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  #1  
Alt 26.09.2006, 22:34
difel difel ist offline
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Registriert seit: 26.09.2006
Beiträge: 1
Standard Verbeamtung auf Probe trotz Krebserkrankung

Hallo,

ich hatte Hodenkrebs, es ist gottseidank aber alles gutgegangen und mir geht es wieder bestens. Die OP ist erst einen Monat her. Er war sehr klein, ich hatte noch mal Glück.

Ich arbeite in einer Behörde als Angestellter, habe nun einen Antrag auf Verbeamtung gestellt, dem der Personalrat zugestimmt hat. Ich kann also rein formell zunächst auf Probe verbeamtet werden.

Nun werde ich in den nächsten Wochen zum Amtsarzt gehen müssen. Muss ich dem Amtsarzt von der Krebserkrankung erzählen?
Wenn ja, wird er doch wahrscheinlich einer Verbeamtung nicht zustimmen, obwohl ich ja wieder gesund bin. Ist es dann besser, sofort einen Antrag auf Schwerbehinderung zu stellen? Wo müsste ich das machen? Ich würde halt so lange es geht meinem Arbeitgeber nichts von der Krebserkrankung erzählen wollen, weil ich kein Mitleid möchte. Mir wäre es natürlich schon wichtig, die Verbeamtung durchzubekommen. Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen oder Ratschläge. Bitte gerne auch direkt per mail an difel@gmx.de
Danke!
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  #2  
Alt 27.09.2006, 00:19
Norma Norma ist offline
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Registriert seit: 06.11.2005
Beiträge: 1.157
Standard AW: Verbeamtung auf Probe trotz Krebserkrankung

Hallo angehender Beamter,

beim Amtsarzt werden dir etliche Fragen gestellt und unter anderem auch, ob du im letzten Jahr ernsthaft krank gewesen ist und....ob du im Krankenhaus gelegen hast.
Außerdem wird nach einer chronischen Erkrankung gefragt.
Alles ziemlich umfangreich...
Jedenfalls war es damals bei mir so (bin jetzt auf Zeit berentet) und damals dachte ich noch, ich sei ja soooo gesund.
Dass ich bereits damals Krebs hatte, ahnte ich nicht im Geringsten.

Tja....auf der einen Seite kann ich deinen Wunsch nach der Verbeamtung verstehen, auf der anderen Seite wäre es fatal, wenn du jetzt den Hodenkrebs verschweigst und dann (Gott möge es verhüten!) doch noch Metastasen bekommst (was auch bei einem sehr kleinen Tumor leider möglich ist, wenn auch selten).

Im Übrigen hast du doch auf Grund der Erkrankung bestimmt längere Zeit nicht gearbeitet. Weiß jemand vom Kollegenkreis, WARUM du aussetzen musstest?
Wenn da nämlich Mitwisser sind, könnte das zu Nachfragen führen...

Hier im Ruhrgebiet ist die Verbeamtung schwieriger geworden und ich denke mal, dass eine Krebserkrankung ein Ausschlussgrund sein würde.

Ich weiß nicht, ob du als Inhaber eines Schwerbehindertenausweises verbeamtet werden kannst. Da solltest du einfach mal nachforschen (google weiß alles ).

Ich habe den Antrag auf Schwerbehinderung beim Rentenamt meiner Gemeinde gestellt; dort gab es das Formular und man hat mir auch Hilfestellung gegeben (ich fand das Ausfüllen allerdings überhaupt nicht schwer).

Du merkst, ein Rat für dich ist ziemlich schwierig.

Wenn du dich tatsächlich fürs Verschweigen entscheiden solltest....solltest du dir aber auch über mögliche Konsequenzen im Klaren sein....falls es jemals auffallen sollte.

Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft und....eine für dich gute Entscheidung.

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
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  #3  
Alt 27.09.2006, 00:47
Benutzerbild von artwolf
artwolf artwolf ist offline
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Beiträge: 78
Standard AW: Verbeamtung auf Probe trotz Krebserkrankung

Hallo difl,

kann dir als ösi natürlich überhaupt keinen Rat geben - ist ja alles etwas anders in D als in Ö.

Falls dein Antrag abgelehnt wird - würde ich dagegen Einspruch erheben - es wäre ein glatter Fall der Diskriminierung.

Auf der einen Seite werden Krebskranke bei Rentenanträgen immer als gesund hingestellt - weil man eh´nix derzeit findet - auf der anderen Seite gibt es in Ö und auch in D bereits Probleme eine Reiseversicherung zu bekommen. gib doch mal an welche Erkrankung du hast - der Antrag wird bestimmt abgelehnt.

Wenn aber auch die öffentliche Hand diese "Spiele" mitmacht dann ist dies besonders schlimm.

Ich denke du solltest dir Rat bei einer Stelle holen wie "Gewerkschaft" oder in Österreich die "Arbeiterkammer" - hoffe in D gibt es so was - da kann dir zumindest gesagt werden welche rechtliche Konsequenzen durch eine "Nichtangabe" entstehen könnten.

Wünsche dir alles Gute und die "richtige Entscheidung" -
LG aus wien - artwolf
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  #4  
Alt 27.09.2006, 09:03
clara clara ist offline
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Standard AW: Verbeamtung auf Probe trotz Krebserkrankung

Hallo,
ich würde an deiner Stelle mal direkt beim VDK (Sozialverband) nachfragen. Der VDK hat sozusagen "hauseigene" Juristen und die können denke ich, dir weiterhelfen.
Viele Grüße
clara
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  #5  
Alt 27.09.2006, 11:14
Benutzerbild von Mice
Mice Mice ist offline
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Beiträge: 1.010
Standard AW: Verbeamtung auf Probe trotz Krebserkrankung

Hallo Difel,

zum Thema Veschweigen beim Amtsarzt schließe ich mich Norma an. Das solltest du auf keinen Fall! Irgendwie würde es vielleicht rauskommen, aus welchen Gründen auch immer, und dann hast du wirklich ein Problem!

Vielleicht erkundigst du dich mal beim Beamtenbund bzw bei der für deine Richtung zuständigen Mitgliedsgewerkschaft. Eine Liste, welche Gewerkschaften es gibt, findest du hier: http://www.dbb.de/dbb-beamtenbund-2006/3141_141.php
Ich bin vor einigen Jahren bei der Komba eingetreten, weil es Probleme mit der Verbeamtung auf Lebenszeit gab (da hatte ich aber noch keinen Krebs, es gab andere Gründe) und wurde dort gut beraten.
Wahrscheinlich musst du für die Beratung Mitglied werden, aber die Mitgliedschaft könntest du ja immer noch wieder kündigen.

Da du nicht auf Lebenszeit, sondern "nur" auf Probe verbeamtet werden sollst, könntest du durchaus Chancen haben, dass das trotz Krebserkrankung klappt.

Ich wünsche dir dafür viel Erfolg und alles Gute!
Lieben Gruß,
Mony
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  #6  
Alt 01.03.2010, 19:46
Marek70 Marek70 ist offline
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Registriert seit: 01.03.2010
Beiträge: 1
Standard AW: Verbeamtung auf Probe trotz Krebserkrankung

Hallo Mice!

Welches Problem hat man denn wen man etwas beim Amtsarzt verschweigt? Ich kenne Leute, die da ganz gut mit durchgekommen sind. Welche Möglichkeiten gibt es denn genaueres später seitens der Bezirksregierung zu erfahren? Kennt ihr Fälle, wo so etwas schon mal rauskam? Ich nicht. Eine Sache ist aber gewiss: Die Ablehnung des Antrags auf Verbeamtung verliert man auf jedenfall, wenn man alle möglichen Krankheiten angibt. Vielleicht verliert man diesen Status falls es ja doch im nachhinein rauskommt, das man mal ne Krankheit vergessen hat. Oder werde ich alles verlieren? Auch den Job? Seit ihr euch dabei sicher, dass es so ist oder habt ihr nur die Hosen voll?
Ich kenne Fälle bei denen ist die Verbeamtung abgelehnt worden wegen einer abgeschlossenen harmlosen Psychotherapie, die vier Jahre zurückliegen. Ein anderer hatte dies nicht angegeben. Am Ende der Berufszeit wird abgerechnet. Der Beamte hat ein Einfamilienhaus mehr im Leben verdient als der Angestellte. Und wer ist jetzt der verarschte? Der Amtsarzt wünscht sich Ehrlichkeit aber das ist nur Eigennutz. Denn diese Ehrlichkeit wird nicht belohnt und man wird sich sein Leben lang ärgern darüber. Ich kenne nur diese Fälle, von der anderen Version habe ich noch nie gehört, dass jemand Probleme bekommt weil er was verschwiegen hat. Aber vielleicht erzählt ihr mal von solchen Fällen anstatt über solche Fälle zu spekulieren.
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  #7  
Alt 01.03.2010, 19:55
mischmisch mischmisch ist offline
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Beiträge: 1.074
Standard AW: Verbeamtung auf Probe trotz Krebserkrankung

xxxxxxxxxx

Geändert von mischmisch (01.03.2010 um 19:56 Uhr) Grund: Besser so!
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  #8  
Alt 01.03.2010, 20:00
mischmisch mischmisch ist offline
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Registriert seit: 19.04.2008
Beiträge: 1.074
Standard AW: Verbeamtung auf Probe trotz Krebserkrankung

Ach Mony,
ich denk an dich.

Rosita
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  #9  
Alt 03.03.2010, 19:53
Tante Emma Tante Emma ist offline
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Registriert seit: 26.09.2007
Beiträge: 722
Standard AW: Verbeamtung auf Probe trotz Krebserkrankung

@Marek:

Schau mal aufs Datum...
Und mal so ganz "nebenbei": Mony ist leider inzwischen verstorben.
Sie war übrigens Beamtin und eine sehr ehrliche Person.
Du betrügst lieber...- dann tu das! Aber lass Mony aus dem Spiel und alle anderen, die den ehrlichen Weg gehen.
Diese Menschen können sich nämlich - im Gegensatz zu Dir! - nicht an einem Einfamilienhaus freuen, wenn sie dafür jemanden belügen mussten.
Aber genau wegen solchen Menschen wir Dir, solchen Betrügern (oder denen, die das befürworten) müssen andere um jedes kleine bisschen Recht kämpfen. Und das dann noch nebenher zur Krebserkrankung, Chemo usw..
Ich hoffe einfach, daß Du mal gewaltig auf die Fresse fällst mit Deiner Einstellung.

Angewiderte Grüße,
Tante Emma.

Geändert von Tante Emma (03.03.2010 um 20:05 Uhr)
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  #10  
Alt 03.03.2010, 20:42
Birgit64 Birgit64 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.03.2004
Beiträge: 4.099
Standard AW: Verbeamtung auf Probe trotz Krebserkrankung

@ Marek

Deine Einstellung ist erschreckend. Wenn alle so denken würden, hätten wir bald das Chaos. Außerdem bin ich lieber ein ehrlicher Verarschter (um in deinem Jargon zu bleiben) dann ich kann mir wenigstens im Spiegel noch in die Augen sehen.
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
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