz lieben Gruss und ganz viel Kraft!!!
__________________
♡Mama♡
17.01.1963 - 05.08.2016
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  #68  
Alt 17.09.2016, 20:48
Mym78 Mym78 ist offline
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Beiträge: 36
Standard AW: Wie geht es weiter?

Ich danke euch.
Es tut wirklich gut, sich mit Menschen auszutauschen, die Ähnliches erlebt haben.

Unsere Ferienwohnung ist nun aufgeräumt, Koffer sind gepackt....
Mir ist ein bisschen mulmig vor Daheim.
Das Ganze hier hatte ja echt was von Flucht.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, zum Alltag zurück zu kehren....
Ab Montag wieder zu arbeiten. ... Ich kann mir nicht vorstellen, mich um Banalitäten zu kümmern ( wobei ich meine Arbeit sehr gerne mache und es eine sehr sinnvolle ist), ich habe einerseits Angst vor Fragen über die letzte Zeit, gleichzeitig habe ich das Bedürfnis, immer wieder davon zu erzählen.

Und "nebenher" muss ich Mamas Wohnung auflösen und die Trauerfeier planen...
Puh...
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  #69  
Alt 18.09.2016, 15:51
Maria Sofia Maria Sofia ist offline
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Registriert seit: 14.05.2016
Ort: Köln
Beiträge: 82
Standard AW: Wie geht es weiter?

Liebe Mym,

mein aufrichtiges Beileid. Es tut mir sehr leid.

Wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft und sende Dir einen

stillen Gruß

Maria Sofia
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