Geht es dem Ende zu????????

[engel7499]

Hallo,

tut mir leid,wenn mein Text wirr wird...aber ich bin völlig fertig.

Meinem Vater(58) geht es furchtbar....Bronchialcarzinom ohne Metas Stadium T4.
Letzte Woche Montag hatte er noch 48kg...musste zur Kontrolle in die Klinik.Dort blieb er bis Freitag.Fing da auch wieder an zu essen.
2kg zugenommen..

Am Montag dieser Woche war im furchtbar übel..Hausarzt kam..Spritze gegeben.
Nun hat er nur wenig gegessen..meine Mama füttert in mittlerweile.

Seit 2 Tagen,spuckt er morgens und abends einen alten Blutklumpen.Spuktum heute zum Hausarzt gebracht..er soll in die Klinik.

Notarzt gerufen..der kommt....und haut einen von den Socken

Meine Eltern sollen ein Pflegebett holen,Palliativdienst wird geschickt,er wird eh sterben....es wäre sinnlos ihn in die Klinik zu bringen...er soll zu hause bleiben,Chemos würden eh nicht helfen..es hätte keinen Sinn....HALLOOOO????????

Das knallt der meinen Eltern einfach so vor.Ich dann also in unserer Fachklinik angerufen,das erzählt....Wir sollen das WE über mal beobachten.

Ich frgae,wie es um meinen Vater steht und die Ärztin meinte,es sehe nicht gut aus,sie will aber keine Prognose abgeben...ist villeicht auch gut so.

Sie hätte meinen Eltern gesagt,dass im Moment nur noch was gegen die Schmerzen getan wird.
Meinen Eltern ist aber nicht klar,wie schlimm es um ihn steht.Ich glaube sie haben die Ärtzin nicht verstanden.
Nur ich weiß wie schlimm es ist aber ich kann es meinen Eltern nicht sagen....
Ich habe nun den Hausarzt angerufen und ihm das erzählt,entweder bringt er es meinen Eltern schonend bei oder der Palliativdienst.

ich haben meinen Eltern am Telefon gesagt,der Palliativdienst würde sich um seine Schmerzen kümmern...

ich bin gerade allein zu hause und völlig fertig....

Ich weiß nicht,was ich machen soll

Liebe aber ganz traurige Grüße Katrin

[engel7499]

Meine Mama hat vorhin beim Mittagessen zu meinem Papa gesagt:

Hey,du hast ja nächste Woche Sonntag Geburtstag und wirst 59 Jahre.

Da fingen bei meinem Papa einfach so die Tränen an zu laufen....das tut mir sooo weh...

Heute Nachmittag fährt der Hausarzt vorbei und wird meine Eltern aufklären,wie es um Papa steht...und ich hab solche Angst davor...meine Mama will mich dann gleich nach dem Gespräch anrufen und ich weiß nicht,was ich dann sagen soll...

[edith57]

Liebe Katrin,

Ach Mensch, ist das schlimm. Es gibt so gefühllose Ärzte auf dieser Welt, das ist nicht zu fassen. Ich bin mir zwar fast sicher, dass zumindest dein Papa weiß, wie ernst es um ihn steht, aber wenn man es dann so direkt ins Gesicht geknallt bekommt.......

Lass dich einfach nur drücken . Ich hoffe, dass euer Hausarzt die richtigen Worte findet und dass euch noch einige halbwegs gute Zeit zusammen bleiben wird.

LG Edith

[engel7499]

Liebe Edith,

mein Papa hat das zum Glück nicht gehört.
Der HA war da und hat auf Grund der Schmerzen nochmal die Medis umgestellt.

Er hat meinen Eltern nix gesagt...ich denke auch dass mein Papa es weiß.Er sagt ja auch manchmal ,dass er nicht mehr kann oder will.

Er hat meiner Mama letztes Jahr einen kleinen Hund geschenkt,damit sie nicht so allein ist,wenn er mal nicht mehr da ist.Ich denke,mein Papa spürt es..ist ist ja nicht verwirrt oder so.
Meine Mama pflegt ihn auch ganz liebevoll.Und komischerweise bin ich gerade der Meinung...es so zu belassen wie es ist.

Meine Eltern sollen die verbleibende Zeit genießen.Der HA hat auch gesagt,dass ein Palliativdienst erst in Frage kommt,wenn sein Zustand sich verschlechtert.

Meine Mama hat auch gleich ein Pflegebett beantragt.Pflegestufe wurde letzte Woche schon beantragt.

Danke für deine Antwort

[Hope1935]

Hallo Katrin,

ich denke auch, dass Dein Papa merkt, wie es um ihn steht, vielleicht ist es auch Deiner Mama bewusst. Lass es einfach so stehen, es ändert ja auch nichts. Vielleicht hilft es Deinen Eltern so am meisten.

Ich habe es auch als schlimm empfunden, wie knallhart manche Ärzte in Anwesenheit des Betroffenen reden. Ich wünsche Euch die Kraft, die ihr benötigt, die kommende Zeit zu bewältigen.

Traurige mitfühlende Grüße von Heike

[undine]

Liebe Katrin,

fühle dich mal ganz fest in den Arm genommen! Hast du jemanden, außer dem Hausarzt, mit dem du dich besprechen kannst?
Was du beschreibst klingt es für mich auch danach, dass deine Eltern Bescheid wissen. Vieles muss nicht ausgesprochen werden.
Ich kann dein Dilemma sehr gut verstehen und ich denke auch, dass es gut so ist, wie es ist. Bitte, bitte versuche nicht nur traurig zu sein, sondern einfach die Zeit zusammen bewusst wahrzunehmen und mit Liebe zu füllen.
Ist natürlich leicht daher geschnackt , ich weiß, aber genau das versuche ich auch, weil ich denke, dass es das richtige ist.

Alles Liebe für dich und deine Eltern!!

[fraunachbarin]

liebe katrin
auch ich würde deine eltern so lassen wie sie sind. sie sind ein ehepaar, die sich oft ohne worte verständigen. sie wissen, was sie tun, über was sie reden wollen und über was nicht.
meine mutter redet sich auch den krebs immer schön weg und heilbar, wobei die prognose sehr schlecht ist, und ich laß sie in dem glauben.
ich find der kranke soll entscheiden, wie er seine letzte zeit verbringen möchte. die nackte wahrheit kommt so oder so.
schau nach dir, daß du einen menschen hast, an dem auch du dich anlehnen kannst. ist sehr wichtig.
wünsch dir viel kraft für deinen weg.
lg tine

[engel7499]

Danke für eure mitfühlenden Worte..das baut mich sehr auf.

Ich denke auch dass es gut so ist.Unser Familienzusammenhalt war immer sehr stark und wird es auch bleiben.

Wir(meine Eltern und wir 4 KInder) wohnen sehr weit beisammen.Ich wohne mit 1km am weitesten weg.Meine Schwester nur 2 min.

Meine Eltern werden (da bin ich mir sicher) im Juni ihren 35.Hochzeitstag feiern.

Ich werde alles so belassen und die Zeit mit Papa genießen.Morgen gibt es auf Wunsch selbstgebackene Donauwelle.

Ich habe zum ausheulen meinen Mann und die Mama einer Klassenkameradin meiner Tochter.Sie ist Krankenschwester für Endoskopie und hat ihren Schwiegerpapa an Speiseröhrenkrebs verloren,kann meine Lage also verstehen.
Besonders schwierig ist es für mich,wenn mein Mann auf Dienstreise ist...dann bin ich mit den Kids 11 und 8 allein.

Meine Geschwister wissen ja nun auch nicht die ganze Wahrheit...aber sie kümmern sich auch um alles.

Ich telefoniere sehr oft mit meiner Mama,nehme alle Behördengänge ab und übernehme auch oft das Kochen für die beiden.

Ich weiß,ich schreibe sicherlich zuviel,das tut mir leid....aber es tut einfach gut sich auszutauschen..

Vielen Dank für´s zuhören

[anna11]

Liebe Katrin,

was Du jetzt durch machen mußt habe ich hinter mir. Meine Mutter ist vor 8 Wochen gestorben. Als klar war das keine Therapie ihr mehr helfen kann, war ich so hilflos. Es stand immer noch eine Chemotherapie in reduzierter Form an in die meine Mutter all ihre Hoffnung gesteckt hat, ich glaube der Arzt hat es ihr nur angeboten, weil sie es nicht ertragen konnte nichts mehr zu unternehmen. Zu der Chemo kam es aber nicht mehr.

Ich dachte immer meine Eltern wären sich nicht klar darüber wie es um meine Mutter steht. Sie hat nie wirklich darüber gesporochen, was sehr schwer für mich war. Als ich mit meinem Vater mal darüber gesprochen habe, war ich überrascht wie weit er schon mit seinen Gedanken war. Er war sich seit langem völlig bewußt darüber wie es meiner Mutter geht und das sie nicht mehr lange leben wird. Damit hatte ich nicht gerechnet und war sehr erleichtert. Ich hatte immer das Gefühl etwas vor meinen Eltern Geheim zun halten, obwohl es gut so war und ich viele Details meinen Eltern gar nicht erzählt habe. So langsam glaube ich auch das meiner Mutter bewußt war das sie bald sterben wird, aber halt nicht mit uns darüber sprechen wollte.

Wir haben sie zum Schluß mit Hilfe eines tollen Pflegedienstes zu Hause gepflegt und hatten einen sehr kompetenten Schmerztherapeuten an unserer Seite den wir rund um die Uhr erreichen konnten.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft für die kommende Zeit!!

Anna

[paula2007]

liebe katrin,

lass dich einfach mal in den arm nehmen...

deine geschichte liest sich (leider, leider) wie meine, bzw. unsere.

mein papa ist leider auch nur 58 jahre alt geworden. wir hatten eine ähnliche situation mit einer ärztin. und zwar im krankenhaus. kurz bevor mein papa (zum sterben) nach hause entlassen wurde sagte die behandelnde stationsärztin (ca 30 jahre alt) auf dem krankenhausflur (!!!!!) zu ihm er solle sich mal gedanken machen ob er nicht direkt aus dem krankenhaus in ein hospiz gehen möchte...da habe ich meinen papa das erste mal weinen sehen. es tat so weh! ich habe mich am gleichen tag noch an die krankenhausleitung gewandt und die ärztin bekam einen mega-ärger. am nächsten tag kam sie reumütig und hat von mir (ebenfalls auf dem flur) vor allen kollegen und patienten das bekommen was sie brauchte! das hat hat meinem papa nichts gebracht, aber mir gab es eine innere zufriedenheit. und bin mir sicher, dass sie so etwas nicht noch einmal bringt!

wir haben meinen papa dann mit nach hause genommen und ihn bis zum schluß zu hause gepflegt (wenn du magst kannst du das in meinen threads nachlesen).

ich weiss wie schwer diese letzte zeit ist. es ist schwer das alles zu aktzeptieren. aber leider ist irgendwann der punkt gekommen wo man nichts mehr machen kann. auch ich fand es schlimm als es hiess "austherapiert"...bumm, wie ein schlag ins gesicht...

sicherlich weiss dein papa (und auch deine mama) wie es um ihn steht. oft ist es einfach eine art selbstschutz...mein papa war auch so. er hat bis zum schluss gekämpft und nie über den tod gesprochen.

was ich jedoch wichtig finde ist, dass jeder mensch respekt verdient hat. und diese ärzte haben verdammt nochmal die pflicht ihren patienten diesen respekt entgegenzubringen! zu mir haben viele gesagt, dass sie es sich nicht getraut hätten so mit der ärztin zu reden. aber das sind auch nur menschen und keine götter! ich würde es immer wieder tun. und wenn dich etwas an der art und weise der ärzte stört, dann sag es!

ich wünsche euch für das letzte stück eures gemeinsamen weges ganz viel kraft und mut! seid einfach für deinen papa da!

glg, nicole

[engel7499]

Ich muss zugeben,dass ich im Moment nicht die Kraft habe,gegen diesen Arzt etwas zu unternehmen

Heute morgen wollte er überhaupt nicht aufstehen und im Bett frühstücken.3 Löffel Pudding..dann wurde ihm schlecht.Sein Rücken schmerzte wieder also wollte er in die Badewanne.Mama ihn dahin geschleppt.Aus der Wanne auf´s Sofa geschleppt...dann schlief er wieder.Mittags 2 Löffel Linsensuppe..seitdem schläft er.

Wir kamen dann zu Besuch..ich hab ihm die Beine gestreichelt,damit er sieht,dass ich da bin.
Er schlug die Augen auf und lächelte.
Ich fragte wie es ihm gehen würde:Ich weiß nicht sagt er,nicht so gut.Ich frage:Hast du Schmerzen? Er: Ich weiß nicht."Geht schon".Schloss seine Augen und schlief weiter.
Sei ehemaliger Hausarzt hat zu allem immer "Geht schon" gesagt..und wir fanden es witzig.
Wir haben den Spruch übernommen und beibehalten.Ich weiß,dass es Papa nicht gut geht und er weiß es auch...aber so ist er...immer noch einen Kommentar dazu

Mein armer kleiner Papa...er war immer derjenige,der auf den Tisch gehauen hat,wenn was nicht okay war.Der konnte meckern,wenn ich zu spät nach Hause kam

Ich habe immer gesagt:Meine Eltern waren immer!!!! für mich da,nun möchte ich es ihnen zurückgeben und für sie da sein.

Am Mittwoch gehe ich zu einer offenen Veranstaltung zum Thema: Zuhause bis zum Schluss".Ein Hospizdienst aus der Umgebung hält einen Vortrag und ich würde mich gern erkundigen,was ich für meinen Papa noch tun kann.

Mir ist sehr wichtig,dass ihm die Schmerzen genommen werden...

Selbst,wenn ich hier schreibe könnt ich schreien,heulen,...

Liebe traurige Grüße

Katrin

[paula2007]

hallo katrin,

ja, das ist alles verdammt schwer! aber ich glaube, dass ihr auf einem guten weg seid. auf dieser veranstaltung wirst du sicherlich viele hilfreiche tips bekommen. wir hatten meinen papa ja auch bis zum schluss zu hause. das war sein größter, letzter wunsch und ich bin froh, dass wir ihm dieses ermöglichen konnten.

sei einfach für deinen papa da, zeig ihm, dass er nicht alleine ist. viel mehr wirst du nicht mehr für ihn tun können...was die schmerzen angeht- meinem papa hat eine morphiumpumpe sehr geholfen.

ich wünsche dir einen annehmbaren tag und schicke dir weiterhin ganz viel kraft und liebe grüße, nicole

[monika100]

Hallo Katrin,

als ich deinen letzten Beitrag gelesen habe, kamen wir die Tränen. Es erinnerte mich so an die letzte Zeit meines Vaters...

Es ist so schwer, aber wenn es deinem Vater immer schlechter geht, dann wünscht du dir irgendwann für ihn, dass er erlöst wird. Der Schmerz wird mit der Zeit besser, aber ganz geht er nicht weg, leider.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft und dass ihr zusammen noch schöne Momente habt.

LG Monika

[engel7499]

Auch heute möchte ich euch für euren Zuspruch danken...ich fühle mich verstanden.

Papa fühlt sich heute unwohl,essen mag er fast nichts.Ein paar Löffel Mehlsuppe,ein winziges Stückchen Quarkkeulchen...seinen geliebten Apfelmus wollte er nicht.

Morphiumtabletten nimmt er..Hustentropfen und Schmerztropfen( Valoron) lässt er stehen.

Er schläft circa 23 Stunden am Tag.

Ich war heute beim HA und habe mit der Sprechstundenhilfe gesprochen.Ich fragte sie,ob man eine Palliativpflege beantragen muss und ob jemand bestimmtes für unser Gebiet zuständig sei.Da meinte die,da meine Mama ihn ja pflegen würde,bräuchten wir sowas nicht....( ich denk da anders drüber...)

Ich hab von Elisabethh einen tollen Link per PN erhalten und eine Link von Kerstin....da rufe ich morgen früh gleich mal an..ich platze vor Fragen und will Antworten.

Papa ist heute mal auf die Waage gestiegen..46kg..und ich frage mich,wieviel er noch abnehmen wird...
Ich will doch nicht dass er verhungert.Ich wünsche mir,dass mein geliebter Papa in Ruhe und Frieden einschlafen kann.Das ist doch ein Sch..leben.

Meine Mama meinte vorhin schon am Telefon,dass ihr heute schon schlecht vor Sorge sei und sie nix essen könnte.
Ich riet ihr,den HA anzurufen,er solle morgen mal zum Hausbesuch kommen und sich Papa anschauen.

Wie geht es nur weiter...wie lange wird das noch gehen...

Papa freut sich schon,dass morgen sein Pflegebett kommt.

Liebe Grüße Katrin

[marzel14]

Hallo!

Zitat von engel7499

Ich war heute beim HA und habe mit der Sprechstundenhilfe gesprochen.Ich fragte sie,ob man eine Palliativpflege beantragen muss und ob jemand bestimmtes für unser Gebiet zuständig sei.Da meinte die,da meine Mama ihn ja pflegen würde,bräuchten wir sowas nicht....( ich denk da anders drüber...)

Da gebe ich Dir völlig Recht! Genau für Menschen in Situationen wie ihr es leider gerade erleben müsst, gibt es schließlich die SAPV (spezialisierte ambulante Palliativversorgung). Ich finde es gut, dass Du Dich nicht entmutigen lässt und Dich morgen darum kümmern wirst. Dort wirst Du sicherlich kompetente Beratung und Unterstützung erhalten!

Du schreibst, dass Dein Papa viel schläft; kann er seine Schmerztabletten regelmäßig nehmen?
Apropos Medikamente: meines Wissens nach ist die Kombination von Morphintabletten mit Valoron-Schmerztropfen nicht sinnvoll.

Ich wünsche Dir, Deinem Papa und Deiner Familie alles Gute und viel Kraft für die kommende Zeit.

LG,
marzel