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Alt 24.05.2008, 12:56
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Maarie Maarie ist offline
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Standard AW: Riesengroße Angst um Papa

Hallo ihr Lieben!

Heute finde ich endlich mal wieder etwas Zeit mich bei euch zu melden!
Erstmal vielen, vielen Dank für eure Anteilnahme und die vielen lieben, tröstenden Worte!

Ich möchte gerne noch von Freitag erzählen und alles nochmal aufschreiben. Donnerstag war ich ja noch bei Papa und da ging es ihm zwar schon nicht so gut, aber der Brechreiz war weg und darüber war ich schonmal unheimlich froh. Nie im Leben hätte ich am Donnerstag damit gerechnet das Papa am nächsten Tag sterben wird. Freitag wollte Mama dann morgens mit ihm zur Punktion. Da ging es ihm dann aber schon richtig schlecht und der Pflegedienst hat dann einen Krankentransportwagen gerufen mit dem meine Eltern ins KH gebracht wurden. Als sie dann dort angekommen sind wo die Punktion durchgeführt werden sollte haben die Ärzte Papas Zustand sofort erkannt und meine Mama gleich mit rausgenommen und ihr gesagt das es sehr schlecht aussieht und das es sein kann das Papa den Tag nicht mehr überlebt. Die Punktion wurde dann noch durchgeführt weil Papa das unbedingt wollte und anschließend wurde er in ein Einzelzimmer verlegt und hat dann Sauerstoff und Morphium über eine Pumpe bekommen. Mama hatte mich in der Zwischenzeit schon angerufen und mein Freund, mein ältester Bruder und ich sind sofort losgefahren. Als wir bei Papa angekommen sind war es einfach nur schrecklich. Er hat uns mit riesengroßen, panischen Augen angesehen und hatte große Atemprobleme. Und er war so unruhig. Immer wieder wollte er sich hinsetzen, dann wieder hinlegen, dann drehen... Die Angst und Panik stand ihm im Gesicht! Wir haben uns dann zu ihm gesetzt und seine Hand gehalten und ich habe ihm nochmal gesagt wie sehr ich ihn liebe und das er versuchen soll ruhiger zu werden und das er keine Angst haben brauch weil wir alle bei ihm sind und ihn nicht allen lassen. So gegen 14 Uhr sagte Papa dann das wir doch bitte mal alles raussgehen sollen und ihn mal eine Stunde allein lassen sollen weil er gerne nachdenken möchte. Wir haben dann mehrmals nachgefragt ob wir wirklich alle gehen sollen und weil er es so wollte haben wir das dann auch gemacht und haben ihn eine Stunde allein gelassen. Das war vielleicht ein komisches Gefühl. Ich hatte solche Angst das er in dieser Zeit einschläft... Aber als wir wiederkamen war er noch da, war aber immer noch unruhig und hat etwas wirr gesprochen. Es war auch sehr, sehr schwer ihn überhaupt zu verstehen. Etwas später sind dann mein Bruder und mein Freund losgefahren um meine beiden kleinen Brüder zu holen damit sie Papa auch nochmal sehen können. Das die beiden gekommen sind hat Papa noch mit bekommen und ab da ist er dann schlagartig ruhiger geworden und hat dann irgendwann geschlafen und hatte auch die Augen zu. So ab 18.15 wurden seine Atempausen dann immer länger und irgendwann hat er einfach aufgehört zu atmen. Das war so friedlich und still und wirklich gar nicht schlimm. Wir waren alle froh und erleichtert das er es endlich geschafft hat und das er so friedlich einschlafen durfte. Wir haben uns dann noch Zeit genommen uns von ihm zu verabschieden und sind dann irgendwann nach Hause gefahren.
Papa war dann noch hier in der Friedhofskapelle aufgebahrt und wir waren noch zweimal bei ihm. Das war sehr "schön" denn er saht total entspannt und friedlich aus. Donnerstag war dann die Beerdigung die zwar schlimm aber auch schön war. Jetzt hat Papa seinen festen Platz an dem wir ihn immer besuchen können wenn uns danach ist. Das ist ein schönes Gefühl.

Ich muss sagen wir haben das echt alles gut hinbekommen und es geht uns im Moment auch einigermaßen gut. Wir sind jeden Tag zusammen, spielen abends und reden ganz viel über Papa.

Morgen hat meine Mama Geburtstag und da werden wir auch versuchen ihr den Tag so schön wie möglich zu machen!

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende!
LG, Maarie
__________________
Papa, ich werde dich immer lieben!
22.06.1956 - 16.05.2008
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