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  #1  
Alt 03.08.2006, 13:26
J2K J2K ist offline
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Registriert seit: 13.03.2006
Ort: Zürich
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Standard AW: Krebs und Studium

Zitat:
Zitat von viviana
Über die Krankheit mit allen möglihen Menschen zu sprechen macht keinen Sinn, da viele einen dann nur noch aus dem mitleidigen Blickwinkel sehen.
...oder einem systematisch aus dem Weg gehen.

Auf der anderen Seite kann man mit Krankheiten das Mitleid oder die Betroffenheit vieler Leute ja auch schamlos ausnutzen.

Man stelle sich nur mal ein Bewerbungsgespräch mit einem Krebskranken nach Inkrafttreten des Anti-Diskriminierungsgesetzes vor. Zunächst verschweigt man alles schön brav in der schriftl. Bewerbung, dann nimmt man ein Aufzeichnungsgerät zum Gespräch mit und plaudert aus dem Nähkästchen. Vorher am besten noch eine Rechtschutzversicherung abschliessen
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  #2  
Alt 09.08.2006, 19:02
DatSarah DatSarah ist offline
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Ort: Inzwischen in Düsseldorf, gebürtig aus dem Münsterland
Beiträge: 62
Standard AW: Krebs und Studium

Mhm....also das kann ich so nicht gutheissen, auch wenns wahrscheinlich nicht ganz sooo ernst gemeint war...

Ich hab nen SchwerbehindertenAusweis, mein GdB liegt bei 80, und ich kann meine Geschichte nicht verstecken. Dementsprechend werde ich oft drauf angesprochen und antworte dann auch Wahrheitsgemäß. Vielleicht bin ich deswegen ein bisschen raus was dieses Thema hier angeht, aber vor der zweiten OP, also bevors mans gesehen hat, hab ichs auch nicht jedem erzählt. Geht ja im privaten niemanden was an.

Hat eigentlich einer von euch ne Tipp was ich bei nem Vorstellungsgespräch sage wenn die Frage auftritt ob ich "geheilt" bin?? Würde ja am liebsten sagen das wir davon ausgehen, aber ich glaub das kommt nicht so gut...
Nun ja, ich wünsche euch auf jeden Fall ganz viel Kraft für euren Weg....

Und lasst euch von der Sch***-Krankheit nicht die gute Laune verderben und den Humor nehmen, denn DANN...dann hat er wirklich gewonnen, und das gönnen wir ihm doch nicht, oder??
__________________
Das Beste hoffen und das Schlimmste erwarten, alles wird irgendwann irgendwie gut!!!

Aber lass Dir vom Krebs nicht die gute Laune vermiesen, denn dann hat er gewonnen, und das gönnen wir ihm doch nicht!!
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  #3  
Alt 09.08.2006, 21:18
Sonja A. Sonja A. ist offline
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Beiträge: 385
Standard AW: Krebs und Studium

http://www.spiegel.de/unispiegel/job...429971,00.html

lest mal bitte diesen artikel. dort steht jede menge zu bewerbungen.

lg, sonja

PS: ich würde es nicht sagen. (fragen dürfen die nicht, wenn sie doch fragen, dann bekommen die halt irgendeine antwort.)
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  #4  
Alt 20.08.2006, 12:08
Benutzerbild von Kerstin22
Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo!
Ich habe jetzt endlich einen Studienplatz! Inwzischen bin ich in Verbindung mit den Behindertenbeauftragten der Uni und weiß jetzt, dass man Anträge auf Nachteilsausgleiche stellen kann. Am besten vor Semesterbeginn. Durch meine Chemo werde ich auf jeden Fall Teile des Mathe-Brückenkurses verpassen und eventuell auch den ersten Teil der Einführungsphase. Welche Regelungen ich genau in Anspruch nehmen kann, werde ich noch eruieren. Auf jeden Fall bin ich jetzt wieder hochmotiviert. Also, wer Probleme mit der Teilnahme an Lehrveranstaltungen hat, sollte sich auf jeden Fall an die Behindertenbeauftragten wenden. Ich habe da sehr gute Erfahrungen gemacht.
Viel Glück euch allen!
Kerstin
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  #5  
Alt 20.08.2006, 20:37
viviana viviana ist offline
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Beiträge: 3
Daumen hoch AW: Krebs und Studium

Hallo Kerstin,

herzlichen Glückwunsch! Ich finde es wirklich richtig, dass Du Dich für das Studium entschieden hast und direkt Kontakt mit dem Behindertenbeauftragten aufgenommen hast. Du hast Recht- es bringt wirklich viel mit diesen Leuten zusammen zu arbeiten!!!
Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg und alles Gute!

Grüße, Viviana
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  #6  
Alt 18.10.2006, 22:17
Benutzerbild von Kerstin22
Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Beiträge: 874
Standard AW: Krebs und Studium

Hallo!
ich wollte mal berichten wie es mit mir weitergegangen ist. Ich war teilweise beim Mathe-Brückenkurs, als meine Werte gerade oben waren. Meine letzte Chemo wurde inzwischen durchgeführt. Am Montag ist ein PET-CT, wo geschaut wird, ob mein Krebs weg ist. Eventuell muss ich noch eine Strahlentherapie machen. Ich habe schon Kontakt zu Studenten aufgenommen, die mir auch bereitwillig helfen. Ich gehe eher offen mit meiner Krankheit um. Heute war ich allerdings schon total gestresst, obwohl eigentlich gar nichts so schlimm war. Ich bin nicht in die Übungsgruppe gekommen in die ich wollte bzw. meine Helferin. Um mit ihr gemeinsam lernen zu können, musste ich auch auf andere Rücksicht nehmen mit denen sie lernen will. Nun habe ich am meinem freien Tag, den ich mir für Arztbesuche freihalten wollte, eine Lehrveranstaltung. Da ich auf die Hilfe von anderen angewiesen bin, möchte ich natürlich auch auf die Bedürfnisse meiner Helfer Rücksicht nehmen, aber irgendwie bin ich jetzt total unzufrieden und ich fühle mich unter Druck gesetzt. Ich habe Angst die falsche Entscheidung gefällt zu haben. Ferner belastet mich, dass mein Vater mich behandelt als wenn ich komplett gesund bin. Ich habe große Angst vor den nächsten Wochen in denen ich mein Studium aufnehme, meine Immunwerte noch nicht in Ordnung sind und ich vielleicht noch eine Strahlentherapie machen muss. Bisher habe ich kaum jemanden belastet und sehr viel für meine Zukunft geregelt. Ich sagte nun zu meinem Vater, dass ich vielleicht Unterstützung in den nächsten Wochen brauche, worüber er wie erstaunt reagierte und er fühlt sich jetzt schon vom Haushalt überfordert. Geht es hier um den Haushalt? Mein Bruder macht gerade Fachabitur neben der Arbeit und meine Mutter hat zwei Brüche im Fuss, aber deswegen kann man doch mich nicht belasten. Ich habe in letzter Zeit viel im Haushalt gemacht, doch wenn mein Studium jetzt parallel läuft werde ich versuche meine Energien auf meine Genesung und mein Studium zu konzentrieren. Ich muss ja sicher auch auf schöne Aktivitäten verzichten, um mein Vorhaben erfolgreich umsetzen zu können.
Ich hoffe, dass war jetzt nicht alles zu viel, aber ich musste mir das mal von der Seele schreiben.
Liebe Grüße
Kerstin
__________________
Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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  #7  
Alt 07.01.2007, 15:23
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 874
Standard AW: Krebs und Studium

Mich und mein Studium gibt es noch, doch irgenwie bekomme ich immer wieder Steine in den Weg gelegt. Nach langem hin und her musste ich doch drei Wochen lang kurz vor Weihnachten eine Bestrahlung machen und war Weihnachten endlich fertig. Das habe ich natürlich alles parallel zum Studium gemacht und freute mich auf ein paar ruhige Tage. Pustekuchen! Zwischen Weihnachten und Silvester lag ich mit Gürtelrose im Krankenhaus. Ich fühle mich ausgebrannt, doch ich will die Vorlesungszeit noch durchhalten. Oft fühle ich mich überfordert, aber ich will so leicht nicht aufgeben. Irgendwie kann ich schlecht trennen, ob meine Erschöpfung an der Krankheit oder am Studium liegt.
liebe Grüße und frohes neues Jahr an euch alle!
Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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