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Alt 08.11.2016, 01:06
Dream Dream ist offline
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Standard Lymphdrüsenkrebs mit 81

Hallo ihr Lieben

Diesen Monat wurde meine 81-jährige Mutter nach einem längeren Aufenthalt im Krankenhaus (wegen einer akuten Lungenentzündung) mit der Diagnose Lymphdrüsenkrebs entlassen. Seither fehlt ihr der Lebensmut. Sie hat nicht Angst vor dem Tod, sondern vor den medizinischen Behandlungen und scheint wirklich nicht ausreichend fit zu sein dafür. Wenn sie keine Rücksicht nähme auf uns Angehörige, dann würde sie sich überhaupt nicht behandeln lassen, sondern sich auf den Tod vorbereiten. Sie mag einfach nicht mehr leben.

Mitte November werde ich sie zu einer weiteren Untersuchung begleiten, wo ich hoffentlich Näheres erfahre. Meine bis anhin noch sehr geistesgegenwärtige Mutter wirkt auf einmal verwirrt. Da sie gerade erst auf Demenz geprüft wurde und sie bei den Tests gut abschnitt (trotz akuter Lungenentzündung) vermute ich dahinter den Schock über die Diagnose. Mich würde das jedenfalls auch aus dem Ruder werfen.

Noch gibt es keine näheren Informationen. Nur frage auch ich mich, wie meine Mutter in diesem Zustand und Alter eine anstrengende Behandlung überstehen soll. Deshalb wird wohl die erste Frage sein, wie viele Monate oder Jahre ihr bleiben, wenn sie sich nicht behandeln lässt. Ich versuche, sie aufzubauen, ihr Grund zum Weiterleben und Kämpfen zu geben. Gleichzeitig hoffe ich, dass ihr all diese Behandlungen erspart werden können und ihr trotzdem noch ein paar Jahre bleiben. Uns ist klar, dass sie nicht ewig leben wird. Nur scheint es uns allen noch zu früh sein mit 81. Das ist doch heute kein hohes Alter mehr. Ihr Enkelkind hängt sehr an ihr. Es wäre schön, wenn sie wenigstens noch ein paar wenige Jahre Zeit miteinander verbringen könnten. Wir wollen sie nicht einfach so gehen lassen, auf der anderen Seite wollen wir auch nicht, dass sie den Rest ihres Lebens im Krankenhaus leidet, während sie all diese Anwendungen als reine Qual empfindet, so sehr, dass sie lieber sterben würde. Sie entschied schon vor längerer Zeit in einer Patientenverfügung, dass sie keine lebensverlängernden Maßnahmen erhalten will. Sie ist zwar gegen Sterbehilfe, aber sie will auf natürliche Weise sterben, ohne dass ihr Leben künstlich in die Länge gezogen wird. Nur lässt sich das damit vergleichen, wenn sie Krebs hat? Wäre die Verweigerung einer hilfreichen Medizin irgendwo nicht schon gesuchte Sterbehilfe? Es würden noch viele sterben, wenn sie in einer akuten Not Hilfe verweigerten.

Ich bin hier, um mir darüber klar zu werden, inwiefern ich den Wunsch meiner Mutter unterstützen soll oder worin ich ihr Mut machen kann mit gutem Gewissen.

Alles Liebe
Dream

Geändert von Dream (08.11.2016 um 01:09 Uhr)
 

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