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  #1  
Alt 16.11.2010, 23:06
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

..... in einigen Minuten ist Dein Geburtstag, ich habe mir für diesen Tag frei genommen - denn es ist Dein Tag, auch wenn Dein Körper für uns nicht mehr sichtbar ist.

Wir werden "Deinen Garten" besuchen, in dem Du auf uns wartest
und an unserem Tisch einen Platz für Dich decken - für Dich,
unser Geburtstagskind!
Eine Torte werde ich am Morgen noch machen, wen ichs schaffe - vielleicht kaufe ich auch eine. Dir war es ja immer egal - HAUPTSACHE Torte !

Ich meine, dass Torte auch Deine letzte Mahlzeit war, die Du bewußt genossen hast, bevor Du nichts mehr essen wolltest - bis zum Schokoeis mit Sahne zu meinem Geburtstag kamen wir ja leider nicht mehr.

Egal.

Dein Geburtstag wird immer sein und bleiben - am 17.11. eines jeden Jahres,
nun ist es Dein 49. ...

Ich stelle mir grad vor, wie es wohl für Deine Mutter ist, Dich da oben nun an Deinem Geburtstag wieder bei sich zu haben bestimmt schööön!
Naja, irgendwann werd ich wissen wie es ist - ob man sich im Leben falsche Hoffnungen macht auf ein Wiedersehen ...? Ich glaube es ist keine falsche Hoffnung, sondern eine berechtigte.

Vielleicht hörst Du mih ja gerade, ich sing in Gedanken Dein Lieblingslied
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  #2  
Alt 28.11.2010, 23:59
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

... erster Advent ... und kein Weihnachten wird für Deine Kinder sein,
wie es mit Dir gewesen ist. Hoffentlich bekomme ich es einigermassen hin,
dass Deine Kinder nicht so traurig sind an diesem ersten Weihnachten ohne Dich
- Du wirst in unserer Mitte sein.

Heute habe ich Christian getroffen - kennst Du ihn noch?
Sicher kennst Du ihn - er war Dein Lieblingspfleger, der es immer wieder geschafft hat, Dich zum Lachen zu bringen. Es war schön Dich so von Herzen lachen zu sehen ...

Wir haben über Dich gesprochen - ich glaube auch er hat sich gefreut, dass wir über Dich gesprochen haben. Und wir haben über Deine Kinder gesprochen - und über Weihnachten ...
Im LAufe der Woche werde ich Geschäftsleute abklappern und vielleicht auch Herrn Z von der Diakonie mal einen Besuch abstatten - er kennt ja Deine/eure/unsere Geschichte und sicher hat er eine Idee für das, was ich ihn fragen möchte. Gestern habe ich erfahren, dass in der Johanniskirche immer ein großer Baum steht, an den jeder einen Zettel mit einem Weihnachtswunsch hängen kann - auch Materielles zu wünschen ist erlaubt.
Ich werde ein paar Gutscheine für Deine Kinder "erwünschen", vielleicht für eine warme Jacke oder so - mal sehen.
Ela hat schon eine richtig dicke Erkältung, weil sie immer zu dünn angezogen ist - und Du weißt ja was für ein zartes Persönchen sie ist ;o)
Aber ihr Schatz pflegt se artig, so, wie es sein soll.

Was denkst Du - ob sie mal heiraten werden, die zwei?
Ich würde mich freuen ... mit Ela bleibst auch Du mir ein Stück näher und ich könnte mit Dir im Herzen unserem eventuellen Enkelchen dann 2 Omas sein - das wäre schön!

Manchmal habe ich das Gefühl Du seist hier, hier bei mir.
Dann wird die Luft um mich herum plötzlich kalt und ich denke sofort an Dich, komisch, hm?
Vorgestern war es auch komisch.
Auf der Hinfahrt im Zug sprach mich plötzlich eine Frau an, die mir erzählte ihre Mutter sei kürzlich an einem Hirntumor verstorben und dass sie sich jetzt frage, ob sie wohl Schmerzen hatte .... Und sie sagte auch, dass sie noch nie mit jemandem darüber gesprochen hätte.
Im Nachhinein fragte ich mich, wieso sie ausgerechnet mir das erzählt hatte - der Zug war doch voll von anderen Menschen.
Komisch finde ich es aber erst dadurch, weil auf der Rücjkfahrt ein junges Mädchen neben mir saß - sie hatte eine Beule an ihrem Bauch. Aber man sah dass es keine Schwangerschaft war, die sich da verbarg.
Irgendwann machte sie den reißverschluss ihrer Jacke etwas auf und zum Vorschein kam .....? Richtig: ein kleiner Hund.
"Oh, wie süß" sagte ich ... und sie erzählte mir, dass er noch ganz jung sei und dass sie ihn erst seit kurzem habe, weil er sie etwas über den Tod ihrer
Mutter hinweghelfen solle, die kürzlich in einem Hamburger Hospiz verstorben sei .... Seltsam oder?
... Hirntumor ... Hospiz ... kleiner Hund der trösten helfen soll .... so viele Parallelen.
Die junge Frau war auf dem Weg zu ihrem kleinen Bruder der siet dem Tod der Mutter in einer Jugendeinrichtung lebt ... sie kümmert sich um ihn wie eine Mama,
auch da gibt es Parallelen - Du weißt ja -> Ela.
Bist Du es, die mich solchen Menschen begegnen läßt, um mir zu zeigen, dass es viele gibt, die in solcher Situation sind? Manchmal denke ich das.
Aber ich denke auch Du kennst mich gut genug, um zu wissen, dass ich weiß, dass es Deine, eure, unsere Geschichte Millionenfach ähnlich auf der ganzen Welt gibt.
Aber solche Momente lassen mich an Dich denken, auch wenn ich mir eigentlich etwas ganz anderes vorgenommen hatte für diesen Augenblick

Den ganzen Tag heute erinnere ich, wie Du versuchtest mich zu fragen, ob ich einen Raum hätte ... einen Raum, um Deine Freundin Tina zu treffen ...
ich sehe Dich vor mir, wie Du versuchst mir klarzumachen was Du meinst ... und ich fühle, was ich fühlte, als ich Dir sagen musste:"Bei mir zuhause gehts nicht - ich wohne doch m 2. Stock ohne Fahrstuhl" ...
Du warst so traurig und ich auch. Aber dann haben wir ja doch noch die rettende Idee gehabt und konnten einen Raum im Hospiz bekommen, den wir für dieses besondere Wiedersehen schmücken durften.
Es war ein schönes Wiedersehen mit Deinem letzten traurigen Abschied von Deiner Freundin Tina.
So sehr ich mich freue, dass ich sie so schnell gefunden habe, so traurig stimmt es mich immer wieder, dass ihr euch aus den Augen verloren hattet ...
sie hat Dir gutgetan. Danke, Tina.

Ab und an passiert auch ein kleines Glück, denn
heute hatte ich ein riesiges Glück bei der Weihnachtsgeschenksuche im Internet *freu*! Ich habe bei e*ay Kleinanzeigen gestöbert und dort ein 28er Pegasus-Fahrrad gefunden für gerade mal 45 Euro - es muss nur der Dynamo ausgetauscht werden, ansonsten ist es tip top in Ordnung! Und noch was anderes Gutes gibt es auch: ich habe es schon hier zuhause, denn es stand keine 5 Gehminuten von mir entfernt .
Es ist für meine Große, dann ist sie endlich mobil und ich kanns mir sicher zum Einkaufen ausleihen und muss nicht mehr alles tragen - freuuuuu!!!

Wir schaffen das alles irgendwie,
mit Dir wär aber alles um so vieles schöner.

Nun ist Dein 1. Advent im Himmel vorbei ...
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Geändert von HeikesFreundin (29.11.2010 um 00:04 Uhr)
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  #3  
Alt 16.12.2010, 01:33
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

... Weihnachten rückt immer näher und damit auch ein leichter Druck.
Nicht weil ich mich unter Druck setze, sondern der Druck heißt: Weihnachten und Du bist nicht greifbar da.

Es ist komisch Weihnachtsgeschenke zu kaufen, es macht keine wirkliche Freude - auch wenn ich damit
Freude bereiten will ... Wenigstens die (Deine und meine) Kinder sollen einen kurzen Moment haben wo sie die Schwere der
Situation nicht so spüren. Und ich erhoffe mir, dass es der Moment des Auspackens ist.

Am Wochenende werde ich hier in meiner Wohnung 3 Räume komplett tauschen, damit ich alle vernünftig
unterkriege ;o) wir werden zu 8 sein, vielleicht sogar 9 - nee falsch: wir werden 9 sein, vielleicht sogar 10 (denn Du bist ja auch dabei)!

So viele waren noch nie an Weihnachten bei mir zuhause ... und überhaupt schon seit ewigen Jahren nicht mehr.

Manu beschäftigt Weihnachten so sehr .... sie weiß nicht ob sie sich ein bischen freuen soll ....
... es fühlt sich so komisch und unrichtig an: Geschenke einpacken und auf keinem steht: "für Mama"
Und genau an Heiligabend sind es 7 Monate - auch das beschäftigt sie sehr:
darf man sich dann an diesem 24. Dezember-Tag überhaupt freuen?

Ich möchte so gern etwas schenken was sie sich wünschen ... Manu wünscht sich Bettwäsche in schwarz- weiß .............
2 Tage habe ich alle Geschäfte abgeklappert, auch in den Nachbarorten - es ist nicht zu kriegen in schwarz/weiß.
Normalerweise würde ich dann einfach etwas anderes nehmen - aber nicht in diesem Jahr.
Ich WILL dass in DIESEMJahr wenigstens die kleinen Wünsche in Erfüllung gehen können!
Jetzt habe ich welche im Internet gesucht - auch nicht schwarz/weiß, aber schwarz/weiß/rot
dann wird es nun die werden müssen.

Ach Heike ... wenn ich ihnen doch bloß ein anderes Geschenk machen könnte
und Dich wieder herzaubern !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Miss you.
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Geändert von HeikesFreundin (16.12.2010 um 01:38 Uhr)
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  #4  
Alt 21.12.2010, 19:07
mia32 mia32 ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Liebe Angie,

es ist so traurig Deine Zeilen zu lesen und gleichzeitig so schön. Ich wünschte ich könnte mich auch so gut ausdrücken und mehr über und an meine Mutter schreiben. Sie ist am 17.11.10 verstorben. Oft vermisse ich sie soooo sehr (wie momentan auch) und mal geht es mir einigermaßen gut, wenn Freunde um mich sind oder ich das Gefühl habe, dass ich sie doch irgendwann nochmal wiedersehen werde. Ich wünsche Dir, dass Du mit Deinen und Heikes Kindern zu Weihnachten auch sehr schöne Momente erleben wirst. Es ist ganz, ganz toll wie Du Dich kümmerst!
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  #5  
Alt 21.12.2010, 22:53
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Hallo, liebe Mia ...

es tut mir leid zu lesen, dass auch Du Deine Mutter verloren hast - und das vor so kurzer Zeit, an Heikes Geburtstag ... wer weiß, vielleicht hat Heike Deine Mama sogar abgeholt? Das würde ich mir schön vorstellen können ...

Ach, es gibt so wenig, was einen wirklich trösten kann, oder?

Das Vermissen ist immer da - spürbar.

Aber wie ich woanders schon mal schrieb: meine Mutter ist vor 14 Jahren verstorben und ich dachte, das Leben geht nicht mehr weiter.
Ich war sogar sauer, dass die Autos fuhren - wie immer ... die Menschen hasteten weiter und für MICH blieb die Welt still stehen - und ich erwartete auch dass sie stehenbleibt, weil ich es so fühlte!

Niemals habe ich damals denken können, dass auch ein Leben "danach" irgendwann wieder möglich sein könnte ... wenn ich ehrlich bin dachte ich, ich sterbe an diesem Schmerz - es war so schlimm.

Vielleicht lag es daran, dass ich Schuldgefühle hatte. Ich hatte meine Mutter gedrängt zum Arzt zu gehen, weil sie immer wieder Schmerzen hatte und mich anrief und jammerte ... Irgendwann ging sie hin und es stellte sich heraus, dass sie eine Zyste hatte die operiert werden musste - an den Folgen der Op verstarb sie.
Aber es lag daran, dass ihr Herz ziemlich geschädigt und schwach war.

Irgendwann begriff ich, dass ich ihr ja eigentlich nur Gutes wollte - dass sie frei ist von diesen blöden Schmerzen.

Und irgendwann begriff ich auch, dass sich so ihr größter Wunsch erfüllt hatte - sie wollte nie in ein Pflegeheim - und das hatte ich ihr schon versprochen als ich 6 Jahre alt war ... Heute bin ich froh für meine Mama, dass alles für sie so schnell ging und ja, manchmal vermisse ich sie, manchal auch so, dass es mich etwas traurig macht, aber nicht mehr immerzu und ständig und so dass es mir den Boden wegreißt - und dieser Verzweiflung und Traurigkeit sind dem gewichen, dass ich manchmal vor mich hinlächele, weil mir etwas einfällt aus der Vergangenheit, etwas Lustiges und schönes.

Was mich eher traurig stimmt ist die tatasache, dass ihre Enkelkinder sie nicht
bei sich haben - eine Oma ist für Kinder wichtig und schön.
Aber nun sind sie trotzdem groß geworden und vielleicht war es auch widerum gut so, wie es war ... schlimmer wäre gewesen, sie hätten sie geliebt und verloren, als sie 8 oder 13 waren ...

Am Ende gibt es immer einen Sinn in jedem Weg - wie schmerzhaft er auch für uns, die wir noch ein Weilchen hierbleiben, sein mag.

Und ich bin überzeugt, dass sowohl Deine als auch meine Mutter und auch Heike und die vielen anderen Seelen für immer bei uns sind.

Weißt Du, ich glaube an Wiedergeburt ... hätten wir nur diese paar Jahre hier auf der Erde, hätte Gott uns viel "einfacher" erschaffen können ...
Warum sollte er uns für so ein paar Jahre als ein solches Wunderwerk (was der Mensch schon anatomisch betrachtet unbestritten ist!) geschaffen haben wenn dann alles zuende sein soll?

Wir bräuchten nicht so viel Intelligenz zB ....
Da kommt noch was, ganz sicher.

Und Deine Mama weiß das nun schon ... wir werden es auch wissen, jeder von uns - irgendwann.

Ich wünsche Dir so sehr, dass Du gerade jetzt diese wahrscheinlich bedrückende Weihnachtszeit einigermaßen überstehst - schau nach vorne, wenn Du kannst. Bald wird es Frühling und es ist ein Vergehen und immer wieder ein Neubeginn ...

Fühl Dich ganz fest gedrückt von mir,
in Gedanken bin ich auch bei Dir und euch!

Herzlichst,
Angie

P.S. Und mit Worten jonglieren zu können ist nicht das Besondere - es zählt, was Du fühlst - und was Du fühlst wird sicher Deiner Mama sehr bekannt sein ;o)
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  #6  
Alt 31.12.2010, 15:08
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

... nun ist das Jahr beinahe vorbei ... und in
wenigen Stunden werden wir sagen:
Heike ist letztes Jahr gestorben

Mir ist zeitweise so schwer ums Herz -
es fühlt sich alles noch so unsagbar nah an ...

Das erste Weihnachten ohne Dich haben wir "überstanden",
mit Tränen, aber auch mit schönen Augenblicken.
Ich habe gespürt dass Du bei gewesen bist - ganz nah.

Hoffentlich ist es mir gelungen, der Traurigkeit Deiner Kinder
an diesem 1. Weihnachten ohne Dich, einige kleine positive Impulse
entgegenzusetzen, damit sie sich später daran erinnern
können, dass dieses Weihnachten schwer, aber auch ein wenig schön war
für sie - so schön es eben sein konnte.

Ich hab ziemlich geheult - Du hast mir so gefehlt ...
Dein Bild stand hier, mit Engeln und Kerzen umrahmt -
manchmal tat es sehr weh und ich habe vermieden Dich anzuschauen.Wobei:
den Moment als ich dieses Foto von Dir machte - den werde ich niemals vergessen!
Glücklicherweise konnte ich wegen der Heulerei überzeugend rüberbringen,
dass ich mich so über meine Geschenke gefreut habe

Ich wollte gar keine Geschenke bekommen, sondern Freude VERschenken,
das hab ich auch gesagt. Habe Probleme Geschenke anzunehmen, weil ich
immer das Gefühl habe ich hab doch gar nichts verdient.
Aber Ela sagte dann: "DU hast die ganze Welt verdient - "Mama" Angela,
und wenn ich könnte, würde ich sie dir schenken."

Hoffe, es stört Dich nicht, dass Ela manchmal "Mama Angela" zu mir sagt -
es zeigt mir, wie sehr auch sie noch eine Mama braucht, deren Aufgaben ich so gut es
geht versuche gerecht zu werden (hoffentlich auch in Deinem Sinne).

Auch wenn dieses Jahr der Höhen und Tiefen bald vorbei ist und wir sagen werden .... letztes Jahr ...
Du wirst immer bei mir sein - immer.

Ach so: falls irgendwen "da oben" heute Nacht eine Rakete trifft:
ICH wars nicht!

Augenfeuchte Grüße,
Deine Silke, Sieglinde, Elfriede, blöde Kuh, alte Ziege
und vor allen Dingen Angie
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  #7  
Alt 01.01.2011, 03:00
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Jetzt ist es schon "letztes Jahr" ...
habe Silvester mit mir allein verbracht -
feiern ging gar nicht.

An Dich denkende Grüße....
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  #8  
Alt 12.01.2011, 10:03
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Hallo Angie,

ich wollte mich noch ganz doll für Deine lieben Worte bedanken! Meine Gedanken kreisen immer noch sehr um das Geschehene. Aber das hat ja auch niemand anders erwartet. Manchmal kann ich einfach nichts schreiben, dann ist alles wie zugeschnürt. Momentan bringt es mir ganz viel hier zu lesen. Jeden Tag lese ich mich durch diverse Themen. Mich macht zwar auch vieles hier traurig, aber so kann ich mich besser mit allem auseinandersetzen und spüre, dass ich nicht alleine mit meinen Gefühlen bin.
Meine Schwester trauert komischerweise gar nicht (sichtbar). Sie bricht nur hin und wieder ein wenig in Tränen aus, wenn andere Menschen ihr Mitgefühl und Anteilnahme zeigen. Sie war aber auch nicht so eng mit unserer Mutter wie ich. Sie wohnt mehrere 100km entfernt und wir haben sie und ihre Familie nur 1-2 mal im Jahr gesehen. Viel telefoniert hat sie auch nicht mit unserer Mutter. Aber sie hat uns aufgenommen als es meiner Mutter schlecht ging und ich es nicht alleine geschafft habe sie zu pflegen, da ich vor Angst um meine Mutter fast verrückt geworden wäre. Da bin ich echt froh, dass wir das gemeinsam hinbekommen haben und keinen Pflegedienst, Hospiz, Palliativstaion etc. in Anspruch nehmen mussten. Das hätte meine Mutter völlig verzweifeln lassen.

Zitat:
es tut mir leid zu lesen, dass auch Du Deine Mutter verloren hast - und das vor so kurzer Zeit, an Heikes Geburtstag ... wer weiß, vielleicht hat Heike Deine Mama sogar abgeholt? Das würde ich mir schön vorstellen können ...
Ja, das wäre wirklich schön gewesen. Meine Mutter hatte sehr große Angst davor nach dem Tod allein und ohne uns zu sein. Wir mussten ihr versprechen, dass wir von jedem von uns eine Haarsträhne mit in den Sarg legen. Was wir natürlich auch getan haben.

Zitat:
Und irgendwann begriff ich auch, dass sich so ihr größter Wunsch erfüllt hatte - sie wollte nie in ein Pflegeheim - und das hatte ich ihr schon versprochen als ich 6 Jahre alt war ... Heute bin ich froh für meine Mama, dass alles für sie so schnell ging und ja, manchmal vermisse ich sie, manchal auch so, dass es mich etwas traurig macht, aber nicht mehr immerzu und ständig und so dass es mir den Boden wegreißt - und dieser Verzweiflung und Traurigkeit sind dem gewichen, dass ich manchmal vor mich hinlächele, weil mir etwas einfällt aus der Vergangenheit, etwas Lustiges und schönes
Da geht es mir ganz ähnlich. Ich habe meiner Mutter versprochen, dass ich sie nie alleine lassen werde als meine Oma alleine im Krankenhaus gestorben war. Ich konnte sie zwar nicht in ihrem Zuhause pflegen, aber immerhin gemeinsam mit meiner Schwester bei meiner Schwester. Der Abschied von Zuhause fiel meiner Mutter so schwer, dass es mir fast das Herz zerrissen hätte, aber wir hatten keine andere Wahl. Früher oder später wäre ich völlig verrückt geworden und was wäre dann gewesen? Dann wäre sie doch irgendwo hingekommen ...

Zitat:
Was mich eher traurig stimmt ist die tatasache, dass ihre Enkelkinder sie nicht bei sich haben - eine Oma ist für Kinder wichtig und schön.
Aber nun sind sie trotzdem groß geworden und vielleicht war es auch widerum gut so, wie es war ... schlimmer wäre gewesen, sie hätten sie geliebt und verloren, als sie 8 oder 13 waren ...
Mein Sohn war 8 als meine Mutter starb. Aber er hat es erstaunlich gut wegesteckt (zumindest sieht es so aus). Ich glaube, dass Kinder in dem Alter noch viel gelassener mit allem umgehen. Immerhin konnte sie ihm noch ganz viel zeigen und hat die Liebe zu Tieren und Pflanzen an ihn weitergeben können. Sie sind oft in eine Gärtnerei gefahren und haben dort alle Pflanzen besprochen. Meine Mutter kannte von fast allen den Namen - auch den lateinischen. Hoffentlich kann sie ihren grünen Daumen dort, wo sie nun ist, gut gebrauchen. Es wäre so schade um das ganze Wissen und ihre Gabe.

Zitat:
Und Deine Mama weiß das nun schon ... wir werden es auch wissen, jeder von uns - irgendwann.
Ich hoffe es sehr und es sind auch ein paar Dinge geschehen, die mich darin bestärken daran zu glauben.

Zitat:
Ich wünsche Dir so sehr, dass Du gerade jetzt diese wahrscheinlich bedrückende Weihnachtszeit einigermaßen überstehst - schau nach vorne, wenn Du kannst. Bald wird es Frühling und es ist ein Vergehen und immer wieder ein Neubeginn ...
Danke, ich habe sie einigermaßen geschafft. Alleine schon für die Kinder.

Wie geht es Dir denn inzwischen so und wie haben Heikes Kinder den Jahreswechsel überstanden? Ich hoffe, dass es langsam bergauf bei Euch geht!

Liebe Grüße
Mia

Geändert von mia32 (12.01.2011 um 10:06 Uhr)
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Alt 14.01.2011, 01:45
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Hallo liebe Mia,

ja - wir haben die Zeit ganz gut herumgebracht, besser als ich befürchtet hatte.
Und ich habe mich gefreut, dass wir die ersten großen Hürden nehmen konnten ... und gehofft, dass dieses Jahr ein besseres wird.

Im Moment scheint es nicht so zu sein, warum mag ich kaum schreiben.

Es ereignen sich gehäuft merkwürdige schlimme Dinge in der Familie des Vaters meines Sohnes, mit denen ich hier niemanden belasten möchte.
Aber daher kann ich im Moment kaum hier sein.
Ich melde mich aber wieder - versprochen!


Bis dahin viel Kraft,
Angie
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