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  #1  
Alt 19.01.2006, 13:28
Mills Mills ist offline
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Standard Rückkehr zum Job nach Krebs

Liebe berufstätige Betroffene!
Wie geht Ihr mit dem Thema Krankschreibung und Gedanken an die Rückkehr zur Arbeit um? (Bin beim Surfen in diesem Forum noch nicht daraufgestossen).
Ich hatte im September 05 die Wertheim OP und habe seit einer Woche Bestrahlung etc abgeschlossen. Ich weiss, dass sich mein Arbeitsgeber verständlicherweise fragt, ob und wann ich wieder arbeite. Die Wahrheit ist, dass ich es mir bis auf weiteres garnicht vorstellen kann, weil ich mich vor allem durch eine anhaltende Blasenlähmung nervlich und seelisch versehrt fühle und seit ein paar Wochen nah am Wasser gebaut bin.; (Theoretisch könnte ich natürlich auch mit aus dem Bauch hängenden Katheterschlauch am PC sitzen und arbeiten).
Auch kann ich kein rechtes Interesse für die Arbeitsthemen aufbringen, die mich vorher im besten Sinne fesselten. Alles dies kann ich natürlich meiner Abteilungsleitung nicht sagen, die ich demnächst anrufen muss.
Wie lange Abwesenheit bzw. Krankschreibung ist eigentlich normal bei uns Operierten-mit-Komplikationen?
Was sind Eure Gedanken und Erfahrungen?
Mills
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  #2  
Alt 19.01.2006, 15:34
Benutzerbild von petra9
petra9 petra9 ist offline
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Standard AW: Rückkehr zum Job nach Krebs

hallo, ich wurde ende oktober 2005 operiert.hatte gebärmutterhalskrebs.chemo und bestrahlung hatte ich davor, der tumor musste vor der op kleiner werden, was auch geklappt hat.lymphknoten waren nicht befallen.am 6.1.06 war ich zur ersten nachuntersuchung.war auch alles in ordnung.die ärztin sagte mir, dass ich eventuell im april wieder arbeiten könnte.ich arbeite in einer cafeteria.meine abeitgeberin weiss bescheid und ich kann dann auch wieder dort arbeiten.im moment habe ich schmerzen im linken oberschenkel, damit muss ich zum neurologen.blase und darm sind einigermassen in ordnung.meine kraft insgesamt ist auch nicht so doll. aber ich denke bis dahin wird es wieder. wünsche dir weiterhin alles gute. petra
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  #3  
Alt 19.01.2006, 20:47
doza doza ist offline
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Standard AW: Rückkehr zum Job nach Krebs

Hallo Mills,
erst wenn Du dich wieder stark genug fühlst zu arbeiten, dann beginne damit
wieder Schrite einzuleiten um ins Berufsleben zurückzukehren.
Arbeit erfordert viel Energie, Kraft und Verantwortung und das muß erst alles wieder zurückkommen, das braucht eben etwas Zeit.
Ich hatte mit 4o Jahren Brustkrebs, Ablatio, Chemo,Strahlentherapie, war insgesamt 7 Monate im Kankenstand, danach wieder mit 80 Stunden im Monat gearbeitet. 2 jahre später dann Kochenmetastasen und Lebermetastasen , habe dann 24 Chemos bekommen und während dieser Zeit gearbeitet, danach 2 Kopftumore und Metastasen im Gehirn. 14 Bestrahlungen, bin jetzt seit August 2005 im Krankenstand und werde wahrscheinlich, wenn mein Schädel-Ct nächste Woche gut ausfällt im März wieder zum Arbeiten beginnen.
Ich muß dazu sagen , ich liebe meine Arbeit , sie bietet mir neben meiner Familie Anforderung, Bestätigung und Aufgaben , die mir zu einem wichtigen Teil in meinem Leben geworden sind, den ich nicht missen möchte.
LG doza
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  #4  
Alt 20.01.2006, 23:06
Rebecca71 Rebecca71 ist offline
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Standard AW: Rückkehr zum Job nach Krebs

Hallo Mills,

ich hatte im Sommer 2002 Gebärmutterhalskrebs und befand mich damals in einem neuen Job, genau in der Probezeit wurde ich krank... Glücklicherweise hat mein Arbeitgeber mir während der Krankheitsphase einen unbefristeten Vertrag "angeboten", was mich natürlich sehr erleichtert hat. Nach gut drei Monaten, zwei Wochen nach dem letzten Bestrahlungstermin, habe ich wieder angefangen, zu arbeiten - und würde es heute nicht tun!! Damals fühlte ich mich "verpflichtet", möglichst schnell wieder zu arbeiten - was dafinitiv nicht der richtige Antrieb sein sollte nach einer wirklich schweren Erkrankung. Da ich relativ jung (heute 35) bin, kam bei mir das Gefühl dazu, möglichst rasch wieder ein "normales" Leben führen zu wollen.Aus diesem Grund habe ich auch keine Reha in Anspruch genommen.
Die ersten Wochen mit ganztägiger Arbeit sind mir wirklich sehr schwer gefallen, ich musste mich oft übergeben nach dem Essen, hatte Magenkrämpfe und alles war schlichtweg extrem anstrengend!! Glücklicherweise konnte ich mich auf sehr "kollegiale Kollegen" verlassen, die merkten, wenn es mir nicht so gut ging...
Interessanterweise habe ich gestern, vor dem Lesen deines Beitrags, noch darüber nachgedacht, wie ich mich heute verhalten würde.... Und kann nur sagen, dass man - nach einem ehrlichen Gespräch mit dem Arbeitgeber - sich einfach ideal erholen sollte. Und dafür gibt es keine Maßstäbe. Ich denke aber, dass man sich nicht von Außenstehenden, die i.d.R. keinerlei Erfahrung mit einer Krebserkrankung und den körperlichen und psychischen Auswirkungen haben, unter Druck setzen lassen sollte. Sicherlich geschieht dies vielfach aus Unwissenheit der "Chefs", die nicht wissen, wie sie mit einem Rekonvaleszenten umgehen sollte!
Mein Tipp: Entspannen, auf sich selber und die eigenen Bedürfnisse hören - und dann auch achten, haha... Kein Chef der elt hat etwas von einem Mitarbeiter, der nur zu 50% einsatzfähig, sich aber trotzdem zur Arbeit schleppt...
Ich wünsche dir alles Liebe
Gruß
Rebecca
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  #5  
Alt 21.01.2006, 11:54
chrischan chrischan ist offline
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Standard AW: Rückkehr zum Job nach Krebs

Hallo,

habe zwar eine etwas andere Erkrankung, musste mich mit dem Thema aber auch auseinandersetzen.
Ich hatte letzten April eine Stammzelltransplantation wg. Hochrisiko-MDS. Ich bin seitdem krankgeschrieben, zunächst bis kommenden April.
Da ich aber selbst wieder etwas tun wollte, hat meine Ärztin mir vorgeschlagen, eine schrittweise Wiedereingliederung in das Arbeitsleben zu beginnen. Das Ganze läuft unter dem Stichwort "Hamburger Modell" und sieht für mich so aus.
Im November und Dezember 10 Stunden in der Woche, ab Januar 20 Stunden, ab März 30 Stunden, ab Mai (wenn alles weiter so gut läuft) wahrscheinlich wieder Vollzeit. Im Februar findet noch eine vierwöchige Reha statt.

Das Ganze muss mit dem Arzt zusammen geplant und bei der KK beantragt werden. Der Arbeitgeber muss seine Zustimmung erteilen (,was er in der Regel auch gerne tut, weil er in dieser Zeit keinen Lohn bezahlen muss). Man erhält weiter Krankengeld.

Der Vorteil ist natürlich, dass man sich wieder langsam ins Berufsleben zurücktasten kann. Vom Status her ist man weiter krankgeschrieben, kann sich also bei Verschlechterung des Gesundheitszustands oder Überforderung sofort wieder zurückziehen bzw. einen Gang zurückschalten. Andererseits sieht dein Arbeitgeber, dass es vorangeht und du nach und nach wieder belastbarer bist.

Sofort wieder volles Rohr zu arbeiten halte ich auch für falsch, selbst, wenn man es sich zutraut. Es ist ja nicht nur der Körper, der sich wieder an die Belastung gewöhnen muss, sondern auch die Psyche muss erst wieder lernen, dass es andere Dinge im Leben gibt als den Kampf gegen die Krankheit.

Liebe Grüße
Christian
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  #6  
Alt 26.01.2006, 23:11
Conny70 Conny70 ist offline
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Registriert seit: 26.01.2006
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Standard AW: Rückkehr zum Job nach Krebs

Hallo Mills,

ich (jetzt 35) hatte vor fast genau 2 Jahren meine Wertheim-OP und bin glücklicherweise ohne Chemo und Bestrahlung davon gekommen. 3 Wochen nach Entlassung aus der Klinik bin ich für 5 Wochen in die Reha gegangen. Danach war ich noch 6 Wochen krank geschrieben und habe dann in Absprache mit meiner Chefin und meinem Arzt (der mich dann noch 2 Wochen krankgeschrieben hat) ohne Wiedereingliederung wieder angefangen zu arbeiten. Im ersten Monat habe ich erst mal meine ganzen Überstunden abgebaut und ab Juli wiedervoll gearbeitet. Mir hat es geholfen, mich nicht mehr ständig mit der Krankheit auseinandersetzen zu müssen, was ich zu Hause doch recht viel getan habe. Ich habe auch sehr verständnisvolle Kollegen, die viel Rücksicht genommen haben und auch immer noch nehmen. Man kommt im beruflichen Alltag doch recht schnell auf andere Gedanken. Das führte allerdings in Kürze dazu, dass ich genausoviel gearbeitet habe wie vor der OP. Auch die anfänglichen Pausen mit Entspannungsübungen fielen recht schnell aus. Auch ich habe (allerdings nur leichte )Probleme mit meiner Blase. So habe ich ein Völlegefühl erst dann, wenn es schon fast zu spät ist und muss dann auch jetzt noch ziemlich stark drücken, was natürlich ab und zu zu Blasenentzündungen führt. Außerdem habe ich mit einem dicken Bein zu kämpfen. Das wird merklich schlimmer, wenn ich den ganzen Tag am Schreibtsich sitze und mich nicht bewege. So sind also auch Lymphdrainagen ab und zu angesagt.
Zum Thema Länge der Krankschreibung kann ich nicht wirklich was sagen. Ich denke aber, dass ich mit den 4 Monaten ab Koni bis zum Wiedereinstieg ein eher kürzerer Kandidat war. Wenn ich bedenke, wie lange sich allein die Chemos und Bestrahlungen hinziehen können...
Ich bereue es absolut nicht, dass ich so schnell wieder angefangen habe zu arbeiten. Allerdings ging es mir ja auch zu diesem Zeitpunkt körperlich und seelisch nicht schlecht. Du solltest Dich auf keinen Fall von jemanden drängen lassen. Wenn es Dir gesundheitlich nicht gut geht, bleibe lieber noch etwas zu Hause. Und wenn Du die Möglichkeit hast, fange erst mal mit verkürzten Stunden an. Dann kannst Du Dich langsam an Deine Grenzen "ranarbeiten".
Und denke daran: Arbeit ist nicht alles. Ich habe seit der Erkrankung angefangen, Sport zu treiben und gehe im Winter ins Fitnessstudio und im Sommer in den Wald zum Walken. Da kann ich richtig gut entspannen und es macht mir Spaß. Ich kann mir meine Freizeit recht gut einteilen, weil wir keine Kinder haben. Das war für mich zwar anfangs auch ein seelisches Problem, mittlerweile haben wir uns aber mit der Situtation arrangiert.
Ich denke, dass Du Dir, wenn es Dir gesundheitlich einigermaßen geht, irgendein Hobby suchen solltest, dass Dich von den Krankheitsgedanken ablenkt.
Mir hat bei der Bewältigung der Krankheit sicher auch mein Naturell extrem geholfen. Ich bin ein sehr ruhiger Mensch, auf dem man seine Probleme abladen kann. Ich eigne mich gut als Kissen zum Ausheulen, meine Chefin sagt immer ich habe ein dickes Fell. Mir bringt es nichts, mich wegen allem aufzuregen. Ich kriege so gut wie nie Wutanfälle, versuche immer sachlich an Probleme ranzugehen. Manche Menschen bringt so ein Naturell sicherlich auf die Palme, aber dadurch habe ich auch keine Magenbeschwerden und sonstige Streßsymptome.

Ich wünsche Dir alles Gute!
Gruß
Conny
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  #7  
Alt 26.01.2006, 23:30
RenateB RenateB ist offline
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Standard AW: Rückkehr zum Job nach Krebs

Hi Mills,

hatte im Dez 03 Wertheim OP ohne Folgetherapie. Kann also nichts dazu sagen, wie schlapp/schmerzig man sich nach Bestrahlung fühlt. Bin Sylvester 03 aus dem KH entlassen worden. Habe ab Mitte Februar 04 wieder meine Arbeit (selbständig, Job mit großem körperlichem Einsatz, Reittherapeutin) wieder langsam aufgenommen. Habe auch ab Feb wieder auf dem Pferd gesessen, was sich ziemlich schlecht anfühlte. Ab März langsam wieder getrabt. Ab April/ Mai wieder normal weitergemacht. Klar hebe ich ständig Kinder aufs Pferd, miste Ställe, schleppe Wassereimer jetzt bei der Kälte. Egal! Glaube immer noch, meine bis in den Spätsommer hinein tote Blase hat sich durch das viele Geschaukelt werden überhaupt erst wiederbelebt. Und das die Darmfunktion durch´s Reiten positiv beeinflusst wird, wußte schon der alte Goethe..

Muss allerdings sagen, als ich vier Monate nach OP einen Lehrgang mit viel Sitzen hatte, das war die Hölle: Super Schmerzen im Oberschenkel, Hintern, Bauch, Seite. KOnnte nicht mehr gehen, liegen, sitzen, Horror pur. Denke, wenn ich eine sitzende Tätigkeit gehabt hätte, wäre ich auf unbestimmte Zeit arbeitsunfähig gewesen.

Liebe Grüsse
Renate
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  #8  
Alt 27.01.2006, 11:19
Steffi S. Steffi S. ist offline
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Standard AW: Rückkehr zum Job nach Krebs

Hallo,
treffen sich hier alle, bei denen vor 2 Jahren das Schicksal zugeschlagen hat?
Ich (heute 39) hatte auch im Dez 03 meine Wertheim OP ohne weitere Nachbehandlung. War bis Mitte Februar 04 zur Reha und habe dann Ende Maerz mit schrittweiser Wiedereingliederung angefangen. 4 Wochen - 4 Stunden, 4 Wochen 6 - Stunden und dann wieder voll.
Fuer mich war das schrittweise Wiedereingliedern gut, da ich mich damit selbst gezwungen habe, kuerzer zu treten. Ehrlich gesagt, war ich auch ganz schoen platt nach 4 Stunden. Anfangs nehmen die Kollegen schon Ruecksicht, aber bei uns hat jeder seinen genau definierten Aufgabenbereich (Steuerberatung) mit Leistungserfassung etc. Da kaempft jeder irgendwie fuer sich.
Ich wuerde es auf jeden Fall empfehlen.
LG Steffi
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  #9  
Alt 27.01.2006, 19:28
Roxy Roxy ist offline
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Standard AW: Rückkehr zum Job nach Krebs

Hallo Mills und alle anderen!

Ich hatte meine Wertheim-OP im Mai 2005. Lymphknoten waren nicht befallen. Kaum aus dem Krankenhaus entlassen, hatte ich nen Darmverschluss, also wieder OP, gleicher Schnitt wie bei Wertheim-OP. Insgesamt lag ich über 5 Wochen im Krankenhaus. Anschließend bekam ich Chemo und Bestrahlung, bin danach 3 Wochen zur Anschlußheilbehandlung und war insgesamt ein halbes Jahr krankgeschrieben.
Im November hab ich wieder angefangen zu arbeiten, ich arbeite allerdings nur halbtags (Bürojob). Es war anfangs ganz schön hart. Zu mir haben irgendwie vorher alle Leute gesagt "Du siehst aber wieder gut aus" und mir ging es ja auch recht gut. Also hab ich wieder angefangen. Meine Ärzting würde mich jederzeit erneut krankschreiben, aber jetzt klappt es schon wieder ganz gut im Job, aber manchmal denk ich mir schon, es wär nicht schlecht gewesen, sich doch noch besser zu erholen.
Ich frage mich auch, wie es bei manchen funktioniert, dass die von vorn herein wissen, sie können bei einer Krebserkrankung z.B. 1 1/2 Jahre oder 2 Jahre zu Hause bleiben. So nen Fall habe ich im Krankenhaus kennengelernt.

Mills, ich versteh dich gut, was das Interesse für Arbeitsthemen betrifft. Wenn man mal so ne Krankheit hatte, findet man manche für den Chef so "wichtige" Sachen echt sowas von unwichtig. Aber vielleicht ändert sich das wieder, wenn man mehr Abstand von der Krankheit hat.

Liebe Grüße
Roxy
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  #10  
Alt 09.02.2006, 08:32
Seeigelein Seeigelein ist offline
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Standard AW: Rückkehr zum Job nach Krebs

Hallo, Ihr Lieben!

Hatte vor fast 10 Jahren, mit 30, Eierstockkrebs beidseitig. Nach einer großen wertheim OP im September habe ich im Januar wieder begonnen zu arbeiten. Auch das war ein Fehler. Ich hätte lieber noch mehr Zeit mit mir selbst verbringen sollen. Gott sei Dank bin ich noch rechtzeitig drauf gekommen und konnte viele Dinge in meinem Leben verändern. Im Moment arbeite ich deshalb nur in einer halben Stelle und noch als freiberufliche Künstlerin, weil ich das immer schon mal wollte.

Wenn du selbst noch Zweifel hast, ist der Zeitpunkt zum Arbeiten noch nicht da. Mir war aufgefallen, dass nach einer kurzen Mitleidsbegaffung keiner mehr Rücksicht nimmt. Du musst funktionieren, weil die anderen alle mit sich zu tun haben, Ausnahmen gibt es Gott sei Dank.


Wenn der Krebs schon mal da war, ist er ja auch eine Chance, zu sich zu finden und wenn man die nicht nutzt? Ich weiß nicht, es fällt mir schwer, das in Worte zu fassen und ich erwische mich oft, dass ich mich ausnutzen lasse und ich kann mich auch immer noch schlecht abgrenzen ...

Aber so früh arbeiten würde ich heute nicht mehr.

Ich wünsch dir viel Kraft für deine Entscheidung und fühl dich mal gedrückt.

Netti
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  #11  
Alt 01.03.2006, 03:18
Kleiner Kleiner ist offline
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Standard AW: Rückkehr zum Job nach Krebs

Hallo Alle,
Wenn ich auch noch kein Betroffener bin, möchte ich trotzdem kurz was dazu sagen.

Es gibt Menschen die sind ohne Arbeit unglücklich. Ich denke, nach so einer Zeit, sollte man für sich selbst da sein. Mach das, was dir Spass macht (wenn es die Arbeit ist, Ok, dann probier dich wieder ran zutasten. Wurde ja schon im Strang gesagt 10 / 20 / 30 Std. wie du die Kraft hast) wenn du lieber was anderes machen willst, dann mach es. Du entscheidest was für dich wichtig ist.

Dieser Aussage:

Zitat / Mir war aufgefallen, dass nach einer kurzen Mitleidsbegaffung keiner mehr Rücksicht nimmt. Zitat Ende /

kann ich nur zustimmen. Wenn du keine optischen Ausfallserscheinungen hast ist das Thema schnell durch und keiner nimmt mehr Rücksicht (Ausnahmen gibt es).
Das "Volk" will "Bildzeitungsblut"

Deswegen solltest du dir überlegen was für dich "jetzt" im Leben wichtig ist und setzte das in die Tat um. Ob es die Arbeit ist oder du deinem Hobby fröhnst ist egal, mach das wo du denkst , das es dir auf deinem weiteren Lebensweg hilft.

meine kurzen Gedanken dazu

Gruss
Kleiner
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  #12  
Alt 06.03.2006, 08:38
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MSohl MSohl ist offline
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Standard AW: Rückkehr zum Job nach Krebs

Hallo Roxy,
mir wurde auch schon vor der OP gesagt das die ganze Sache ca. ein halbes bis dreiviertel Jahr dauert. Nach der OP war von vorn herein Chemo und Bestrahlung angesagt und da ist mit arbeiten nix. Sicherlich waren es solche Fälle die Du im Krankenhaus angetroffen hast. Aber glaub mir ich würde viel lieber fit sein und arbeiten als die ganze Zeit mit der Krankheit durchzustehen.
Liebe Grüße Gaby

Geändert von MSohl (06.03.2006 um 12:19 Uhr)
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  #13  
Alt 06.11.2006, 23:53
Frodo Frodo ist offline
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Böse AW: Rückkehr zum Job nach Krebs

Hallo,
nach meiner Brustkrebs-OP mit Ablatio,Chemo,Bestrahlung habe ich um eine Umsetzung gebeten,da ich als Heilerzieherin in einem Altenheim (Schwerstpflege, Sterbebegleitung usw.) gearbeitet habe.Ich habe gehofft man würde mich im Beschäftigungstherapie-Bereich einsetzen ,da ich gute musikalische und künstlerische Fähigkeiten habe und die alten Leute ein wenig Anregung bitter nötig haben.Meine Ärztin hat mich in meiner Hoffnung noch bestätigt.Die Realität sah leider so aus,dass in der Widereingliederung andere Pflegekräfte abgezogen wurden,denn mich bekam mein Chef ja umsonst, eine Umsetzung immer auf unbestimmte Zeit verschoben wurde.Ich war fix und fertig und fühlte mich von meiner Ärztin und Krankenkasse im Stich gelassen.Mein Krankengeld war abgelaufen und ich hätte wieder voll arbeiten müssen.Ich habe meine Stundenzahl herabsetzen lassen,bekam den Lohn für 4 Stunden, musste aber trotzdem voll arbeiten gehen, da unser Chef seine Pflegekräfte in einem "Minusstunden-System" hält.Das heißt, das man schon von vorn herein auf dem Dienstplan im Minus eingeplant wird und wenn man krank wird, ebenfalls Minusstunden erhält und ich war ja sehr lange krank.Nach einer Odyssee zwischen meiner Ärztin, Krankenkasse und Arbeitsamt habe ich letztendlich einen Rentenantrag gestellt, der auch bewilligt wurde.Mein Chef hat mir dann einen Aufhebungsvertrag vorgelegt ,meinen letzten Lohn einbehalten und wollte von mir noch die Rückzahlung der Minusstunden.Den Aufhebungsvertrag konnte ich nicht unterschreiben ,weil die Rente nur befristet ist.Letztendlich hat sich das Arbeitsgericht darum gekümmert und ich habe "gewonnen".Das sieht so aus,das ich zwar mein Geld bekam, aber auch Anwaltskosten zahlen musste und ich im Mai gekündigt habe,da das Verhältnis zerrüttet ist.Wenn die Rente nicht verlängert wird, bin ich arbeitslos- soviel zum "Sozialstaat" Deutschland und zur Wiedereingliederung.


"Wie knüpft man an ,an ein früheres Leben?
Wie macht man weiter, wenn man tief in seinem Herzen zu verstehen beginnt,
dass man nicht mehr zurück kann?" Frodo im HdR, Tl.3

Geändert von Frodo (06.11.2006 um 23:55 Uhr)
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