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  #1  
Alt 08.02.2008, 09:57
Darlene Darlene ist offline
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Standard AW: hormone (gynokadin gel) nach wertheim meigs OP

Liebe mortica

toll wär das, wenn Du mit uns im Kurs wärst. Du fühlst Dich gerne "gut aufgehoben" und ich habe mir das von Dir angenommen. Tatsächlich habe ich dieses Gefühl beim Hormonyoga und denke, das wird bei Dir auch bald der Fall sein. Ich glaube außerdem, dass man innerlich gepolt ist, wenn man etwas finden will. Dann sieht man diese Notiz, jene Fernsehsendung, trifft Leute, die was wissen usw., kennst Du sicher.
Ja, es gibt immer wieder alternative und zusätzliche Möglichkeiten zur Gesundheitsförderung. Eine Teilnehmerin erhielt den Tipp tatsächlich von ihrem Arzt, das nenn ich Fortschritt, vor allem weil wir hier gar nicht zentral sind.
Dank Dir, mortica, für Dein Mithoffen! Ich muss zugeben, ich sitz auf Kohlen. Vor allem, wenn beim Radiologen halt gefragt wird, warum man überwiesen wurde. Ich erzähle dann meine Vorgeschichte und merke dann, es wird nur noch das nötigste gesagt, weil halt immer im Raum steht, dass ein Knoten nicht mehr gut sein kann, wenn's vorher schon mal so war. Mir ist klar, dass diese Neutralität das beste Mittel ist, denn was will man erörtern ohne genauen Befund. Und diesen Befund kriegt man über Blutuntersuchung und Szintigraphie.
Ich muss halt warten. Natürlich habe ich mich mit der Schilddrüse belesen, doch das kann echt alles mögliche sein und die Symptome (wie Du weißt) können unterschiedlich zugeordnet werden. Also geht halt meine Angst als "Partnerin" nebenher, bis ich den Befund habe. Aber ehrlich, ich fühl mich eigentlich ganz gut.
Diese Angst als Partner anzuerkennen hab ich mal irgendwo als Tipp gelesen. Besser, du freundest dich an, als sie auszugrenzen, sie ist ja sowieso da. Wenn du sie ausgrenzt, wird sie plötzlich übermächtig irgendwo "reinplatzen", wo du sie überhaupt nicht brauchen kannst.
Was hast Du da übrigens für ein tolles Bild neuerdings? Bist Du das? Es ist schön!

Viele liebe Grüße von Darlene
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  #2  
Alt 08.02.2008, 17:52
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mortica mortica ist offline
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Standard AW: hormone (gynokadin gel) nach wertheim meigs OP

liebe darlene,

das klingt ja so süß/lieb, wie du das schreibst.. das mit dem "gut aufgehoben"
und ja, das kenne ich, man hat sich was in den kopf gesetzt, aber so ganz "feste" wird's erst wenn man von einer info zur anderen getragen wird.. teils unbewusst.. bis im kopf alles "rund" ist bzw sich stimmig anfühlt und dann wirds auch prompt umgesetzt.. *oder so ähnlich läuft das dann wohl ab.. bei mir.. also auch

ich weiss, dass du auf heißen kohlen sitzt und ich kenne auch dieses zusammenreißen, dieses sich - zur sachlichkeit zwingen aber auch erhoffen - wenn man in der radiologie ist. auch ich bekomme immer den satz "naja bei ihrer vorgeschichte..." zu hören, gefolgt von betretenem schweigen der arzthelferinen und eben diese betonte sachlichkeit anschließend, die mich einer seits beunruhigt.. und für die ich andererseits wieder dankbar bin.. ich kann das grade gar nicht in worte fassen, da ich gar nicht wirklich weiss, welches verhalten mir in so momenten wirklich lieb wäre.. sehr wahrscheinlich ist neutralität der beste weg, wobei die übergänge zur gleichgültigkeit fließend sind und ich mir da manchmal schon mehr fingerspitzengefühl gewünscht hätte.. beispielsweise.. wenn man mich untersucht (vertretung meiner ärztin) und der arzt mir strahlend und vor kompetenz strotzend sagt "da schauen sie mal, der ultraschall.. ganz wunderbar, keine zysten.. und auch ihre gebärmutter ist ganz unauffällig. sehen sie? (zeigt mit dem finger auf den monitor) da ist ihr uterus, ca 20 cm, sehr schön zu sehen"
aha.. dachte ich.. wenn da noch was wäre, würde ich mich über diesen "vortrag" sicherlich feuen.. aber so ohne gebärmutter kommt das nicht ganz so gut.. ich hab ihn reden lassen.. mich amüsiert und erst später beiläufig gesagt "sie haben mir darmschlingen gezeigt, aber die waren auch sehr schön"

angst als partner.. hm.. ein wirklich guter denkanstoß.. wirklich gut.. *hmm notiz an mich selbst: da mal intensiv drüber nachdenken

ja das auf dem bild bin ich. meine tochter hatte dieser tage die idee, aus mama "dita von teese" machen zu wollen. so viel schminke hatte ich 20 jahre nicht mehr im gesicht
eigentlich schmink ich mich ja überhaupt nicht.. vielleicht 2 mal im jahr.. wenn überhaupt (das würde ich meiner haut gar nicht antun wollen, das ist wieder ne andere geschichte.. aber sag, haben wir auch da wieder/noch eine übereinstimmung? )
naja meine tochter findet das pic aber sooo toll und da mich so eh keiner (er)kennt, hat es nun hier seinen platz gefunden.

.. und nun drück ich dir erstmal wieder weiter die daumen

liebe grüße
mortica
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  #3  
Alt 09.02.2008, 15:52
Darlene Darlene ist offline
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Standard AW: hormone (gynokadin gel) nach wertheim meigs OP

Liebe mortica!

Du meine Güte, hast Du ein Glück bei Ärzten. Es wird Sekt zum Frühstück verschrieben, dann ist man nicht fähig, einen Scheidenstumpf zu erkennen, ein Wort, welches für mich gruselig klingt, aber wahr ist es, ich hab das Bild ja selbst gesehen.
Was war das denn für ein Arzt oder war die Bildgebung so schlecht? Mein FA hat mir die Bilder gezeigt und die "neue Sicht" erklärt, ich konnte alles genau erkennen, wie kann man da einen Uterus sehen? Ich glaube, mir würden bald die Tränen kommen, wenn mir so ein Arzt zustoßen würde. Nein, da warst Du aber überhaupt nicht gut aufgehoben! Und konntest dazu so souverän bleiben.
Das mit der Neutralität zur Vorgeschichte find ich ganz gut, vielleicht ist Neutralität ein misslicher Ausdruck und "sensible Handhabung" würde es eher treffen. Das ist natürlich ein Unterschied zur Gleichgültigkeit, die man manchmal wahrnimmt. Ich merke doch oft, die Belegschaft ist nicht so neutral wie sie sich geben, ich spüre ihre Bestürzung und wie sie dann vermeiden, zuviel zu sagen.
Genauso würde ich es auch machen, weil halt Worte schnell daneben gehen können und die sind durch nichts wieder zurückzuholen. Außerdem weiß man zu dem Zeitpunkt wirklich nichts und hat darum auch nichts zu sagen. Danke für's Daumendrück, wird noch ein paar Tage dauern...

Du, ich wusste gar nicht, wer Dita von Teese ist und hab auf Wikipedia Bilder von ihr angesehen. Und muss sagen, die Schminke ist total gut gelungen! Ihr seht euch wirklich ähnlich. Hat Deine Tochter das professionell gelernt und warst Du so vielleicht zum Fasching als gelungene Verkleidung?
Ja, mortica, wir haben wieder eine Übereinstimmung . Ich schmink mich auch nicht besonders. Das heißt, jetzt, nach der OP lege ich mehr Wert auf feminines. Schon das Wort birgt für mich eine Zauberkraft. Ich finde es feminin, ein leichtes Make up zu tragen und mir einen Kajalstrich zu ziehen, manchmal etwas Rouge, aber mehr nicht, aus der Befürchtung heraus, wie brennt mir das auf der Haut und in den Augen und wie krieg ich das jemals wieder ab?
Ich seh mich also um, was es sonst noch so an femininem gibt und was auf mich an anderen Frauen feminin wirkt. Es ist - Du wirst lachen - zum Beispiel auch, sich gut aufgehoben fühlen. Ich habe übrigens das Buch von Louise L. Hay gelesen "Gesundheit für Körper und Seele". Es ist sehr wohltuend, ich schmöker immer wieder drin und hol mir eine Affirmation.

Viele liebe Grüße von Darlene
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  #4  
Alt 14.02.2008, 13:50
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mortica mortica ist offline
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Standard AW: hormone (gynokadin gel) nach wertheim meigs OP

liebe darlene,

diese "uterusgeschichte" ist schon einige jahre her. es war ein übliches ultraschallgerät (kein "neues" 3 D mäßiges) ich denke einfach, dass ich der routine zum opfer gefallen bin bzw. habe damals darüber gar nicht mehr lange nachgedacht.

zum thema umgang mit (mir als) patient: ich gebs ja zu, nicht jedem ist gegeben, angemesen mit leidigen themen umzugehen.. und auch ich bin mit den jahren ziemlich abgestumpft, was meine geschichte betrifft. so nehme ich vieles gar nicht mehr wahr, also wenn da sätze kommen wie "meine güte, sie waren ja so jung" oder "da müssen sie aber dran bleiben". das nimmt mein unterbewusstsein als floskel wahr, aber ok, is nett gemeint, man bekommt halt was gesagt.. wie's eben so üblich ist. mein herz erwärmen/erreichen konnte in all den jahren einmal eine laborantin, als ich zur blutabnahme war. wir sprachen nicht viel. sie las nur meine anamnese und sagte "oh, wertheim meigs, das volle programm. ich habe lange im krankenhaus gearbeitet und die frauen dort nach dieser op gesehen.. auch wie und wann sie aufgestanden sind" was sie sagte, war gar nicht wichtig, wie sie es sagte und ihr ausdruck, das/der ging mir recht nah. mehr worte waren von beiden seiten nicht nötig.

hast du denn eigentlich inzwischen deine werte bekommen?

meine tochter studiert grafik + kommunikationsdesign und arbeitet nebenbei bei einem platten label. sie hat also mit bild/videobearbeitung und bühnenbildern beruflich zu tun. da macht ihr selbstverständlich "mama in szene setzen" immer wieder spaß
vom karneval/fasching halte ich gaaar nichts bzw bin jedes jahr froh wenn dieses (oft kuriose - weil alle auf knopfdruck lustig sind) spektakel vorbei ist
diese feminine seite, wie du sie beschreibst, kann ich wieder mal voll und ganz unterschreiben/nachvollziehen. nur habe ich wirklich erst lust auf "frau sein" wenn ich mich rundherum wohl fühle (vor allem mit/in meinem körper) und das ist leider nicht allzu oft der fall.

es freut mich, dass du das buch von louise l. hay gelesen hast
und natürlich vor allem - dass es dir was brachte ^^
ihre biographie und meine haben nicht wenige parallelen, deshalb greife ich auch ab und an zu diesem buch und lass meinen gedanken freien lauf..

viele liebe grüße
mortica
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  #5  
Alt 15.02.2008, 18:08
Darlene Darlene ist offline
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Standard AW: hormone (gynokadin gel) nach wertheim meigs OP

Liebe mortica!

Hast ja recht, Deine OP ist schon lange Zeit her und die ärztlichen Gerätschaften unterstehen einem schnellen Fortschritt. Wie hast Du Dir damals geholfen, tatsächlich so jung, in psychischer Hinsicht? Ich selber war jetzt natürlich froh, "davongekommen zu sein", und bin sehr dankbar, auch meinen Ärzten für die kompetente Hilfe. Aber psychisch habe ich doch ziemlich geknabbert.
Ich will an der Stelle einmal erklären, wie froh ich bin, mich mit Dir zu schreiben. Ich kenne niemanden, die so eine radikale OP durchgemacht hat, so dass ich mich einmal hätte austauschen können. Oder dass ich wusste, jemand hat ähnliches erlebt und wir verstehen einander. Ich wollte meine Gedanken (und meine "Reduktion") niemandem zumuten und hab sie für mich behalten. Wie bist Du damals (und heute vielleicht) damit umgegangen?

Das Ergebnis meiner Schilddrüsenuntersuchung war ein Grund zum Feiern! Es haben sich einige kleine Knoten als echogleiche Zysten dargestellt (was so jetzt harmlos ist). Es ist jedoch eine Unterfunktion vorhanden und ich muss dagegen Schilddrüsenhormone nehmen, sonst wachsen die Knoten.
Da siehst Du mal wieder, wie vielschichtig alles ist.
Ich dachte immer, meine Abgeschlagenheit und dass ich so schnell müde werde, seien Nachwirkungen der OP. Dabei hat die Schilddrüse nicht genug gefeuert. Selbst der Haarausfall kann davon kommen. In ein paar Wochen wird dann kontrolliert, ob diese Dosis gut eingestellt ist. Man sagte mir, dass ich dieses L-Thyroxin wahrscheinlich regelmäßig einnehmen muss. Ich denke naja, bevor ich dauernd friere und müde bin, aber das Hormonyoga wirkt auch anregend auf die Schilddrüse, so dass ich da Hoffnung habe.
Wie geht es Dir jetzt mit dem Gynokadin? Nimmst Du es noch und haben sich Erfolge eingestellt?
Ehrlich gesagt - ich wusste doch, dass Du kein Faschingstyp bist . Da sind wir mal wieder auf einer Spur. An Fasching mag ich nur das Verkleiden, sonst find ichs super stressig. Dieses Jahr war ich mal wieder seit langem auf einer Veranstaltung und das reicht jetzt wieder für lange Zeit.

Mmmm... Du fühlst Dich nur feminin, wenn Du Dich rundherum wohl fühlst? Das kenne ich so auch, aber mag es gar nicht. Ich will ganz ich selbst sein in wohlen und unwohlen Zeiten .
Manchmal klappt es sogar...

Viele liebe Grüße von Darlene
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  #6  
Alt 16.02.2008, 01:06
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mortica mortica ist offline
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liebe darlene,

ach du meine güte, du fragst wie es mir damals mit/nach der op ging? na da sprichst du ja ein thema an.. ein thema über welches ich erst 15 jahre später begann ERSTMALS nachzudenken..
zum zeitpunkt meiner diagnose damals steckte ich in einer (nett ausgedrückt) komplizierten partnerschaft und hatte gar keine zeit über mich - und das, was da passierte - nachzudenken. beispiel: er besuchte mich nicht einmal und ich hatte nichts besseres zu tun, als mit meinem tropf durch das krankenhaus zu laufen um eine telefonzelle zu finden, aus der ich ungestört alle möglichen und unmöglichen leute anrufen konnte, um heraus zu bekommen, wo "er" sich aufhält. zudem hatte ich mehr sorge um meine tochter, die ich 700 km weit weg zu meiner mutter geben musste (für die zeit der op). zum damaligen zeitpunkt hatte ich schon jahrelang keinen kontakt mehr zu meiner mutter (leider aber keine andere möglichkeit meine tochter für die zeit unterzubringen).. deshalb war ich sehr in sorge, wie sich meine tochter wohl dort fühlt und ob alles klappt. das ausmaß dessen, was da mit mir angestellt wurde - und was es für mich bedeutet - habe ich gar nicht wahr genommen. auch die zeit danach war von meinen beziehungsproblemen und der sorge um meine (damals 4 jährige) tochter bestimmt. nach weiteren stressigen 2 jahren begriff ich die aussichtslossigkeit der beziehung, trennte mich und verliebte mich fast zeitgleich in einen 10 jahre älteren (späterer ehe) mann, mit dem ich die nächsten 10 jahre verbrachte - ok nein, das stimmt nicht ganz, ich korrigiere: dessen familie ich 10 jahre lang pflegte. nervlich am ende durch mehrere todesfälle und dem 10 jährigen leben in einem baufälligem haus, gab ich irgendwann die hoffnung bzw meine pflegetätigkeit auf und.. na was kommt nun? genau..verliebte mich in einen - diesmal 10 jahre jüngeren - mann..
aber - man lernt ja irgendwann auch mal dazu - ich zog allerdings nicht mit ihm zusammen, sondern wollte einfach nur ruhe und eine beziehung, die mir endlich auch mal eigenen freiraum lässt. freiraum, den ich nie hatte. so ging ich - wie immer voller erwartung in diese beziehung.. und welch wunder.. gar seltsame fragen stellte der "neue mann" da.. "wie geht es dir?" und "tust du auch mal etwas für dich?" oder "wie hast du diese op damals überstanden?" fragen, die mir bis dato kein mensch stellte und denen ich mich jetzt - 3 jahre nach "fragestellung" und damaliger beginn dieser wunderbaren beziehung - beginne zu stellen.
vielleicht kannst du nun verstehen, dass ich dir auf die frage - wie ich mit der op/krankheit umging - keine antwort geben kann. ich weiss nicht, wie ich mich damals gefühlt hätte wenn ich das ganze ausmaß begriffen hätte. ich weiss nicht, wie ich heute mit der "op vergangenheit" bzw. den jahren danach umgehen soll, da es die für mich nie gab.

auch ich bin froh, mit dir einen menschen gefunden zu haben, der das gleiche durch hat und nach wegen sucht, das alles zu verarbeiten bzw. mit den "folgen" zu leben. ich habe das - noch mal sag - nie getan und weisst du was? ich bin nicht böse drum. wer weiss in welche tiefen ich gefallen wäre.. ich hatte gar keine zeit für einen evtl. "absturz". ich war stets nur um andere besorgt, nie um mich. so "ungesund" das auch sein mag, aber vielleicht hat mir auch all das geholfen, um über das "unabänderliche" nicht nachdenken zu müssen.
ich bin damals nach dem ich die diagnose bekam, weinend durch die stadt gelaufen und habe auf einer parkbank ruhe gesucht. eine alte dame nahm neben mir platz und fragte, warum ich so traurig bin. ich sprudelte raus, was mir zuvor vom arzt gesagt wurde, auch diesen satz, den ich nie vergaß "wir müssen schnell handeln, sonst sind sie weihnachten vielleicht nicht mehr da" und fragte die alte frau "warum? warum ich?".. sie sagte "mädchen, frag nicht warum, darauf wirst du niemals eine antwort finden. frag wofür"
ich fragte sie "wofür? wofür soll das bitte gut sein?" ich fand keine antwort.. nicht monate danach.. nicht jahre danach.. und irgendwann vergaß ich die alte dame. als ich mich dann 10 jahre später von meinem mann trennte, fiel mir die alte dame wieder ein und plötzlich hatte ich meine antwort.
nun, wofür war meine krebskrankheit gut. ich will es dir gerne sagen. mein mann hatte einen starken kinderwunsch. wo und wann ich diese kinder hätte - zwischen meinen ganzen pflegepflichten - großziehen sollen, war ihm egal. ich kenne mich, ich hätte ihm trotzdem diesen wunsch erfüllt. gäbe es nun diese kinder, hätte ich mich niemals getrennt, nie. das hätte ich unseren kindern nie angetan. ich hätte an dieser - unglücklichen ehe - festgehalten, wegen der kinder. mein leben wäre so verlaufen wie es begonnen hat bzw wie es immer war, keine minute für mich, alles den anderen. wofür nun dieser krebs damals? dafür, dass ich heute glücklich und selbstbestimmt leben kann. ja es musste alles so sein. ich "bedanke" mich nicht bei meinem krebs, aber letztendlich hat er mir nicht das leben gekostet, sondern es mir - auf umwegen - geschenkt.
und nun noch einmal deine frage "wie gehst du damit um?" und ich frage dich "hm? mit was? war da mal was?"
nein nein, ich weiss schon noch wie schmerzvoll das alles war, aber ich habe gute, warme, fast liebevolle gedanken, an den weg - so holprig er auch war - und wie mutig ich ihn beschritten habe, auch wenn ich oftmals nicht wirklich wusste, was ich da eigentlich tat.

und jetzt das wichtigste! das, was eigentlich am anfang hätte stehen müssen!
gratulation zu deinen schilddrüsenwerten oder besser dazu, dass alles harmlos bzw in den griff zu bekommen ist

mein gynokadin nehme ich unregelmäßig. ich trau mich einfach nicht mehr, die dosis zu erhöhen. die dosis die ich jetzt nehme, scheint aber zu gering zu sein. wenn ich ehrlich bin, weiss ich gar nicht wirklich was ich damit soll. ich fühle mich nicht besser mit dem gel. dosiere ich aber zu hoch, lande ich im krankenhaus.. irgendwie bin ich dieses "auspendeln" leid.. auch weil mir keiner einen rat geben kann.. selbst meine ärztin hat keine idee mehr.

stimmt, am fasching ist nur das verkleiden toll
das "drumherum" mag ich aber gar nicht.
ich habe mir allerdings dieses jahr das erste mal im tv einen karnevalszug aus den neuen ländern angesehen (wasungen ?!) und hatte - sehr zu meiner verblüffung - wirklich für einen moment den wunsch mit diesem zug ein stück mitzulaufen

über deine letzten zeilen habe ich aber dann nun doch etas grübeln müssen..
ich bin auch lieber ich selbst, als "gezwungen" feminin. ich selbst bedeutet in meinem fall: tollpatschig, locker, lustig kumpel halt.
bei mir machen kleider leute also steckt man mich in das ensprechende outfit, fühl und verhalte ich mich autmatisch anders. an schlechten tagen schütte ich mir aber auch über ein kostümchen den kompletten kaffee, also vergiss was ich hier zum thema "feminin" geschrieben habe, ich bin halt doch wohl immer und immer wieder nur ich

liebe grüße
mortica
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Geändert von mortica (16.02.2008 um 01:20 Uhr)
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  #7  
Alt 18.02.2008, 07:48
Darlene Darlene ist offline
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Liebe mortica!

Mönsch mortica! Was hast Du da für einen süßen Schnurrer auf Deinem Foto? Ist das Deine(r)? Damit machst Du mir eine Riesenfreude, ein Leben mit Katzen ist für mich eine Bereicherung, ich will immer welche um mich haben.

Vielen Dank für Deine Mail. Du hast alles sehr gut beschrieben und mich mit Deiner Geschichte in Bann gezogen. Ich hatte schon irgendeine Ahnung, dass Du Dich aus irgendwelchen Gründen um Dein eigenes Ergehen nicht so kümmern konntest, da Du es jetzt, fünfzehn Jahre später, in Angriff genommen hast. An Deine alte Frau auf der Parkbank werde ich wohl noch oft denken, so als ob diese Worte auch für mich gewesen wären... Es gibt soviele Dinge, bei denen man sich fragt warum.
Und die Antwort, die sich am Ende auf die wofür-Frage für Dich ergeben hat, ist ja schön stimmig und heilend. Wirklich, ich bin froh für Dich, wie sich alles gewendet hat!
Jetzt kommt wohl wieder so eine Idee von mir. Hast Du heute regelmäßigen Kontakt zu Deiner Mutter oder seid Ihr ganz auseinander? Eine Zeitlang war es bei mir so, doch nun hat sich alles entspannt.
Für das Gynokadin(problem): Deine Ärztin meint also, dass Dir auch ein anderes Präparat nicht dienlich sein kann? Mir fällt guten Gewissens eigentlich nur eins ein: behalte das Hormonyoga im Sinn. Einige Damen in meinem Kurs verwenden für ihre Wechseljahrsbeschwerden Pflaster und Gel. Doch unsere Kursleiterin ist guter Hoffnung, dass sie diese nicht mehr benötigen werden. Im Buch steht's so, dass Frau an mindestens 16 Tagen pro Monat die 14 Asanas ausführt und ca. 3 Monate später (je nach Ausübungshäufigkeit) Erfolge registriert.
Mein Empfinden ist, dass mir dieses Yoga bereits jetzt psychisch sooo gut tut. Wenn ich mit den Asanas durch bin, habe ich ein zufriedenes Hochgefühl. Mortica ich fühle mich feminin.
Ich meine nicht, dass Frau bestimmte Kriterien fürs Feminine erfüllen muss, sondern ist in jedem Fall feminin (weiblich). Ich denke da beispielsweise an die sieben Frauenbilder, die jede Frau in sich trägt nach Angelika Aliti: die Mutter, die Liebende, die Königin, die Priesterin, die Künstlerin, die Kriegerin und - die Furie. Man denkt bei dem Wort weiblich zumeist und eingeengterweise an die ersten beiden...

Lieb, wie Du das bei Dir beschrieben hast. Es ist schon so, wie Du sagst, ein entsprechendes Outfit kann über die seelischen Unzulänglichkeiten hinweghelfen, das tun wir ja sehr häufig .
Das ist halt eins meiner eigenen Hinterlassenschaften. Ich habe mich lange Zeit unweiblich gefühlt, obwohl man es mir nicht ansieht. Aber so ist das bei uns Frauen, wir neigen dazu, uns in unseren Körpern nicht wohlzufühlen. Warum eigentlich (oder besser wofür)?
Doch altbekannt und immer wieder wahr, Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung

Viele liebe Grüße von Darlene
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