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  #1  
Alt 03.10.2016, 18:36
Benutzerbild von Geli-Emilie
Geli-Emilie Geli-Emilie ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Hallo liebe Freunde und Familie,

ich würde nichts lieber tun, als von einem guten Verlauf zu berichten. Ein Tag geht's nach oben, dann der Rückschlag. Im letzten Bericht hatte ich bereits kurz nach dem Eingriff das Gefühl von Platzbauch mitten in der Nacht. Allerdings akzeptierte ich die Erklärung ,dass mir wahrscheinlich nur das Vincryl-Netz als Fremdkörper unbekannt vorkam und die Schmerzen verursachte.

Obwoh mir die diensthabende Ärztin heute Morgen bei der Visite eröffnete, ich hätte eine entzündliche Peritonitis/spr. Bauchfellentzündung, daher kämen die intervallförmigen, kolikartigen Schmerzen, überzeugt mich das keinesfalls mehr - von wegen "SIE müssen halt Geduld haben!". Ich HABE Geduld. Und ich habe höllische Schmerten bis zur Unerträglichkeit, wobei ich mich frage, ob die Schmerzen sein müssen, gegen die die üblichen Schmerzmittel versagen. Die habe ich jedoch nur, sobald ich mich auch nur die Spur bewege.

Bauchfellentzündung als Folgeerscheinun hat man oder nicht. Aber nicht nur 1, 2 Tage, dann wiederum sind nach Eingriff 1 Tag die Beschwerden fast weg.

Außerdem war auch sie nicht dazu imstande , mir zu erklären , wo die Mengen an Stuhl abgeblieben sein sollen, die ich im Stuhlsäckchen nicht finde. Mittlerweile kenne ich die zu erwartende Menge und bin mir sicher, dass sich alles rückstaut und morgen wieder alles durchgespült werden muss. Die Keime sind im Bauchraum, fraglich, ob und wie man das wieder in den Griff bekommen will. Die ganzen Gase, die sonst den Beutel gebläht haben, sind ebenfalls scheinbar im Bauchraum . Das drückt dann auf die anderen Organe wie. die Nieren, Blase und Lungeü und bringt zusätzlich Rückenschmerzen und Atemnot.
Ich weiß, es ist für jeden Mitleser mühsam, immer wieder das gleiche zu lesen und nicht zu wissen, was man dazu sagen soll.

Aber im Moment bin dankbar für jeden Tipp, wie es evtl leichter sein könnte.. Meine vorletzte Katze durfte wg. FIP erlöst werden, ich muss sie aushalten. Darüber muss ich schon den ganzen Tag nachdenken, bevor ich morgen in die 5. Vollnarkose innerhalb eines Monats gelegt werde. Ergebnis: Wortfindungsstörungen, absolute Konzentratiunsstörungen usw . Am besten ist es, bewegungslos dazuliegen und hoffen einzuschlafen.
Liebe Grüße , Geli
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  #2  
Alt 03.10.2016, 19:00
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Liebe Geli,
gerade konnte ich Deinen neu geschriebenen Beitrag lesen und bin erstmal geschockt.
Es tut mir sehr leid, was Du durchmachen musst.
Wegen der Schmerzen, bitte wende Dich nocheinmal, bevor die Nacht beginnt, ans Pflegepersonal, damit man den diensthabenden Arzt oder Hintergrundsdienst benachrichtigen und die Dosis anpassen kann.
Zitat:
Zitat von Geli-Emilie Beitrag anzeigen
Und ich habe höllische Schmerten bis zur Unerträglichkeit, wobei ich mich frage, ob die Schmerzen sein müssen, gegen die die üblichen Schmerzmittel versagen. Die habe ich jedoch nur, sobald ich mich auch nur die Spur bewege.
Wenn die Chirurgen nicht weiter wissen, dann muss man sich halt mit dem Schmerztherapeuten in Verbindung setzen.

Liebe Geli, ich drücke Dir die Daumen, dass die Vollnarkose morgen ohne Komplikationen abläuft und das Ärzteteam etwas gegen Deine starke Schmerzen tun kann.

Sei von mir ganz lieb gedrückt,
Elisabethh.

Geändert von gitti2002 (03.10.2016 um 21:24 Uhr) Grund: NB
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  #3  
Alt 03.10.2016, 19:14
Herbstzeitlos Herbstzeitlos ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Liebe Geli, ich bin auf der Suche nach Hilfe auf Deinem Bericht gestoßen. Mein Mann hat Magenkrebs und um die Schmerzen zu ertragen erhält er u.a. Buscopan. Bei Dir ist es eine andere Krebserkrankung aber frag doch mal nach ob eine Buscopaninfusion auch Dir helfen kann. Ich wünsche Dir alles Gute.
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  #4  
Alt 03.10.2016, 19:48
Rena_1953 Rena_1953 ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Liebe Geli!
In der Tat bin ich völlig sprachlos über das was du durchmachst.
Ich glaube ich lege g a n z vorsichtig nur einen einzigen Finger auf deine Hand und wünsche dir von Herzen das Allerbeste!
Alles Liebe Geli
Irene
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  #5  
Alt 03.10.2016, 20:19
MaraM MaraM ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Liebe Geli,

e ist nicht leicht, Deine Zeilen zu lesen, sei aber gewiss, dass wir das alle tun und Du zumindest aus der Ferne nicht allein bist!

Bitte habe keine Hemmungen, Dich wegen der Schmerzen an das Personal zu wenden, dafür sind die da.

Lg und viel Kraft,

MaraM
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  #6  
Alt 03.10.2016, 20:46
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Geli-Emilie Geli-Emilie ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Hallo noch einmal und vielen Dank für Eure Hilfen!

Buscopan hat auch leider nicht geholfen. Die Schmerzwelle rollt wehenartig über mich bei jeder Gewichtsverlagerung nach rechts oder links. Wenn ich"s schaffe, in den aufrechten Stand zu kommen, sind die Beschwerden weg. Einfach weg. Probleme habe ich ausschließlich im Liegen, wenn ich mich nur leicht bewege.

Ich stelle mir das vor wie eine Wanne überschwappende Flüssigkeit , die klar bleibt, so lange niemand sie bewegt. Die geringste Pegelveränderung bewirkt, dass ich das Gefühl bekomme, jemand wirbelt allen Deeck auf und macht mir Knoten in Dünndarm und Magen. Ich spüre die Gase im Dünndarm, wie sie sich stauen und nicht in den Beutel gehen, wo sie hin sollen.

Liege ich eine Weile still, beruhigt sich alles wieder - ohne zusätzliche Schmerzmittel. Im Stehen tut mir auch fast nichts weh. Aber ich kann ja schlecht die Nacht über stehen.

Eine Darmlähmung würde mich nicht wundern, aber die Peristaltik ist einwandfrei. Nur die Richtung stimmt nicht.

Heute Nachmittag habe ich prima und reglos geschlafen, bis mich meine volle Blase geweckt hat und ich mich über die Seite aus dem Bett wälzen musste. Zum Durchdrehen, dieser Effekt!

Ich mach mich jetzt fertig für die Nacht, suche eine passende Stellung und hoffe auf schnelles Einschlafen ohne Bewegung.. Kann diesmal kaum die Vollnarkose erwarten.
@ Frank: keine Bange! Du bist eine andere Form Glückskind als ich - aber mir würde es ebenso ergehen mit der Angst.

Ich glaube, mein Fatigue-Syndrom macht sich jetzt schon bemerkbar..

Gute Nacht alle zusammen und schlaft schön
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  #7  
Alt 03.10.2016, 22:15
fluturi fluturi ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Liebe Geli,

schrecklich, was du durchmachen musst. Ich schicke dir viele gute Gedanken und wünsche dir eine schmerzfreie Nacht!
__________________
Die höchste Form der Hoffnung ist die überwundene Verzweiflung. - Albert Camus
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  #8  
Alt 04.10.2016, 16:53
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Geli-Emilie Geli-Emilie ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Hallo Ihr Lieben,
das Problem mit den höllischen Folterqualen, war, wie ich bereits vermutet hatte, rein technischer Art. Kein Schmerzmittel der Welt hätte geholfen. Mir wollte und konnte nicht einleuchten,wie durch einen zugehaltenen Eingang in den künstlichen Darmausgang (hier von der Bauchbinde) Gase und Stuhl hätten fließen können. Gegenargument: "nein, das ist ganz unmöglich, der Sog der Pumpe ist so stark, der schafft das. Da staut sich nichts an, das Vincryl-Netz ist noch ungewohnt...". Da soll sich mal hübsch jeder, der hier behauptet , dass dies unmöglich sei, mit abgebundenen Darm ins Bett legen, wo man von hinten, vorne, oben, unten mit Pressluft Gase, Mittag-, Abendessen und Frühstück reinpresst! Das ganze System ist voll, aber trotzdem wird munter weiter reingedrückt bis alle inneren Organe gestaucht sind, dass es keine schmerzfreien Zonen mehr gibt und man denkt, man wird in Guantanamo gefoltert!

"Dank" meiner Refluxösophagits. war dann heute Nacht auch kein Schluck Wasser mehr möglich - ich habe erbrochen ohne Ende, die Platte des Stoma wurde undicht, Druck entlädt sich, macht sich freie Bahn, nachdem Rückstau von Dienst habenden Ärztin manuell gelockert wurde. Tja, so ne Kacke aber auch!Entsetzter Kommentar: "Ja, aber das ist doch gar nicht möglich!". Doch, bei mir schon! Selbst, wenn andere das nicht schaffen: die Geli kriegt das hin!

Wofür ich jedoch ABSOLUT kein Verständnis habe, ist, wenn ich meine Befürchtungen nachvollziehbar begründe, und keiner sie ernst nimmt! Und diese letzten überflüssigen Qualtage werden wohl morgen bei der Visite noch Platz finden. Und ein paar deutliche Worte zum Thema, was die Klinik verspricht, was teils zu wünschen übrig ließ. Na ja, seither hat man heute Nacht über 2 Std. gebraucht, um die Stoma-Platte wieder einigermaßen dicht zu kriegen. Ging aber nicht, weil sie auf dem Vakuumpflaster nicht mehr haftete. Damit war dann auch der Früh-und Spätdienst beschäftigt. DIE müssen es nämlich letztlich ausbaden, denn dieser Stunden dauernde Mehraufwand kommt im Plegeplan nicht vor. Solche Patienten wie die Sonderfälle sind nicht vorgesehen. Dafür ein dickes Lob für die Pflegekräfte, die sich gestern so aufopfernd, liebevoll und geduldig wie gewohnt um mich gekümmert haben und die mich den Zusatzstress in keiner Weise haben spüren lassen.

Und so warte ich nun seit 15.20Uhr (jetzt ist es gleich 17.00 h - zwar immer noch undicht - mal entspannt und entstaut und sogar wieder hungrig auf Abholunng zum VAC-Wechsel und FREUE MCH auf neuen ZVK, der wieder Blut nach außen abgibt. Aber so viel Martinshorn und Neuzugänge - das kann dauern! hier wird nix verschoben. Zuerst kommen die Notfälle, dann die, die überleben werden. Jeden Neuzugang bekommen wir ja mit. Lich ist beliebt, und auch wenn andere KKH voll sind, geht es halt auch nach Lich, das direkt zwischen A45 und A5 liegt. Die Notfälle gehen vor. ICH, die wenigstens noch schnauft ein paar Lebenszeichen von sich gibt, werde es überleben, den ganzen Tag zu hungern, dursten und warten. Andererseits mag ich es mir gar nicht vorstellen, dass jemand sein Leben verliert, weil ich nicht die nötige Geduld hatte. Mach ich halt jeden 3. Tag Ramadan. Das schaffen andere ja auch und freue mich dann umso mehr aufs Essen.
In diesen Sinne liebe Grüße an Euch alle!

Geändert von Geli-Emilie (05.10.2016 um 22:18 Uhr)
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  #9  
Alt 04.10.2016, 20:45
Krokus12619 Krokus12619 ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Hallo Geli,
dein Leben war ja in den letzten Tagen wie eine Fahrt mit der Berg-und Talbahn.
Aber alle Dinge erscheinen gleich nur noch halb so schlimm, wenn man weiß, wieso und warum was so ist wie es ist.
Dass Du unglaubliche Qualen erlitten hast, glaube ich Dir unbesehen.
Seit meiner Darm OP kommt es mitunter vor, das ich an Blähungen leide, welche bis unter den Rippenbogen, sogar bis hoch in die Schultern, schmerzen
und brennen.
Anfänglich habe ich mir große Gedanken gemacht, bis mir meine Ärztin erklärt hat warum das so ist und dass es auch noch länger dauern kann bis sich das normalisiert hat. Das hat was mit den aneinander gefügten Schnittstellen des Darms zu tun.
Man kann diese Stellen in mühseliger Kleinarbeit zusammen nähen, aber man sieht nicht ob genau die Stellen übereinander kommen welche seit Jahrzehnten
die gleiche Wellenbewegungen machen um den Transport der Abfallprodukte zu erledigen. Kommt nun ein Ende welches gerade eine Aufwärtswelle macht mit einem Ende welches eine Abwärtswelle macht zusammen, ist die Zusammenarbeit gestört und beim Transport kommt es zu einem zeitweisen Stau, weil das eine Ende des Darms schiebt, das Andere aber gegendrückt. Logisch entwickelt sich dadurch ein Tummelplatz für Gase, welche dann
alle Ecken ausfüllen und Schmerzen und Brennen verursachen ehe sie den Weg nach Außen finden.
Seit ich das so weiß, mache ich mir auch nicht mehr so viele schlimme Gedanken über die eventuellen Ursachen. Zumal es 1 - 2 Jahre dauern kann
bis sich der Darm wieder synchronisiert hat.
Wenn ich mir nun vorstelle, liebe Geli, dass bei Dir alle Wege blockiert waren
kann ich mir nur dunkel denken, welche Qualen Du ausstehen musstest.
Aber nun sollte es wirklich nur noch aufwärts gehen!
Und sage Deinen Ärzten sie sollen ruhig auch mal auf Dich hören
Hoffe das alles Andere heute auch noch i.O. war. Ist nicht gerade schön wenn man auf der Bettkante sitzt und wartet und ständig ein neuer Notfall dazwischen kommt. Ist zwar verständlich dass das Vorrang hat, aber
trotzdem möchte man ja auch wieder zur Ruhe finden.
weiter Daumendrückend
Frank !
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