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Alt 30.12.2014, 18:25
Chari Chari ist offline
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Standard AW: Mein Vater wird an einem Hirntumor sterben - was soll ich machen?

Zitat:
Zitat von nindab Beitrag anzeigen

Ich bin verzweifelt, ich brauche meinen Papa, ich will nicht das er so früh stirbt, warum trifft es immer die guten Menschen, ich liebe ihn doch?

Daher meine Frage, auf was muss ich mich einstellen, wenn der "Sterbeprozess" (sorry für den Ausdruck) eintritt?
Und könnt ihr mir Tipps geben, wie ich die nächsten Wochen, Monate vllt Jahre bewältigen kann?
Da ich bereits das durchgemacht habe was dir noch bevor steht, würde ich gerne versuchen dir diese Fragen zu beantworten wobei ich hier aber nur meine Erfahrungen schildern kann und meine Mama einen anderen Krebs hatte.

Immer wenn ich am Verzweifeln war nachdem ich meine Mama verloren hatte (zuvor hatte ich eigentlich immer noch Hoffnung, ich habe soviele positive Threads hier von den Eierstockkrebs- Frauen gelesen die trotz schlechter Progonose immer noch leben) habe ich an Leute hier aus dem Forum oder allgemein gedacht, die es noch schlechter haben/hatten.

Meine Mama wurde 52, für mich ein absolut schreckliches Alter um sie zu verlieren, ich hätte ihr so gerne noch soviele Jahre gegönnt aber dann lese ich immer von anderen. Kinder die ihre Mutter mit 2 Jahren verlieren müssen und dann bin ich dankbar für das was wir hatten und traurig was diese Kinder niemals haben dürfen. Natürlich wäre es mir lieber gewesen wenn es erst mit 60 oder erst mit 70 passiert wäre aber man kann es nicht ändern.

Meine Mama hatte immer den Spruch in der Küche:

Gib mir Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann; gib mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich zu ändern vermag, und gib mir die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.
Friedrich Oetinger (1702-82), dt. luth. Theologe

Für mich war der Sterbeprozess ein Schock, am Mittwoch war ich damals noch im KH und sie war gut gelaunt, am Samstag war sie dann tot. Ich habe mir viele Berichte über das Sterben durchgelesen, vorbereitet war ich darauf trotzdem nicht. Es war nicht gut, nicht friedlich sondern seltsam.

Man kann nur raten nicht darüber nachzudenken ob es jetzt noch Tage/Wochen oder was auch immer sein werden. Was sowieso im Leben ganz ganz wichtig ist, ist niemals wütend ins Bett gehen, niemals Dinge die einem wichtig sind unausgesprochen zu lassen, egal ob jetzt jemand krank ist oder nicht, man weiß nie was alles passieren kann und wird. Tot umfallen kann man immer. Wir haben zumindestens die Chance (gehabt) uns bewusst zu verabschieden was ein Privilege ist.

Wenn dein Vater über traurige Dinge wie Sterben, Begräbnis usw reden will dann hör ihm zu. Ich habe oft solche Gespräche mit "Ach Mama dass wird doch schon wieder" abgeschmettert. Einmal hatten wir ein langes Gespräch dann, dass war ihr sehr wichtig.

Meine Mama hatte aber auch nichts im Gehirn also keine Störungen die sie da eingeschränkt haben, sie war auch an ihrem letzten Tag noch klar. Ich denke hier wirst du es noch schwerer haben als ich.

Meine kleine Schwester (19) hatte noch lange Alpträume vom Sterben unserer Mama, jeder verkraftet das anders. Du bist auch noch so jung. Ich hoffe du findest einen Weg für dich und deinen Vater um noch die Zeit frei genießen zu können die auch bleibt.
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