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  #1  
Alt 09.12.2008, 19:46
toxelli toxelli ist offline
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Beiträge: 2
Standard Siegelringzellkarzinom t3 nur palliativ???

Mein Vater hat vor zwei Wochen den Befund bekommen Siegelringzellkarzinom im Magen T3.
Erste Aussage Chirurg: Magen sofort raus, dann Chemo.

Weitere Untersuchungen ergaben, ein bischen Bauchwasser, in dem maligne Zellen waren und ein einziger minimaler (1,2mm) großer Punkt im Bauchfell, der aber noch während der Bauchspiegelung komplett entnommen wurde.
Status ansonsten alles andere und die anderen Organe frei.

Der Chirurg hat ihn mit den Worten an die Onkologie übergeben:
"Wenn die Chemo das Umfeld freikriegt, dann operiere ich sie auch".

Der Onkologe hat als erstes bei der Aufnahme gesagt: "Den Magen operieren wir nicht. Nur palliative Chemo"

Diese Entscheidung finden wir total übereilt...in Anbetracht der Tatsache, dass sich im Moment nirgends wirklich Metastasen befinden.
Selbst die beim CT gefundenen vergrößerten Lymphknoten konnten bei der Bauchspiegelung nicht gefunden werden.

Das ist alles sehr merkwürdig...Ich bin total verwirrt und verzweifelt...
Wieso versucht man nicht einfach einen therapeutischen Ansatz und ein "downstaging" (?)....? Was hat er denn zu verlieren...?

Er will kämpfen und nicht aufgeben...

Hat hier vielleicht jemand Erfahrungswerte oder Tipps?
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  #2  
Alt 10.12.2008, 11:26
Berthold Berthold ist offline
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Registriert seit: 29.06.2004
Beiträge: 61
Standard AW: Siegelringzellkarzinom t3 nur palliativ???

Hallo Toxelli,
nachdem noch keiner geantwortet hat, versuche ich es mal. Einige Aussagen verwirren mich da:

Erste Aussage des Chirugen: Magen raus dann Chemo (macht Sinn)
Zweite Aussage des Chirurgen: Wenn die Chemo den Rest freibekommt operiere ich Sie? (macht auch Sinn, aber es ergibt in der Reihenfolge keinen Sinn, außer es hat sich bei der Bauchspiegelung ein anderer Befund ergeben.)

Ja, was denn jetzt?? Wie passt das zusammen? Darüber hinaus, woher kommt das Aszites?? In der Regel von großflächigem Befall der Bauchdecke oder der Leber?! Beides scheint aber nicht der Fall zu sein wie Du selbst schreibst. Alles ziemlich undurchsichtig finde ich!!

In welcher Klinik ist Dein Vater in Behandlung und wie kommunizieren den der Chirurg und Onkologe miteinander? In der Regel gibt es eine Tumorkonferenz in der die Vorgehensweisen abgestimmt werden.

Gruß
Berthold
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  #3  
Alt 10.12.2008, 13:30
toxelli toxelli ist offline
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Registriert seit: 09.12.2008
Beiträge: 2
Standard AW: Siegelringzellkarzinom t3 nur palliativ???

Hallo Berthold,

die erste Aussage des Chirurgen war direkt nach erkennen des Tumors.

Die zweite hat er gemacht unmittelbar vor der Übergabe an die Onkologie, als er die Befunde und die Histologie in der Hand hatte.

Auch bei uns gibt es die Tumorkonferenz, die fand jedoch statt, bevor die Befunde der weiteren Untersuchungen und der Bauchspiegelung da waren.

Das Bauchwasser war minimal, die gefundene Stelle war im Bauchfell, sie war jedoch sehr klein und wurde direkt entnommen. Der Operateur hat uns nachher bestätigt, dass er lange und ausführlich gesucht hat und nichts weiter gefunden hat dort.

Er war wegen was anderem im Krankenhaus und der Magenkrebs ist dort nur zufällig aufgefallen. Wir haben also, da alles andere (insbesondere die anderen Organe) ja frei war die Hoffnung, dass wir den Krebs genau in dem Stadium erwishct haben, als er begann zu streuen.

Zumindest denken wir, sollte man nicht einfach die Möglichkeit ausblenden, dass es so ist. Insofern glauben wir, sollte man den kurativen Weg zumindest weiter offenhalten. Die Entscheidung zur Palliativversorgung erscheint so voreilig irgendwie...

Danke schonmal für Dein Feedback!
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  #4  
Alt 10.12.2008, 14:24
Berthold Berthold ist offline
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Registriert seit: 29.06.2004
Beiträge: 61
Standard AW: Siegelringzellkarzinom t3 nur palliativ???

Hallo Toxelli,
damit erscheint der Ablauf nun nachvollziehbarer. Def. gebe ich Dir recht mit der Aussage, dass hier eine kurative Lösung anzustreben ist. Ich weiß nicht wo genau Ihr in Deutschland wohnt, aber wenn Euch der Weg nicht zu weit ist....und das sollte es in so einem Fall def. nicht, kann ich nur das Klinikum rechts der Isar in München empfehlen. Absolut führend auf diesem Gebiet. Wenn nicht diese Klinik, dann müsst Ihr Euch nach etwas umsehen, dass mehr als 300 OP´s im Jahr wg. solchen Erkrankungen durchführt. Steht i.d.R. im Qualitätsbericht. Was das Bauchfell anbelangt: Dr. Piso in Regensburg oder Dr. Müller in Hammelburg. Zweitmeinung einholen, Befunde verschicken, ich würde jetzt alles in Bewegung setzten.

Deinem Vater alles Gute
Berthold
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  #5  
Alt 11.12.2008, 07:18
solveigh solveigh ist offline
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Registriert seit: 29.07.2008
Beiträge: 18
Standard AW: Siegelringzellkarzinom t3 nur palliativ???

Hallo Toxeli,

ich kann mich Berthold nur anschließen: holt Euch eine Zweitmeinung in den Zentren die auf Bauchfellmetastasen (Peritonalcarzinose) spezialisiert sind ein.

Sendet sämtliche Unterlagen, einschließlich die CD der CT- Bilder an die Kliniken. Mittlerweile gibt es in Deutschland an die 10 Kliniken die sich auf Peritonalcarzinose spezialisiert haben.

Empfehlen kann ich:
Prof. Pompiliu Piso, Regenburg
Dr. Hewart Müller früher Hammelburg, jetzt Würzburg

Kontakt kann man ganz einfach per E-Mail oder Telefon aufnehmen, die sind wirklich sehr Hilfsbereit und kompetent.

Meinem Mann (T4) konnte dort durch eine OP geholfen werden.

Falls Du Fragen hast, melde Dich

Grüße Solveigh
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