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  #1  
Alt 04.04.2008, 22:54
norbert1962 norbert1962 ist offline
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Registriert seit: 10.03.2008
Beiträge: 7
Standard AW: diagnose nierenkrebs

Hallo an alle Leidensgenossen und Leidensgenossinen,
ich bin seit Donnerstag letzter Woche wieder zuhause.
Mir geht es recht gut und es scheint, ich habe trotz allem Unglück richtig Glück gehabt. Ich hatte super Ärzte (vom Urologen bis zu den Ärzten im Krankenhaus).
Die Ärzte konnten die rechte Niere erhalten und fanden auch keine Veränderungen in den Lymphknoten.
Auch die Histologie ist nach Auskunft der Ärzte durchaus positiv:
Ich weiß darüber zu wenig, daher schreib ich mal alles:
5 cm großes, hoch differenziertes klarzelliges Nierenzellcarcinom der rechten Niere.Kein Nachweis von Lymph-oder Blutgefäßeinbrüchen. Miterfasstes perirenales Fettgewebe und Resektionsränder ohne Malignität.
pT1b pNx M0 L0 V0 R0 G1.
Und dann muß ich noch die Ärzte im Klinikum Pforzheim wirklich loben.
So wie sie sich engagiert haben, hab ich es noch nie bei Ärzten erlebt.
Nicht nur daß sie mir alles super erklärt haben, auch die Op (dauerte 5 Stunden) haben sie super gemacht.
es gab auch bislang keine Wundheilungsprobleme oder gar Entzündungen.
Bei mir wurde die Op durch einen großen Bauchschnitt duzrchgeführt.
Daher auch die lange Op.
Die Op-Schmerzen waren und sind durchaus erträglich, Probleme hatte und habe ich jedoch wegen meiner Rückenschmerzen, die ich ja bereits vor der Op hatte.
Am 18.03.2008 wurde ich um 11 Uhr operiert und um 17.00 Uhr war ich wieder in meinem Zimmer und wach.
Ich war auch richtig orientiert, meine Ehefrau stand an meinem Bett.
Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen wie erleichtert ich war, daß Sie da neben mir stand.
In der selben Nacht wachte ich wegen meiner unerträglichen Rückenschmerzen auf und konnte nicht mehr liegen.
Ich stand also gegen 02 Uhr nachts auf und lief erst ca. 1 Stunde durch die Station (immer auf und ab) und dann durch das ganze Krankenhaus. Der Urinbeutel und die Infusionsflasche mitsamt Ständer waren zwar etwas hinderlich aber ich konnt vor Schmerzen nicht mehr liegen.
Die Nachtschwestern schauten mich ganz entgeistert an, weil ich so kurz nach der Op herumlief.
Mein Zustand (bis auf die Rückenschmerzen) besserte sich beinahe stündlich.
Schwierigkeiten hatte ich immer nachts wegen der unerträglichen Rückenschmerzen.
Diese trieben mich nachts gegen 01 Uhr oder 02 Uhr immer wieder aus dem Bett und ich spazierte durch das Krankenhaus.
Ich habe nach der Op wieder einen unglaublichen Lebenshunger bekommen und ihr glaubt nicht, wie ich mich auf den Haferschleim freute und die erste Tasse Kaffee nach 4 Tagen.
Ich war nach 4Tagen wieder richtig gut beisammen, rasierte mich, zog das Flüglhemd aus und meinen Schlafanzug an und freute mich auf die Besuche meiner Familie und Freunde.
Jetzt erst weiß ich das alles richtig einzuschätzen.
Auch die Krankenschwestern freuten sich mit mir über meine sehr rasche Zustandsverbesserung.
Nach 9 Tagen wurde ich entlassen; auch dies ist nach Auskunft der Ärzte und Schwestern sehr schnell.

Ich hab am 17.03.2008 meine letzten Zigaretten geraucht und seither hab ich es auch gelassen.
Ich hoff ich halt das durch (ich hab 30 Jahre geraucht und täglich 15-25 Zigaretten).
Meine ganze Familie steht hinter mir und ich hab gemerkt, daß ich wirklich viele liebe Freunde habe.
Ich konnte es bei jedem Besuch von Ihnen im Krankenhaus feststellen; ich mußte nur in Ihre Gesichter sehen und konnt jedes Mal ihre Erleichterung sehen, daß es mir wieder so gut geht.
So ich hoff ich hab Euch nicht gelangweilt, aber ich mußte das jetzt einfach
loswerden. Ich habe keine Angst vor der Zukunft und sehe allem wieder positiv entgegen.

Ich wünsche allen im Forum daß ihre Op's positiv verlaufen und daß sie schnell wieder auf die Füße kommen.

Ganz liebe Grüße an alle im Forum
Norbert
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  #2  
Alt 05.04.2008, 11:11
Heino* Heino* ist offline
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Registriert seit: 29.11.2006
Beiträge: 374
Standard AW: diagnose nierenkrebs

Hallo Norbert,

herzlichen Glückwunsch zu dem guten Verlauf Deiner OP! Mir ging es damals ähnlich, dass ich es als Wohltat empfand, dass meine Frau bei mir war, als ich aufwachte. Diese Erfahrung hat dazu geführt, dass wir immer darauf achten, in solchen Momenten beim Partner zu sein. Es ist unglaublich, wieviel Kraft man daraus zieht.
Ich beglückwünsche Dich zu Deinem Entschluss, nicht mehr zu rauchen. Mir ging es ähnlich, als ich vor der OP nachdachte, was ich an meinem Leben ändern könnte: Da blieben nur Stressvermeidung und nicht mehr rauchen. Ich hab seitdem (15 Jahre) nicht mehr geraucht und das mit dem Stress habe ich auch (halbwegs) hingekriegt.
Auch ich hatte vorher oft böse Rückenschmerzen wegen meiner lädierten Bandscheibe. Nach der OP habe ich eine Reha-Maßnahme bekommen und das wichtigste dort waren für mich die Anleitungen bei der Rückengymnastik. Dieses Problem habe ich seitdem kaum noch, deshalb möchte ich Dir zuraten, eine Anschlussheilbehandlung oder eine Reha-Maßnahme zu beantragen. Steht Dir übrigens zu, wird aber von den Ärzten meistens nicht von alleine angeschoben.

Weiter gute Besserung und: Bleib wachsam, geh' regelmäßig zur Nachsorge mit CT!

Herzliche Grüße, Heino

Geändert von Heino* (05.04.2008 um 11:13 Uhr) Grund: Rechtschreibung
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  #3  
Alt 05.04.2008, 13:19
norbert1962 norbert1962 ist offline
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Registriert seit: 10.03.2008
Beiträge: 7
Standard AW: diagnose nierenkrebs

Hallo und danke Heino für Deine Antwort.
Das mit der Reha bzs. Anschlußheilbehandlung haben mir bereits die Ärzte im Krankenhaus mitgeteilt. Ich hab ja bereits geschrieben, wie klasse die sind und daß sie mich wirklich umfassend informierten.
Ich habe bereits mit meinem Arzt gesprochen; der hat mich über die möglichen weiteren Wege auch aufgeklärt.
Ich werde jedoch wahrscheinlich dieses Jahr nicht die Reha oder Anschlußheilbehandlung machen, da ich ja durch die Op einige Zeit richtig außer Gefecht bin.
Zudem bin ich ein Familienmensch und kann mich im Kreise meiner Familie am besten erholen und wieder fit werden.
Ich werde nach der Wiederherstellung meiner Arbeitsfähigkeit eine richtige Fitnesskur machen und das wird dann erst Anfang nächstes Jahr sein.
Viele Grüße
Norbert1962
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  #4  
Alt 05.04.2008, 13:49
jup jup ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.01.2008
Ort: Ruhrgebiet
Beiträge: 24
Standard AW: diagnose nierenkrebs

Hi Norbert!

Schön das Du die OP so gut überstanden hast!
Weltklasse das man Nierenerhaltend operieren konnte und das der Befund so gut aussieht!!

Zitat:
Zitat von norbert1962 Beitrag anzeigen
...Ich weiß darüber zu wenig, daher schreib ich mal alles: ... pT1b pNx M0 L0 V0 R0 G1 ...
Deine Klassifikation kann ich nur teilweise entschlüsseln.
Schade das Rudolf gerade nicht da ist, der hat das wirklich drauf.
>p< besagt, dass die Stadieneinteilung nach der OP in Kenntnis des Tumorgewebebefundes erfolgt.
Die T-Stadien sagen was über die Ausbreitung des Tumors. >T1< würde bedeuten: Tumor kleiner/gleich sieben Zentimeter in größter Ausdehnung, begrenzt auf die Niere. Was Dein „b“ aussagt, weiß ich nicht.
>pNx< bedeutet –glaube ich- das die Lymphen nicht befallen waren. – Ist aber mein gefährliches Halbwissen!
Die M-Stadien sagen was über Metastasen / Tochtergeschwülste aus.
>M0< bedeutet: Keine Fernmetastasen.
Zu >L0< und >V0< weiß ich nix !
Die R-Stadien sagen was über den verbliebenen Tumor nach der OP aus. >RO< bedeutet: Kein Tumorgewebe mehr nachweisbar. Also das der Tumor vollständig und „im Gesunden“ entfernt werden konnte.
Die feingewebliche Differenzierung des Tumorgewebes wird mit „G“ (Grading) bezeichnet.
>G1< bedeutet, gut differenziert.

Insgesamt gesehen, hört sich das m.E. ganz gut an ... unter den gegebenen Umständen!!

Zitat:
Zitat von norbert1962 Beitrag anzeigen
...Ich stand also gegen 02 Uhr nachts auf und lief erst ca. 1 Stunde durch die Station (immer auf und ab) und dann durch das ganze Krankenhaus....
Die Nachtschwestern schauten mich ganz entgeistert an, weil ich so kurz nach der Op herumlief....
Das zeugt von einer Kämpfernatur !


Zitat:
Zitat von norbert1962 Beitrag anzeigen
...Ich habe nach der Op wieder einen unglaublichen Lebenshunger bekommen...
War bei mir genauso! Ich hätte Bäume ausgerissen, wenn ich es gekonnt hätte.
Denke, es ist ganz wichtig, sich täglich an genau diesen Lebenshunger zurück zu erinnern!



Zitat:
Zitat von norbert1962 Beitrag anzeigen
...Ich hab am 17.03.2008 meine letzten Zigaretten geraucht und seither hab ich es auch gelassen.
Ich hoff ich halt das durch (ich hab 30 Jahre geraucht und täglich 15-25 Zigaretten)....
Ich hab 20 Jahre lang durchschnittlich 2 Schachtel tägl. geraucht.
Meine letzte Kippe war am 08. Januar.
An diesem Tag bekam ich das Ergebnis meines Lungen CT´s.
Als ich sah, das zumindest dort noch soweit alles in Ordnung ist, wollte ich keine mehr anstecken. Habe es sowieso gehasst, konnte aber irgendwie nicht aufhören ... ich Süchtel.
Bin ziemlich stolz darauf es geschafft zu haben und ich werde –bei Gott- nicht wieder damit anfangen!!


Zitat:
Zitat von norbert1962 Beitrag anzeigen
... Ich habe keine Angst vor der Zukunft und sehe allem wieder positiv entgegen...
Das wäre sicher auch der falsche Weg!
Sich eine positive Einstellung zu bewahren ist das A & O.

Wobei eine ordentliche regelmäßige Nachsorge beim Arzt seines Vertrauen unerlässlich ist!

Liebe Grüsse!!

jup

Geändert von jup (05.04.2008 um 13:52 Uhr)
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