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  #1  
Alt 30.06.2008, 13:55
Ronnya Ronnya ist offline
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Standard AW: Mein geliebter Vater...

Hi
Ach naja..
Mir geht es ein bißchen besser...
Obwohl mein Vater heute vor 2 Wo. verstarb....
Es ist immernoch wie in einem schlechten Film...
Manchmal kommt es mir vor als wären schon 2 Mon. vergangen, manchmal als wenn es gestern wäre, ganz komisch...
War aber heute arbeiten und das ist auch o.k. auf der Arbeit sind alle noch ganz lieb zu mir und halsen mir nicht ganz so viel auf...wird sich aber auch wieder ändern.
Am liebsten bin ich eigentlich in Moment bei meiner Mutter, mit ihr kann ich reden, und uns fallen immer neue Details ein ,tut ganz gut.
Mit meinen Mitmenschen rede ich gar nicht mehr über Papas Tod kann es nicht und will auch nicht..
Diese blöden Fragen nerven mich auch..( Geht es denn schon besser? Die Zeit heilt alle Wunden.Das Leben geht weiter. etc.)
Hallo? Gehts noch?
Aber das kennt ihr ja auch...
Wie geht ihr damit um?
Ansonsten hilft mir dieses Forum nach wie vor, werde Euch wohl noch eine Zeit erhalten bleiben....
Einen schönen Tag euch Lieben...
Ronnya
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  #2  
Alt 30.06.2008, 14:40
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AngieM. AngieM. ist offline
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Standard AW: Mein geliebter Vater...

Das, liebe Ronnya, kenn ich zu gut. Bei meiner Mama sind es jetzt 6 Wochen her, aber jeden Freitag durchlebe ich diesen Tag noch einmal.

Glaub mir, die Fragen der Mitmenschen lassen nach.

Liebe Grüße
Angie
__________________
Meine Mami *21.07.35 +16.05.08
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Ich lass dich gehen
Und wünsch dir alles Glück der Welt
In diesem Augenblick
Bist du das Einzige was zählt
Lass dich fallen
Und schlaf ganz einfach ein
Ich werde für immer an deiner Seite sein
(Aus "An Deiner Seite" von Unheilig)


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  #3  
Alt 30.06.2008, 19:44
Benutzerbild von HelmutL
HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: Mein geliebter Vater...

Liebe Ronnya,

zuerst möchte ich dir mein tiefstes Mitgefühl.aussprechen und vielen Dank für deine lieben Zeilen.

Etwas, was hier mehrmals angesprochen wurde, kann ich nur unterstreichen. Es ist das "Funktionieren". Ich glaube, das ist eine Schutzfunktion unseres Verstandes. Er will den Körper vor dem Zusammenbruch schützen. Auch ich habe die ersten Tage funktioniert. Zumindest draussen. Der Schmerz hat mich erst in der leeren Wohnung getroffen.

Dein Gedicht von Khali Gribran ist sehr schön und tröstend. Du sagst, du bist eine gläubige Frau. Ich selbst bin es auch, wenn auch kein "Kirchengänger", und kann dir sagen: Alles, was man dir erzählt hat, stimmt. Es gibt das Leben nach dem Tod. Ich hab es erfahren, ich weiss es. Such nicht verzweifelt nach Zeichen, lass sie einfach auf dich zu kommen und du wirst sie erfahren.

Angie,

das Gedicht in deiner Signatur hat mich tief getroffen. Es drückt genau das aus, was ich zu meiner Frau, in der letzten Minute ihres Lebens, gesagt habe.



Euch und auch allen Anderen, die hier gepostet haben, wünsche ich viel Kraft für ihren weiteren Weg und vorallem

Gottes Segen

Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
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  #4  
Alt 30.06.2008, 20:23
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Mein geliebter Vater...

Hallo,

ich erkenne so viele Dinge wieder die ihr hier schreibt.

Papa wollte sich auch nicht mehr zudecken - auch er fantasierte... Irgendwie klingt so vieles gleich wenn ich Eure Zeilen lese ! Das ist wahnsinn. Ich kann jetzt irgendwie allles besser deuten. Ich hatte bis dato niemanden beim Sterben begleitet. Papa starb im Krankenhaus. Irgendwie weiss ich nun was auf uns zukommt, was ernst zu nehmen ist, welche Smptome.... Ich will es zwar nie wieder erleben müssen, aber missen möchte ich diese Erahrung nicht. Ich bin so froh, dass ich bei Papa sein konnte.

Ich versteh Euch alle so gut !

Drück Euch !
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Der Himmel hat einen weiteren Engel bekommen - mein geliebter Papi
geb. 28.12.1941 gest. 28.02.2008
Du bleibst unvergessen!


WER IM GEDÄCHTNIS SEINER LIEBEN LEBT,DER IST NICHT TOT, DER IST NUR FERN. TOT IST NUR WER VERGESSEN WIRD
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  #5  
Alt 30.06.2008, 21:27
Ronnya Ronnya ist offline
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Standard AW: Mein geliebter Vater...

Hallo,
war gerade fertig mit schreiben, da stürzt doch mein Computer ab...ähhhh
,aber ich wollte euch doch noch ein paar Worte schreiben..
Also erstmal..
ich bin so froh hier Menschen gefunden zu haben denen es ergeht wir mir und der Austausch tut mir verdammt gut in dieser schweren Zeit (danke an Angie..)
Ich habe so viel über mich und meinen Vater geschrieben, so viel Dinge die ich sonst nicht erzähle ,also hab ich mir gedacht,das ich möchte das ihr mich mit meinem richtigen Namen ansprecht...
Also,darf ich mich vorstellen:
Ich heiße Regina bin verheiratet und habe einen 9 Jährigen Sohn und einen Hund ...
Soviel dazu...

Liebe Stella,
ich habe schon öfters in deinem Threat mitgelesen und stelle auch immer wieder fest, das es so viel Gemeinsamkeiten gibt,Dinge die einfach ähnlich abgelaufen sind ..und ich habe immer gedacht das ich ganz allein mit diesen Erfahrungen dastehe(was natürlich Quatsch ist) und Dank euch spüre ich das ich nicht alleine bin,und das ist irgendwie ein schönes beruhigendes Gefühl(zwinker)...Ach Stella ich schick dir eine Umarmung...

Lieber Helmut..
Du bist für mich hier eine große Ausnahmeerscheinung...
Weißt , so hart es jetzt klingen mag ,aber Eltern gehen nunmal in der Regel früher als ihre Kinder und das ist auch richtig so , es ist der Lauf des Leben ohne Geburt kein Tod...
Die wenigsten sterben mit 96 schmerzfrei in ihrem Lieblingssessel und das sind nun mal die persönlichen Tragödien und Schmerzen,die uns alle hier verbinden..
Was dir und deiner Familie aber widerfahren ist , ist einfach nur unfair und nicht gerecht und gemein und einfach nur schrecklich traurig..
ich habe dir deshalb auch geschrieben ,weil du den Eindruck machst,das ihr euer Schicksal in die Hand nehmt und Deine Frau und Eure Mutter schaut mit vollem Stolz auf euch hinunter...da bin ich mir so sicher..
außerdem spricht aus Deinen Zeilen so viel Liebe und Achtung für deine Frau...das man merkt das die Liebe weit über den Tod hinaus reicht..

Ich wünsche euch allen noch einen schönen Abend...
Eure
Regina
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  #6  
Alt 30.06.2008, 21:40
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Mein geliebter Vater...

Liebe Regina,
oute mich mal auch schnell... Bin bald 34 Jahre, ledig aber mit Freund und ein kleiner Sohn mit 2 Jahre - komme aus Nürnberg.

Du schreibst mir aus der Seele - Helmut`s Geschichte ist "einzigartig". Man spürt direkt die intensität dieser großartigen Liebe. Sie verbindet weit über den Tod hinaus. Das ist so extrem schön, dadurch nimmt der Tod einen irgendwie den Schrecken.

Ich sehe es genauso - wenn Eltern vor den Kindern sterben, dann ist die Reihenfolge richtig eingehalten. Es ist einfach der Lauf der Dinge, und mit 96 im Lieblingssessel ohne Schmerzen einzuschlafen ist wohl der Wunschtraum schlechthin - jedoch relativ unwahrscheinlich.

Ich bin auch sehr dankbar hier liebe Menschen gefunden zu haben. Es hilft ungemein. Ich kann einfach meine Art Trauer viel besser bewältigen.
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  #7  
Alt 01.07.2008, 11:02
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AngieM. AngieM. ist offline
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Standard AW: Mein geliebter Vater...

Zitat:
Zitat von HelmutL Beitrag anzeigen
Angie,

das Gedicht in deiner Signatur hat mich tief getroffen. Es drückt genau das aus, was ich zu meiner Frau, in der letzten Minute ihres Lebens, gesagt habe.
Hallo Helmut,

das ist ein Auszug aus einem Lied. Wenn du dich dazu in der Lage fühlst, dann hör es dir einmal an. Aber Vorsicht - ich heul jedesmal ...
http://de.youtube.com/watch?v=-kVUx9y327g

Liebe Grüße
Angie
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  #8  
Alt 01.07.2008, 13:54
Ronnya Ronnya ist offline
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Standard AW: Mein geliebter Vater...

Hallo ihr Lieben...
Habe gerade ein bißchen Ruhe mein Sohn ist bei Freunden im Pool...und ich kann nach wie vor das schöne Wetter nicht richtig genießen...

Ach Daggi auch bei dir sehe ich so viele Parallelen zu meinen Gefühlen...
Ohne Euch würde ich ja denken ich hab sie nicht mehr alle...aber jetzt weiß ich das es wohl der ganz normale Trauerprozess ist den wir durchleben...

Oh Angie...habe gerade das wunderschöne Lied von UNHEILIG gehört,fühlte mich in der Stimmung dazu...und habe schrecklich dabei geweint..habe nun seit über einer Woche nicht mehr weinen können...und es war doch sehr reinigend...welch schönes Lied...

Habe heute Nacht schlecht geschlafen und dabei ging mir eine Frage nicht aus dem Kopf...
Hört sich vielleicht doof an, aber ich würde gerne wissen woran mein Vater letzendlich verstorben ist...
War es der Krebs, war es Organversagen war es die Schwäche oder am schlimmsten, ist er verdurstet? Mein Vater ist seit der Rhea nicht mehr gründlich untersucht worden (sein Hausarzt war 1 Mal!!! da) und unser begleidender Arzt hat ihn auch nicht mehr untersucht,er war ja in keinem K.H. mehr ...
Ich denke wir werden wohl keine Antwort bekommen aber es nagt doch ganz schön an mir...
Was sagt ihr dazu ? Was sind eure Erfahrungen?

Lasst ein paar Sonnenstrahlen in Eure Herzen
Gruß
Regina
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  #9  
Alt 01.07.2008, 14:49
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Standard AW: Mein geliebter Vater...

Liebe Regina,

es tut mir leid, dass du deinen Papa verloren hast.

Nächste Woche Dienstag ist es 6 Monate her, dass meine Mam gehen musste. Es tut nach so langer Zeit immer noch weh. Manchmal bin ich nur am Heulen und manchmal überkommt mich ein Gefühl der inneren Ruhe. Ich habe meine Mam noch alles sagen können und das bruhigt mich sehr. Ich war bei ihrem letzten Atemzug dabei und ich bin so froh, dass wir ihren letzten Wunsch erfüllen konnten: sie ist zu Hause gestorben. Alleine hätten wir es nicht geschafft, der Hausarzt war oft da und wir hatten einen super lieben Pflegedienst.

Ich habe mich auch mit Fragen gequält: Warum, wieso schon jetzt usw. Aber auf Fragen bekommen wir keine Antwort mehr, die ziehen uns noch mehr runter.

Ich bin oft hier im Forum. Hier braucht man sich nicht zu verstellen. Viele im Verwandten- und Bekanntenkreis kommen damit nicht klar und denke, nach ein paar Wochen muss man darüber weg sein. Aber es ist schwer und irgendwann erinnern wir uns mit einem Lächeln an unsere Lieben...

Du hast bei Stella geschrieben (Kleines Geschenk), dass du darauf nicht gekommen bist. Wir machen sowas öfter mal. Ich bekomme auch öfter Blumen oder mal ein Stofftier usw. Und anders herum mache ich es auch. Ich weiß, dass er es nicht einfach mit mir hat zur Zeit, aber er ist immer für mich da und das weiß ich. Er nimmt mich in den Arm, wenn ich weine und einsam bin.

Ich schicke dir ein großes Kraftpaket und sehr viele Tröste-

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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  #10  
Alt 01.07.2008, 16:35
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Mein geliebter Vater...

Zitat:
Zitat von Ronnya Beitrag anzeigen
...Habe heute Nacht schlecht geschlafen und dabei ging mir eine Frage nicht aus dem Kopf...
Hört sich vielleicht doof an, aber ich würde gerne wissen woran mein Vater letzendlich verstorben ist...
War es der Krebs, war es Organversagen war es die Schwäche oder am schlimmsten, ist er verdurstet? ...
Liebe Regina.
Auch wir haben uns das gefragt.
Als er im August 07 seine letzte OP hatte, rief mich der Narkosearzt an und klärte mich über die Möglichkeiten auf, die wahrscheinlich - wegen Papas schwachem Zustand - passieren können. Er benutzte Worte wie "Ihr Vater wird letztendlich an diesem Krebs versterben" - und ich hörte ihn an und sagte mir "Ja, stimmt!".
Allerdings sagte mir nach Papas Tod jemand (weiß nicht mehr, wer das war... mein Bruder?), dass Papa nicht an seinem letzten Krebs gestorben ist, sondern weil der Körper zu schwach war und wohl die Organe unter dieser Schwäche aufgegeben haben. Papas Herz und sein Verstand waren OK.
Also nehme ich es so hin.
Was bringt mir die Antwort darauf, ob er schlussendlich an Krebs oder dem dazugehörenden Organversagen starb? Ich frage mich das nicht, denn die Umstände vor seinem Tod waren so schlimm und alles war so ergreifend, dass ich diese Frage für mich als sinnlos definiere.

Ob du da eine befriedigende Antwort finden kannst, weiß ich nicht. Vielleicht lassen die letzten Ärzte da was raus? Aber wenn die Betreuung schon nicht mehr so optimal war, dann wohl eher nicht...

Vielleicht siehst du es auch irgendwann so, dass dich die Frage "an was" nicht mehr so arg beschäftigt. Ich glaub dir, dass du dich damit auseinandersetzen magst - aber wofür?
Unsere Papas haben es überstanden, es geht ihnen jetzt besser... sie sitzen auf ihrem Platz an der Sonne und schauen zu uns und sind stolz, dass wir das so "wuppen", wie wirs tun. Die passen schon auf, dass wir uns nicht zu viele unnütze Gedanken machen.
Drück dich!!!!
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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  #11  
Alt 01.07.2008, 18:07
Ronnya Ronnya ist offline
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Standard AW: Mein geliebter Vater...

Liebe Ela...
Auch mein Vater ist zu Hause gestorben...
Es war sein letzer Wille ,er wollte auch nicht das wir noch irgendetwas unternehmen ,wenn es so weit ist..
Ach, er wollte doch schon die ganze Zeit sterben,es war so schrecklich für uns das zu akzeptieren. Er hatte vor 2 Jahren einen Schlaganfall der sein Sprachzentrum stark angegriffen hat...das hat ihm schon sehr zu schaffen gemacht...
Vielleicht haben wir ihm einfach seinen Letzten Willen gelassen und nichts mehr unternommen.. an manchen Tagen war es verdammt schwer ,nicht den Notarzt zu rufen , aber unser Verwanter ,der Arzt ist ,hat uns unterstütz..
Es wäre eine Maschinerie in Gange gekommen,die wir nicht mehr hätten stoppen können...Allein der Krankentransport wäre eine Zumutung für ihn gewesen...
Er wollte zu Hause sterben und das haben wir ihm letzendlich ermögtlich...
Naja es ist ja auch wünschenswert, zu Hause im Kreise seiner Liebstens den letzten Gang anzutreten...
Trotzdem kommen immerwieder quälende Fragen hoch ..
Hätte,wenn und aber...
Manchmal denke ich ,wäre er in einem Krankenhaus,dann würde er vielleicht noch leben...aber das ist ein dummer Gedanke,denn das schlimmste waren für ihn die eh schon zu langen K.H.aufhalte und dann würde er da liegen an Beatmungsmaschinen mit Magensonde und allem drum und dran was einen Menschen so am Leben hält..
und so war es eigentlich ein schöner Abschied, in seinem geliebten Wohnzimmer mit Blick auf die Terasse,wo morgens die Vögel ihr erstes Bad nehmen ..
immer war einer bei ihm,nie war er alleine..
Ach Mädels es ist einfach immernoch schwer

Und es stimmt, für meine Umwelt müsste es jetzt langsam mal gut sein mit der Trauer , eine Bekannte hat mich nach der Beerdigung nicht ein einziges Mal gefragt ,wie es mir geht...Ich entschuldige das damit, das sie damit wohl nicht umgehen kann ,aber es tut weh...
Es grüßt euch
Regina
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  #12  
Alt 06.07.2008, 14:43
Ronnya Ronnya ist offline
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Standard AW: Mein geliebter Vater...

Einen schönen Sonntag wünsch ich euch lieben da draußen,

Am Dienstag kommt Nachmittags der Bestatter noch mal und wir wollen den Text für die Danksagunskarten besprechen...

Bei der Todesanzeige hatten wir gar keine Probleme ,der Text fiel uns einfach so zu:

Und immer sind da Spuren deines Lebens
Gedanken,Bilder,Augenblicke und Gefühle,
die an schöne Zeiten erinnerrn
und die in uns weiterleben.

Bis zum Mond und zurück haben wir Dich lieb


Aber ich weiß nicht wie wir die Danksagungen gestalten sollen..
Auf Papas Beerdigung waren fast 100 Menschen die meine Eltern ein Stück in ihrem Leben begleitet haben...
Es war schön zu wissen,wie viele Menschen meinen Eltern nahestehen..
Es waren Leute da die mit dem Flieger gekommen sind oder stundenlang auf der Autobahn hingen...
Eine Cousine meines Vaters (80 Jahre alt) kam mit öffentlichen Verkehrsmitteln...
Wir haben in diesen Tagen viel Beistand erfahren und auch viel persönliche Briefe mit ganz lieben Worten (viele der Schreiber kannte ich noch nichtmals )

Ich hätte gerne etwas besonders bei der Danksagung was auch ausdrückt ,wie sehr wir uns darüber gefreut haben..
Mein Kopf ist nur zur Zeit soooo leer,das mir gar nichts einfällt.
Vielleicht fällt euch ja was ein ,ich bin für alle Tipps offen

Lasst die Sonne ein Stück weit in eure Herzen,denn heute scheint sie mal wieder...
Eure
Regina
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  #13  
Alt 06.07.2008, 15:25
Mae-Geri Mae-Geri ist offline
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Standard AW: Mein geliebter Vater...

http://www.trauertexte.de/trauertext...ung_texte1.htm

Ich finde das Beispiel in dem auch die Briefe angesprochen sehr schön.

Wenn Du die Kraft hast, kannst Du natürlich auch persönlich in einzelnen Briefen danken. Wird aber wohl schwierig. Wir haben dann Leuten denen wir besonders danken wollten die Danksagung aus der Zeitung kopiert in eine Karte geklebt und zusammen mit einem Foto meines Vaters weitergegeben.

Das waren erstmal meine spontanen Gedanken dazu.

Dir auch einen schönen Sonntag!
Sandra
__________________
Danke!!!
PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007
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  #14  
Alt 01.07.2008, 07:20
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Mein geliebter Vater...

Zitat:
Zitat von Ronnya Beitrag anzeigen
...Mit meinen Mitmenschen rede ich gar nicht mehr über Papas Tod kann es nicht und will auch nicht..
Diese blöden Fragen nerven mich auch..( Geht es denn schon besser? Die Zeit heilt alle Wunden.Das Leben geht weiter. etc.)
Hallo? Gehts noch?
Aber das kennt ihr ja auch...
Wie geht ihr damit um?
Liebe Regina.
Ich rede auch nicht viel mit meinen Mitmenschen über Papas Tod. Wie du will ich das auch nicht... die Momente, die Erinnerungen kommen wieder hoch und Menschen, die meinen Papa nicht mal kannten, erleben mich dann in einer tiefen, intimen Stimmung – die muss ich nicht wirklich mit „Fremden“ teilen.

Mit meinen Freunden rede ich auch nicht drüber. Wenns mal dazu kommt und ich was zu sagen habe, dann natürlich schon. Aber nur wenige von ihnen können diesen Verlust nachvollziehen.
Ergo auch die Gefühle und die Stimmungen, die man hat.
Diese Standardfloskeln nerven doch nur, weil es JEDER sagen kann... natürlich geht das Leben weiter... und natürlich heilt die Zeit die Wunden... das sind halt keine neuen Erkenntnisse, die unsereinem den Schmerz erträglicher machen.
Vielleicht überspielen manche ihre Fragen und Reaktionen aus „Angst“ mir zu Nahe zu treten oder was aufzubrechen. Das müssten sie nicht, aber vielleicht zieht es sie auch runter, wenn ich anfange.
Ich mache niemandem da einen Vorwurf. Ich wusste bei einer Freundin, die vor 1 Jahr ihren Papa verlor, auch nichts zu sagen. Ich schrieb ihr einen Brief. Zu mehr war ich nicht in der Lage. Vielleicht, weil es meinem Papa da auch schon schlecht ging...

Selbst bei den Fragen „Wie gehts dir?“ von meinen Geschwistern (wohnen weiter weg) antworte ich schon nach Standard. wenn ich sagen würde „es geht“ könnte ich auf ein „Warum?“ keine Antwort geben. Ich weiß, dass sie mir dann helfen möchten, aber ich kann das komische Gefühl nicht mal bei den Wurzeln packen – wie dann vernichten?

Ich rede mit meiner Mama sehr viel über Papa... alte Geschichten, ihre gemeinsamen Reisen, schauen auch viel Bilder an (besonders meine Mama). Das ist gut. Das tut auch gut. Sie hat es am allerschwersten von uns, denn Papa war ihr Mittelpunkt. Meine Geschwister und ich haben alle unseren Job, der uns täglich ausfüllt. Sie „sitzt“ in ihrem Haus und jede einzelne Furche des Gartens, jeder Grashalm, jede Blume erinnert sie an Papa. Diese Ablenkung ist nicht vergleichbar mit unserer.

Ich bin auch froh, dass ich mich diesem Forum angeschlossen habe. Darüber werde ich viel meiner Trauer los – denke ich mal.
Ich kann es nicht in Worte fassen, aber ich habe hier einfach das Gefühl, mich erleichtern zu können.
Ich bleib auch nochn bisschen hier...
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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  #15  
Alt 01.07.2008, 10:26
sunny_sylvi sunny_sylvi ist offline
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Beiträge: 45
Standard AW: Mein geliebter Vater...

Hallo Regina,

ich wollte dir gerne mal wieder "Hallo" sagen und allen anderen natürlich auch.

Eigentlich müßte ich jetzt eher meiner Arbeit nachgehen, aber davor verweile ich immer ein wenig in diesem Forum. Danach geht es mir irgendwie besser und dann finde ich wieder die Kraft für meinen Job.

Heute vor genau einem Monat ist mein geliebter Papa von mir gegangen. Ich werde ihn besuchen, wunderschöne Blumen ihm bringen und werde auf ein Zeichen von ihm warten. Weil ich fest daran glaube (zumindest möchte ich es), so wie es Helmut weiter unten geschrieben...

(Such nicht verzweifelt nach Zeichen, lass sie einfach auf dich zu kommen und du wirst sie erfahren.)

Zumal Helmut ein wunderschöner Name ist!!!
So hieß nämlich mein Papa.

Ich grüße euch /dich liebe Regina von Herzen.

Danke, dass es euch gibt.

Hätte 1.) nie gedacht, dass ich überhaupt mal in solch ein Forum schreibe und 2.) dass es mir dann noch so viel Halt und Hilfe gibt, die ich so arg brauche. Mal mehr, mal weniger.
__________________
Mein geliebter Papa 24.02.39 - 01.06.2008
Du wirst für immer und ewig in meinem Herzen sein!!
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