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  #76  
Alt 22.10.2009, 21:22
töchterchen_maya töchterchen_maya ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

liebe tante emma,
was soll ich darauf antworten? am besten nichts, es kann nur falsch sein!

liebe jogilein,


liebe britta,


liebe conny,
du hast mir aus der seele gesprochen!
deine geschichte hat mich sehr berührt!

kein schicksal ist mit dem anderen zu vergleich! und jeder hat sein "päckchen"! jeder geht anders damit um und findet seinen weg und das ist dann der richtige!

jede seite, ob betroffen oder angehörig, "kämpft" doch auf der selben seite!


lieben gruß
und ich wünsche allen nur das beste und einen guten abend
maya
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  #77  
Alt 22.10.2009, 21:39
Myositis Myositis ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Liebe Conny,
auch ich, als meist stille Mitleserin, teile deine Meinung. Leid und Schmerz sind nicht vergleichbar. Danke für deinen Beitrag, du sprichst mir aus dem Herzen.
LG Myositis
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  #78  
Alt 22.10.2009, 22:57
Benutzerbild von Conny44
Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Liebe Tante Emma und alle anderen,

im Prinzip habe ich ja auch keinen persönlich angesprochen. Auch weiß ich nicht, wer mal wann mit den einzelnen Kategorien - Betroffene/Angehörige - angefangen hat. Selbst in diesem Thread kann ich manche Aussagen nicht der einzelnen Person zuordnen, weil es einfach irgendwie zuviel ist. Aber eigentlich schreibst du ja selbst, dass auch du nicht alle Angehörigen oder alle Betroffenen meinst. Somit denke ich, dass es sich dann eher um persönliche Probleme handelt, die schlichtweg auftauchen, wenn man eine ganze Weile hier dabei ist. Das geht mir selbst auch so.
Zitat:
Zitat von Tante Emma Beitrag anzeigen

Und wenn ich dann sehe, daß altkluge Sprüche und Weisheiten von Nichtbetroffenen kommen, find ich das nicht okay.
...
Und ich meine auch nicht die Betroffenen, die eben nunmal doch einen anderen Blick auf alles werfen...- auch, wenn das die Angehörigen nicht wahr haben wollen.
...
Nur: WER von den Angehörigen versteht denn die Gefühle der Betroffenen...??
Liebe Grüße,
Tante Emma.
Bei "blöden" Sprüchen von Angehörigen werde ich ebenfalls wild. Das gilt aber für mich generell, egal bei wem.
In deiner Sparte gibt es allerdings auch mehr Betroffene als Angehörige. Wenn du im BSDK-Forum unterwegs wärst, dann müsstest du vorwiegend mit Angehörigen Vorlieb nehmen, da dort wenig Betroffene schreiben und wenn, dann nicht lange.

Mit den Gefühlen der Betroffenen ist das schon so eine Sache. Die unendlichen Schmerzen kann ich aus deren Sicht nicht nachempfinden, solange ich nicht selbst in der Lage bin. Das geht einfach nicht. Das hat mich schon damals fast wahnsinnig gemacht. Aber wenn mein Mann mir seine Gefühle mitgeteilt hat, musste ich feststellen, dass diese sich nicht groß unterschieden - Todesangst, Panik, Alpträume. Wir haben sehr oft darüber gesprochen. Auch waren wir sowas von "EINS", dass es unser beider Leid war.

Ich denke, man kann einfach nichts pauschalisieren und muss gerade hier im KK aufpassen, welche Ausdrucksweise man formuliert, weil hier einfach alle am Anschlag und in Ausnahmesituationen sind.
Wenn du dich als Betroffene nicht verstanden fühlst, dann ist das sehr bedauerlich.

Dass für mich bei den einzelnen Beiträgen vieles stimmig erscheint, liegt auch sicher nicht daran, welcher Kategorie sie angehören, sondern hat vielmehr mit ihrer Persönlichkeit zu tun. Mit anderen Zeilen der gleichen Person kann ich allerdings wieder nichts anfangen.

Das ist das, was ich sagen will, man müsste alles von allen Ecken betrachten, und dennoch ist ein Vergleich einfach nicht möglich. Trotzdem finde ich das Gift, was hier teilweise versprüht wird, nicht in Ordnung.

Damit kommt man immer wieder vom eigentlichen Thema ab.
Ich sehe Krebs nicht als Chance an, schon gar nicht, wenn er siegt.
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Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

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mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011

Geändert von Conny44 (22.10.2009 um 23:05 Uhr)
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  #79  
Alt 23.10.2009, 12:24
Stefans Stefans ist offline
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Beiträge: 426
Standard AW: Krebs als Chance

Hallo Conny,

Zitat:
Zitat von Conny44 Beitrag anzeigen
Was soll das ganze? Es ist schier unmöglich, Vergleiche anzustellen nach dem Motto: „Ich habe ja viel mehr durchgemacht als du“.
Natürlich ist es das. Aber andererseits sind wir alle hier nur Menschen. Denen nunmal, das liegt in der Natur der Dinge, nur die eigenen Erfahrungen wichtig und prägend sind. Ist immer so: die eigene Erkältung ist um Längen intensiver und schlimmer als der Krebstod des Nachbarn, an dem uns persönlich nichts liegt. Und wir können als Menschen IMHO nicht anders, als unsere persönlichen Erfahrungen auf andere zu übertragen. Und damit auch Vergleiche anzustellen.

Damit sind Missverständnisse und Streit vorprogrammiert. So ist das Leben eben, wenn Menschen sich miteinander unterhalten... kompliziert, erst recht in diesem "gesichtslosen" Medium. Vieles an Zwistigkeiten hier würde nicht auftreten, wenn wir ein einer Runde "von Angesicht zu Angesicht" säßen. Da würde ein kurzes "war nicht _so_ gemeint, ich erklär's nochmal" wohl das meiste abfangen.

Geht bei der virtuellen Kommunikation aber kaum. Das Beste, was man da IMHO tun kann, ist, die Dinge sacken zu lassen und mit etwas Abstand zu sehen. Klar, kann ich auch nicht immer. Und vermeintliche "Angriffe" nicht persönlich zu nehmen - denn persönlich kennen sich hier ja wohl die wenigsten. Ich versuche, da nicht nachtragend zu sein. Nach dem Motto: "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich" ;-) Ich lese auch selten die Lebensgeschichten oder gesammelte Äußerungen anderer hier nach. Und es ist wahrscheinlich, dass ich jemanden, den ich hier gerade böse angepflaumt habe, in einem anderern Forum später vehement verteidige. Weil mir seine Meinung da eben nachvollziehbarer ist als seine Meinung hier. Und ich mich nicht mehr dran erinnern kann, dass das ja genau dieser Idiot x ist, der damals zum Thema y sowas völlig Unerhörtes von sich gegeben hat...

Für den Glaubensbegriff in diesem thread bin wohl ich verantwortlich. Aber ich meinte damit nicht den Unterschied zwischen Glauben und Nicht-Glauben im religiösen Sinne, sondern den zwischen Glauben und Wissen = persönlicher Erfahrung und Tatsachen. Im Zusammenhang mit der Äußerung (von IIRC Stephan, da mag ich mich aber irren), dass nach seiner Erfahrung die Krebspatienten, die er kennt und die noch leben alle Spiritualität leben. Und ich habe nur darauf hingewiesen, dass die Begriffe, die er verwendet, allgemeingültig sind. Aber die Umstände, aus denen er sie ableitet, alles andere als objektiv.

Jeder mag an das glauben, was er will. Mir geht es aber gehörig gegen den Strich, wenn Menschen ihren Glauben (= die Überzeugung, dass die Art, wie sie leben und mit etwas umgehen, für sie richtig ist) verallgemeinern. Wenn jemand glaubt, dass er den Krebs bezwungen hat mit seiner Spiritualität, seiner Entscheidung für das Leben oder mit sonstwas... gerne.

Dann kann ich dazu nur feststellen, dass die Wirksamkeit persönlicher Strategien (ob Spiritualität, gesunde Ernährung, Sport, Religion, Depression oder sonstwas) bei Krebs offenbar abhängig ist von der Art der Tumorzellen. BK überleben nach 5 Jahren 2/3 der Kranken, spirituell oder nicht. LK überleben nicht mal ein Zehntel davon - ob spirituell oder nicht. Angesichts solcher Tatsachen verallgemeinernd von "Krebs als Chance" oder "Entscheidung für das Leben" zu reden, finde ich nach wie vor anmaßend. Eine beleidigende Missachtung all jener, die nicht das "Glück" haben, einen Krebs mit recht hoher Überlebenswahrscheinlichkeit bekommen zu haben oder zu den Überlebenden "ihrer" Krebsart zu gehören.

Viele Grüße,
Stefan
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  #80  
Alt 23.10.2009, 15:19
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Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Hallo Stefan,

nee, ich glaube noch nicht einmal, dass DU den Glaubensbegriff angezettelt hast. Aber das ist eigentlich auch egal. Ich meinte eher diese teilweise ironischen und persönlich wertenden Angriffe, die - soweit ich das gelesen habe - gar nicht von dir kamen, und dazu noch die starke Abgrenzung zwischen Angehörigen und Betroffenen.
Deinem letzten Beitrag kann ich mich nur anschließen, denn im Prinzip deckt sich der ja mit dem von mir Geschriebenen, ist nur halt inhaltlich besser formuliert. Und mal so ganz nebenbei, finde ich deine Ausdrucksweise (habe auch vorher einiges von dir gelesen) ziemlich genial und kann auch nichts Angreifendes, zumindestens keinen persönlichen Angriff darin entdecken.

Ich habe eine Freundin, welche auch streng gläubig ist. Und es funktioniert trotzdem. Und wenn sie mir von Gott und Glaube erzählt, gucke ich wie ein Schwein ins Uhrwerk und gebe damit zum Ausdruck, dass ich damit nichts anfangen kann und auch nicht will. Aber ich respektiere, dass es für sie sehr sehr wichtig ist. Solange sie mich nicht bekehrt und mir nicht einredet, dass ihr Glaube Wissen ist, ist alles ok.

Als ich meinen Mann (bereits krank) kennen und lieben lernte, war er fast zeitgleich austherapiert. Außer Chemo, nach der er fast das Zeitliche segnete, waren keinerlei schulmedizinischen Optionen mehr vorhanden. Was tut man in solch einem Fall? Den Kopf in den Sand stecken? Und so suchten wir sämtliche alternativen Heilmethoden, sozusagen als letzten Strohhalm. Auch in dieser Zeit hatten wir beide - und das, obwohl wir beide absolute Realisten und bodenständig waren und alles VORHER als Spinnerei abgetan hatten - die Hoffnung und den Glauben, dass unsere LIEBE den Krebs besiegen könnte, wenn schon nichts anderes mehr half. Naiv? Ok, mein Mann hat wieder neuen Lebensmut gefunden, war kampfbereiter und optimistischer - trotz der schlechten Ergebnisse, ihm ging es SCHEINBAR gesundheitlich besser, er bekam noch mal einen Auftrieb.
Aber letztendlich hat auch er verloren, somit war auch mein Glaube dahin.
Das sind Dinge, die ich JETZT im Nachhinein so sehe.
Das Erlebte wird somit auch hin und wieder die Einstellung ändern, MEINE Einstellung.

Zitat:
von Stefan: Angesichts solcher Tatsachen verallgemeinernd von "Krebs als Chance" oder "Entscheidung für das Leben" zu reden, finde ich nach wie vor anmaßend. Eine beleidigende Missachtung all jener, die nicht das "Glück" haben, einen Krebs mit recht hoher Überlebenswahrscheinlichkeit bekommen zu haben oder zu den Überlebenden "ihrer" Krebsart zu gehören.
So sehe ich das auch. Vielleicht hätte die Überschrift von Stephan heißen müssen: Krebs als MEINE Chance.

Dir und allen anderen alles Liebe!
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  #81  
Alt 23.10.2009, 16:26
Jinxx
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard AW: Krebs als Chance

Lieber Stefans, liebe Tante Emma, liebe Nikita,

ich kann sehr gut nachvollziehen, wie ihr auf die Ausführungen von Stephan, Birgit etc. reagiert habe.
Ich bin sowohl Betroffene gewesen und bin 3-fach Hinterbliebene. Mein Vater und mein Bruder starben früh an Krebs, ich selbst hatte ihn 2001 und meine Mutter starb letztes Jahr.
Schon immer haben mich Ausdrücke wie "Kampf aufgenommen" - später dann "Kampf verloren" oder "gewonnen" - je nachdem, "Ausbruch" der Krankheit und andere martialische Gedanken im Zusammenhang mit einer Krankheit abgestoßen. Besonders bösartig finde ich den irgenwann mal erfundenen Begriff "Krebspersönlichkeit". Dies impliziert: Du hast etwas falsch gemacht, du lebst falsch, denkst falsch etc. und deshalb hat es dich halt erwischt - tja, selbst schuld. Nun kenne ich, wie sicher viele hier, Menschen, die den Krebs überlebten, jedoch keineswegs als rundweg "positiv denkende" Gesellen bekannt waren. Umgekehrt natürlich auch die Fälle der Optimisten, die's dann doch "nicht geschafft" (auch noch so'n Ausdruck) haben.
Ich glaube, dass wenn einem Gutes geschieht (das können liebe Worte und Gedanken, Emphatie, Mitgefühl und vieles mehr sein), dass es einem dann ganz klar auch besser geht. Bei Ausgrenzungen, bösen Anfeindungen oder einfach nur gedankenloser Dummschwätzerei geht es einem schlechter. Dass dies Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf haben kann, kann ich nicht beurteilen. Ganz verneinen möchte ich es nicht. Dass man jedoch Metastasen "seelisch wegtherapieren" oder "durch gute vibrations positiv beeinflussen" kann oder sich schlicht vor lauter Optimismus/Glauben/positivem Denken "gesundbeten" kann, ist für mich gefährlicher Unsinn.
Ich hoffe, niemanden mit meinen Worten verletzt zu haben.
In diesem Sinne - bitte nicht denen, die leiden, denen es schlecht geht, auch noch ein schlechtes Gewissen machen!
Danke und einen lieben Gruß
Jinxx
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  #82  
Alt 23.10.2009, 17:11
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Conny44 Conny44 ist offline
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Beiträge: 1.273
Standard AW: Krebs als Chance

Liebe Jinxx,

ich hätte gern zwei Fragen an dich, wenn ich darf:

1. Was stört dich an den Ausdrücken - Kampf aufgenommen, gewonnen oder verloren bzw. und vor allem "nicht geschafft". Wie würdest du das statt dessen formulieren?

2. Ich glaube nicht einmal, dass es um das "Wegtherapieren" bzw. "Gesundbeten" geht. Nur was tätest du machen bzw. welche Mittel würden dir noch zur Verfügung stehen, wenn du gesagt bekämst, dass schulmedizinisch nichts mehr zu machen ist? Ist es dann nicht völlig natürlich, wenn du dich an irgendetwas klammern könntest, was dir eine kleine Hoffnung bringt, auch wenn diese vielleicht unrealistisch erscheinen mag? Ich glaube, dass keiner sein Todesurteil einfach so annehmen kann, sich ins Bett legt und darauf wartet.

Ups, sorry, sind doch mehr als 2 Fragen geworden.

Alles Liebe!
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  #83  
Alt 23.10.2009, 22:14
Jinxx
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard AW: Krebs als Chance

Zitat:
Zitat von Conny44 Beitrag anzeigen
Liebe Jinxx,

ich hätte gern zwei Fragen an dich, wenn ich darf:

1. Was stört dich an den Ausdrücken - Kampf aufgenommen, gewonnen oder verloren bzw. und vor allem "nicht geschafft". Wie würdest du das statt dessen formulieren?

2. Ich glaube nicht einmal, dass es um das "Wegtherapieren" bzw. "Gesundbeten" geht. Nur was tätest du machen bzw. welche Mittel würden dir noch zur Verfügung stehen, wenn du gesagt bekämst, dass schulmedizinisch nichts mehr zu machen ist? Ist es dann nicht völlig natürlich, wenn du dich an irgendetwas klammern könntest, was dir eine kleine Hoffnung bringt, auch wenn diese vielleicht unrealistisch erscheinen mag? Ich glaube, dass keiner sein Todesurteil einfach so annehmen kann, sich ins Bett legt und darauf wartet.

Ups, sorry, sind doch mehr als 2 Fragen geworden.

Alles Liebe!
Hallo Conny,
ich finde einfach nicht, dass eine Krankheit gleichbedeutend mit einem "Kampf"ist, den man beginnt, gewinnt oder verliert. "Nicht geschafft" hört sich einfach nur negativ an - zu wenig angestrengt oder so, wie ne Prüfung.
Und ja, ich glaube auch, wenn man "austherapiert" ist, greift man nach vielen Strohhalmen, das ist doch völlig natürlich. Das geht aber am Thema vorbei; hier ging es eher um "Krebspersönlichkeiten" und um die angebliche "Schuld", die jemand durch seine seelische Befindlichkeit an seiner Krankheit trägt.

LG Jinxx
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  #84  
Alt 24.10.2009, 23:01
Martica Martica ist offline
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Registriert seit: 24.08.2009
Beiträge: 5
Standard AW: Krebs als Chance

Hallo meine Lieben
Ich lese hier seit einigen Tagen mit und ich muss sagen ich bin erschüttert. Was sich eigentlich als harmloser Disput unter Männern, ( die sich auch wieder vertragen) entwickelt hat, entpuppt sich jetzt als Zickenkrieg, wenn es nicht zum Weinen wäre, könnte man lachen.
Ich bin auch Betroffene EK und bin froh, dass ich dieses Forum gefunden habe. Ich habe die grösste Hochachtung vor diesen Frauen hier, natürlich auch Männer, ich lese auch in anderen Foren.
Ich finde es schade, wie Frauen wie z.B. birgit4, vor der ich meinen Hut ziehe,persönlich angegriffen werden. Ich möchte ihre Stärke haben.
Ich bewundere solche Frauen, wie auch Britta, egal ob Angehörige oder Betroffene, die mit einem solchen Schicksal, die Kraft finden auch noch etwas Positives herauszunehmen.
Ich finde es gibt immer eine Chance, auch wenn ich nur noch wenige Tage zu Leben habe.
Ich kann mich noch mit einem geliebten Menschen versöhnen.
Ich kann mich noch mal verlieben, wie jemand hier im Forum und ihr möchte ich sagen, bedenke, dass viele Menschen nie die Chance hatten, eine so grosse Liebe zu erleben.
Ich kann noch so viel erleben, wenn ich die Chance nicht ergreife, habe ich nie gelebt.
Ich habe die Chance mich von Miesemachern fernzuhalten und zünde deshalb jetzt eine Kerze an, smile
Ich hoffe, ihr habt mich verstanden
Liebe Grüsse Martica
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  #85  
Alt 24.10.2009, 23:26
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

@Martica
Zitat:
wenn ich die Chance nicht ergreife, habe ich nie gelebt.
ich übersetze das mal, nur für mich: wenn ich die "Chance", die der Krebs mir in Aussicht gestellt hat, nicht ergreife, habe ich nie gelebt....
Also, dass ist ja nun mal ein Beitrag, bei dem mir wieder mal die Hutkrempe nach oben klappt.

Ich brauche den Krebs nicht , um mein Leben genussvoll zu leben, wer das braucht...hatte all die Jahre vor dem Krebs ein Problem. Es kann nicht angehen, dass man erst zu leben beginnt, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Wenn das auf dich zutrifft, so musst du damit zurechtkommen...ich ziehe mir den Schuh nicht an.
Logisch, dass man nach Schicksalsschlägen je nach Umständen gewisse Lebensumstände neu ordnet, aber mein Leben war vor dem Krebs lebenswert und ist es immer noch !!!!

Und was den Zickenkrieg betrifft: wer detailliert mit Name und Adresse Sympatie- oder WinkeWinke-Bekundungen abgibt, begibt sich auf genau das Niveau, was er gerade den anderen angekreidet hat....
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
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  #86  
Alt 24.10.2009, 23:42
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Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Hallo Martica,

Zitat:
Zitat von Martica Beitrag anzeigen
Hallo meine Lieben
Ich lese hier seit einigen Tagen mit und ich muss sagen ich bin erschüttert. Was sich eigentlich als harmloser Disput unter Männern, ( die sich auch wieder vertragen) entwickelt hat, entpuppt sich jetzt als Zickenkrieg, wenn es nicht zum Weinen wäre, könnte man lachen.


Leider hab ich die Beiträge von Stephan nicht lesen können, aber das, was als Resonanz kam, hat mir teilweise gereicht. Es ging überhaupt nicht um den Disput der Männer, sondern um die "Chance, die einem der Krebs gibt" dazu darf wohl jeder seine Meinung haben und auch vertreten!


Ich finde es gibt immer eine Chance, auch wenn ich nur noch wenige Tage zu Leben habe.

Diese Aussage wurde schon mehrfach kommentiert, so dass ich darauf gar nicht mehr eingehen will. Ich merke nur gerade, wie mir langsam der Hals anschwillt, sorry.

Ich kann mich noch mit einem geliebten Menschen versöhnen.

Brauchst du dazu den Krebs oder den Tod vor Augen?

Ich kann mich noch mal verlieben, wie jemand hier im Forum und ihr möchte ich sagen, bedenke, dass viele Menschen nie die Chance hatten, eine so grosse Liebe zu erleben.

Diese Bedenken an mich hättest du dir ersparen können, denn du weißt echt nicht, von was du schreibst!!!!!


Ich kann noch so viel erleben, wenn ich die Chance nicht ergreife, habe ich nie gelebt.
Ich habe die Chance mich von Miesemachern fernzuhalten und zünde deshalb jetzt eine Kerze an, smile

Was hat das mit Krebs zu tun!


Ich hoffe, ihr habt mich verstanden
Liebe Grüsse Martica
Nein, ich hab dich nicht verstanden, rein gar nicht.
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Geändert von Conny44 (24.10.2009 um 23:53 Uhr)
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  #87  
Alt 25.10.2009, 00:48
Martica Martica ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Hallo nikita 1 und Conny 44
die Wahrheit tut manchmal weh, da kann einem schon mal der Hals anschwellen oder die Hutkrempe nach oben klappen.
nikita1
also sorry, wenn ich deine Beiträge lese, scheint es mir nicht so, dass dein Leben genussvoll oder lebenswert ist, du kommst mir eher frustriert und verbittert rüber.
übrigends habe ich deinen namen nicht genannt
Conny 44
dass jeder seine Meinung sagen darf, sag ich doch
du kennst meine Geschichte gar nicht und sagst, ich wüsste nicht, von was ich schreibe
ok, ich merke, du willst mich auch nicht verstehen
trotzdem liebe grüsse
Martica
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  #88  
Alt 25.10.2009, 01:30
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Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Hallo Martica,

ist schon erstaunlich, dass du hier reinschneist, dich über einen Zickenkrieg aufregst, selbst aber nicht in der Lage bist, Fragen, welche zu deinem Text auftauchen, zu beantworten, aber stattdessen in provokanter Weise meinst, du hast die Weisheit mit Löffeln gefressen.
Ich würde dich ja gern noch fragen wollen, was du hier als "Wahrheit" verkaufst, da du aber sicher auch diese Antwort schuldig bleibst, lasse ich es.

Nein, ich kenne deine Geschichte nicht, weil diese aus deinen 14 Beiträgen - außer deine Krankheit - nicht hervorgeht. Da du aber MIR mit auf den Weg gegeben hast, was ich doch bedenken soll - übersetzt: dass ich doch froh sein könne, dass ich diese Liebe überhaupt gefunden habe, geht es dann ja wohl um meine Erfahrungen und nicht um deine. Und um das nachzulesen, bräuchtest du ne Woche.

Ich hoffe sehr, dass du von deiner Krankheit geheilt werden kannst, denn sonst könntest du womöglich auch in die Lage versetzt werden, in der dir das Wort "Chance" noch nicht mal mehr einfällt und es dir scheißegal ist, was du noch alles "erleben könntest", weil es gar nicht mehr machbar ist.

Alles Gute!
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  #89  
Alt 25.10.2009, 01:45
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

@Martica

ich bin nicht verbittert, auch wenn es manchmal graue Tage gibt, wo mich die Fliege an der Wand stört (wie hier im Thread geschrieben) Aber vielleicht hast du insofern recht, dass man dem interessierten Publikum in einem öffentlichen Forum besser nur "Friede Freude Eierkuchen" vorgaukelt und Kerzlein anzündet, denn damit scheint man den Nerv gewisser User zur vollsten Zufriedenheit zu treffen.
Das es in meinem Leben graue Tage gibt, ist wahrscheinlich verständlich, habe ich doch keinen Schnupfen oder Zahnweh... es ist ein auf und ab.

Du bist derweilen "erschüttert" und planst, bevor der Krebs dich auffrisst, dich noch mit geliebten Menschen zu versöhnen, ziehst deine Hüte, keine Ahnung vor wem und ergreifst die kostbare Chance, dich vor Miesmachern fernzuhalten, weiterhin findest du einiges "schade" und ergötzt dich am angeblichen Zickenkrieg. Und natürlich: "die Wahrheit tut weh" und du bist es, welche die "Wahrheit" gepachtet hat... bist ja schon sooo lange im Forum.

Du ergreifst demnach alle deine "Chancen", die der Krebs dir offeriert,
denn wenn du das nicht tust, so hast du deinen Worten nach, nicht gelebt.

Was ich davon halte, schreibe ich besser nicht. Und ich hoffe, du verstehst mich, nicht wahr ?
__________________
Liebe Grüße
Nikita


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George Patton
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  #90  
Alt 25.10.2009, 09:26
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teddy.65 teddy.65 ist offline
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Standard AW: Krebs als Chance

Hallo ihr Lieben,

mir ist danach auch ein wenig meinen Senf dazuzugeben was in den letzten Beiträgen geschrieben wurde. Vermutlich wiederhole ich mich nun, aber ich will mal versuchen das was mir durch den Kopf geht zu schreiben.

Alle Chancen, liebe Martica, von welchen du schreibst....dich zu versöhnen...deinen Leben intensiv zu leben...diese Chancen darfst du auch nutzen wenn du gesund bist. Der Krebs hat dir diese Chancen nicht gegeben, die waren schon vorher da, nicht wahr? Wenn du vor deiner Erkrankung mit jemandem im Streit gewesen ist, so war es deine eigene Entscheidung die Versönung nicht anzugehen. Solltest du nun, mit Krebs, die Sache in die Hand nehmen und die Versöhnung suchen, so hast du diese Möglichkeit ganz sicher nicht erst durch den Krebs bekommen.

Ich ersetzte mal das Wort Chance durch "die Möglichkeit" bekommen. Hört sich das nun anders an? Bekommt es eine andere Bedeutung? Welche Möglichkeiten hat mir der Krebs gegeben, welche ich voher nicht hatte? Mhmm....ach ja, ich habe nun die Möglicheit regelmäßig zum MRT zu gehen und bekomme von der KK eine Coloskopie bezahlt, welche ich sonst in meinem Alter nicht bekommen würde. Na klasse .


Liebe Conny,
an dich möchte ich mich auch direkt wenden, da ich dich mutig finde. Mutig dass du dich getraut hast eine Liebe zu leben, die keine "normalen" Anfang hatte. Bei mir/uns war es ähnlich. Ich lernte den Mann an meiner Seite nur wenige Tage nach meiner Diagnose kennen. Auch er hatte den Mut seinen Gefühlen zu folgen. Es gab einige Menschen in meinem Umfeld, die das nicht verstehen konnten und von sich selbst sagten, dass sie sich das nicht getraut hätten.

Wäre der Krebs bei mir nicht gewesen, hätten wir aber diese Möglichkeit auch gehabt. Ich bin mir sicher, dass es sich anders angefühlt hätten, denn während einer Chemo und monatelanger Genesungszeit nach einer großen OP haben wir unsere Liebe nicht so gelebt wie andere, die gesund, zukunftsorientiert und relativ sorglos eine Beziehung beginnen. Alles war sehr viel tiefer und das ist es bis heute geblieben. Das habe ich aber nie als Chance verstanden, welche der Krebs mir gegeben habt.

Liebe Nikita,
du schreibst sehr offen, gerade aus und ohne Schnörkel. Auf einige mag das verbittert wirken, denn wir sehen dich nicht bei deinen Worten und wir hören dich nicht. Da liest der eine schnell mal was anderes zwischen den Zeilen als der andere. Das war in Foren schon immer so, und kann man auch nicht vermeiden.

Liebe Jinxx,
das Wort "Kampf" ist bislang auch nie meines gewesen. Habe mit diesem Vergleich auch große Probleme. Ein Kampf suggeriert mir aktiv etwas zu tun, das habe ich aber nicht. Ich habe machen lassen. Habe die Chemo einfließen lassen, habe mich bestrahlen und operieren lassen. Habe das ausgehalten und gelernt mit den Auswirkungen dieser Therapien zu leben. Es hat sich aber nie wie ein Kampf angefühlt. Und wann könnte ich sagen, dass ich verloren und gewonnen habe? Wo ist die Grenze? Habe ich gewonnen, weil in den letzten 4 Jahren keine Metas gefunden wurden, oder habe ich verloren, da ich mich nie wieder völlständig gesund fühlen werde? Ist verlieren mit sterben gleich zu setzten? Uff, schwere Kost.

Wünsch euch allen einen schönen Sonntag
__________________
glg
Sabine

Rektum CA Nov. 2004, OP im Feb. 2005 mit Anlage eines endständigen Colostomas, Chemo bis Sept. 2005. Es geht mir gut
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