Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 23.03.2006, 12:17
Susanne_66 Susanne_66 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 22.03.2006
Beiträge: 1
Standard Meine Mutter hat Brustkrebs

Ich möchte mich erst mal vorstellen:

Ich bin 39 Jahre alt und meine Mutter ist 62. Im Oktober letzten Jahres erhielt Sie die Diagnose Brustkrebs. Das war natürlich ein Schock. Zumal sie zu diesem Zeitpunkt seit mehreren Monaten unter starken Rückenschmerzen litt. Sie wurde im November 2005 brusterhaltend operiert; es folgen alle notwendigen Untersuchungen und dabei wurde eine Metastase an der Wirbelsäule entdeckt. Daher auch ihre schlimmen Rückenschmerzen. Was dies bedeutet, war mir damals noch nicht klar. Der Tenor der behandelnden Ärztin war so: alles halb so wild, Sie werden noch sehr alt werden, das kriegen wir hin. Damals habe ich das geglaubt. Mittlerweile bin ich aber aufgeklärt: Meine Ma hat Brustkrebs im schlimmsten Stadium und der Krebs ist nicht mehr heilbar. Alles was jetzt passiert, sind lebensverlängernde Maßnahmen. Sie bekommt eine Anti-Hormontherapie und Bisphonate als Infusion zur Knochenstärkung. Die Bestrahlung hat sie hinter sich und auch eine 4-wöchige Reha. Wegen ihrer immer noch starken Schmerzen bekommt sie Morphium-Pflaster, die bei ihr Durchfälle auslösen und sie auch nicht komplett schmerzfrei machen. Vor 14 Tagen hatten wir einen Termin in der Uni Klinik in Essen, um uns eine zweite Meinung einzuholen: Es wurde eine 2. Metastase in der linken Hüfte festgestellt... jetzt ist meine Mutter natürlich sehr beunruhigt, da sie jetzt wohl auf ein anderes Hormonpräparat umgestellt werden muss.

Ich mache mir große Sorgen um sie. Will, dass sie noch viele Jahre leben wird und das ohne Schmerzen. Habe Angst, dass sich ihr Zustand verschlechtert, dass nicht genug getan wird für sie. Ich selbst gehe, glaube und hoffe ich, ihr gegenüber gelassen mit ihrer Krankheit um. Rede bewußt nicht nur über ihren Krebs mit ihr. Wohne leider 170 km von meinen Eltern entfernt und kann nicht so oft bei ihnen sein. Den Termin in der Uni Klinik habe ich in die Wege geleitet und bin froh, dass sie dorthin gegangen ist. Mein Vater weiß glaube ich nicht, wie ernst ihr Zustand ist. Ich möchte aber auch nicht diejenige sein, die ihn darüber aufklärt. Denke aber, dass ich es tun muss, weil ich alleine nicht damit klar komme.

Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben?

Vielen lieben Dank.

Susanne
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 23.03.2006, 13:26
Benutzerbild von Ylva
Ylva Ylva ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.10.2005
Ort: Hessen
Beiträge: 3.113
Standard AW: Meine Mutter hat Brustkrebs

Hallo Susanne,

"herzlich Willkommen" hier im Forum.
Schade das wir alle uns, aus so traurigen Gründen hier treffen.

Meine Mutter hat Mai/Juni 04 die Diagnose BK bekommen.
Der Tumor war 8cm gross. Sie bekam das volle programm - Chemo,OP (Ablatio re.) und Bestrahlung.
Bei der letzten Nachsorge Untersuchung war alles ok. Die nächste ist mitte April.

Meine Mutter ist 46 und ich bin 19.

Es ist ein Schock,wenn man erfährt das die Mama BK hat.
Es tut mir leid das die Diagnose deiner Mama so schlecht ist
Bezüglich deines Vaters,wenn du es ihm nicht sagen möchtest bespreche das doch mit einem Arzt und vielleicht könnt ihr es gemeinsam tun?!

Ich wünsche Dir und vorallem deiner Mama alles Gute !!!

ylva
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 23.03.2006, 14:29
Patricia70 Patricia70 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 12.12.2004
Beiträge: 8
Standard AW: Meine Mutter hat Brustkrebs

Hallo Susanne,

ich kann Deine Gefühle leider nachvollziehen. Bei meiner Mama (62) wurde im Juli 04 Brustkrebs festgestellt. Sie wurde im August operiert, danach Chemo, Bestrahlung und anschließend 5 Woche AHB. Zudem hat sie ich während der Chemo auch noch den rechten Arm gebrochen (operierte Seite) und war 4 Wochen lang auf unsere Hilfe angewiesen. Als sie dann auch noch ihr Gesicht gelämt war, dachten wir alle an Metas im Gehirn. Gott sei Dank war es nur eine Mastoiditis. Heute geht es ihr einigermaßen gut, aber die Krankheit schwebt wie eine kleine dunkle Wolke über uns. Wir wissen nie, was der nächste Tag bringt.
Der behandelnde Arzt hat meiner Mama ganz klar gesagt, dass sie nie wieder ganz gesund wird. Ich habe mit meiner Mutter während der Chemo ganz offen über alles gesprochen. Klar haben wir nicht nur über Krebs gesprochen, aber wir sind immer wieder darauf zurückgekommen. Wir haben auch über den Tod gesprochen. Ich hab zwar ganz schön schlucken müssen, aber für meiner Mama war es eine Erleichterung mir zu sagen was sie möchte uns was nicht (z. B. Beerdigung). Mit meinem Papa konnte und kann sie nicht drüber reden. Er blockt immer ab. Aber ich davon überzeugt, dass er ganz genau weiß wie schlecht es meiner Mama ging. Er wollte seine Ängste nur nicht zeigen. Ich hatte mir schon überlegt eine Psycho-Onkologin zu kontaktieren. Vielleicht wäre das was für Euch. Oder Eure Hausarzt? Vielleicht hat der einen guten Draht zu Deinem Papa. Ich habe noch eine ältere Schwester. Wir haben uns die Sorgen und die Verantwortung teilen können. Ich weiß nicht, ob ich alleine das alles geschafft hätte.
Ich wünsche Euch noch eine lange und glückliche Zeit zusammen.
Patricia
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 23.03.2006, 18:37
andrea41 andrea41 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.12.2005
Beiträge: 12
Standard AW: Meine Mutter hat Brustkrebs

Liebe Susanne, wie sich unsere Geschichten doch gleichen! Ich bin 41, meine Mama 63. Bei meiner Mama wurde der Brustkrebs Ende Nov. 05 festgestellt. Auch sie hat Metas an der Wirbelsäule. Da der Tumor mit dem Brustbein verwachsen ist, wurde sie nicht operiert. Sie bekommt Chemo und Antikörper. Ich wohne 330 Km weit weg, was die ganze Sache nicht gerade erleichtert (aber das kennst du ja!). Meine Mutter lebt leider allein. Die Ärztin hat ihr gesagt, dass die Behandlung nur lebensverlängernd ist. Aber meine Mutter hat dem Krebs den Kampf angesagt- sie ist sowieso eine sehr eigenwillige und starke Frau. Z.Zt. geht es ihr gut, die Chemo verträgt sie auch gut. Ich habe aber immer im Hinterkopf, was die Ärztin mir gesagt hat: ein paar Monate noch. Aber wenn es nach der Ärztin gegangen wäre, wäre meine Mama jetzt auch schon ein Pflegefall. Ih weiss als gar nicht mehr, was ich glauben soll.
Ich würde auch mal den Hausarzt bitten, mit deinem Vater zu reden. Oder vielleicht ein guter Freund? Ich glaube, Männer können mit Krankheiten ihrer Frauen generell schlecht umgehen. Bei der Mutter meiner Schwägerin(auch BK) war das auch so, da hat sie noch ihren Mann getröstet.
Ich wünsche Dir und deiner Mama alles Gute!
Liebe Grüße
Andrea
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 24.03.2006, 08:38
rinesmama rinesmama ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.02.2006
Ort: Lenningen
Beiträge: 74
Daumen hoch AW: Meine Mutter hat Brustkrebs

Liebe Susanne,

ich kann mit dir mitfühlen, bei mir war es nicht die Mutter aber die Schwiegermutter. Ihre Diagnose BK wurd im August 01 gestellt. Die Ärzte geben ihr damals ca. 6- 8 Wochen (Metastasen waren schon im ganzen Körper verteilt). Tatsächlich kämpfte sie dann bis zum 24.12.2003. Mein Schwiegervater konnte bis zur Totsstunde nicht akzeptieren, daß es für meine Schwiegermutter eine Tortur ist und wollte sie sogar noch ins Krankenhaus zur Bluttranfusion bringen (die bekam sie das letzte Jahr). Darum kanns dur deinen Vater gar nicht aufklären. Unsere Versuche wurden sofort abgeblockt (wir verstehn das nicht, wir haben keine Ahnung usw.) Ich weiß nicht ob du eine Einzelkind bist, mein Mann ist es und darum stehst du dann mit deiner Meinung ganz alleine da.
Ich hoffe und bete für dich , daß es nicht so schlimm wird und du deine Mutter noch Jahrelang bei dir hast. Es kommt ganz auf die Einstellung des krebskranken Menschen an, er muß kämpfen, wir können sie stützen und tragen. (daß habe ich meiner Tochter vor 6 Wochen auch gesagt, sie hat Lypmhdrüsenkrebs).Gib deiner Mutter kraft zum Kämpfen.
Liebe Grüße und gaaanz viele Drücker
Rinesmama
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 22:35 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55