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Alt 07.12.2010, 17:23
ksass ksass ist offline
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Registriert seit: 06.12.2010
Beiträge: 3
Standard Vorstellung und gleich eine Frage

Hallo und guten Abend!

Dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Ich bin erst seit gestern hier angemeldet, lese aber schon eine Weile mit. Genau genommen seit dem 20. Oktober.
An diesem Tag habe ich die Diagnose erhalten, dass ich Hodenkrebs habe. Am 21. Oktober wurde mir operativ der rechte befallene Hoden entfernt.
Zu mir als Person:
Ich bin 23 Jahre alt, verheiratet und habe einen kleinen Sohn. Diese Diagnose traf mich wie ein harter Schlag direkt ins Gesicht. Die erste Zeit war es sehr schwer für mich diese Situation zu verstehen bzw. zu akzeptieren. Die ersten Wochen nach der OP hatte ich ziemliche Schlafstörungen. Konnte Abends nicht einschlafen, obwohl ich müde war. Lag häufig 1 1/2 - 2 Stunden noch wach im Bett, bevor ich letztendlich einschlief.
So allmählich habe ich mich an diese Situation gewöhnt. Wenn ich die Zeit vor und nach der Diagnose mal reflektiere, dann kommt es mir so vor als ob ich mit 250 km/h auf der Überholspur unterwegs war und dann plötzlich ohne Vorwarnung einen riesen großen Bremsfallschirm an den Hintern gehängt bekam. Ich habe mit 17 meine Schule beendet. Habe dann eine Ausbildung im Finanzwesen begonnen und schon sehr schnell nach der Ausbildung aufgestiegen. Bin in kurzer Zeit über drei Positionen gewechselt, habe viel gearbeitet und nebenbei noch ein Studium begonnen.
Jetzt bin ich seit fast 8 Wochen Zuhause, lasse alles ziemlich ruhig angehen und bin zwischenzeitlich sozusagen Hausmann geworden. Meine Frau arbeitet, mein Sohn seit 1 1/2 Monaten im Kindergarten und ich hatte bisschen Zeit für mich. Ich habe in einem Thread hier im Forum gelesen, dass einige der Meinung sind die Ursache an ihrem Hodenkrebs läge im Stress. Ich sehe das ähnlich ..
Mit Stress meine ich allerdings nicht nur das viele Arbeiten und wenig Freizeit haben. Sondern auch den Stress, bzw. den Druck unter den man sich selbst setzt. Erfolgsdruck, den Druck ein guter Ernährer zu sein, die Erwartung an sich selbst möglichst schnell möglichst viel zu erreichen.
Wenn der Fokus hauptsächlich auf Geld, Ruhm und Erfolg liegt verliert man den Blick auf die Gesundheit. So ist es bei mir gewesen .. Ich habe die "Warnsignale" meines Körpers nicht gesehen, bzw. nicht wahrhaben wollen. Grippe, Erkältung, Virusinfekte usw. wurden schnell abgetan. Ich ging trotzdem zur Arbeit .. Hatte ja Termine .. Gönnte mir kaum eine Pause und zu dem dann wieder der Druck den ich mir selbst gemacht habe, möglichst viel und möglichst schnell zu erreichen.
Ich habe nun begonnen das alles etwas anders zu sehen. Deswegen ziehe ich für mich nicht nur schlechtes aus dem Krebs. Natürlich ist das eine (Entschuldigung) scheiß Situation und dieses Gefühl ist wirklich beschissen. Aber hey, ich hab ja zum Glück noch ein zweites Ei! ;-)

Aber jetzt zu meiner Frage die ich eigentlich stellen möchte:
Ein Tag nach der OP am 22.10. wurde ein Bluttest und CT gemacht. Da wurde festgestellt dass die Tumormarker zurückgegangen sind aber noch erhöht sind. Beim

CT wurde im Rücken ein geschwollener Lymphknoten gesehen, der von der Größe her grenzwertig ist. Der Durchmesser betrug genau 1 cm.
Die Ärzte wollten erst einmal abwarten ob sich dieser evtl. zurück bildet und schauen inwieweit die Tumormarker abnehmen.
Jetzt war ich gestern erneut zur ersten Blut- und CT-Kontrolle nach der am 22.10 und habe heute das Ergebnis erhalten.
Die Tumormarker sind im Normbereich. Der eine Wert der nicht vorhanden sein darf ist auch nicht mehr vorhanden. Der andere befindet sich voll im Normbereich

und nicht auffällig. Das CT-Bild ist allerdings unverändert! Der eine geschwollene Lymphknoten ist noch genau so groß, wie bei der ersten CT. Jetzt habe ich

die Wahl, wie ich weiter verfahren möchte. Meine Ärztin sagt, 1 cm ist genau die Größe die noch "OK" ist. Es ist nicht auszuschließen dass dieser durch den

Krebs angeschwollen ist oder dass dieser schon immer so war. Der pathologische Befund des Tumors selber besagt allerdings, dass sich dieser noch in einem

sehr frühen Anfangsstadium befunden hat und höchstwahrscheinlich nicht gestreut hat. Er hat sich weder abgekapselt noch war irgendetwas in den

Spermienleitern zu sehen.
Folgende drei Möglichkeiten habe ich jetzt:
1. Chemotherapie mit 3 Blöcken á 9 Tage im Krankenhaus, anschließend wahrscheinlich Reha usw.
2. Chemotherapie mit 2 Blöcken á 9 Tage, anschließend CT-Kontrolle
3. Wait-and-See

Meine Ärztin sagte, sie persönlich würde die Sicherheitsvariante mit 3 Blöcken Chemotherapie um auf 100 %´ge Sicherheit zu gehen. Ich tendiere im Moment zu

der dritten Möglichkeit -Wait and See-. Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Habt ihr einen Rat für mich? Im Internet habe ich gelesen, wenn ich mich für die

Chemotherapie entscheide kann ich dieses Verfahren nicht noch einmal durchführen lassen falls ich einmal im höheren Alter an einem anderen Krebs erkranken

sollte. Ist das richtig? Außerdem kann mir keiner garantieren, dass der tatsächlich durch den Krebs angeschwollen ist. Eventuell war dieser auch schon immer

so groß oder ist eigentlich "normal" so. Bei mir ist sowieso vieles "übergroß". Ich bin 1,93 m groß, wiege etwas mehr über 100 Kg und bin ganz gut trainiert.

Ich habe Schuhgröße 49, große Hände etc. Eventuell ist dieser Lymphknoten ja auch nur an meine sonstigen Körpermaße angepasst.

Ich richte meine Frage hier in dieses Forum weil ich hier schon viele qualifizierte und auch hilfreiche Antworten auf andere Fragen lesen konnte.
Also, was meint ihr?

So nun hoffe ich dass zumindest ein paar diesen riesen Text durchgelesen haben und jetzt noch die Kraft haben zu antworten!

Viele Grüße
Kevin
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