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  #1  
Alt 07.03.2007, 14:15
christei christei ist offline
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Registriert seit: 21.02.2007
Ort: 97846 Partenstein
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Standard RÜ 1. Chemo meiner Mutter

Hallo Ihr Lieben,

ich wollte Euch ja erzählen wie es gestern bei der 1. Chemo meiner Mutter war.

Zuerst einmal habe ich uns einen schönen Korb mit Wasser, Actimel, Bonbons, Reiswaffeln und Keksen gemacht. Außerdem habe ich für Sie und für mich ein Buch mitgenommen und los gings.

Wir hatten um 10 Uhr einen Termin. Es sollte vorher alles noch einmal durchgesprochen werden. Aufklärung über die Chemo, Nebenwirkungen, Zeitplan... und anschließend sollte dann die 1. Chemo gemacht werden.

So jetzt sind wir dort angekommen haben uns angemeldet und wurden gleich nebenan in die Tagesklinik geführt. Also das ist einfach direkt neben der Anmeldung der Praxis. Einfach ein offener Raum für ca. 8 Patienten und einfachen Trennwänden abgeteilt. Na gut. Ich lauf das so schön mit meinem Körbchen der Schwester und meiner Ma hinter her - plötzlich sagt die Schwester zu mir, dass ich nicht da bleiben kann. Ich war fix und fertig. Hatte Angst. Meine Mutter hat fast geweint, weil wir ja beide dachten, dass wir es uns richtig gemütlich machen und sie da nicht alleine auf dem Sessel sitzen muss. Die Schwester meinte, dass der Arzt das nicht möchte, da einfach zu viele Chemische Substanzen da wären und ich jetzt bitte gehen soll. Dann hab ich erst einmal gesagt, dass wir aber noch vorher mit dem Arzt sprechen wollten. Die Schwester hat dann nur gesagt, nein, es ist bereits alles geklärt und sie machen heute so oder so die 1. Chemo. Ich habe dann gemeint, dass wir noch nicht mal richtig wüssten wie alles abläuft und noch nicht richtig aufgeklärt sind. Aber das war der dummen ... auch egal. Ich musste dann meine Mutter total hilflos in Ihrem Sessel sitzen lassen. Sie war Kreidepleich und hatte Tränen in den Augen. Ca. 2 1/2 Stunden sollte ich jetzt verschwinden. Ich bin dann in die Stadt gegangen und konnte mich kaum auf etwas konzentrieren. Als ich dann wieder in die Praxis ging, fragte ich nach meiner Mutter. Ca. noch eine 1/2 Stunde hies es dann. Ich fragte dann nochmals nach einem anschließendem Termin zum Gespräch beim Arzt. Ja da müssten wir dann halt noch einen Moment warten. Als die Mama da dann endlich rauß kam, wurde mit uns der Medikamentenplan durchgesprochen. Die Schwester war total verplant und meinte dann, dass wir ja sicherlich schon einige Medikamente zu Hause haben und die Mama ja auch schon was genommen hat. Ich kochte dann vor Wut und habe klar gestellt, dass wir noch gar nichts zu Hause haben und die Mama auch vorher nichts genommen hat. Sie sollte nämlich einen Tag vor der Chemo diese Tablette nehmen. Tja, wenn wir die aber nicht hatten, weil wir nichts wussten.
Gut dann hatten wir noch ein Gespräch beim Arzt (nachdem wir dann noch fast 1 1/2 h gewartet haben) - meine Mutter war total schlapp und wollte nur noch nach Hause. Sie bekommt jetzt schon während der Chemo eine Bestrahlung an Ihrer linken Rippe, weil man da einen Herd entdeckt hat. Außerdem hat sie warscheinlich schon seit längerer Zeit zu kleine oder zu wenig rote Blutkörperchen. Der Arzt hat sich dann entschuldigt, weil er eigentlich frühs mit uns sprechen wollte, aber keine Zeit hatte. Also kam die Aufklärung zur Chemo erst nach ihrer Infussion. Supi gell? Ich bin dann mit meiner Mutter heim gefahren und sie musste sich gleich auf die Couch legen. Sie war total kaputt, hatte keinen hunger, weil sie alles angewiedert hat. Ich habe für meinen Papa, meinen Bruder und mich Nüdelchen gekocht und die Mama konnte nichts essen. Also ich dann soweit die Küche aufgeräumt hatte und so noch ein wenig Ordnung gemacht hatte, ist sie dann plötzlich ins Bad. Ich habe dann nur gehört dass sie sich total übergeben musste. Sie musste sich total übergeben und es ging ihr richtig elend. Außerdem hatte sie noch starke Migräne. Ich war schon fix und fertig, weil der Arzt noch extra gesagt hatte, das es ihr nur schlecht werden kann und er es eigentlich ausschließt, dass Sie sich übergeben muss. Ich hoffe es geht ihr heute ein wenig besser. Muss noch bis 15:30 Uhr arbeiten und dann schnell nach hause und nach Ihr geschaut!!! Am liebsten würde ich gar nicht mehr auf die Arbeit

So das war dann die Geschichte der 1. Chemo.

Jetzt hat sie vor der 2. noch viel mehr Angst.

Achso, noch ne kleine Frage. Macht Ihr eigentlich Lymphdrainage? Der Arzt hat gestern gemeint, dass dies eh nichts bringt. ???

Danke fürs zuhören.

Liebe Grüße
Christina
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dann fallen die Schatten hinter Dich!!!
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  #2  
Alt 07.03.2007, 15:11
Wamper Wamper ist offline
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Registriert seit: 20.06.2005
Beiträge: 353
Standard AW: RÜ 1. Chemo meiner Mutter

Mist. So sollte es nicht laufen. Ich bin ja einiges aus der Uniklinik in Hamburg gewöhnt. Das aber ist zu viel. Aufklärungsgespräche nach der 1. Chemos - So geht das wirklich nicht. Ihr seid Kunden keine Bittsteller.

Wenn du selber es wärst, würde ich sage: "Sofort die Praxis/Klinik wechseln." Es ist nur die Frage, ob deine Mutter das mitmachen wird. Vielleicht kann dir hier jemand eine Klinik/Praxis empfehlen, in der Patienten wie Menschen behandelt werden. Arztwechsel ist auch während der Chemo möglich!!!

Was hat deine Mutter gegen das Erbrechen bekommen? So schnell nach der Chemo sollte es noch nicht zum Erbrechen kommen. Ich trau denen zu, dass sie am Medikament gespart haben. Welche Chemo bekommt deine Mutter und welches Antibrechmittel hat sie mitbekommen?

Es grüßt dich ganz herzlich
Dorothea aus Hamburg
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  #3  
Alt 07.03.2007, 15:45
Moonlady Moonlady ist offline
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Registriert seit: 13.05.2006
Ort: Großraum Karlsruhe
Beiträge: 489
Standard AW: RÜ 1. Chemo meiner Mutter

Hallo Christina,

das ist ja wirklich eine seltsame Art, das Aufklärungsgespräch nach Verabreichung der ersten Chemo zu führen.

Ich habe zwar auch einige Fakten erst erfahren, nachdem ich die 3. Chemo intus hatte, aber über den grundsätzlichen Ablauf usw. war ich im Vorfeld informiert - und es fand auch jedes Mal VOR der Chemo ein Arztgespräch statt! Die Tablette am Tag davor war evtl. eine Cortison-Tablette, soll wohl gegen die Nebenwirkungen der Chemo helfen (die hatte ich vor der 1. Chemo aber auch nicht genommen, weil ich sie schlichtweg vergessen habe - war aber kein wirkliches Problem).

Und das mit den Medikamenten, die ihr bekommen habt, scheint ja auch nicht so gut geklappt zu haben? Also ich hatte damals sowohl Schmerzmittel wie auch Anti-Brechmittel. Und ich muss sagen, dass ich damit gut über die Runden gekommen bin.

Das einzige, was ich noch verstehen kann, ist, dass man keine Angehörigen im Behandlungsraum haben möchte - aber ein solches Vorgehen kann man durchaus mit mehr Fingerspitzengefühl vermitteln.

Ich kann mich dem Vorschlag von Dorothea eigentlich nur anschließen und einen Wechsel vorschlagen. Ich selbst habe die Chemo an drei unterschiedlichen Stellen durchführen lassen - und der Wechsel war jeweils absolut unproblematisch (die Chemo ist ja genormt, so dass man relativ sicher sein kann, auch richtig behandelt zu werden ...).

Vielleicht kann sich Deine Mutti zu diesem Entschluss durchringen, denn so richtig gut aufgehoben, fühlt Ihr Euch wohl beide nicht ... und das gehört eben auch ein bisschen dazu!

Liebe Grüße und alles Gute für Deine Mutti

Barbara
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  #4  
Alt 07.03.2007, 17:06
Benutzerbild von Dori
Dori Dori ist offline
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Ort: Duisburg
Beiträge: 75
Standard AW: RÜ 1. Chemo meiner Mutter

Hallo Christina,
wechseln!!
Habe selbst eine ziemlich bescheidene Betreuung erlebt. Würde das heute nicht mehr mitmachen! Ich rate euch dringend- wechseln, du kannst dich ja schon mal erkundigen wo bei euch noch ein Onkologe ist. Deine Mutter kann es ja dann entscheiden, wenn es ihr wieder etwas besser geht, so in zwei Wochen.
Vor der Chemo bekommt Frau (Mann auch) Tabletten gegen den Brechreiz!! Nicht nur Cortison. Habe leider den Namen vergessen vielleicht weiß es hier noch jemand. (Chemohirn)
Drück euch die Daumen!
Alles Gute
Dori
__________________
*Tougher than the rest!
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  #5  
Alt 07.03.2007, 18:02
Kaschu Kaschu ist offline
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Beiträge: 199
Standard AW: RÜ 1. Chemo meiner Mutter

Liebe Christina.

Das ist ja schrecklich!!!!
Bei unserer Chemo waren Begleitpersonen kein Problem und man hat grundsätzlich vor der Chemo ein Arztgespräch gehabt. Das muss ja auch sein, weil vor jeder Chemo die Blutwerte untersucht werden müssen. Ausserdem musste bei uns der Arzt die Chemo legen, die Schwestern durften das nicht (sowohl Venen-Zugang als auch Flaschenwechsel). Die Schwestern durften nur so etwas wie Kochsalzlösung anlegen. Ich finde das sehr merkwürdig, wei das bei Euch läuft. Abgesehen davon, dass die Schwester sich ja offenbar daneben benommen hat.
Es ist klar, dass Deine Mutter Angst hat, wenn die Atmosphäre so furchtbar ist. So etwas darf ja gar nicht passieren. Ich weiss nicht, ob ihr Kraft für einen Wechsel der Praxis habt, aber es kann ja eigentlich nur noch besser werden.

Ach ja, ich musste keine Tabletten vorher nehmen, sondern belkam direkt vor der Chemo eine Spritze mit Kevatril. Und ich habe mich auch am selben Tag übergeben müssen (mehrfach), so etwas kann auch trotz Medikamenten vorkommen. Trotzdem scheint es mir nicht so, hinsichtlich der Anti-Brechmittel bei Euch alles richtig gelaufen ist. Habt Ihr Zofran oder Ondansetron oder so etwas mitbekommen?

Hoffentlich könnt Ihr die Praxis wechseln oder den Ärzten und Schwestern mal Dampf unterm Hintern machen!

Liebe Grüße
Katja
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  #6  
Alt 07.03.2007, 18:41
Benutzerbild von ElkeJ
ElkeJ ElkeJ ist offline
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Beiträge: 43
Standard AW: RÜ 1. Chemo meiner Mutter

Hallo Christina,
tut mir echt leid, dass es für deine Mutter so blöd gelaufen ist. Ich habe auch nach der 1.Chemo problemlos von der Uniklinik (da hatte auch niemand Zeit, musste zwischendurch ewig warten, bis sie jemand aufgetrieben hatten, der das nächste Mittelchen spritzt) zu einer Praxis gewechselt. Viel bessere Betreuung und natürlich konnte man jemanden mitbringen. Sprich doch mal mit deinem Gyn, der kann doch sicher weiterhelfen wegen einer anderer Praxis. Die Zeit ist so schon hart genug, da würde ich mich nicht noch mit gestressten, genervten Schwestern herumplagen.
Den ersten Tag habe ich auch jedesmal gebrochen und mir war soooo schlecht - trotz vieler Medikamente. Aber es geht vorbei und deine Mama schafft das auch. Mit deiner Hilfe sowieso.
Ach ja, Lymphdrainage habe ich erst nach der Reha begonnen, weil auch mein Arzt meinte, es bringt nicht viel. Aber ich hatte unter der Achselhöhle und die Seite runter immer ein geschwollenes, taubes Gefühl. Ich hab mir dann vom Hausarzt welche verschreiben lassen und siehe da, jetzt nach ca 2 Monaten ist es viel besser. Falls deine Mama da was merkt, würde ich es auf alle Fälle mal probieren.
Ich wünsch euch noch viel Kraft und keine Angst auch wenn einem kotzübel wird. Hauptsache dem blöden Krebstierchen geht es an den Kragen.
LG Elke
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