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  #1  
Alt 25.06.2008, 12:17
gabelstapler gabelstapler ist offline
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Registriert seit: 25.06.2008
Beiträge: 2
Standard Magenkrebs und Bauchfell-Metastasen - Prognose

Hallo,
nach langer passiver Zeit möchte ich mich mit einer Frage aktiv beteiligen.

Aber zunächst mal zur Beschreibung:
Mein Vater (heute 74) wurde im Jan. 2004 wegen eine Magen-Ca operiert, zwei Drittel des Magens wurden entnommen, es waren keine Metastasen vorhanden. Soweit ich mich erinnere, waren damals zwei der entnommenen Lymphknoten befallen (damals habe ich glaube ich sehr viel verdrängt).
Es ging ihm lange gut, bis bei einer Nachuntersuchung im Dez. 2007 Metastasen im Bauchfell festgestellt wurden. Sein Zustand verschlechterte sich rapide, er hatte sehr viel Aszides und einen schlechten Allgemeinzustand, sowohl körperlich wie psychisch. Mitte Januar wurde endlich mit der Chemo begonnen (Cisplatin, 5-FU, Folinsäure), die er wöchentlich erhalten hat. Das Bauchwasser ist sofort verschwunden, die Nebenwirkungen waren zunächst gering, am Ende (zwei Zyklen von je 6 Chemos) schon sehr beeinträchtigend.
Mitte Juni hatte er nach einem CT ein Gespräch beim Onkologen. Die Metastasen sind zurückgegangen, andere Organe sind nicht befallen. Der Onkologe hat vorgeschlagen, zunächst einmal bis Mitte August zu warten und meinem VAter Zeit zu geben, sich zu erholen, um dann weiter zu therapieren. Sein Allgemeinzustand ist momentan ok, er kann wieder etwas längere Spaziergänge machen, hat gewichtsmäßig zugelegt.

Der Onkologe meines Vaters sagt, er redet nicht von Zeiträumen. Im Internet habe ich Zahlen gefunden, die sagen, dass schon ein Überleben von einem Jahr sehr unwahrscheinlich ist. Und ich hätte gerne irgendeine Einschätzung, eine Vorstellung, was wann passieren kann, da mich diese Ungewissheit kirre macht und ich gerade eigentlich das Gefühl habe, dass mein Vater recht stabil ist... ich wiederum aber auch weiß, dass sich das schnell ändern kann.

Ich freu mich über Antworten

Daniela
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  #2  
Alt 25.06.2008, 13:09
MarcoIL MarcoIL ist offline
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Registriert seit: 01.07.2006
Beiträge: 87
Standard AW: Magenkrebs und Bauchfell-Metastasen - Prognose

Liebe Daniela,

eine genaue Prognose wird dir ein Arzt kaum stellen. Leider ist die verbleibende Zeite in sehr vielen Fällen nur in Monaten oder Wochen einzugrenzen.

Das hängt auch von deM Ansprechen auf die Chemotherapie und der Möglichkeit
der gabe überhaupt ab. Leider ist die Chemotherapie nur eingeschränkt geeignet,
das Fortschreiten der Krankheit zu begrenzen.

Wenn keine Ausschlussdiagnosen vorliegen, würde ich ein Zentrum für
Peritonealkarzinose aufsuchen, die vielleicht noch weiterhelfen können.

Die Adressen von Prof.Piso, Dr.Müller ,Dr. Königsrainer , Prof Schlage etc findest du über die Suchfunktion, Noch ein paar nützliche Links:
http://www.journalonko.de/newsview.php?id=2346
http://www.medizin.uni-tuebingen.de/...lkazinose.html
http://www.uniklinikum-regensburg.de...enst/index.php
http://content.karger.com/ProdukteDB...name=88551.pdf
http://www.surgicaloncology.de/


LG M.
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  #3  
Alt 25.06.2008, 16:06
Berthold Berthold ist offline
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Registriert seit: 29.06.2004
Beiträge: 61
Standard AW: Magenkrebs und Bauchfell-Metastasen - Prognose

Hallo Daniela,
erklär mal, warum Dein Vater nach einem Magen CA nur zwei drittel des Magens entnommen wurden?? Das ist einfach nicht nachvollziehbar bei dieser Diagnose. Darüber hinaus kann man kaum etwas zu Prognosen oder sonstigen Behandlungsmethoden sagen, wenn man keine genaueren Angaben hat.

Man benötigt mind. ein exaktes Staging um überhaupt mal zu wissen von was Du sprichst. Darüber hinaus sind hier überwiegend Laien unterwegs die Dir im Hinblick auf Prognosen kaum etwas sagen können. Das kann sicherlich nicht einmal ein Arzt. Der kennt auch nur die Statistik in solchen Fällen.

Aber wir haben hier im Forum ja eine Ausnahme!! ;o))

@ MarcoIL:
an welcher Universitätklinik arbeitest Du, oder wo hast Du promoviert?? Du hast immer so zielsichere Prognosen. Mein Kompliment!!

LG
Berthold
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  #4  
Alt 25.06.2008, 16:36
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
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Registriert seit: 12.10.2006
Beiträge: 319
Standard AW: Magenkrebs und Bauchfell-Metastasen - Prognose

Zitat:
Zitat von Berthold Beitrag anzeigen
Hallo Daniela,
erklär mal, warum Dein Vater nach einem Magen CA nur zwei drittel des Magens entnommen wurden??
Hallo Berthold,

bei Magentumoren am Magenausgang ("Antrumcarcinomen") werden die unteren zwei Drittel Magen entfernt ("Billroth II").

Ist in dem Fall Standard, zumindest bei Adenocarcinomen.

Nur nebenbei, falls Daniela erschrocken über Deine Frage ist.

vG,
KL
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  #5  
Alt 25.06.2008, 17:42
MarcoIL MarcoIL ist offline
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Registriert seit: 01.07.2006
Beiträge: 87
Standard AW: Magenkrebs und Bauchfell-Metastasen - Prognose

Lieber Berthold,

wenn du richtig liest, habe und gebe ich keine Prognose.

Die PK istaber leider eine Erkrankung, auf die die Medizin kein Antwort bisher gefunden hat . Statistiken, z.B des Robert-Kochinstitutes zum Auftreten, Verlauf der dokumentierten Fälle zeigen deutlich die Grenzen der Chemotherapie
auf. Meistens findet eine Progression auch unter Chemotherapie statt, die sich
nicht bildgebend darstellen lässt. Und die Gabe von z,B Cisplatin ist endlich.

Daher die häufig gewählte Vorgehensweise, mit Chemo zunächst die auftretende Probleme wie Bauchwasser etc. bekämpfen und abwarten was kommt. Dies macht man nicht etwa, weil man vielleicht keine so großes
Intersse hat, sondern keine geeignetere Therapie anbieten kann.

Da die im Volksmund auch als Streukrebs genannte PK natürlich auch andere Organe bedroht, bleibt nicht allzuviel Zeit, evtl vorhandene Optionen zumindest zu prüfen. Die passiert leider sehr oft zun einem zu späten
Zeitpunkt. Daher der Hinweis.

Der KL hat zu erfolgten OP Hinweis gegeben.
Der Erhalt eines Restmagens im übrigen oft vorteilhaft.

Das alles hat der Chirurg als Arzt sicherlich begründet auch aufgrund der Voruntersuchungen so entschieden.
Die Magen OP ist ist eine Standard Op, trotzdem hat man eine hohe Rezidivrate.

Sollte ich was falsch beschrieben haben, bitte ich um entsprechende Aufklärung.
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  #6  
Alt 25.06.2008, 20:37
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
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Registriert seit: 12.10.2006
Beiträge: 319
Standard AW: Magenkrebs und Bauchfell-Metastasen - Prognose

Hallo Ulrike,

nein, sicherlich kennst Du die Aussage anders bzw. mit einigen Einschränkungen. Vermutlich kennst Du nur keinen der ein Carcinom am Magenausgang hat oder Du kennst Fälle mit Siegelringcarcinomen. Letztere erfordern den größtmöglichen Sicherheitsabstand beim "Schneiden".

Bei Adenocarcinomen, die immerhin über 95% ausmachen und hier wohl - trotzdem die Siegelringcarcinome ja gefühlt häufig im Forum stehen - die große Mehrheit ausmachen, geht man immer so von mindestens 7cm Schneiden im Gesunden aus. Aufgrund der Größe des Magens wäre es ziemlich unsinnig und für den Patienten sicherlicher eher von Nachteil weitergehend (komplett, also auch oben) zu resektieren. Wie Marco bereits anmerkte, ist der Restmagen schon ziemlich sinnvoll.
Bildlich kannst Du Dir die Entfernung an anderen Organen vorstellen. Man nimmt ja auch kein Stück Lunge oder eine Rippe heraus, wenn der Magen betroffen ist nur weil es anatomisch irgendwie ziemlich nah ist.

Es gibt also kein Für und Wider sondern einfach eine Entscheidung nach Lage des Tumors. Entweder es ist die Teilresktion möglich, weil der Tumor am Magenausgang liegt und genügend Abstand da ist, dann wird sie gemacht, 2/3,, oder eben nicht, dann wird eben komplett entfernt.

Mir geht es auch nicht darum Dich hier zu korrigieren, keinesfalls, verstehe es also bitte nicht falsch!
Ich habe mich nur in Daniela versucht hereinzuversetzen und überlegt, wie erschrocken sie sein muß, wenn sie so etwas liest und denkt man hätte das Risiko verändert wegen einer nicht kompletten Magenentfernung, obwohl das absoluter Quatsch ist weil die OP sicherlich, und auch das hat Marco ja bereits gesagt, überlegt und sinnvoll und das Optimum für eine individuelle Person war.

Ich persönlich finde es sinnvoll in solchen Situationen erst zu fragen ("ich meine gehört zu haben man sollte besser den kompletten Magen entfernen...") als im Brustton der Überzeugung etwas Falsches hier einzustellen, was im Zweifel nicht gerade wenige Leser bis zum Widerruf beim Arzt oder dem Nachlesen im Fachbuch schlaflose Nächte bereitet. Aber ich wollte weder Dich, liebe Ulrike, noch Dich, Berthold, kritisieren. Bitte also nicht falsch verstehen!

In diesem Sinne viele Grüße,
KL
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