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  #1  
Alt 01.06.2003, 20:26
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Standard Papi hinterm Regenbogen

Niemals hätte ich vor nicht mal ganz 2 Monaten geglaubt, dass ich mich so schnell im Forum für Hinterbliebene wiederfinde.
Am Freitag Abend ist mein geliebter Papa gestorben.
Er hatte aggressiven Lungentumor, der viel zu spät entdeckt wurde. Inzwischen hatte er schon überall gestreut. Die Gehirntumoren vereitelten eine Chemo, da zunächst der Kopf bestrahlt wurde. Danach war es dann zu spät für die Chemo, mein Papi zu schwach und die Tumore zu aggressiv und zahlreich.
Papi ist total entkräftet Zuhause gestorben. Er hatte mir vor wenigen Wochen gesagt, er würde so verdammt gerne weiterleben. Er wollte kämpfen bis zuletzt, alles an Therapien über sich entgehen lassen, später in der Reha kämpfen. Aber der Rest war Verzweiflung. Pure Verzweiflung.
Einerseits bin ich erleichtert, dass es dort, wo er jetzt ist, keine Schmerzen und Leiden mehr gibt. Aber andererseits, seine vielen Tränen, weil er am Leben hing und seine eigene Verzweiflung, das tut mir so unglaublich weh. Ich kann es eigentlich nicht recht in Worte setzen und würde mir wünschen, ein Gedicht schreiben zu können um es ihm zu widmen. Aber in mir krampft sich alles zusammen.

Lena
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  #2  
Alt 01.06.2003, 22:25
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Standard Papi hinterm Regenbogen

Liebe Lena,
ich bin Dir jetzt in dieses Forum gefolgt. Ich will Dir nur sagen, daß Ich wirklich mit Dir traurig bin. Es ist alles ein Riesen-Mist. Ich weiß leider nichts Hilfreiches zu sagen; nur, daß es mir sehr leid tut.
Marga
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  #3  
Alt 01.06.2003, 23:33
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Standard Papi hinterm Regenbogen

Liebe Lena!
Es tut mir sehr leid für Dich und Deine Familie! Ich weiß, wie schrecklich sich das alles anfühlt. Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut, die nächste Zeit zu "Überleben"!
Liebe Grüße, Julia
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  #4  
Alt 02.06.2003, 00:03
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Standard Papi hinterm Regenbogen

Liebe Marga und liebe Lena,

vielen Dank für Euer aufrichtiges und aus Erfahrung sprechendes Mitgefühl. Ich schöpfe daraus Kraft.

Habe schreckliche Einschlafstörungen, nun die dritte Nacht. Im Bett kommen so viele Bilder in meinen Kopf. Es ist wie eine vertonte Diashow, welche mit rasendem Tempo abläuft, ohne dass ich es abschalten kann. Nehme immer 4 Baldrianpillen und es hilft überhaupt nicht.

Ich grüsse Euch alle ganz lieb
Lena
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  #5  
Alt 02.06.2003, 09:57
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Standard Papi hinterm Regenbogen

Liebe Lena,
es tut mir sehr leid, dass es jetzt doch so schnell gegangen ist...
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit und drück Dich ganz fest!
Liebe Grüße, Anne
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  #6  
Alt 02.06.2003, 17:20
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Standard Papi hinterm Regenbogen

Liebe Lena,
ich drücke dich ganz fest.Auch ich habe meinen Papa an Darmkrebs verloren und weiß wie man sich fühlt,wenn ein Mensch den man liebt,von uns gehen muß.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft das alles zu überstehen.

Liebe Grüße
Corri
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  #7  
Alt 02.06.2003, 23:23
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Standard Papi hinterm Regenbogen

Hallo, Lena,
das mit dem Baldrian habe ich auch versucht. War nichts. Was mich sehr müde macht, ist schlichtweg Bier. Ich will das natürlich nicht empfehlen; ist ja auch nicht ganz ungefährlich. Ich habe aber festgestellt, daß mich alkoholfreies Bier noch müder macht als das normale. Natürlich muß man das überhaupt mögen. Und ob es gesund ist weiß ich nun wirklich nicht. Aber mir ist das auch momentan völlig egal. Jedenfalls schaffe ich es, irgendwann einzuschlafen. Insbesondere natürlich, wenn ich den ganzen Tag am Rotieren gewesen bin. Die "Dia-Show" ist trotzdem auch bei mir immer wieder da. Und die grenzenlose Trauer auch.
Alternativen dazu sind mir nicht eingefallen. Mein Hausarzt hat mir Beruhigungspillen gegeben und sagte, ich dürfenur ¼ Tablette nehmen ("Sie sind das nicht gewohnt; mehr haut Sie um"). Ich habe das Zeug dann nicht genommen. Ich wollte zwar mal schlafen können aber nicht "umgehauen" werden.

Vielleicht ist auch jede "Betäubung" falsch. Vielleicht muß man schlaflos mit diesen Bildern daliegen, um es zu verarbeiten? Ich für meinen Teil kann das nicht. Ich bewundere jeden, der das geregelt kriegt.

Ich drücke Dir und uns allen die Daumen. Und ich wünsche uns allen, daß es unseren Lieben gut geht.

Liebe Grüße
Marga
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  #8  
Alt 03.06.2003, 00:30
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Standard Papi hinterm Regenbogen

Liebe Lena!
Ich kann Deinen Schmerz nachempfinden. Meine Eltern sind auch beide an Krebs gestorben, mein Vater erst am 6.3. diesen Jahres. Tja, was kann ich Dir sagen??? Würd Dich gerne mal drücken (fühl Dich gedrückt).
Du musst jetzt stark sein - für Deinen Papi. Baldrianpillen helfen übrigens nicht viel, weil die Schlafstörungen ja von wo ganz anders herrühren. Mir hat bei dem Verlust meiner Mutter eine Gesprächstherapie und Autogenes Training geholfen und viel spazieren gehen. Hast Du Haustiere? Falls ja, sie helfen Dir Deinen Schmerz in den Griff zu kriegen. Halt Dich wacker - Du schaffst das!!!
Urmel
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  #9  
Alt 03.06.2003, 05:20
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Standard Papi hinterm Regenbogen

Liebe Lena,

bitte gebe Dir noch Zeit, es ist alles noch nicht "wirklich" was Du im Moment fühlst, oder noch nicht fühlen kannst. Die letzten Bilder müssen erst noch verarbeitet werden, denn diese sind die schlimmsten, die sich in der Erinnerung einnisten.
Ich habe beide Eltern an Krebs verloren, und bis heute sehe ich den Todeskampf meiner Mutter noch vor mir, obwohl einige Monate schon vergangen sind. Ich sehe die Kraft, die sie aufgebracht hat, sich gegen den Tod zu wehren. Doch heute kann ich sagen, SO wie sie gelebt hat, SO ist sie auch von uns gegangen.

Wenn es Dir gut tut, schreibe einfach immer wieder, wie es Dir geht. Es ist hier im Forum immer Jemand, der Dich versteht und Dich ein wenig in Deinem Schmerz begleitet.

Ich habe mir ein Bild auf den Nachtisch gestellt, und mich jeden Abend mit meinen Eltern "unterhalten", ihnen meinen ganzen Schmerz erzählt, geweint, und eines Tages aber auch mich mit ihnen an schöne Dinge erinnert.

Ich wünsche mir für Dich, daß Du etwas findest, daß Deiner Seele etwas Ruhe bringen wird.

Jutta
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  #10  
Alt 03.06.2003, 23:08
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Standard Papi hinterm Regenbogen

rgendwie finde ich gar nicht die richtigen Worte, um auszudrücken, wie sehr mir JEDER einzelne von Euch hilft........... !
Übrigens habe ich ein kleines liebes Haustier, eine ganz zutrauliche und zahme Hamsterin. Sie bringt tatsächlich ab und zu ein kleines Lächeln in mein Gesicht, wenn sie mir auch nicht den Schmerz abnehmen kann. Aber ich bin sehr froh, dass sie bei mir ist und ich für sie sorgen kann. Das ist wirklich wahr, dass ein Haustier guttut.
Vielleicht schadet es auch nichts, mal ein Glasl alkoholfreies Bier zu trinken. Habe jede Menge sogenannter "esoterischer" Musik, z.B. mit Naturgeräuschen im Hintergrund. Komischerweise macht mich das manchmal traurig, aber ich werde es mal öfter probieren.

Die Schicksale, die Ihr mir erzählt, bewegen mich sehr. Es geht mir sehr nahe. Jeder einzelne hat gehofft,gekämpft und verloren.
Wenn ein nahestehender Mensch um sein Leben kämpft, das bleibt glaube ich unauslöschlich im Gedächtnis.
Das ist das traurigste. Bald habe ich Geburtstag, da wären wir spazierengegangen. Hatte letztes Jahr den Fotoapparat mitnehmen wollen, aber Daheim liegen lassen. Jetzt ist es leider zu spät.

Donnerstag ist die Beerdigung. Habe Angst davor.

Ich wünsche uns allen Kraft und hoffe, auch andere finden so viel Trost hier im Forum wie ich.

Seid alle von mir umarmt!!!
Lena
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  #11  
Alt 03.06.2003, 23:48
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Standard Papi hinterm Regenbogen

Hallo,
Lena es tut mir ebenfalls sehr leid mit deinem Vater. Ich habe meinen Vater Sonntagnacht verloren. Auch wir haben am Donnerstag die Beerdigung. Es wird hart, aber da müssen wir durch. So ist der lauf des Lebens. Mein Vater musste sich so quälen, das ich nachher schon froh war, das er eingeschlafen ist. Ich kann also gut nachfühlen wie du dich fühlst. Glaub mir es ist besser so. So hilflos wir unsere Väter zum schluss waren, war es doch eine erlösung füe sie. Laß uns unsere Vater so in erinnerung behalten, wie sie waren (vor der scheiß Krankheit) der starke, liebe Papa!!! der immer versucht hat uns zu beschützen und uns durch seine Arbeit versucht hat alles zu ermöglichen.
Dir wünsche ich für Donnerstag viel Kraft. Es ist ein letzter Gruß an deinen Papa. Aber in unseren Herzen leben sie ewig weiter.

ein ebenso trauriger

Carsten
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  #12  
Alt 04.06.2003, 00:11
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Standard Papi hinterm Regenbogen

Lieber Carsten,

schließ mich auch Deinen Worten an.

Und, niemand, den man wirklich liebt, ist jemals tot.
Wünsche Dir auch viel Kraft für Donnerstag und denk an Dich
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  #13  
Alt 04.06.2003, 22:52
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Standard Papi hinterm Regenbogen

Liebe Lena,
wenn ich in den letzten Jahren nicht mein Pferd gehabt hätte, für das ich die Verantwortung habe und das mir so unendlich viel Trost gegeben hat, weiß ich nicht, ob ich die Kraft und die Motivation gehabt hätte, weiterzumachen. Das tut wirklich total gut...

Ich wünsche Dir viel Kraft für morgen, das gilt natürlich auch für Dich, lieber Carsten!

Ich denk ganz fest an Euch...

Liebe Grüße, Anne
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  #14  
Alt 07.06.2003, 00:11
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Standard Papi hinterm Regenbogen

Liebe Lena,
wie geht es Dir? Habe an Dich gedacht. Trösten kann ich Dich sicher nicht. Weiß selbst, daß es keine Worte gibt für diesen ganzen Mist.

Fühle Dich nur nicht allein; Du bist es nicht. Es gibt so viel Trübsal bei so vielen Menschen - auch wenn man das nicht so nah miterlebt; der Spruch "Unter jedem Dach ein Ach" ist ganz richtig. Wenn ich darüber nachdenke, fühle ich mich bei aller Traurigkeit nicht mehr so einsam. Laß ein paar Tage vergehen, starre die Wand an und Du wirst feststellen, daß nichts dadurch besser wird. Verfalle in meinetwegen hektische Betriebsamkeit; tu irgendwas, spiele mit der Hamsterin, die braucht Dich. Und sicher noch ein paar andere Lebewesen auf dieser Welt.

Melde Dich, wenn Dir danach ist. Alle sitzen in dem einen Boot - nicht nur hier.

Marga
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  #15  
Alt 07.06.2003, 11:14
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Standard Papi hinterm Regenbogen

Hier bin ich zurück. Die Beerdigung war schmerzhaft. Wie wenig Trost sich dabei doch finden lässt trotz eines sehr sehr netten Pfarrers. Gestern habe ich tatsächlich die Wand angestarrt und war zu nicht viel mehr imstande. Meine kleine Hamsterin hat mich ab und zu aus der Couch-Starre rausgeholt. Ja, sie braucht mich und ich glaube, ich sie auch. Ab heute werde ich in hektische Betriebsamkeit verfallen. Ich spüre eine gewisse Energie in mir. Ich weiß nicht, ob diese aufkam, weil ich mich über bestimmte Verwandte ärgern musste. Scheinbar kann Ärger so gross ein, dass er sich sogar eignet, so einen großen Schmerz zu überdecken. Was mir ehrlich gesagt aber irgendwie zu denken gibt und mich erschrickt...

So lieb, dass Du geschrieben hast, dass sicher noch ein paar andere Lebewesen auf dieser Welt mich brauchen.

Jedenfalls glaube ich, es beginnt nun ein neuer Abschnitt im Leben und es ist wahr, Marga, alle sitzen im Prinzip in einem Boot. Ich darf und brauch mich nicht allein zu fühlen. Danke.

Lena
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