Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Eierstockkrebs

Thema geschlossen
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 22.05.2009, 23:52
***FIGHTERGIRL*** ***FIGHTERGIRL*** ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 04.11.2008
Ort: SCHOGGILAND
Beiträge: 319
Standard Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Anfang April 2008, stand es fets das ich und ``LEA``, uns kennen lernen würden.``LEA`` löste gemischte gefühle in mir aus.
Ich denke nicht das wir uns je symphatisch sein würden. Aber manchmal dauert so ein kennen lernen etwas zeit. Meine Gefährtin war mir unheimlich, wie kann man nur so perfekt aussehen, tadellosund makellos.
Diese Perfektion sollte mich helfen WIE??? Will ich ``LEA`` in meinem leben lassen??? Ist da platz für Sie. Kommen wir miteinander klar??? Ich weiss nicht ob ich diese nähe ertragen werde. Naja als wir uns das erste mal beschnupperten sollten, war ``LEA`` nicht einmal da.
FEIGLING ODER HATTE SIE ANGST???
Ich war jedenfalls an diesem vereinbarten Treffpunkt erschienen. Sie hatte ihre etwas kürzere und dunklere Freundin gesschickt.
Die Freundin war aber nicht alleine gekommen. Sie hatte noch 4 Gefährtinnen an Ihrer seite. Alle 4 verschieden. Wieso war ``LEA`` selber nicht erschienen. Schliesslich sollten ``LEA`` und ich uns kennen lernen und nieman danders.
Zu meinen trost als hätte ich es geahnt, brachte ich zu meiner verstärkung meine Mutter und meine Freundin mit, zum treffen.
Sie standen mir mit Rat und Tat zur seite. Sie nahmen die dunklere freundin so richtig unter die Lupe, weil wir wollten ja auch sicher sein das (wenn ``LEA dann endlich auftauchte) sicher sein das ``LEA`` und ich es eine weile miteinander zusammen aushalten würden.
``LEAS`` dunkle freundin war ja nicht übel aber nicht das was ich mir eigentlich wünschte.
Auf unser treffen müsste ich noch eine Woche gedulden. Aber dann war ``LEA`` endlich da. Wir traffen uns am gleichen Treffpunkt, wo ich Ihre dunkle freundin kennengelernt hatte.
Nervosität und spannung lag in der Luft. Meine Mamma und meine Freundin, sahen das kenen lernen aus nächster nähe an. Sie beiden fanden ``LEA```in ordnung.
Naja ich eigentlich auch, ABER beste freundinnen würde es aus uns nie werden.
Das stand fest.
Ich nahm ``LEA`` mit nach Hause, wo wir ertmals alleine waren. Unsere freundschaft entwickelte sich nicht alls die allerbete beziehung.
Aber waren wir zusammen unterwegs, gab mir ``LEA`` sowas wie schutz.
Ich könnte mich bei ``LEA`` etwas verstecken. Das war manchmal ein gutes gefühl. Fast wie früher. Bevor.........
Mit der Zeit merkt ich aber, wenn ich nach hause kam. Das ``LEA`` mir nicht gut tat. Sobald ich ``LEA auf Ihren Platz hingewiesen habe.
Mir war der unterschied mit ``LEA`` und ohne ``LEA`` einfach zu KRASS.
Ein schleichendes gefühl von
``WIE ES VOR LEA WAR``
und
``WIE ES MIT LEA IST``


Noch ein paar mal waren ``LEA`` und ich unterwegs, dann habe ich mich entschieden ``LEA`` reinen Wein einzuschenken:
Liebe ``LEA`` es klappt nicht mit uns. Statt mir zu helfen werde ich immer, wenn du nicht da bist. Bitterlich mit der wahrheit konfrontiert. Darum habe ich mich entschlossen aud dich zu verzichten. Ich will und möchte dich nicht mehr sehen.
Also habe ich ``LEA`` an einem anderen Ort in meinem zu Hause zugewiesen.

Wer weiss vielleicht sehen wir uns wieder. Aber nur wenn ich es will.


Tschüss ich wünsche Dir alles gute meine Liebe Perücke ``LEA``



Ps. Erzähle doch bitte von eure erfahrungen mit euren Perücken.

  #2  
Alt 23.05.2009, 23:28
Michamorgenrot Michamorgenrot ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.07.2007
Beiträge: 44
Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Wunderbar

Mit lieben Grüßen Mieke
  #3  
Alt 24.05.2009, 13:06
flipaldis flipaldis ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.11.2008
Beiträge: 312
Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Hi Fightergirl,
leider hatte ich keine Lea, die mir in meiner haarlosen Zeit zur Seite stand, dafür hatte ich Liese und Lotte. Beide begleiteten mich standhaft bis zur letzten Chemo. Auch als alle ihre Gefährtinnen sie verliessen, Liese und Lotte blieben bei mir. Wie angetackert sassen sie in meinem rechten oberen Lid. Ja, es waren die letzten ihrer Art dort. Meine beiden verbliebenen Wimpern. Eines Morgens, kurz nach der 6. Chemo betrachtete ich mich im Spiegel und sah, Lotte hatte mich verlassen und nur noch Liese war als vermeintlich starke Kämpferin dort verblieben. Nachdem ich mir den Schlaf aus den Augen gerieben hatte, war dann auch Liese weg. Sie hatte sich dem Druck meiner Finger gebeugt und locker auf der Spitze meines rechten Zeigefingers Platz genommen. Von dort habe ich sie weggepustet. (Nicht das ich abergläubisch bin, aber ich habe mir schon etwas dabei gewünscht, nämlich neue Haare.) Und dieser Wunsch ging nun mehr als in Erfüllung. Ca 3 Wochen nach der Chemo fingen die Haare an zu wachsen. Allerdings nicht nur auf dem Kopf, sondern auch im Gesicht. Von den seitlichen Haaransätzen her, wuchs ein leichter hellblonder Haarflaum locker in Richtung GEsichtsmitte und überwucherte auch die neuen Pickel, die ich während der Chemo nicht vermisst hatte. Würde ich mein Schicksal als Schimpanse beenden? Ohne Augenbrauen und Wimpern, - aber mit üppiger Gesichtsbehaarung?
Erfolglos versuchte ich die Häarchen mit der Pinzette auszureißen. Ein hoffnungsloses Unterfangen. Also zu Plan B. Mit Gesichtsheißwachs rückte ich dem Flaum zu Leibe. Auaaaaaaaa!!!!!!!
Enthaarungscreme? Im Gesicht? Dazu konnte ich mich dann doch nicht aufraffen. Rasierschaum und Nassrasur?
Schließlich kam ein Epiliergerät zur Anwendung. Nun habe ich zwar keine Haare mehr im Gesicht, dafür aber viele klitzekleine rote Punkte.

Diese korrespondieren nun gut mit meinen mittlerweile mahagonirot gefärbten Haarstümmelchen, aber das ist eine andere Geschichte.

Schönen Sonntag noch
flipaldis
  #4  
Alt 27.05.2009, 12:57
kerdy kerdy ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.03.2009
Beiträge: 99
Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Liebe Flipaldis!
Ich habe TRÄNEN, Tränen gelacht über diese kleine Geschichte von Dir! Ich finde, sie ist regelrecht druckreif! Hast du noch mehr davon?

Liebes Fightergirl,
auch ich habe keine "Lea". Ich hatte mir zwar eine im Perückenladen reserviert, wollte sie aber erst abholen, wenn ich bereit dazu war. Inzwischen habe ich mich bewußt dagegen entschieden.
In meinem Umfeld weiß jeder, daß ich Krebs habe und die die es nicht sehen, sehen eine Frau mit einem schönen taubenblauen, bestickten Tuch. Ich hätte sonst das Gefühl verkleidet zu sein. Mit dem Tuch fühle ich mich nicht nackt und habe das Gefühl aufrecht zu meiner derzeitigen Lebenssituation zu stehen. Jeder der mich sieht, wird sich entscheiden müssen, ob er sehen will, was los ist. Wie seine Entscheidung ausfällt, was für Gedanken und Gefühle ihn "überfallen", weiß ich nicht. Aber das muß ich auch nicht.
Krebs gehört zu unserem Leben. Krankheit gehört zum Leben innerhalb einer Gesellschaft, der Tod ebenso. Wie sehr man dies ausblendet, muß jeder für sich entscheiden.

Ich wünsche allen ein erholsames und sonniges Pfingstfest
Ganz kiebe Grüße
Kerdy
  #5  
Alt 27.05.2009, 16:26
flipaldis flipaldis ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.11.2008
Beiträge: 312
Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Ja, Kerdy, eine habe ich noch.

Voll froher Erwartung trat ich am 20.2.09 zum letzten Mal zur Chemo an. Konnte ich es doch nicht mehr erwarten. Danach würde ich neue Haare kriegen. Nicht dass meine alten besonders kleidsam waren, sie waren eher dazu geeignet meinen Kopf warm zu halten. Im übrigen hatten sie vor der Chemo eine sehr natürliche Farbe, die man am ehesten mit einem alten Putzlappen vergleichen kann. Allerdings war ich vom Schicksal insofern begünstigt, dass ich trotz meiner 53 Jahre sehr wenig graue Haare hatte. Mit ein "paar" blonden Strähnchen drin, von der Friseurin in mühevoller Kleinarbeit mit Plastikhaube und Häkelhaken liebevoll zahlreich gefertigt, fielen sie auch gar nicht auf.
Wir rekapitulieren, am 20.2. Chemo, am 21.2. morgens früh um 6.00 stand ich schon vor dem Spiegel. Keine neuen Haare. Ich drehte mich nach allen Seiten, nirgendwo auch nur der Schatten eines neuen Haares. Ich zog meine Lesebrille an, kroch förmlich in den Spiegel - kein neues Haar. Nur die alten, die mich auch während der Chemo nicht verlassen hatten, standen leicht fransig um meinen Kopf herum. Musste am Licht liegen. Ich schleppte einen Halogenstrahler ins Bad. Nichts zu sehen. - Dann aber bestimmt morgen. Das Spiel wiederholte sich endlose 2 Wochen lang.
Dann eines Morgens hatte sich mein Aussehen kolossal geändert. Statt glänzend strahlte mir meine Kopfhaut schuppig entgegen. Wo war meine spiegelglatte Glatze geblieben. Sofort unter die Dusche, ein Gesichtspeeling auf die Glatze und schon sah ich wieder aus, wie gewohnt. Am nächsten Tag das gleiche. Nach einem erneuten Peeling waren die Verusacher der Schuppenkopfhaut identifiziert. Sehen konnte ich sie immer noch nicht, aber fühlen. Tausende kleiner Häarchen waren in der Nacht geboren worden.

Ende März wurde es bei uns ziemlich warm und ich beschloss auch außerhalb des Hauses keine Mütze mehr zu tragen. Meine Haare hatten inzwischen die stattliche Länge von 3 mm erreicht und wer solche Matte hat muss sich nicht mehr verstecken. Von unten aus der Tiefe schoben sich auch immer neue ans Tageslicht und ich ertappte mich eines Morgens im Bad mit einer Bürste in der Hand um meine Stummels liebevoll in die richtige Richtung zu legen.
Es war so Ende April, als mir plötzlich auffiel, was mir bis jetzt noch fehlte. Meine Haare hatten ihr Pigment verloren. Weiß und grau umrahmten sie mein Gesicht. Aber ich war stolz auf sie. Jedenfalls bis zu dem Moment als mir eine Bekannte sagte: Sieh mal, du näherst dich mit deiner Haarfarbe auch immer mehr meinem Pferd an. Ich sah sie an, musterte sie von unten bis oben, danach sah ich ihr Pferd an, einen Grauschimmel und wusste, ich muss etwas ändern. Jetzt und sofort.
Im Drogeriemarkt hatte ich die Auswahl zwischen einer Unmenge von Farbtönen und entschied mich für kastanienrot, um durch diesen Farbkleks von meinen noch immer ziemlich spärlichen Augenbrauen und Wimpern abzulenken.

Ab nach Hause, Zeug auf Haare, Alufolie um Kopf und warten. Die Packungsbeilage sagte, je nach Ausgangsfarbe 15 - 30 min. Ich wartete sicherheitshalbe eine Stunde bevor ich alles rauswusch. Hätte ich es doch nur nie getan. Ich sah aus wie eine Dreirassenkreuzung aus Lola, von Lola rennt, Boris Becker und Pumuckel. Der Rest war Karotte.

Ich fing an die Haare zu waschen. Irgendwo hatte doch etwas gestanden von "ist nach 14 mal Haarewaschen wieder raus". Nach 20 Wäschen mit Schampoo, Teebaumöl, Pfefferminzöl, reinem Alkohol, OxyAction und diversen Fleckentfernern gab ich deprimiert auf.

Wo ist meine alte Chemomütze??????? Irgendwo muss sie doch sein. Schließlich fand ich sie in der Tasche eines Anoraks. Hatte ich doch nicht vorgehabt sie jemals wieder zu tragen.
Bei dreißig Grad im Schatten sprang ich mit meiner Mütze ins Auto und fuhr los. In die ersten drei Läden konnte ich nicht gehen - ich hätte Bekannte treffen können. Im 4. stand ich dann vor einer endlosen Schlange von Farbtönen und ich entschied mich für das schon erwähnte Mahagonirot.

Wieder zu Hause trug ich es auf, wartete eine Stunde, war aber noch was in der Packung, erneuter Färbevorgang, noch eine Stunde dann war das Ergebnis fertig. Meine Haare strahlten mahagonirot.
Es war etwas gewöhnungsbedürftig aber ich fand es gut.

Mein Mann kam rein. "Du hast dir die Haare gefärbt? Warum hast du keine Farbe genommen, die dir steht?

So, liebe Kerdy, jetzt kennst du auch die Geschichte meiner mahagonifarbenen Haarstoppeln.


liebe Grüße
flipaldis
  #6  
Alt 27.05.2009, 17:02
bibest bibest ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 15.11.2006
Ort: Bochum
Beiträge: 400
Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Ihr Lieben,

ich liebe diesen Thread!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Nur dazu beitragen kann ich nichts. Meine Perücke wurde zwar bestellt, die Onkologin meinte: "machen Sie sich keine Illusionen" abe rbei Carboplatin mono nicht gebraucht.
Und Haarfarbe und Struktur blieben auch unverändert. Dabei hatte ich mich sooo auf Locken gefreut. Mein früher weißblond-glatthaariger Bruder hat nämlich seit der Chemo braune Locken.

Allen Perücken und Tüchern einen herzlichen Gruß

Birgit
  #7  
Alt 03.07.2009, 18:12
Benutzerbild von Finesse
Finesse Finesse ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: Niedersachsen, Vorharz
Beiträge: 363
Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Hallo Flipaldis,

ich wünsche dir ein wunderschönes Fest und mögen dein MakeUp und die Ohrringe alles überstrahlen.

Ina
  #8  
Alt 03.07.2009, 19:17
Lizzy54 Lizzy54 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 03.08.2008
Ort: BA-WÜ
Beiträge: 328
Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Hi Flipaldis,

einen wunderschönen Tag wünsch ich Dir für morgen.
Strahlende Augen und ein glückliches Lächeln im Gesicht sagen viel mehr über Dein Wohlbefinden aus, als eine noch so perfekte Frisur.

LG
Lizzy
  #9  
Alt 03.07.2009, 21:17
Benutzerbild von Siby
Siby Siby ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.04.2007
Beiträge: 621
Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Liebe flipaldis!
Falls dein Lächeln, die Ohrringe und das Makeup die Leute doch nicht von deiner "Frisur" ablenken können, fragst du einfach:
Wisst ihr denn nicht, daß das jetzt der letzte Schrei ist? Ganz Hollywood rennt schon so rum.
Jedenfalls viel Spaß.
LG Siby
__________________
An bösen Worten die man ungesagt hinunterschluckt,
hat sich noch niemand den Magen verdorben.

Winston Churchill
  #10  
Alt 03.07.2009, 21:28
sunshine79 sunshine79 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 24.06.2009
Beiträge: 8
Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

hallo alle zusammen

eure geschichten sind ja zum kaputt lachen (daran sieht man das man auch über noch so ernste sachen im leben ein bißchen schmunzeln kann)

ich selbst hatte auch bis ende 2006 eine wegbegleiterin auf dem kopf. wenn man mich heute so sieht kann man das kaum glauben.
ziemlich lange, lockige haare, schöner als zuvor . hoffe das bleibt jetzt auch so.

vlg
  #11  
Alt 04.07.2009, 10:03
Orchidee Orchidee ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.01.2009
Beiträge: 176
Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Liebe Flipaldis,

sicherlich wirst du heute abend alle überraschen mit deinem guten Aussehen! Am Ende des Abends wirst du es nicht mehr hören können "Du siehst aber gut aus!"

Ich wünsche dir auf dem Schützenfest und natürlich in der Küche ganz viel Spaß - und vielleicht wirst du noch Schützenkönigin???

Gruß
Orchidee
  #12  
Alt 06.07.2009, 10:37
Therese-Babs Therese-Babs ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.09.2007
Ort: Bonn
Beiträge: 37
Lächeln AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Ein Hallo an alle,

lese gerade " ich und meine Geführtin"

bei mir war es nicht anderes als bei den meisten hier, nach der ersten Chemo, ich bildete mir ein, meine Haare fallen nicht aus, sah auch erst so aus aber dann kam es doch.

Na ja habe mir auch eine LEA gekauft und sie herumgetragen.

Ich saß bei meinem Mann im Büro und unser kleiner Neffe (5 Jahre) beobachtete mich, wie ich meine LEA (weil es juckte) hin und her schob, er schaute mich an und sage buh oh du kannst ja deine Haare bewegen, ich nicht meine sind zu kurz, ich mußte herzhaft lachen.

Nach meiner Behandlung kamen und kamen sie nicht wieder bis auf einmal, aber welch ein Graus, Locken über Locken die nicht zu bändigen waren und dazu noch mausgrau.

Na ja auch los Dauerwellenflüssigkeit gekauft und los geht`s, alle meine Haare waren total trocken und wie STroh, aber mittlerweise sind sie fast so wie früher, fast glatt und die Farbe stimmt auch wieder.

bei Euren Beiträgen mußte ich herzhaft lachen.

Weiter so.

Liebe Grüße
Therese-Babs
  #13  
Alt 23.08.2009, 12:00
flipaldis flipaldis ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.11.2008
Beiträge: 312
Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Ich habe heute angefangen meinen Bericht über die Explorativlaparatomie zu schreiben. Wie ihr wisst, gehe ich für mich in einer etwas respektlosen Art damit um. Also, wer es nicht lesen möchte, soll es bitte lassen.


Das Abführen
Mit den Worten : Schön, dass Sie da sind und hier ist Ihr Zimmer, wurde ich am 12.8.09 von der zuständigen Schwester empfangen und zu meinem Zimmer geleitet.
Wie gut, dass ich nicht abergläubisch bin, denn zusätzlich zu meinem OP-Termin am 13.8. hatte man mir das Zimmer mit der Nummer 13 zugeteilt.
Na gut, Zimmer ist etwas übertrieben, handelte es sich doch eher um eine leerstehende Besenkammer ohne Klo, dafür aber ausgestattet mit einem großen Fenster durch das von morgens 7.00 h bis abends 7.00 h der Baulärm, des nebenan entstehenden Anbaus ungedämpft hereindrang. „Ziehen Sie sich bitte aus, ich bringe Ihnen gleich Ihr Abführmittel“
He, warum muss ich mich zum Trinken ausziehen? Bin ich krank, in dem Moment in dem ich die Nase ins KH stecke?
Nein.
Also nahm ich auf einem mehr als unbequemen Stuhl Platz und wartete. 3 Min. später erschien die gleiche Schwester mit 2 Messbechern a je 1 l einer undefinierbaren Flüssigkeit, sowie einem kleinen Pöttchen eines kristallinen Pulvers und erklärte mir das Procedere. Und ich schluckte, schluckte diese mehr als widerwärtig schmeckenden Sachen herunter, trank von Zeit zu Zeit einen großen Schluck Wasser um den Geschmack zu neutralisieren und wartete auf das vertraute Ziepen im Bauch, welches normalerweise eine Durchfallattacke ankündigt. Und es kam. Heftig, unvorhergesehen, drängend. Ich raste aus dem Zimmer, über den Krankenhausflur in die nächste Toilette, hatte bereits im Laufen meine Hose geöffnet und ließ mich auf der Toilette nieder. Zu spät. Die nächsten Minuten verbrachte ich mit der Reinigung meiner Umgebung.
3 Slips später, die alle miteinander den Weg in die Mülltonne nahmen, stand für mich fest, dass ich zum Abführen nie wieder ein Etagenklo will.

(wird fortgesetzt)
flipaldis
  #14  
Alt 23.08.2009, 18:01
flipaldis flipaldis ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.11.2008
Beiträge: 312
Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Da heute Sonntag ist, hatte ich noch etwas Zeit, hier also Teil 2.

Die OP

Pünktlich um 6.00 h wurde ich am nächsten Morgen von der diensthabenden Schwester geweckt, die mit einer opulenten Frühstücksgabe vor mir stand. Diese bestand aus einem Becher dampfenden schwarzen Kaffee, frisch gebratenem Schinken mit Ei und frischen Brötchen und Croissants. Wenigstens stellte ich mir das so vor während ich schlaftrunken meine Augen öffnete. Weit gefehlt.
Vor mir lagen 3 Einmalrasierer, für die Intimrasur, 1 paar Thrombosestrümpfe, ziehen Sie bitte sofort an und 2 L...m...a.A....-Pillen, die werden sie etwas beruhigen, sowie das wohlbekannte hinten freizügig geschnittene OP-Hemdchen. Sie werden um 8.00 abgeholt und dann sofort eingeschleust.

Ab unter die Dusche, rasiert, zurück ins Zimmer, Strümpfe an Füße, Hemdchen an Körper, hat irgendwas von Pippi Langstrumpf, diese Kluft, dachte ich noch und schluckte die beiden Tabletten.

Da ich niemals Beruhigungs- oder Schlafmittel nehme, wurde ich hiervon total abgeschossen. Wie im Traum wurde ich durch die endlosen Khkorridore gefahren, bis wir den OP erreichten. Dort tauschte ich mein Bett gegen ein anderes ein, mein Hemdchen wurde gegen warme Tücher getauscht, irgendjemand erzählte noch etwas in meinem Rücken und mich umfing tiefe Dunkelheit bis ich auf der Intensivstation wieder wach wurde. In dieser Aufwachphase gehöre ich wohl zu den Patienten, die man besser nicht aus den Augen lässt, denn nach meiner großen OP führte ich einen engagierten Kampf mit der Intensivschwester, die immer wieder meinte, mir die Röhrchen mit dem Sauerstoff in die Nase zurückstecken oder den Pulsmesser am Finger befestigen zu müssen. Damals stellte meine eigenmächtige Entfernung der Nasenschlundsonde sie vor ihre Grenzen. Die kriegte sie nicht zurück.

Na ja, diesmal hatte ich nicht so viel Equipment an mir befestigt. Ich tastete durch mein Gesicht, keine Nasenschlundsonde, kein Sauerstoff, tastete weiter, traf auf die knochigen Finger meiner Mutter, die wie immer, neben mir sass. Sagte Hallo, und entfernte den Pulsmesser, - stört.
Das rief natürlich die Schwester auf den Plan, da mein Puls verdächtig nach nichts klang.
Wieder aufgesetzt, Schwester tritt ab, habe ich mir das Teil vom Finger gerissen, meiner Mutter aufgesetzt und bin mit den Worten: Halt das mal, wieder eingeschlafen.
Ich kann euch sagen, dass machte die Runde auf der ITS, jeder wusste Bescheid über meine Pulsfälschung, sie haben es sogar dem Operateur erzählt, als er nach mir schaute.
Schon am nächsten Morgen konnte ich, versehen mit dem nötigsten, sprich ZVK(Zentralvenenkatheter) PDK (Periduralkatheter), 2 Braunülen im li. Arm, sowie einem frisch gesetzten Port, die Intensivstation verlassen.
  #15  
Alt 08.01.2010, 12:01
flipaldis flipaldis ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.11.2008
Beiträge: 312
Standard Das Krankenhaus und die Hygiene

Wie ihr wisst, benutze ich diesen Thread ja hin und wieder um mir etwas von der Seele zu schreiben.
Heute geht es um die Hygiene im Krankenhaus.

Einer meiner Hunde wird Morgen einen Eignungstest für den Einsatz als Therapiehund in Krankenhäusern und Altenheimen machen.

Aber was ist mit der Hygiene??????

Von meinem Hund kann ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass er keine Problemkeime mit sich rumschleppt. Ich dagegen habe das KH das erste Mal mit einer nahezu unbeherrschbaren Blasenentzündung, das zweite Mal mit einer Entzündung der unteren Atemwege verlassen. Beides schrie nach dem Einsatz ganz ausgefallener Antibiotika. Oder was war mit dem Putzen der Krankenzimmer? Morgens früh um 7.30 h erschien eine Dame im blauen Kittel, verteilte großzügig ein Schnapsglas voll Wasser auf den 9 qm, wischte es breit und verschwand wieder. Fertig!
Erinnere dich doch mal an die Thrombosestrümpfe. Nachdem sie bei der ersten OP komplett vergessen worden waren, was allerdings erst nach 2 Wochen auffiel, bekam ich sie bei der 2. OP direkt zugeteilt. – Allerdings hatte man die Socken zum Wechseln vergessen. – Super!!! Nach 2 Tagen, bei 38 °C im Schatten habe ich sie mir von den Füßen gerissen und saß , so lange stehen konnte ich noch nicht, gemütlich vor meinem Waschbecken um sie auszuwaschen, als plötzlich ein Arzt reinkam. Der sah, was ich machte und verschwand sofort wieder. Mit Lichtgeschwindigkeit lagen meine neuen Thrombosestrümpfe vor mir. Tut uns sehr leid, haben wir vergessen.
Ach ja, genauso wie das Wechseln des Drainagebeutels?? In meinem Bauch waren noch 2 Schläuche befestigt, durch die mit steter Regelmäßigkeit das Wundsekret in einen Beutel tropfte. Nach 3 Tagen bei den oben erwähnten Temperaturen stank es. Oder ich stank. Mein Sohn weigerte sich mich zu umarmen, Mitpatientinnen rückten unauffällig von mir ab, wenn ich mich irgendwo hinsetzte.
Frage an Stationsarzt:„Können Sie bitte den Drainagebeutel wechseln oder die Schläuche ziehen?“ „Tut mir leid, das muss der Chef entscheiden!“ (Hallo, man muss wirklich 12 Semester Medizin studiert haben und eine 3jährige Facharztausbildung angeschlossen haben, um nicht entscheiden zu dürfen, ob bei einem Patienten ein Beutel gewechelt werden darf. Klar, doch!) Inzwischen war alles so überfüllt, dass das Sekret an den Schläuchen vorbei in die Unterwäsche lief. Und noch ein neues Pflaster drauf. 5 Slips später, wie gut dass meine Mutter regelmäßig mit frischer Wäsche kam und dass ich ausgesprochen geduldig bin, habe ich dem Personal ein Ultimatum gestellt. Entweder ich habe innerhalb von 10 min einen neuen Drainagebeutel oder ich ziehe sie raus.
Zur Sicherheit habe ich 15 min gewartet und erst dann eigenverantwortlich die Schläuche gezogen. Sofort stand ich einer Pfütze eines besonders hygienischen stinkigen Wundsekrets, als tatsächlich der Chef reinkam. (Haben Chefs so an sich, dass sie immer in den ungünstigsten Momenten auftauchen.) Na das war vielleicht ein Aufstand.......
Wie können Sie nur?
Das haben wir hier ja noch nie erlebt?
Was machen Sie eigentlich beruflich, noch nie hat sich ein Patient einen Drain gezogen?

Wenn ich mir das alles noch einmal durchlese und vor meinem geistigen Auge Revue passieren lasse komme ich endgültig zu dem Schluss, dass ich meinem Hund den Einsatz als Therapiehund nicht gestatten kann. Die hygienischen Verhältnisse in den Kliniken sind einfach unzureichend.

In diesem Sinne
ein schönes Wochenende
flipaldis
Thema geschlossen

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 06:24 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55