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Alt 03.08.2004, 18:47
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Standard ÄZ/ Radiofrequenz - Ablation bei Tumoren.....

Ärzte Zeitung, 03.08.2004

"Minimal-invasiv wird Nierenkrebs koaguliert

Radiofrequenz-Ablation bei Tumoren bis 4 cm / Option etwa bei Einzelniere oder bestehenden
Op-Risiken

BONN (eb). Diagnose Nierenkrebs - oft bedeutet das für Betroffene, daß die Niere entfernt wird. Eine
moderne Methode, die Radiofrequenz-Ablation (RFA), ist eine Alternative bei kleinen Tumoren. Mit RFA
werden die Nierenkarzinome durch Hitze zerstört, und zwar minimal-invasiv. Die Niere selbst bleibt
funktionstüchtig. Die Universität Bonn bietet die RFA zur Therapie bei Nierenkarzinomen bis 4 cm
Durchmesser seit kurzem an.


CT-Längsschnitt (coronare Rekonstruktion): Am
unteren linken Nierenpol sind die Antennen (Pfeil)
der RFA-Sonde in einem Nierentumor erkennbar.
Foto: Flacke


In Deutschland gibt es bis zu 11 000 Neuerkrankungen im Jahr, Tendenz steigend, teilt die Uni Bonn mit.
Männer, meist zwischen 50 bis 60 Jahren, erkranken etwa doppelt so oft an Nierenkrebs wie Frauen. Erst im
fortgeschrittenen Stadium treten typische Symptome wie Blut im Urin oder Flankenschmerzen auf.

Inzwischen werden die meisten Nierentumoren zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung entdeckt. Bei großen
Tumoren wird die betroffene Niere radikal entfernt. "Bei kleinen Tumoren mit einem Durchmesser bis zu 4 cm
wird jedoch heutzutage eine operative Ausschälung unter Erhalt der Niere bevorzugt", so Stefan Hauser,
Assistenzarzt an der Urologischen Klinik der Universität Bonn.

"Ist jedoch Patienten aus allgemeinmedizinischer Sicht eine Operation nicht zumutbar, ist die RFA eine
sinnvolle Alternative." Das gilt etwa auch für Patienten mit einer Einzelniere. Die Methode wird schon häufiger
etwa zur Ablation bei Lebertumoren angewandt; sie wird auch von anderen deutschen Zentren angeboten.

Durch einen winzigen Hautschnitt, der anschließend nicht genäht werden muß, führen Radiologen eine Sonde
an den Tumor des Patienten. Die Sonde ist so dünn wie eine Kugelschreibermine. Aus der Sondenspitze öffnen
sich regenschirmartig mehrere Antennen in den Tumor hinein, die einen Kreis von bis zu 5 cm Durchmesser
bilden. Die über die Antennen applizierten hochfrequenten Wechselströme erhitzen das Tumorgewebe und
zerstören die Tumorzellen. Da der Zugangskanal ebenfalls erhitzt wird, ist eine Verschleppung von Tumorzellen
nicht möglich.

Die eigentliche Therapie unter computertomographischer Kontrolle dauert zwischen zehn und 30 Minuten. "Die
Patienten werden zur RFA entweder tief sediert oder erhalten eine Kurznarkose", sagte Privatdozent
Sebastian Flacke, Oberarzt an der Radiologischen Universitätsklinik, zur "Ärzte Zeitung". Anhand der CT-Bilder
können sich die Radiologen anschließend sofort ein Bild über den Therapieerfolg machen.

Zur Überwachung und Schmerztherapie bleiben Patienten nach RFA etwa zwei Tage in der Klinik. Um sicher zu
sein, daß der Tumor restlos zerstört wurde, werden die Patienten nach acht bis zwölf Wochen erneut mit CT
oder MRT untersucht, danach alle drei bis sechs Monate.

Ob sich die RFA für einen Patienten eignet, entscheiden Urologen und Radiologen gemeinsam für jeden
einzelnen Patienten. Zum Beispiel ist die Methode bei Tumoren, die direkt neben dem Nierenbecken sitzen,
nicht geeignet. Der Grund: Die Tumoren werden durch den Urin gekühlt und deshalb die nötigen
Koagulationstemperaturen nicht erreicht.

Infos bei Assistenzarzt Stefan Hauser, Urologische Klinik des Universitätsklinikums Bonn, Sigmund-Freud-Straße
25, 53105 Bonn, Tel.: 02 28 / 287-51 09, E-Mail: stefan.hauser@ukb.uni-bonn.de"
Quelle:
http://www.aerztezeitung.de/docs/200...krebs&bPrint=1
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