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  #1  
Alt 01.03.2012, 18:20
Jaecky Jaecky ist offline
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Standard AW: Wir werden uns wiedersehen...

Liebe Miriam,

es tut mir wirklich leid für euch. Diese 3 Worte kann ich dir leider nicht sagen, ich bring diese nie raus und ich find diese so schrecklich. Aber du auch, wie ich gelesen hab. Deshalb möchte ich dich einfach nur gedanklich in den Arm nehmen. Das Bild von deinem Papa ist wirklich schön, er sieht sehr sympatisch aus und liebevoll.

Als ich den Beitrag von deinem ersten Arbeitstag gelesen habe, ist mir echt die Spucke weg geblieben. WIe kann man nur so taktlos sein, entschuldige bitte aber deine Chefs sind doch echte Arschlöcher. Ich hab so gedacht, beim durchlesen, dass würden die mit mir nur einmal machen und ich wäre weg. Aber leider ist das ja nicht so einfach heutzutage. DIe wissen doch echt nicht, was sie da sagen und das zeugt für mich auch nicht von viel Verstand. Entschuldige bitte, das ich so meckere aber ich kann mir vorstellen, wie es dir dabei gegangen sein muss.

Hast du deiner Tochter bevor dein Papa gegangen ist erklärt, das er gehen muss? Ich habe Zwillinge und die beiden sind 4 und lieben ihren Opa über alles. Sie wissen zwar dass er krank ist aber nicht, dass er wahrscheinlich bald sterben wird. Wie kann ich das erklären, wo ich es doch selbst nicht verstehe? Ich möchte es ihnen aber auch irgendwie erklären und nicht erst, wenn er nicht mehr da ist. Kannst du mir diesbezüglich einen Rat geben?

Ich umarm dich.

Liebe Grüße
Jäcky
__________________
mein liebster Papa
seit 2006 Multiples Myelom
seit 2009 Myelodysplastisches Syndrom

Nach langem, schmerzvollem Kampf am 25.07.12 um 15.00 Uhr im Kreise seiner lieben Familie eingeschlafen.

Papi, wir lieben dich so sehr! Für Immer und Ewig!

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!!!
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  #2  
Alt 01.03.2012, 19:53
MaPa15 MaPa15 ist offline
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Standard AW: Wir werden uns wiedersehen...

Liebe Miriam,

die Antwort von deienm ´Chef geht mal so gar nicht!!

Mir hat die Arbeit sehr geholfen. Klar waren die meisten damit überfordert, weil sie nicht wissen, wie mit einem umgehen sollen. ich wat´r da sehr offen siv und hab es ihnen einfach erzählt. Hat mir geholfen und ihnen es leichter gemacht.

Mit der Zeit wird es besser, aber man hat auch immer wieder einbrüche. im Monet hab ich wieder einen und denke sehr sehr viel an meinen Papi und vermisse ihn noch stärker als sonst!! Ich höre ständig sein Lied, was er im Shanty-Chor gesungen hat. und so vieles erinnert mich wieder an.

Ich drück einfach mal ganz fest!!

Zitat:
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Ich habe Zwillinge und die beiden sind 4 und lieben ihren Opa über alles. Sie wissen zwar dass er krank ist aber nicht, dass er wahrscheinlich bald sterben wird. Wie kann ich das erklären, wo ich es doch selbst nicht verstehe? Ich möchte es ihnen aber auch irgendwie erklären und nicht erst, wenn er nicht mehr da ist. Kannst du mir diesbezüglich einen Rat geben?

Ich umarm dich.

Liebe Grüße
Jäcky

Hallo Jacky,

ich war in genau der gleichen Situation. Meine Zwillis sind auch 4 Jahre. Sie wussten von Angfang an, dass ihr geliebter Opa krank ist und das sie mit ihm vorsichtig umgehen mussten (nach der Lungenop). Mein Papa hat sich nach der Diagnose auch etwas zurückgezogen von den Jungs. Eimal, weil er da sehr mit sich beschäftigt war und um sie nicht noch stärker an sie zu binden. Er hatte dein traum, sie wenigsten bei der Einschulung zu sehn.
Aber mal wieder zu dir. Sie wissen auch, dass OP immer wieder ins KH muss um dort Medizin zu bekommen, die ihn versucht wieder gesund zu werden.
Mein Jungs haben sehr viel gefragt und ich hab versucht so viel wie möglich kindgerecht zu erklären. Da unser Kinderarzt immer sagt, dass manchmal kleine Monsterchen im Körper sind, die einen krank machen, hab ich das mal aufgegriffen. Ich hab ihnen erzählt, dass der Opa im Köper nicht kleine Monsterchen hat, sondern ein großes Krebs-Monster, welches sehr stark ist. Opa´s Körper kämpft dagegen, aber es könnte sein, dass auch das Monster gewinnt. Sie fragten, ob es denn keine Medizin gibt, die hilft, das Krebsmoster verlieren zu lassen. Ich musste ihnen leider sagen, dass irgendwann das Krebsmonster immer gewinnt und die Medizin nur dafür da ist, dass Opa länger bei uns bleiben kann! Das haben sie so erstmal hingenommen und sich immer sehr lieb um Opa gekümmert.

Es ist schon sehr schwierig mit so kleinen Kinder. Jeder fasst es anders auf. Sie haben zwar angenommen, dass Opa jetzt ihr SDchutzengel ist, aber sie verstehn nicht, warum er weg ist. ich sage immer, dass es OPa da bessser geht und er da gesund ist und keine Schmerzen hat. Das freut sie, aber er fehlt hat doch. Jeden morgen auf dem Weg zur Kita, suchen sie noch einen Stern und winken nach oben und sagen, dass es Opas stern ist un d rufen sehr laut HALLO OPA!! Die Nachbarn freune sich schon, morgens um 7 so geweckt zu wegen ;-)

Ich wünsche dir, dass du und deine Twin noch sehr lange was von Papa/Opa haben!!

Liebe Grüsse Simone
__________________
Papa kleinzelliges Bronchialkarzinom 05.2010, 4 Metastasen im Gehirn 07.2011, + 25.09.2011

Papa ich hab dich ganz doll lieb und du fehlst mir!!
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  #3  
Alt 01.03.2012, 22:22
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Wir werden uns wiedersehen...

Liebe Jäcky,
Liebe Simone,

danke für eure lieben Zeilen und laut gelacht habe ich auch gerade, als ich von den Arschlöchern las;-))) Leider habe ich tatsächlich nicht die Möglichkeit, den Job einfach hinzuschmeißen (bin auch noch allein erziehend und das Geld benötigen wir dringend... Wer auch nicht?;-)), doch mittlerweile bin ich an so einem Punkt angekommen, dass es mir ganz egal ist, was passiert. Da ich ja den Mund aufmache und sage, was mir passt und was quer läuft, bin ich ohnehin nicht nur wohlgelitten. Aber was kann mir schon passieren außer einer Kündigung? Und wenn, dann geht mein Leben davon auch nicht unter! Es gibt wahrlich Schlimmeres als das...

Mensch, das ist wirklich hart, es so kleinen Menschen irgendwie kindgerecht verständlich zu erklären, dass der geliebte Opa krank ist und es ihm bisweilen sehr, sehr schlecht geht. Ich finde, dass Simone das richtig gut gemeistert hat! Ein Krebsmonster können sich die Kleinen vorstellen und dass der Körper vom Opa kämpft auch! Schön auch, dass die Kinder so toll reagiert haben und vorsichtig mit ihrem Opa umgegangen sind. Kinder sind doch wirklich etwas Großartiges!!! Und ich bin ja der Ansicht, dass sie intuitiv sind und sehr viel mehr verstehen, als wir annehmen.

Meine Tochter ist heute bereits 14 geworden und insofern schon recht "groß". Auch Helena hatte eine sehr innige Beziehung zu ihrem Opa und es hat sie sehr, sehr getroffen, dass er so krank wurde. Von der Diagnose wusste sie seit Anfang an, aber was das bedeutet kam dann erst später. Sie hat ihren Opa ja auch bis zum Schluss begleitet, weil sie das wollte. Mit mir hat sie selten über das Thema Krebs und Sterben gesprochen. Sie hat Gott sei Dank ganz tolle Freunde und Freundinnen, die sie aufgefangen haben und mit denen sie sich ausgetauscht hat. Und sie hat ihre Traurigkeit in Gedichten und Geschichten verarbeitet. Letztlich ist sie auch jetzt diejenige, die sagt, sie sei nicht traurig, dass ihr Opa gestorben sei. Sie freue sich für ihn, dass er gehen durfte und dass sie sich nun keine Sorgen mehr machen muss. Bisweilen finde ich es erschreckend, weil ich befürchte, dass sie es nicht lange durchhalten wird, den Tod so zu betrachten und ihr ihr Opa höllisch fehlen wird... Grundsätzlich ist es aber einfacher, einem Teenager davon zu erzählen, als so kleinen Mäusen, wie ihr sie habt. Ich würde es auch wie Simone machen: kindgerecht und nur das, was sie wissen wollen.

Ich drücke euch beide!!! Schlaft schön und tief und fest! Ihr benötigt eure Kraft!
Liebe Grüße
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #4  
Alt 02.03.2012, 12:03
Nicole85 Nicole85 ist offline
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Hallo Miriam,
wie war denn der Geburtstag von Helena für dich? Es hat doch bestimmt jemand gefehlt, oder?
Mir ging es so beim Tod meiner Oma Ilse. nur eine Woche darauf ist mein Opa 70 geworden und ich hab immer neben meine Tante geschaut... der Stuhl neben ihr war leer

Ich denke das wird noch schlimmer, jetzt. Wir sind nur eine ganz kleine Familie. Mutti, Vati, mein Bruder, mein Opa, mein Freund, meine Tante und ich... keine Cousinen, noch keine kleine Kinder... da fällt jeder der fehlt doppekt und dreifach auf!

Jetzt nochmal zu dem Träumen...
Je mehr du dir wünschst von deinem Papa zu träumen desto schlimmer wird es. Ein Traum ist etwas im Unterbewusstsein.
Er wird dir im Traum begegnen irgendwann... wenn du es am wenigsten erwartest. Hab Geduld mit dir und deiner Seele. Sie wird noch ein wenig Zeit brauchen.

Sei ganz lieb gedrückt...
__________________
In Gedenken an meine Liebe Oma
sie ist am 20.02.2012 nach langem Kampf von mir gegangen.



Aber im Herzen bleibt sie für immer!
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  #5  
Alt 03.03.2012, 08:38
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Wir werden uns wiedersehen...

Liebe Nicole,

es ging mit dem Geburtstag, obwohl ich es anstrengend fand, alles vorzubereiten. In weiser Voraussicht hatte ich schon vor vielen, vielen Wochen Helenas Geschenke besorgt (als hätte ich es geahnt, dass ich jetzt absolut nicht in der Stimmung dazu wäre...). Ich habe abends noch einen Geburtstagskuchen gebacken und den Tisch fertig gemacht. Na ja, und morgens dann noch eine halbe Stunde früher aufstehen und Kerzen an... Für Helena war es schön und sie hat sich gefreut!!! Als ich sagte, die Geschenke seien auch von Opa, musste ich schlucken.

Dann haben wir uns erst gegen 17 Uhr wiedergesehen. Ich habe Helena bei meiner Mama abgeholt und beide mit zu uns genommen. Wir haben zu dritt Kaffee getrunken und Kuchen gegessen und auf meine Freundin Tanja gewartet, die extra für eine Stunde vorbei kam. Und ich hatte bereits am Vortag Abendessen vorbereitet. Um 19 Uhr musste ich zum Zahnarzt (da ich mich seit Wochen nicht um solche Dinge gekümmert habe, bekomme ich nun die QUittung... Graus!!!) und es war kein schöner Termin. Nun schlucke ich Paps Novalgintropfen (kein Wunder, dass er sich vor denen geekelt hat;-)), damit ich die Zahnschmerzen ertragen kann. Leider zieht das bis zum OHr hoch und der ganze Kiefer tut weh. Etwas chaotisch und zerrissen, Hellis Geburtstag! Ja, mein Paps hätte sonst natürlich dabei gesessen und er hat einfach schrecklich gefehlt. Dafür saß da jetzt mein Freund Thorsten, der verzweifelt versuchte, die Stimmung meiner Mutter und die meinige etwas aufzuhellen. Grotesk, ich mit betäubter Schnute und am Strohhalm saugend, meine Mutter redete ständig dazwischen und Helena verdrehte die Augen. Na ja, Ausnahmezustand!!!

Wir sind übrigens auch eine sehr kleine Familie. Ich bin ja seit Helenas Geburt mit ihr allein (jetzt nicht mehr;-)) und wir haben keinen Kontakt zu ihrem "Vater" und dessen Familie. Meine Mama hatte drei Brüder, von denen nur noch der mittlere lebt. Mein Papa hat einen Bruder, zu dem wir sehr wenig Kontakt haben. Ich habe nur 2 Cousins und 1 Cousine und selbst keine Geschwister... Das ist alles sehr überschaubar geworden... Deshalb sind mir auch meine Freundschaften um so wichtiger!!! Aber unsere engste Familie war schon immer recht klein.

Heute kommen Hellis Mädels zu Besuch und dann wird gefeiert und gegackert! Dann flüchte ich zu meiner MA und Thorsten hat einen Termin. Ich glaube, es ist ganz gut, wenn ich mal einen ganzen Abend Zeit für meine Mutter habe. Sie muss ja auch einmal reden un d etwas loswerden. In der Woche ist das alles immer so ein Gehetze.

Ich kämpfe gerade mit mir, ob ich jetzt zum Friseur gehe oder nicht. Idiotisch, oder? Eigentlich auch vollkommen egal!

Also, hab' ein schönes Wochenende!!! (Hier scheint sogar gerade ein wenig die Sonne, eingekränzt von Regenwolken)
Fühle dich gedrückt
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #6  
Alt 03.03.2012, 20:11
Chapxy Chapxy ist offline
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Hallo Mirilena,

ich freue mich dass dein Vater das Leiden hinter sich hat.
Ich denke nach deinen Post hier verkneife ich mir die sonst leider so üblichen Floskeln.

Zu deinem Erleben das der Rest der Welt eigentlich keine Ahnung hat was wichtig ist kann ich nur sagen: Jawohl ja.

Dazu ganz kurz: Mein Vater hatte 2000 eine Hirnblutung. OP. Danach leider einige Infarkte. Das Leiden dieses von mir sehr geliebten und wichtigen Menschen zog sich dann über 10 Jahre hin. Es war ein vegetieren! Er war nicht mehr in der Lage i-was selbst zu tun. Er lag nur noch in einem Pflegeheim. Künstliche Ernährung! Gegen Ende war er dann in Kiel auf der Palliativstation.

Nachdem er gestorben war erlebte ich einige Dinge die ich in dem was du schreibst fast Wortwörtlich wieder entdecke. Z.B. das Verhalten der Kollegen und Vorgesetzten. Wobei ich auf der Arbeit auch das Glück habe dort einige echte Freunde zu haben. Und das bleibt! Ich sehe die Welt heute anders als damals. Es werden andere Dinge wichtig. Die eigene Familie nimmt auf einmal einen wesentlich höheren Stellenwert ein. Job und Vorgesetzte…. Tja wie sage ich es? Sie sind mir relativ egal. Was nicht heißen soll das mir meine Arbeit nicht wichtig wäre oder mir keinen Spaß macht…. Aber niemand auf der Arbeit ist mehr in der Lage mich wirklich in Rage zu bringen. Das ist mir nicht mehr wichtig genug! Und das ist gut so. Meine Energie stecke ich in andere Menschen.

Ich habe kurz nach seinem Tot auch nicht von Ihm geträumt. Aber das hat sich geändert. Immer dann wenn es in meinem Leben Dinge gibt die meinen Vater interessiert hätten träume ich von ihm. Vielleicht sollte ich besser sagen erscheint er mir? Ich weiß es nicht. In der Nacht vor der Einschulung meines Sohnes war er da. Auch jetzt wo es meiner Frau so schlecht geht (Er hat sich mit Sonja gut verstanden) ist er da. Ich habe sogar ab und an Tagsüber das Gefühl das er da ist. Er strahlte immer eine Ruhe und Gelassenheit aus. Und das Spüre ich heute auch ab und zu.
Ich wünsch dir von ganzem Herzen das es dir mit deinem Vater ebenso gehen wird! Es ist einfach schön.

Gruß
Henner
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  #7  
Alt 03.03.2012, 22:59
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Mirilena Mirilena ist offline
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Hallo Henner,

danke! Eigentlich bin ich ja auch froh, dass mein Papa nicht mehr leiden muss. Rückblickend muss ich sagen, dass die letzten 10 Monate die schrecklichsten meines Lebens waren, denn er hat immer Schmerzen gehabt und erst ganz zum Schluss auf der Palliativstation wurde ihm geholfen. Ich wünschte, wir wären schon früher auf die Ideen gekommen, die Palliativmedizin zu Rate zu ziehen. Aber ich hatte davon vorher keine Ahnung. Ich habe damit auch immer unweigerlich das Ende verbunden. Auch für meine Mutter und mich war es eine sehr wertvolle Erfahrung. Und wenn auch die letzten 10 Monate mit so viel Angst und Sorgen besetzt waren, so sind wir auch dankbar für die vielen schönen und sehr intensiven Augenblicke. Für ein Lächeln, einen Händedruck und so viel Liebe.

Aber da du deinen Vater ja selbst bereits verloren hast... es bleibt da auch so eine große Leere. Heute Abend war ich bei meiner Mutter und das war auch sehr schön. Wir haben viel geredet und sie hat auch viel geweint. Für sie ist es natürlich ungleich schlimmer. Sie hat ihren Partner verloren und fühlt sich so unendlich allein und verlassen. Als wäre sie in der Mitte zerteilt worden und eine ihrer Hälften habe sie verlassen. So viel Einsamkeit und Leere. Es wird bestimmt lange dauern, bis sie das überwunden hat.

Und was die Arbeit angeht, ja, die Perspektive ändert sich erheblich. Letztlich ist es mir auch völlig egal, was mein Vorgesetzter oder der Geschäftsführer von mir halten. Ich erledige meine Arbeit und funktioniere, das muss ihnen genügen. Da aber unsere Zeit hier so begrenzt ist, würde ich meine Kraft lieber anders und sinnvoller einsetzen. Ich weiß zwar noch nicht wie, doch vielleicht erscheint mir eines Nachts doch mein Vater im Traum, hört mir zu und gibt mir seine Antwort.

In diesem Sinne...
Gute Nacht, gute Träume und noch bessere Tage (gib Sonja einen Kuss auf die Stirn von mir und sende ihr meine allerbesten Wünsche, ja?!)
Miriam
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