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  #1  
Alt 28.07.2010, 19:35
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irchen irchen ist offline
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Standard AW: Krebs weg mit Cellagon!

Hallo Peter,

narürlich gebe ich Dir recht, dass man nicht vom Krebs geheilt wedren kann, sondern dass die kanzerogenen Zellen lediglich eingeschläfert, bzw. in Schach gehalten werden. Das ist ähnlich wie bei Diabetes, chron. Erkrankungen etc., mit denen Du jahrelang leben musst. Hier heisst es schlichtweg: Überwinde ich die ersten 2 Jahre oder sterbe ich dran! Bei meinem Mann war es kein Jahr sondern 3 Monate, denn die Therapie begann Jan 2010.

Ich bin sehr wohl Realist, - es ist viel schlimmer wenn man aus der Medizin kommt und alles weiß - wie wenn man keine Ahnung hat glaube mir! Ich habe Kollegen, Ärzte etc. der eine ist nach Diagnosestellung nach 6 Monaten gestorben, der andere ein älterer Mann über 70 hat noch 7 Jahre weitergelebt. Die Chancen bei SPK sind nicht sehr gross, das weisss auch ich! Es sollte auch etwas provokant klingen, wer weiss denn wirklich ob es hilft, zumindest unterstützend. Ich vertreibe keine Cellagon, sondern kann von dieser Immuntherapie nur als Angehöriger berichten. Vorweg, ich habe zuvor dieses Wort noch nie gehört, geschweige denn mir irgendwelche Gedanken darüber gemacht!

Ich lese seit Dez 2009 im Forum als stiller Zuhörer und habe bis jetzt noch nie geschrieben, da ich genug eigene Probleme damit hatte. Ich habe Deinen und Susannes Beiträge Jahre zurück verfolgt und Sie haben mir Mut und Kraft gegeben. Jetzt bin ich soweit, dass ich mich nauch mitteilen kann.

Am OP-Tisch weiss jeder, der diese Diagnose hört, keine Chance auf Überleben hat, frage einfach die Ärzte und die Statistiken. Aber es gibt doch immer wieder einige Leute, die sich doch noch aufrappeln können und jahrelang weiterleben mit der Krankheit.

Natürlich ist es heutzutage möglich, mit einer guten Chemo, OP, etc. Therapie noch jahrelang dahinzusichen. Das ist jetzt auch provokanbt, ich weiss, doch das will weder mein Mann, der übrigens auch in Großhadern München arbeitet und ich auch nicht!

sollte also der Fall X neue Chemo, Metastasen etc. auftreten, werden wir bestimmt nicht 7 - 10 Zyklen Chemo machen, sondern bewusst unser Leben - selbst wenn es nur noch 6 Monate wären - reisen, geniessen u. v. m. Palliativmedizin ist sowieso die letzte Stufe vor dem Tod. Dessen sollte sich jeder klar sein - ich meine nicht dich - aber viele, die hier schreiben klammern sich an jeden Grashalm, statt der Wahrheit ins Gesicht zu sehen und den Rest noch zu leben!

In Würde sterben - Elisabeth Kübler-Ross - ist das Standardnachschlagewerk der Medizin / Pflege, das sollten einige Mal lesen. Wir alle müssen irgendwann gehen. Ich lege keinen Wert daruaf mit Chemozyklen und Unwahrheiten seitens der Ärzte zu leben, da der Kranke ja nicht mal mehr dann sich frei bewegen usw. kann.

Sorry, dass ich dich jetzt so zugetextet habe, war nicht persönlich gemeint. Erst beim Schreiben habe ich gemerkt, wie ein Schwall unsäglicher Wut aus mir herausgebrochen ist - nicht wegen Dir - sondern wegen dieser Scheisskrankheit die unser aller Leben zerstört!

Liebe Grüße und bleibe fit

Iris
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  #2  
Alt 28.07.2010, 19:37
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irchen irchen ist offline
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Standard AW: Krebs weg mit Cellagon!

"Leben ist das was passiert, während Du eifrig dabei bis andere Pläne zu machen"!

Geändert von irchen (28.07.2010 um 19:38 Uhr) Grund: John Lennon
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  #3  
Alt 29.07.2010, 20:17
Hilda Hilda ist offline
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Standard AW: Krebs weg mit Cellagon!

Zitat:
Zitat von irchen Beitrag anzeigen

Am OP-Tisch weiss jeder, der diese Diagnose hört, keine Chance auf Überleben hat, frage einfach die Ärzte und die Statistiken. Aber es gibt doch immer wieder einige Leute, die sich doch noch aufrappeln können und jahrelang weiterleben mit der Krankheit.

Natürlich ist es heutzutage möglich, mit einer guten Chemo, OP, etc. Therapie noch jahrelang dahinzusichen.
Jesses...... das hat mich jetzt ziemlich umgehauen
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  #4  
Alt 29.07.2010, 20:25
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irchen irchen ist offline
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Beiträge: 12
Standard AW: "Leidend Leben oder in Würde sterben???"

tut mir leid, aber das ist die Realität. Man kann aber auch jahrelang damit leben, zumindest 20 % von 100. Vielleicht gehört Dein Mann ja dazu? Ich weiss auch nicht wie man am besten damit umgeht, am schlimmsten ist es sowieso wenn man vein Fachidiot ist!

In diesem Sinne, ich melde mich per Mail am WE - mir geht es auch nicht besser, aber schön dass man sich hier wenigstens öffnen kann und darf.

LG iris

Zuerst möchte ich gerne mal klar stellen, dass wir hier alle betroffen sind das gilt auch für die sog. nur "Angehörigen"! Wir können uns sicher nicht 1000 %ig in Euch hineinversetzen lieber Peter, doch wir alle haben einen Menschen an unserer Seite, mit dem wir leiden, leben oder sterben werden (philophisch gesehen). Ich als Frau meines Mannes durchlebe jede schlechte Zeit genauso, wenn nicht dramatischer, da man mehr in die Zukunft sieht wie der Betroffene selbst. Dafür gibt es ja auch Beratungshilfen bei der Krebshilfe, da jeder in der Beziehung anderst damit umgeht!

Du Peter hast schlichtweg sagenhaftes Glück gehabt das es bei Dir so gelaufen ist, dann bist Du eben einer der in die 15 - 20 % Überlebensrate fällt. Das Forum hier ist genauso wichtig für die "Angehörigen" wir betreuen Euch, machen Mut, kämpfen, sprechen gut zu, unterstützen, helfen, lindern, hören zu........obwohl wir wahrscheinlich noch größere Verlustängste haben wie der Betroffenen selbst. Da muss man auch mal reden dürfen, das hätte Deiner Frau bestimmt auch gut getan! aber nichts für ungut ich bin eben direkt und offen!

Natürlich entscheidet sich jeder Kranke selbst was er will und der Partner, Kinder o. ä. erfüllen diesen Wunsch, das ist doch klar. Es geht hier auch nicht darum, wie man sterben will. Hier geht es um die Fragestellung : Soll man sich, obwohl man weiss zu Tode therapieren lassen oder den Rest ( wenn natürlich alle Therapien ausgereizt sind) dann doch noch ein schönes Leben zu zweit oder in der Familie machen?
Man soll klar keine Therapie ausschlagen die helfen kann, das sollte man schon tun - die Frage die sich stellt ist schlichtweg heilbar oder unheilbar mit Metastasierung und ausschließlich Palliativmedizin! Natürlich muss man palliativ was machen sonst würde man verhungern! Man kann heutzutage palliativ gut leben - nur dann weiss man / jeder dass die Zeit sehr begrenzt ist.
Bei dieser Ausbreitung überlebt keiner lange und man sollte sich aufs Wesentliche konzentrieren: da setzt meine Frage an!

Ich habe vor der Krankheit immer wieder über Leben, sterben, beerdigen gesprochen, ganz einfach weil wir offensiv mit dem Tod umgehen. Wir wissen beide (mein Mann und ich) welche Musik wir haben wollen und das ganze Procedere! Uns ist beiden klar, dass die Zeit begrenzt ist, er gilt als geheilt - doch ich weiss da wird noch einiges nachkommen und ich hoffe, dass er die nächsten 2 Jahre überlebt! Da ist es doch sicherlich erlaubt dass man darüber sich auseinandersetzten muss, wenn nicht hier, wo sonst????




Liebe Inesfelix,
Du sprichst mir aus der Seele - ich danke Dir!
LG Iris

Liebe Ulla,
keiner wird entmündigt. Wenn es dann mal soweit ist brauchen wir hier auch nicht mehr zu diskutieren. Mir geht es um die Beziehung in dieser Situatuion, klar entscheidet jeder das selbst!
Danke Iris

Liebe Peggy, danke dass Du das auch so siehst

Hallo Peter, wir haben zwei Hunde und seit mein Mann raus aus dem KH ist geht er tgl mit den Hunden, das ist die beste Therapie!

Geändert von gitti2002 (22.10.2023 um 22:15 Uhr)
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  #5  
Alt 31.07.2010, 14:45
jani1944 jani1944 ist offline
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Beiträge: 219
Standard AW: Krebs weg mit Cellagon!

Zitat:
Zitat von irchen Beitrag anzeigen
tut mir leid, aber das ist die Realität. Man kann aber auch jahrelang damit leben, zumindest 20 % von 100. Vielleicht gehört Dein Mann ja dazu? Ich weiss auch nicht wie man am besten damit umgeht, am schlimmsten ist es sowieso wenn man vein Fachidiot ist!

In diesem Sinne, ich melde mich per Mail am WE - mir geht es auch nicht besser, aber schön dass man sich hier wenigstens öffnen kann und darf.

LG iris
Liebe Iris,
ich schreibe und lese hier nicht mehr sehr oft, da mein Mann ja letztes Jahr dieser fürchterlichen Krankheit erlegen ist. Auch wir hatten alternative Medizin dem Vorrang gegeben. Als wir uns im Klaren waren, dass es keine Überlebenschansen mehr für meinen Mann mehr gab, haben wir noch eine schöne Portugalreise unternommen. Ich bin nach wie vor dankbar, dass mein Mann bis zu seinem Ende im August 2009 Lebensqualität haben durfte. Ich kann Dich deshalb gut verstehen, aber trotzdem ist es sehr schwer ohne seinen Partner weiter zu leben. Das Umfeld macht es einem nicht unbedingt leichter. Deshalb ist es auch verständlich, dass jeder bis zum Schluss auf seine Art und Weise gegen diese fürchterliche Krankheit ankämpft. Man sagt ja nicht umsonst "Die Hoffnung stirbt zum Schluss". Ich wünsche Dir und deinen Mann recht viel Kraft und Gottes Hilfe im Kampf gegen diese fürchterliche Krankheit.
Liebe Grüße
Jani
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