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  #1  
Alt 20.08.2004, 21:24
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Trauerfeier....so schmerzvoll !!!!

Mein Schwiegervater ist am 15.08.04 verstorben und heute war die Trauerfeier.
Ich als Schwiegertochter habe ihn bis zum Schluß aufgeheitert und für Alle die Starke und Zuversichtliche gespielt.Habe in der ganzen Leidenszeit meinen Schmerz und die Tränen unterdrückt,alle getröstet und alles geregelt.
Doch bei der Trauerfeier hat es mich voll erwischt und es ist mir so peinlich--obwohl mein Verstand sagt--jeder wird es verstehen!!??
Ich bin bei der Traueransprache in der Kapelle zusammengeklappt und mein Mann mußte mich aus der Kapelle rausbringen.Ich bin dann auf dem Friedhof umhergelaufen und jedesmal wenn ich mich der Kapelle genähert habe,war es die gleiche Atemnot-Herzrasen--zittern und Übelkeit.Es war mir nicht möglich,weiter an der Trauerfeier teilzunehmen!
Mir ist klar,es war der ,,endgültige" Abschied und ich will es noch nicht akzeptieren.Es tut furchtbar weh,ich hatte ihn sehr lieb und wir haben uns prima verstanden.
Liebe mitfühlende Grüße an Euch alle
von KoJa
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  #2  
Alt 20.08.2004, 23:14
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Trauerfeier....so schmerzvoll !!!!

Hallo KoJa,

es tut mir leid, dass Ihr nun diese schwere Zeit vor Euch habt!
Ich denke, das wird wirklich jeder verstehen, wenn er denn eine Ahnung von den Gefühlen hat, die man während der schwierigen Phase der Erkrankung mitmachen muss.
Bitte habe kein schlechtes Gewissen wegen dem Zusammenbruch in der Kapelle! Du hast Deiner Familie in der ganzen schweren Zeit durch Deine Zuversicht bestimmt sehr geholfen und ich kenne solch eine Reaktion ganz gut von mir selbst. Als meine Mutter krank war, war ich auch diejenige, die immer noch Witze gerissen hat und versucht hat, mit Humor und Kraft das alles ein wenig leichter zu machen. Und so etwas wirkt ja auch auf einen selbst. Nur will man dann vor den anderen nicht zugeben, dass man selbst sehr traurig und verzweifelt ist. Ich find das auch in Ordnung, denn jeder wird irgendwann mal an diesem Punkt ankommen und jeder wird wohl irgendwie mit dem Schmerz des Verlustes klar kommen.
Mir ist das nicht bei der Trauerfeier passiert, aber dafür passiert es gerade jetzt, so in den letzten Wochen und Tagen. Vielleicht kommt es automatisch irgendwann hoch und die ganze Kraft, die man vorher hatte, scheint auf einmal weg zu sein.

Das mit der Kapelle und den Angstgefühlen kann ich gut nachvollziehen. Als mein Vater beerdigt wurde, habe ich mir geschworden, NIE wieder zu einer Beerdigung zu gehen. Es war keine schöne Trauerfeier, denn meine Mutter und ich hatten zur Kirche keine Beziehung und da mein Vater katholisch war, war die Trauerfeier halt sehr religiös ausgelegt. Dann starb meine Mutter, und ich musste doch wieder zu einer Trauerfeier. Die durfte ich mitgestalten und trotz des erdrückenden Gefühls in meinem Bauch war es eine schöne Feier...

Du musst Dich nicht zwingen, den Abschied zu akzeptieren. Lass die Gefühle einfach kommen und mach Dir keine Gedanken darüber, wann und wie sie kommen. Das bringt nichts, denn Du kannst es nicht ändern. Manchmal denkt man auch, man hat es "verkraftet" und trotzdem erwischt es einen absolut unerwartet. Sich an eine bestimmte Zeit des Trauerns zu halten, halte ich für verkehrt. Du warst für Deine Familie eine grosse Stütze und hast ein Recht auf Deine Gefühle!!

Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt, diese Zeit zu überstehen,
liebe Grüsse
Sandra
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