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Alt 20.05.2015, 14:37
Benutzerbild von Jessie41
Jessie41 Jessie41 ist offline
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Standard Not-OP ( Darmkrebs ), "nebenbei-Diagnose" CLL... nun gehts zur Chemo

Hallo liebes Forum

Ich bin erst gestern Abend bei der Suche nach ein paar Infos auf dieses Forum gestoßen, hab ein wenig gestöbert.... und nach relativ kurzem lesen in den Threads von "Gesina" und "dieAndrea" hab ich mir gedacht, ich schreibe auch einfach mal unsere Situation und den noch kommenden Verlauf.... einfach weil es mir selbst ein wenig Mut gemacht bei den anderen zu lesen, und vielleicht mag es ja zukünftig wem anders genauso ergehen

Zu unserer momentanen Situation :
Betroffen von der ganzen Geschichte ist mein Mann, 58, bisher ansich kerngesund ( abgesehen von 2 Bandscheiben-OPs sehr sehr selten krank ), dachten wir zumindest bis vor kurzem.

Ende April bekam er Bauchschmerzen, war ständig müde, hatte keinen Appetit. Dies alles für ihn noch kein Grund sofort damit zum Arzt zu rennen, er hat es auf ein Breitband-Allergikum geschoben, dass er in der Zeit zuvor wegen einem Hautausschlag einnehmen musste ( wurde im Beipackzettel auch als mögliche Nebenwirkungen beschrieben ). Bekam er als "Erstversorgung" von seinem Hausarzt, denn ein Termin beim Dermatologen dauert in unserer Gegend mal eben bis zu 6 Monaten.

Nach drei Tagen ohne Besserung dann doch nochmal zum Hausarzt, kurz nur den Bauch abgetastet --> "Sie haben eine Verstopfung, holen Sie sich mal Laxoberal aus der Apo"
Gesagt, getan... es "kam zwar nix bei raus" im wahrsten Sinne des Wortes, aber die Beschwerden ließen trotzdem für ein paar Tage nach.
Kurz darauf wieder Bauchweh, leichtes Fieber, keinen Hunger, nur schlafen...
Nach fast 3 Tagen Dauerschlaf war mein lieber Sturrkopp dann doch endlich bereit zum Notdienst zu fahren ( es war Wochenende ).
Am frühen Nachmittag dort... und noch abends auf dem OP-Tisch gelandet
Sein "Bauchweh" stellte sich als ca 4cm großer Tumor im Dickdarm raus, komplett rundum von einer dicken Eiterblase eingeschlossen, die jederzeit hätte platzen können
Das ganze Gebilde war mehr als faustgroß

Zunächst waren wir alle erleichtert, die OP lief super, ein Teil des Dickdarms wurde unproblematisch entfernt, ein kleines Stück der Leber ( mit Metastase ), und zusätzlich 35 Lymphknoten ( davon 24 befallen ).
Natürlich war es erstmal ein Schok, die ganze Situation ansich... aber er hatte wohl waaaahnsinnig Glück gehabt.
Wäre diese Entzündung samt Eiterblase nicht gewesen, hätte vorerst niemand diesen Tumor bemerkt...
Stationsarzt meinte, der hätte ganz unbemerkt wachsen können, und in ca 5 Jahren wäre alles zu spät gewesen, vielleicht auch schon in 2.....
Puuuuhhhh, das musste man erstmal verdauen

Abschlussgespräch bei der Entlassung ( letzte Woche ) :
"Seien Sie froh, Sie können jetzt nen zweiten Geburtstag feiern ( OP-Tag ) !"
Es wurde alles komplett entfernt vorerst.... mein Mann wird ansich als "gesund" entlassen... weitere Maßnahme : adjuvante Chemo mit FolFox

Soweit super, wir haben uns schon gefreut....
Eine Chemo "nur zur Sicherheit", ok...

Dann kam allerdings ein "aber........"
Seine Leukos waren bei der Aufnahme im KH mehr als hoch, 221.000..
Sofort wurde irgendwas von wegen Leukämie geäußert, aber wir sollten abwarten.. vielleicht liegts ja doch "nur" an der Entzündung durch die Eiterblase

Im Verlauf des KH-Aufenthaltes wurde dann nur gesagt, der Wert sei SEHR rückläufig, also alles gut...
In den Entlassungspapieren hab ich dann einen Wert von 170 gesehen, der natürlich immernoch alles andere als normal ist

Beim Onkologen vorgestern gabs dann die "Hiobs-Botschaft", der Wert ist gerade bei 290
Also noch höher als bei Einlieferung ins KH.... und die Leukämie somit anscheinend bestätigt ( CLL )

Nach der guten Nachricht ( komplette Entfernung bei OP ) also gleich schlechtes ( CLL ) hinterher.... menno


Aber wir müssen es nun eben nehmen, wie es kommt...
Heute wurde der Port gesetzt für die Chemo, übermorgen Termin beim Doc der die Chemo durchführt....
erst dann wissen wir, was wann wie genau

Bis dahin ist wohl die ganze Grübelei und Kopfsache bei meinem Mann das Schlimmste
Die erste Chemo steht an, wie wirkt die, wie gehts einem dann, was sind Nebenwirkungen, usw

LG vorerst, Jessie


PS :
Eine weitere Sache beschäftigt uns gedanklich momentan sehr, abgesehen von der eigentlichen Krankheit...
Wir beide sind regelmäßige Blutspender beim DRK, mein Mann hat bereits knapp über 100 hinter sich, und die letzte erst Ende Januar !
Der Onkologe fand das unglaublich, hat sich sofort den Spenderausweis kopiert und wollte dort anrufen.
Laut seiner Aussage hätte bei denen auf jeden Fall irgendwas auffallen MÜSSEN ! Die CLL bestünde nicht erst seit kurzem, sondern wohl schon etliche Monate, wenn nicht sogar Jahre...

Ich persönlich finde sowas unglaublich....
Die Blutspende hatte für uns bisher immer zwei Aspekte :
- anderen damit helfen, ganz klar
- aber auch für einen selbst eine Art regelmäßige "Kontrolle", dass alles ok ist... ( wie heißt es so schön auf deren Homepage : "sollten Sie nicht innerhalb von zwei Wochen nach der Spende eine Nachricht bekommen, können Sie davon ausgehen, dass bei Ihrem Blut keinerlei Anzeichen auf irgendeine Erkrankung oder sonstige Auffälligkeiten vorliegen" )

Geändert von Jessie41 (20.05.2015 um 18:27 Uhr)
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