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Alt 18.11.2007, 06:04
tkm-speedy tkm-speedy ist offline
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Registriert seit: 18.11.2007
Beiträge: 6
Unglücklich Meine Mutter hat ein GBM!

Hallo zusammen!

Bin seit heute neu hier!

Kurz zur Schilderung:

Meine Mutter wurde am 10.10.07 57 Jahre alt! Hatte seit einigen Monaten Wesensveränderungen in Form von Antriebslosigkeit, depressiven Stimmungen,Wortfindungsstörungen etc. wollte aber auch auf gutes zureden nie zum Arzt.
Anfang Oktober erzählte sie, dass sie permanent unter Kopfschmerzen leiden würde die zunehmend mit Kopfschmerztabletten nicht zu händeln waren. Am Abend des 21.10.2007 rief sie mich zuhause an und fragte mich, ob ich sie am Montag zum Arzt fahren könnte ( Mein Vater hatte sie endlich soweit überredet).
Dabei erzählte sie, dass sie seit einigen Tagen unter Schwindelattacken leiden würde.
Am 22.10.2007 um 8 Uhr war ich dann bei ihr. Der Anblick meiner Mutter erschrak. Sie hatte klassische Anzeichen eines Schlaganfalls worauf ich den Rettungswagen und Notarzt rief. Der Notarzt wies sie ins nächstgelegende KH ein mit der Verdachtsdiagnose Gehirnblutung. Das Notfall-CT ergab die Verdachtsdiagnose Glioblastom im Stammganglienbereich. Direkte Notfallverlegung ins Uniklinikum.
Dort wurden über mehrere Tage weitere Untersuchungen durchgeführt.
Fortecortingabe 4 x 8mg pro Tag in Tablettenform. Besserung der Ausfallerscheinungen. Der Versuch das Kortison zu reduzieren endete damit, dass meine Mutter morgends bewusstlos auf dem Boden vorgefunden wurde.Zimmernachbarin hatte nichts mitbekommen. Daraufhin bekam sie intravenös einen Bolus in höherer Dosis Kortison und die Tabletten wurden auf
7 x 8mg pro Tag erhöht. Sie erholte sich sehr schnell Der Neurochirurg versteifte sich auf ein Lymphom. Eine Biopsie wurde am 07.11.2007 durchgeführt. Das Ergebnis bekamen meine Schwester und ich vor meiner Mutter am 12.11.2007 mitgeteilt:
GLIOBLASTOM multiforme WHO IV!!!!Inoperabel wegen der ungünstigen Lage. Op würde einen sofortigen Pflegefall aus ihr machen. Lebensqualität würde hier im Vordergrund stehen. Strahlentherapie + Chemo zeitgleich ab dem 19.11.2007! Lebenserwartung nach Statistik max. 2 Jahre!
Der blanke Horror!!!
Da zu dieser Zeit unser Vater auf Montage arbeitete, fuhren wir zusammen mit unsere Tante und Onkel zu ihm hin, um ihn die Diagnose persönlich mitzuteilen.(Am Telefon wollten wir das nicht machen). Mein Vater und wir natürlich auch waren und sind am Boden zerstört. Wir überlegten zusammen ( gemäß Absprache mit den behandelnden Ärzten) wie wir es unserer Mutter beibringen sollen und vor allem was wir ihr besser nicht sagen sollen.
Mein Vater wollte ihr garnichts sagen, aber nach langem hin und her haben wir uns alle überlegt, dass wir ihr die Wahrheit sagen aber die Lebenserwartung die gerade in ihrem Fall wegen fehlender OP unklar ist rauslassen.
Die Diagnose wurde meiner Mutter im Beisam unseres Vaters,meiner Schwetsre und mir durch eine liebe einfühlsame Ärztin am 13.11.2007 mitgeteilt.
Meine Mutter weiß jetzt, dass sie einen unheilbaren Tumor hat der nicht zu operieren ist. Die Ärzte aber dennoch mit Strahlentherapie und Chemo das bestmögliche versuchen. Sie glaubt aber dennoch , dass sie eine kleine Chance hat. Sie hat nach meiner Einschätzung nicht verstanden, dass sie daran sterben wird.
Wir durften unserer Mutter am 16.11.2007 mit nach Hause nehmen. Die Strahlentherapie und Chemo werden ambulant durchgeführt.
Mit ihrem Hausarzt ( Dieser meinte zur Lebenserwartung, wenn sie Weihnachten schaffen würde, wäre schon beeindruckend) stehen wir in ständigen Kontakt.
Da wir in unserer Familie von berufswegen kleines medizinisches Hintergrundwissen haben, wissen wir auch, was alles auf uns zukommen kann und wird.
Es ist traurig mit anzuschauen, dass meine Mutter die ich über alles liebe, jetzt so einen "Leidensweg" auf sich nehmen muss, ohne Erfolgschancen.Sie leidet ja jetzt schon, da sie bis jetzt immer in jeder Lebenslage eine starke Frau war und eigentlich auch immer noch ist. Ich habe ihr gegenüber ein absolut schlechtes Gewissen, weil ich weiß dass sie daran sterben wird und sie nicht.
Was würdet ihr an meiner Stelle machen?Es ihr sagen?Mein Vater möchte es absolut nicht, was ich erstmal akzeptiere. Ich habe ihm wohl gesagt, dass wenn sie mich konkret fragt,ich ihr die Antwort geben werde. Damit war er einverstanden. Er hat halt Angst, dass sie sich direkt aufgibt.
Wir versuchen in der Familie uns abzuwechseln, damit immer einer bei ihr ist. Auch die Fahrten zu den ambulanten Behandlungen werden wir übernehmen. Wir versuchen verzweifelt jede Minute die wir bei ihr sind zu geniessen und nach Möglichkeit noch ein paar schöne Dinge mit ihr zu unternehmen. Derzeit ist sie nur schlapp, hat im moment keine großen "Probleme".Der Hausarzt meint, dass sich das täglich ändern kann. Der Tumor ist schon fast faustgroß.

Sorry! Das Geschriebene liest sich für Euch vielleicht sehr kalt und gefühlslos. Es hört sich vielleicht auch so an, als hätten wir sie schon "aufgegeben".Dem ist nicht so.Das Ganze zerreisst mir das Herz!

Ich wollte mich bei euch einreihen, da ich glaube, dass ich mich mit anderen Betroffenen besser darüber austauschen kann.

tkm-speedy
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