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  #1  
Alt 26.06.2010, 14:40
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Hallo, liebe Ute!

Dankeschön ...

Natürlich hat uns die Beisetzung nochmals in die so traurige Realität gedrückt, aber sie war nicht so schlimm wie befürchtet. Es liegt vielleicht wirklich daran, dass wir alle viel Zeit hatten, uns mit dem Gedanken an den Abschied sehr auseinanderzusetzen und auch daran, dass wir begriffen haben und beginnen zu akzeptieren, dass es für Heike der Weg war, der sie nicht mehr leiden läßt.

Die Beisetzung war sehr gefühlvoll gestaltet und als wir danach ca 3/4 Stunde beim Steinmetz waren, um ihren Stein in Auftrag zu geben und danach nochmal zur Grabstätte zurückgingen, war diese schon verschlossen und es stand auch schon ein Kreuz auf ihrem Grab, mit ihrem Namen darauf. Für uns war es tröstlich, dass ihr Grab von Anfang an nicht Namenlos bleibt.

Inzwischen haben die Kinder schon ein paar Blumen gepflanzt und ich glaube, es ist gut für sie, dass sie nun nach fast einem Monat des Wartens eine Anlaufstelle haben.

Morgen wird es nochmal extrem schwer und dann am 11. - denn wir müssen damit beginnen, die Wohnung aufzulösen, aber die Kinder sind sehr stark (diese Eigenschaft haben sie ganz sicher von ihrer Mutter geerbt!)

Ich hoffe, dass sie auch weiterhin die Kraft haben, so weiterzumachen, wie sie es jetzt hinbekommen - sie versuchen für ihr Leben zu sorgen und ihm eine neue eigene Richtung zu geben.
Und weiterhin hoffe ich, dass dieser unendliche Papierkrieg bald einen Abschluss findet. Ich frage mich, wie Menschen die gerade einen Angehörigen verloren haben, das eigentlich in ihrem Schmerz bewältigt kriegen und ziehe meinen Hut davor.

Viel Kraft für euch!
Angela
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... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


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  #2  
Alt 26.06.2010, 16:55
taja taja ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Liebe Angela,

Du bist Deiner Heike eine ganz, ganz wunderbare Freundin!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Gruß Taja
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  #3  
Alt 04.07.2010, 15:37
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Danke Taja - ich tu was ich kann und das ist mein Inbegriff von "Freundschaft".

Inzwischen haben wir die Wohnung aufgelöst, gestrichen und an den Vermieter übergeben. Der war so Schei*e, weil auf dem Boden noch ein paar Farbfleckchen waren ... die nachmieterin hat ihm dann glücklicherweise den Wind aus den Segeln genommen.

Nun habe ich einen Teil von Heike bei mir ... sie hatte einen Schrank, den ich immer so traumhaft schön fand ... die Kinder haben ihn mir geschenkt. Sie sagten:"Mama wollte, dass du ihn bekommst. Das hat sie gesagt als sie noch sprechen konnte"
Jetzt schaue ich ihn an und hab regelmäßig Tränen in den Augen - er gehört doch schließlich ihr!

Ich denke es dauert eine ganze Zeit, bis ich dieses große Geschenk in meinem Fühlen annehmen kann ... wollte ich doch nichts dafür haben ihre Freundin zu sein, nur bei ihr sein und mit ihr diese Scheißzeit durchstehen - das wollte ich!

Aber vielleicht dachte sie sich, dass er gut bei mir aufgehoben ist, weil sie auch sehr an ihm hing ...?

Das werde ich wohl niemals erfahren.

Nun räume ich meine komplette Wohnung grad um, denn er soll schließlich einen Ehrenplatz bekommen!

Mein Herz ist sehr schwer ...
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  #4  
Alt 22.07.2010, 21:43
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

... fast 3 Wochen seit dem letzten Eintrag ...
übermorgen bist Du schon 2 Monate fort ...
So langsam beginnt das Erwachen und Begreifen, dass es kein falscher Film ist und dass es kein Erwachen gibt - so sehr wir das auch hofften ...

Es geht mir nicht gut, ich habe mein Versprechen nicht halten können ... Heikes Sohn hat seine Ausbildung verloren, sich wegen der Situation zu oft krankschreiben lassen... Heikes Tochter ist erst jetzt auf dem Weg "abwärts" - die Trauer überrollt sie, wie erwartet.
Sie hat versucht zu arbeiten, schafft es aber nicht und ihre Ärztin riet, sie solle ihre Ausbildung zum 1.8. nicht beginnen, weil sie es nicht schafft. Die Ärztin hat recht.

Auch wenn sie Dir, liebe Heike, versprochen hat eine Ausbildung zu machen ... sie hat es wirklich versucht und ich weiß Du willst, dass sie ihr Versprechen hält. Das wird sie auch, aber nicht um jeden Preis!
Wir werden einen neuen Ausbildungsplatz für sie finden für den nächsten Herbst (2011). Bis dahin braucht sie Zeit um sich zu orientieren, wie ihr Leben ohne Dich weitergehen könnte ...
Ich habe sie zum "Splash" geschickt, damit sie mal auf andere Gedanken kommt.

Selbst ziehe ich mich mit allem möglichen zu, um nicht nachdenken zu müssen und es zieht mich immer öfter hierher - in dieses Forum. Warum?
Ich weiß es im Moment noch nicht - es fällt mir nur auf.
Vielleicht weil ich jeden Tag mit Deinen Sachen zu tun habe, mit der Regelung Deiner Angelegenheiten, mit Briefe schreiben etc ...

Ich glaube aber nicht dass es das ist - ich denke eh jeden Tag an Dich.

Das WARUM wird sich beantworten - irgendwann.
Da bin ich mir sicher!

Hoffentlich geht es Dir gut da, wo Du jetzt bist!?
Grüß meine Mom wenn Du sie treffen solltest - auch sie vermisse ich!

Oft schaue ich mir all die Bilder an, die ich geknipst habe in Deiner letzten Zeit - ich werde daraus für jedes Deiner Kinder und auch für Deine Freundin Tina jeweils ein Buch machen ... aber erst dann, wenn ich die Bilder anschauen kann ohne gleich loszuheulen ...

Du fehlst mir, meine liebe Freundin
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  #5  
Alt 23.07.2010, 06:40
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

... schon komisch, konnte die ganze Nacht nicht schlafen.
War hellwach und bin es immer noch *grummel*

Naja vielleicht gehört die vergangene komische Nacht einfach zu dem vergangenen komischen Tag.

Ich wünsche euch jedenfalls einen möglichst schönen -
tut euch was Gutes!
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  #6  
Alt 23.07.2010, 09:32
sunflower77 sunflower77 ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

liebe angela

ich war lange nur stille leserin in diesem forum... und habe mich nun doch angemeldet - weil ich hoffe, dass es mir hilft wenn ich mit anderen betroffenen reden kann.

Meine Mami ist vor 5 wochen auch an einem glioblastom gestorben es ist so schwierig, einen lieben menschen zu verlieren, durch so eine schreckliche krankheit - nie, nie hätte ich gedacht dass so etwas passieren kann. es ging alles so schnell nach der diagnose. wir waren so hilflos und es war so grausam nie hätte ich gedacht, dass meine mami so von dieser welt gehen muss, ich bin irgendwie so enttäuscht vom leben...

die leere ist jetzt da. wie du schreibst, hoffe ich noch heute, aus diesem albtraum zu erwachen und antworten zu finden auf meine fragen... ich kann mich noch nicht versöhnen damit, was passiert ist - meine mami fehlt mir so wahnsinnig...

ich hoffe, dass es heike's kindern irgendwann und hoffentlich doch bald wieder besser geht, es ist sehr schlimm für sie was sie durchmachen mussten, und sie sind auch noch so jung...

es ist gut zu wissen, dass wir nicht alleine sind...
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  #7  
Alt 23.07.2010, 12:06
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Hallo Sonnenblümchen!

Für Dich scheint die Sonne dann ja auch überhaupt grad nicht - das tut mir von Herzen leid. Wenn Du magst kannst Du hier gerne von Deiner Mama und Dir erzählen - wenn Du magst auch gern per PN.

Weißt Du, ICH bin ja "nur" Heikes Freundin und schreibe als solche und ich bin schon 45,
habe schon viele Freunde verloren und auch meine Mutter verloren (glücklicherweise nicht an eine Krankheit). Aber trotzdem war das damals unsagbar schlimm, obwohl ich da schon 31 war und selbst 3 Kinder hatte.

Ich glaube, ich kann daher nachvollziehen, wie es ist seine Mutter zu verlieren. Es ist noch eine ganz andere Geschichte, vor allem wenn das Sterben in einer solchen Krankheit begründet liegt.

In Bezug auf den Tod meiner Mutter ist es so, dass ich ihn inzwischen sehr gut verarbeitet habe - nur noch ganz ganz selten verspüre ich Traurigkeit, meistens an besonderen Tagen. Manchmal ist es dann auch noch für kurze Augenblicke schlimm, aber das hat seine Berechtigung und ich weiß es geht gleich wieder vorbei. Es ist aber auch schon 14 Jahre her ...

Bei den Kindern von Heike merke ich eben jetzt, dass die ganze traurige Geschichte jetzt langsam auch emotional ankommt, während vorher noch eine Art Schutzreflex griff.
Natürlich habe ich während der ganzen Zeit auch versucht die Kinder aufzufangen - der Focus lag aber dann im Nachhinein aber doch eher auf der Begleitung von Heike, Vermittlung dessen was sie nicht mehr sagen konnte und vielem mehr ...

Das was ich jetzt tue ist weiterhin Hilfe organisieren - psychologische bzw fachmännische Unterstützung für die Kinder zu suchen, wobei diese meinen, sie schaffen das schon - irgendwie. Aber ich möchte ihnen wenigstens Angebote machen - entscheiden werden sie letztendlich selbst, was sie annehmen können oder wollen und was nicht.

Wie ist es bei Dir? (Wenn ich Dir zu nahe trete, dann klopf mir bitte auf die Finger, ja?)
Hast Du Menschen um Dich herum, die Deinen Schmerz mit Dir tragen? Freund, Vater, Geschwister ...?
Hast Du jemanden mit dem Du über Deine Gefühle sprechen kannst? Da ist ja sicher auch in Dir eine Schei**-Wut auf diese Krankheit ...

Hast Du Möglichkeiten mit Deinen Gefühlen umzugehen - sie zum Ausdruck zu bringen?

Ja, man kann vom Leben schon enttäuscht sein ...
ich versuche dankbar zu sein für die Zeit vor der Krankheit, für die vielen Stunden die ich mit ihr so nah verbringen durfte und für das, was Heike an Wunderbarem um mich herum (ihre Kinder) und in mir (so viel Bereicherung) hinterlassen hat.

Vielleicht macht Dich das traurig, wenn Du das liest - das darf auch sein, aber ich bin auch eben "nur" ihre Freundin.

Ich schicke Dir eine ganz liebevolle Umarmung
und würde mich freuen von Dir zu lesen -
vielleicht können wir einen Teil des Weges gemeinsam gehen.

Alles Liebe,
Angela
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