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  #76  
Alt 08.01.2007, 16:29
Jörg46 Jörg46 ist offline
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Standard AW: Warum Antibiotika?

Hallo Kathrin

Schön das Deine Schwester wieder zu Hause ist - Aber was sind das für Ärzte die sich anmaßen Gott sein zu wollen - woher wollen die wissen wie lange ein Mensch lebt!!

Das ist das allerletzte!!!

Aber vielleicht hilft es ja - das Deine Schwester wach wird und einsieht das diese Ärzte nichts taugen.

Sorry kann Dir nicht wirklich helfen.
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  #77  
Alt 08.01.2007, 16:35
Benutzerbild von Conny44
Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: Warum Antibiotika?

Hallo Kathrin,

das kann ja wohl nicht wahr sein! Was ist das für ein Arzt, der sowas sagt? Ist er der liebe Gott? Ich finde es unverantwortlich und sehr anmaßend. Selbst bei meinem Paps, und den hats wirklich ordentlich getroffen mit Metastasen in Leber und Einwachsen in Darmvene, hat der Prof. gesagt, dass er das Wielangenoch nicht beatworten kann. Und das ist auch gut so.

Es ist ein Unterschied, ob man sagt, dass die Heilungsaussichten schlecht sind oder "du hast noch 6-12 Monate". Ich kann es nicht fassen. Wie soll deine Schwester mit so einer Aussage umgehen? Vielleicht redest du nochmal mit ihr, baust sie auf und sagst ihr, dass kein guter Arzt soetwas von sich geben würde. Vielleicht kannst du sie wirklich davon überzeugen, dass sie in die Aushändigung der Unterlagen zustimmt. Und dann nichts wie ab nach HH! oder HD.

Viel Glück und Kraft euch beiden!!

LG Conny
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  #78  
Alt 08.01.2007, 16:53
Anemone Anemone ist offline
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Standard AW: Warum Antibiotika?

Hallo Kathrin,
es ist einfach unglaublich, was es für Ärzte gibt. Ich reg mich immer wieder auf, wenn ich so etwas lese (6, 12 oder was weiß ich wieviel Monate). Wie, um alles in der Welt, soll man mit solchen Aussagen umgehen. Wie so viele vor mir schon geschrieben haben: Der Arzt ist nicht Gott! Aber anscheinend kommen sich manche so vor...
Kathrin, mir bleibt nichts, als Deiner Schwester und Dir für die nächste Zeit viel Mut, Kraft und Zuversicht zu wünschen. Ich bin in Gedanken oft bei Euch.
Viele liebe Grüße,
Anemone
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  #79  
Alt 08.01.2007, 18:00
ciangi ciangi ist offline
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Standard AW: Warum Antibiotika?

hallo kathrin,

lass dich um gottes willen nicht von den ärzten beeinflussen, was die überlebenszeit eines krebskranken betrifft. ein arzt ist nicht jesus - er kann vermuten - nicht mehr, und nicht weniger. die haben ihre statistiken und gehen ganz einfach danach, sehen dabei weder nach vorne noch nach hinten. es lohnt überhaupt nicht, auch nur eine silbe davon zu glauben, was die da sagen. wenn die ärzte wüßten, was solche prognosen in der psyche eines menschen auslösen können, würden sie das sicher lassen. hör nicht auf so etwas. jeder mensch ist ein individuum. jeder mensch ist anders. und NIEMAND kann wissen, wann ein leben zu ende geht.
alles liebe und gute wünsch ich euch: monika
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  #80  
Alt 08.01.2007, 21:41
Kathrin23705 Kathrin23705 ist offline
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Standard AW: Warum Antibiotika?

Hallo ihr lieben,

vielen Dank für eure aufbauenden Worte. Allerdings glaub ich, hab ich mich da etwas falsch ausgedrückt. Der Doc hatte mit ihr gesprochen und ihr gesagt, dass sie die übelste Sorte des bsdk erwischt hat. Dann hatte meine Schwester irgendwann gefragt, wie lange ihr noch bleibt - ob ein halbes Jahr oder ein Jahr. Der Doc sagte dann wohl, dass das wohl schon ne gute Prognose ist, es kommt drauf an, wie die Chemo wirkt . Übrigens wissen die Ärzte wohl nicht mal, ob sie schon Metastasen hat. Sie waren sich wohl nicht sicher????? (Oder sie wollte es mir nicht sagen?)

Und wegen der Unterlagen: ich wohne auf dem Lande und die Leute, die es wissen, fühlen mit mir mit. Auch in der Arztpraxis . Und darauf will ich bauen.

Die Sache mit der 2. Meinung glaub ich, bringt wohl doch nichts, wenn ich mit ihr drüber spreche. Da muss ich wohl schon was handfestes (Unterlagen) in der Hand haben.

Übrigens hat sie selbst alles ziemlich gefaßt aufgenommen. Wie sagte sie zu mir? Ich hab mich wiedermal einmal zu oft gemeldet (bei gott bei der Verteilung). Und sie hat es schon so schwer gehabt in ihrem Leben! Mit 16 der 1. Schicksalsschlag für sie, mit 18,19 der 2. und jetzt das!

Ihr könnt mir glauben, dass ich momentan nicht weiß, wie´s weitergehen soll und ob ich das alles verkrafte. Ich merke selbst, dass ich in ein riesengroßes Loch falle, aber ich muss doch für meine Kinder dasein. Die Kleine versteht das alles doch noch nicht??

Ich hab richtig angst, mal wegzufahren, weil ich denke, dass gerade dann was mit ihr sein könnte. Ich weiß wirklich nicht mehr, wie ich das alles bewerkstelligen soll - Kinder, Haushalt, zwischendurch noch ein-, zweimal die Woche vormittags arbeiten, meine Mutter und meine Geschwister aufbauen, dann noch meine Schlafstörungen und meine Dauerkopfschmerzen. Da bleibt für mich wirklich kaum noch Zeit. Hab mich heut schon ne Stunde bei ner Freundin ausgeheult. Hat mir auch ein wenig geholfen. Ansonsten steh ich aber ziemlich alleine da. Und alles übers Telefon zu bewältigen ist auch nicht das Wahre!

Dankeschön fürs Zulesen.

LG Kathrin
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  #81  
Alt 08.01.2007, 23:44
ruthra ruthra ist offline
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Standard AW: Warum Antibiotika?

Liebe Kathrin,

ich kann Dich so gut verstehen, man weiß überhaupt nicht wo anfangen wo aufhören was machen was nicht....und dann noch das Gefühl man kann das alles überahupt nicht schaffen...aus meiner eigenen Erfahrung kann ich Dir nur sagen und ich falle auch immer wieder in diese Löcher...irgendwie wirst Du es schaffen......auf wundersame Weise hat man doch immer wieder plötzlich die KRaft die man für alles braucht...und dass Du Dich bei einer Freundin ausheulst...das ist nur zu verständlich, das mache ich auch, und danach ists auch meist schon wieder ein wenig besser.... ... und wir hier sind doch auch noch da...immer ist mal einer Tröster und der andere braucht Trost und dann wieder umgekehrt....... wir alle haben mal diese und mal jene Tage zu bewältigen und Du wirst sehen, das kannst Du Dir wahrscheinlich im MOment gar nicht vorstellen, gibt es sogar auch mal wieder ganz glückliche und schöne Momente zwischen allem Kummer, die werden Dir dann auch KRaft geben um die schlimmen Momente wieder zu überstehen..... ich rede jetz hier so wohl wissend dass auch ich manchmal sehr daran zweifele wie alles gehen soll.......kann schon morgen so sein, möchte ich gar nciht ausschließen....

Bitte KAthrin, verzweifle nicht, du schaffst das bestimmt, und nimm Dir für Dich auch die Zeit die Du brauchst...

Dir alles Liebe

Inez
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  #82  
Alt 09.01.2007, 00:14
Kerstin Kerstin ist offline
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Standard AW: Warum Antibiotika?

Hallo Kathrin,

ich habe deine Beiträge eben gelesen und ich kann dein Gefühlschaos, deine Traurigkeit, deine Hilflosigkeit und deinen Drang allen helfen zu wollen sehr gut verstehen. Ich dachte anfangs auch, ich müsse stark sein. Für meine Mom da sein, meine Verwandtschaft trösten und sie über die Krankheit aufklären usw. Irgendwann kam ich an einen Punkt, an dem ich keine Kraft mehr hatte. Ich konnte wie du nicht mehr schlafen, war unheimlich gereizt und bin zum heulenden Elend geworden, wenn ich alleine war. Ich habe mich unverstanden gefühlt und wurde zum Ekelpaket. Einzig meiner Mom gegenüber war ich Ansprechpartner und verständnisvoller Zuhörer. Irgendwann habe ich kapiert, dass ich nicht einfach funktionieren muss, dass ich sehr wohl Gefühle zeigen darf, meiner Mom gegenüber und auch meiner Familie gegenüber. Warum ich mit meiner Angst so lange hinter dem Berg gehalten habe, verstehe ich bis heute nicht. Die einzigen, die sich auf den Schlips getreten fühlten, waren meine Geschwister, da ich für sie nicht mehr immer ein offenes Ohr hatte. Sie sind aber erwachsen und gesund und sollen bitte selbst schauen, wie sie damit umgehen. Es ist nicht meine Aufgabe, ihnen zu helfen. Heute zählt für mich nur, dass es meiner Mom gut geht und ich tue alles, was in meiner Macht steht. Ich möchte mir eines Tages nicht den Vorwurf machen müssen, nicht alles mit ihr geredet zu haben und nicht alles getan zu haben. Sollte es morgen bei meiner Mom zu Ende sein – was ich nicht hoffe – so haben wir uns alles gesagt.

Kathrin, nutze diese schwere Zeit dafür, mit dir ins Reine zu kommen. Es ist schwer, ich weiß. Du darfst durch die Krankheit deiner Schwester nicht vor die Hunde gehen. Das Forum ist gut für den Erfahrungsaustausch und um sich mal so richtig hängen zu lassen, es darf aber nicht der einzige Ort sein, an dem du über deine Ängste sprichst. Du schreibst von deinem Mann, der mit der Situation nicht umgehen kann, von Bekannten, die du nicht ansprechen willst, weil es zu deiner Schwester kommen könnte. Mach dir Gedanken, warum dein Mann nicht mit der Situation umgehen kann. Oftmals kann ein Partner einfach nicht mit ansehen, wie man sich quält und macht Dinge, die man nicht verstehen kann. Rede offen mit ihm über deine Ängste und gib ihm die Möglichkeit, seine Gefühle zu zeigen.

Ich wünsche dir alle Kraft der Welt, diese schwere Zeit zu überstehen. Deiner Schwester wünsche ich, dass sie diesen arroganten Halbgöttern, die sie leider offensichtlich erwischt hat, ein Schnippchen schlägt. Sollte sie die Chance nicht haben, so hoffe ich, dass sie eine Schwester hinterlässt, die voller Stolz von ihr berichtet und die ihr beigestanden hat, mit Kraft und mit Gefühl.

Sei lieb gegrüßt
Kerstin
__________________
Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist

Wir hatten ein kleines Wunder. Meine Mom hat dem Mistkerl fast 3,5 Jahre die Stirn geboten. Am 17.01.08 hatte meine Mom keine Kraft mehr zu kämpfen. Sie hat nun ihren Frieden und keine Schmerzen mehr. Ich bin stolz auf meine Mom.
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  #83  
Alt 09.01.2007, 10:54
Kathrin23705 Kathrin23705 ist offline
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Standard AW: Warum Antibiotika?

Hallo Kerstin,

vielen Dank für deine Antwort.

Ich weiß ja auch, dass du eigentlich recht hast. Nur, jeder Mensch ist anders und hat einen eigenen Weg, damit klarzukommen. Meiner ist im Moment halt noch dieser, den ich grad geh.

Nun zu deinen Ausführungen: das von dir beschriebene Gefühls-Chaos? In dem befinde ich mich gerade mittendrin und versuche, dass alles irgendwie zu verarbeiten und damit umzugehen.
Meine Geschwister: die halt ich nur auf dem Laufenden, sage ihnen also die "neueste Entwicklung" dieses besch.... Krebses!
Meine Mutter: wie soll ich sagen? Ich versuch halt, sie zu beschützen, indem ich ihr nicht sage, wie schlimm sie wirklich dran ist. Ihre Kinder sind ihre einzige noch lebende Familie! Das kann ich ihr nicht antun! Schließlich ist es das Schlimmste, was jemandem passieren kann - sein eigenes Kind zu verlieren. Das würde sie gesundheitlich im Moment nicht verkraften! Und meine Schwester will das auch so. Sie soll halt nur wissen, dass der Krebs da ist und sie behandelt wird. Sie muss noch früh genug erfahren, dass ihr jüngstes Kind (mit mir zusammen) irgendwann gehen muss.
Mir mit selbst ins Reine kommen? Ich wüßte im Moment nicht, wie ich dies anstellen soll. Ich bin jetzt erstmal dabei, unnötigen "Ballast", den ich irgendwann mal angenommen habe, "abzuwerfen", sprich Schulverantwortungen wieder abzugeben ect.
Ob ich vor die Hunde gehe? Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich das nicht wirklich ausschließen. Aber ich liebe Tiere und die lassen mich dann auch wieder los.

Ich hab gestern übrigens mit einem mir sehr sehr lieben Menschen telefoniert und darüber gesprochen. Dann noch mit ner Freundin und einem noch sehr lieben Menschen, der gestern bei uns war.

Und mein Mann? Der hat gesehen, dass ich total verheult war. Aber mal in den Arm nehmen und mich aufbauen? Fehlanzeige! Gefühle zeigen geht bei ihm mal gar nicht! Er fragt nicht mal, wies mir in dieser besch.... Situation geht und ob er mir irgendwie helfen oder beistehen kann.*schluck-binschonwiederfastamheulenweilmeinmannmichhängenlä sst*
Ich hab versucht, mit ihm offen zu reden. Er hat garnicht darauf reagiert bzw. gesagt, naja, ist ja noch nicht endgültig. Hallo????? Ich dacht, mich verschluckt jetzt die Erde und ich fall in ein riesiges Loch. Fall ja immernoch, und andere müssen mich auffangen. Er tuts jedenfalls nicht.

Danke für eure offenen Ohren.

LG Kathrin
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  #84  
Alt 09.01.2007, 13:43
Katharina78 Katharina78 ist offline
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Standard AW: Warum Antibiotika?

Hallo Kathrin!

Bei meiner Mutter wurde vor 5 Monaten BSDK festgestellt! Und das in einem Wald und Wiesen Krankenhaus! Sie wurde dort auch operiert! Das 1. Mal! Als sie auf dem OP-Tisch lag, haben die Ärzte sofort wieder zugemacht! Man muss sagen, die Ärzte waren so fair zu sagen, dass sie sich die OP nicht zutrauen! Also wurde sie nach Hannover an die Medizinisch Hochschule überwiesen! Dort wurde sie dann zum zweiten mal operiert! Und die Whipple OP wurde erfolgreich durchgeführt! Leider habe ich dieses Forum erst zu spät gefunden, sonst hätte ich sie sofort nach Diagnose nach Heidelberg gebracht! Es geht ja nicht nur um die OP, sondern auch um die Nachbehandlung! Ich kann Dir also nur den Tipp geben, lass deine Schwester in diesem Forum lesen, falls sie nochmal zu Hause ist! Die meisten Patienten wissen garnicht, um welche sch... Art von Krebs es hierbei geht! Wenn sie all die Einträge gelesen hat, dann versteht sie vieleicht, dass das nicht irgendein Krebs ist, sondern wirklich ein ganz beschi... Krebs, der nur von Fachleuten behandelt werden sollte!

Ich drücke euch die Daumen!

Lieber Gruß

Katharina
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  #85  
Alt 09.01.2007, 15:33
Kathrin23705 Kathrin23705 ist offline
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Standard AW: Warum Antibiotika?

Hallo Katharina,

danke für deine Antwort.

Doch, sie weiß sehr wohl, was für einen Krebs sie hat! Sie ist Altenpflegerin und kennt sich damit aus! Leider!! Ich denke mal, dass sie gerade deswegen sich selbst so aufgegeben hat.

Ich weiß nur nicht, wie ich es meinen Kindern beibringen soll. Sie liebt meine Kids doch über alles und diese lieben sie über alles .

Irgendwann muss ich ihnen ja sagen, dass ihre Tante sich aufgegeben hat. Sie kümmert sich sogar schon um ihre finanziellen Angelegenheiten und um ihren letzten Willen sowie ihren letzten "Auftritt"

LG Kathrin
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  #86  
Alt 09.01.2007, 19:09
Benutzerbild von Beate'68
Beate'68 Beate'68 ist offline
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Standard AW: Warum Antibiotika?

zusätzlich zu meiner PN von eben

Hallo Kathrin,

bitte sag Deinen Kinder nicht, daß Deine Schwester sich aufgegeben hat. Es wäre eine Last, die sie ihr Leben lang tragen müßten und das Wissen um die Krankheit und deren Verlauf ist schon schlimm genug. Selbst wenn dem so wäre, würde es Deinen Kindern ein falsches Bild Deiner Schwester vermitteln. Dieses Wissen würde alle schönen Gedanken an sie später, sollte sie ihren Kampf wirklich verlieren, überdecken! Bitte laß auch Deinen Blick auf sie nicht dadurch trüben!

Und daß sie sich um ihre Angelegenheiten kümmert, kommt mir auch schrecklich bekannt vor. Meine Mutter hatte so ziemlich alles vorbereitet, was vorbereitet werden konnte - wirklich 99,99%: Testament, Schreiben an verschiedene Stellen samt Briefumschlägen, ihre Musikwünsche....... Meiner Mutter war das - nach ihrer ersten Krebserkrankung vor 19 Jahren - ein wirklich wichtiges Anliegen. Vielleicht wollte sie so dem Ungewissen Ordnung entgegensetzen. Ich sehe sie noch heute vor mir, wie sie alles mit mir durchging.

So wie bei meiner Mutter ist es vielleicht einfach die Art Deiner Schwester, mit dem Ganzen rational umzugehen.

LG und laßt Euch nicht unterkriegen!
Beate
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  #87  
Alt 10.01.2007, 10:00
Kathrin23705 Kathrin23705 ist offline
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Standard AW: Warum Antibiotika?

Meine über alles geliebte Schwester!

Ich weiß nicht, ob ich dir jemals diesen Brief zeigen kann und werde. Vielleicht stelle ich ihn auch ins Netz o. veröffentliche ihn in unserem Ort.Vielleicht gebe ich ihn dir auch auf deine letzte Reise mit und du kannst ihn dort lesen, wo es besser für uns alle ist und es uns wieder gut geht.

Du gehst sehr offen mit deiner Krankheit um. Erzählst es im Ort. Ich hab Angst, hier einzukaufen, will nicht von den Leuten drauf angesprochen werden. Wir beide sind halt schon immer verschieden gewesen und gehen anders mit Problemen um.

Ich will dir nur sagen, dass ich dich unendlich liebhabe. Ich schaue zu dir empor und bewundere dich für deinen Mut und deine Kraft und deinen Realismus.

Ich habe diese Kraft leider nicht. Ich habe einfach nur nackte Angst um dich! Kannst du das verstehen?
Angst,dich zu berühren und zu umarmen - es könnte die letzte Berührung gewesen sein.
Angst, dich zu verlieren, ohne dir oft genug gesagt zu haben, wie lieb ich dich hab.
Angst, nicht stark genug für dich zu sein.
Angst, meinen beiden Kindern sagen zu müssen, dass sie ihre Lieblingstante bald nicht mehr um sich haben werden/dürfen.
Angst, dass du auf deinem Weg, den du jetzt gehen musst, leiden musst.
Angst, dir nicht helfen zu können und nur völlig hilflos dabei sein zu dürfen.

Andererseits bin ich froh, dich auf diesem, deinem letzten Weg begleiten zu dürfen und für dich dasein zu dürfen. Wie sonst kann ich dir meine Liebe ausdrücken?
Ich kann dir diesen Gang leider nicht abnehmen, ich kann dich nur begleiten und an deiner Seite sein.
Ich hoffe auch, dass ich die Kraft haben werde, dich zu begleiten, an deiner Seite zu sein und dich zu gegebener Zeit loszulassen. Dafür bete ich zu Gott!
Und ich hoffe für dich, dass dein sehnlichster letzter Wunsch, ohne Schmerzen sterben zu dürfen, in Erfüllung geht.

Ich schreibe diesen Brief, nachdem ich wiedermal nur 3 Stunden diese Nacht geschlafen habe. Das reicht wohl in Stresssituationen für Menschen aus?. Ich bin plötzlich um 3.50 Uhr im Bett aus dem Schlaf geschreckt und hatte von dir geträumt, wie du in deinem weißen Sarg liegst. Ich hoffe doch inständig, dass es dir gut geht?!
Ich träume jede Nacht von dir, weine mich in den Schlaf, wache nachts auf, weine wieder, weine am Morgen und abends.Wenn wir telefonieren, wir uns sehen, ich abends zur Ruhe komme - mir schnürt es das Herz ab. Ich denke nur noch an dich! Ich will auch an gar nichts anderes denken.
Warum mußte diese Sch....krankheit sich gerade dich aussuchen?
Warum muss es solche Krankheiten überhaupt erst geben? Meine Gedanken sind ständig nur bei dir. Ich liebe dich, meine geliebte Schwester.

Überall wird mir gesagt, ich muss mal abschalten, ich soll und muss mich um meine Familie kümmern und für sie dasein. Aber was ist denn, wenn ich das gar nicht will? Wer fragt denn mich, wie es mir geht, wie ich mit dieser ganzen Sch...situation klarkomme und damit umgehe? Ich hab nur zu funktionieren.
Warum darf ich meinen Schmerz und meinen Kummer und vor allem meine Ängste nicht ausleben? Nur, weil ich eine Familie habe?
Ich liebe dich! Mir geht es überhaupt nicht gut, wenn ich nur an dich denke oder dich sehe. Verzeih mir, dass ich nicht stark genug bin.

Ich will deine ganzen materiellen Dinge nicht!!! Ich will auch nicht dein Geld!!!! ICH WILL DICH BEHALTEN!!!! Ich will mich weiterhin mit dir beratschlagen, Spass haben, dich an meinem Leben und meiner Familie teilhaben lassen!!!
Ich würde alles erdenkliche dafür tun, dich heilen zu können. Aber ich muss wohl lernen, damit umzugehen. Ohne dich wird mein Leben jedenfalls nicht mehr vollständig sein. Du bist doch ein Teil von mir! Ich liebe dich!

In Liebe deine Schwester, die dich nicht aufgibt, dich über alles liebt und mit dir kämpft.

Kathrin
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  #88  
Alt 10.01.2007, 10:13
Kathrin23705 Kathrin23705 ist offline
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Standard AW: Warum Antibiotika?

Zitat:
Zitat von Kathrin23705 Beitrag anzeigen
Meine über alles geliebte Schwester!

Ich weiß nicht, ob ich dir jemals diesen Brief zeigen kann und werde. Vielleicht stelle ich ihn auch ins Netz o. veröffentliche ihn in unserem Ort.Vielleicht gebe ich ihn dir auch auf deine letzte Reise mit und du kannst ihn dort lesen, wo es besser für uns alle ist und es uns wieder gut geht.

Du gehst sehr offen mit deiner Krankheit um. Erzählst es im Ort. Ich hab Angst, hier einzukaufen, will nicht von den Leuten drauf angesprochen werden. Wir beide sind halt schon immer verschieden gewesen und gehen anders mit Problemen um.

Ich will dir nur sagen, dass ich dich unendlich liebhabe. Ich schaue zu dir empor und bewundere dich für deinen Mut und deine Kraft und deinen Realismus.

Ich habe diese Kraft leider nicht. Ich habe einfach nur nackte Angst um dich! Kannst du das verstehen?
Angst,dich zu berühren und zu umarmen - es könnte die letzte Berührung gewesen sein.
Angst, dich zu verlieren, ohne dir oft genug gesagt zu haben, wie lieb ich dich hab.
Angst, nicht stark genug für dich zu sein.
Angst, meinen beiden Kindern sagen zu müssen, dass sie ihre Lieblingstante bald nicht mehr um sich haben werden/dürfen.
Angst, dass du auf deinem Weg, den du jetzt gehen musst, leiden musst.
Angst, dir nicht helfen zu können und nur völlig hilflos dabei sein zu dürfen.

Andererseits bin ich froh, dich auf diesem, deinem letzten Weg begleiten zu dürfen und für dich dasein zu dürfen. Wie sonst kann ich dir meine Liebe ausdrücken?
Ich kann dir diesen Gang leider nicht abnehmen, ich kann dich nur begleiten und an deiner Seite sein.
Ich hoffe auch, dass ich die Kraft haben werde, dich zu begleiten, an deiner Seite zu sein und dich zu gegebener Zeit loszulassen. Dafür bete ich zu Gott!
Und ich hoffe für dich, dass dein sehnlichster letzter Wunsch, ohne Schmerzen sterben zu dürfen, in Erfüllung geht.

Ich schreibe diesen Brief, nachdem ich wiedermal nur 3 Stunden diese Nacht geschlafen habe. Das reicht wohl in Stresssituationen für Menschen aus?. Ich bin plötzlich um 3.50 Uhr im Bett aus dem Schlaf geschreckt und hatte von dir geträumt, wie du in deinem weißen Sarg liegst. Ich hoffe doch inständig, dass es dir gut geht?!
Ich träume jede Nacht von dir, weine mich in den Schlaf, wache nachts auf, weine wieder, weine am Morgen und abends.Wenn wir telefonieren, wir uns sehen, ich abends zur Ruhe komme - mir schnürt es das Herz ab. Ich denke nur noch an dich! Ich will auch an gar nichts anderes denken.
Warum mußte diese Sch....krankheit sich gerade dich aussuchen?
Warum muss es solche Krankheiten überhaupt erst geben? Meine Gedanken sind ständig nur bei dir. Ich liebe dich, meine geliebte Schwester.

Überall wird mir gesagt, ich muss mal abschalten, ich soll und muss mich um meine Familie kümmern und für sie dasein. Aber was ist denn, wenn ich das gar nicht will? Wer fragt denn mich, wie es mir geht, wie ich mit dieser ganzen Sch...situation klarkomme und damit umgehe? Ich hab nur zu funktionieren.
Warum darf ich meinen Schmerz und meinen Kummer und vor allem meine Ängste nicht ausleben? Nur, weil ich eine Familie habe?
Ich liebe dich! Mir geht es überhaupt nicht gut, wenn ich nur an dich denke oder dich sehe. Verzeih mir, dass ich nicht stark genug bin.

Ich will deine ganzen materiellen Dinge nicht!!! Ich will auch nicht dein Geld!!!! ICH WILL DICH BEHALTEN!!!! Ich will mich weiterhin mit dir beratschlagen, Spass haben, dich an meinem Leben und meiner Familie teilhaben lassen!!!
Ich würde alles erdenkliche dafür tun, dich heilen zu können. Aber ich muss wohl lernen, damit umzugehen. Ohne dich wird mein Leben jedenfalls nicht mehr vollständig sein. Du bist doch ein Teil von mir! Ich liebe dich!

In Liebe deine Schwester, die dich nicht aufgibt, dich über alles liebt und mit dir kämpft.

Kathrin
Schwesterlein, ich hoffe, dir gehts noch lange so gut wie gestern.
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  #89  
Alt 10.01.2007, 11:03
ruthra ruthra ist offline
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Ort: München
Beiträge: 651
Standard AW: Warum Antibiotika?

Liebe Kathrin,

sitze hier im Büro und es laufen die Tränen, wegen Dir, Diener Schwester, meiner Ma, mir selber......und überhaupt....... So schön, so traurig, so liebend Dein Brief....wäre Schade er würde Deine SChwester nicht erreichen......... so eine SChwester wie Dich zu haben ist ein großes Geschenk.


Wünsche Euch auf Eurem Weg alles erdenklich Liebe

Inez
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  #90  
Alt 10.01.2007, 12:45
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Beate'68 Beate'68 ist offline
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Ort: OWL
Beiträge: 85
Standard AW: Warum Antibiotika?

Hallo Kathrin,

was auch immer passiert, sei sicher, die Liebe zu Deiner Schwester wirst Du ewig in Deinem Herzen bewahren - nach allem, was kommen mag, wie einen wunderbaren Schatz!

LG
Beate
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