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  #1  
Alt 06.06.2006, 15:00
Gisela H. Gisela H. ist offline
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Beiträge: 4
Standard Wie lebe ich mt meiner Angst ?

Ich bin neu hier.Nachdem ich einiges im Forum gelesen habe muss ich feststellen,dass es vielen viel schlechter geht als uns.
Im Dezember 2005 haben wir erfahren,dass mein Mann Speisenröhrenkrebs mit Metastasen in der Leber hat.Es riss uns den Boden unter den Füssen weg!!!Bis Mitte März bekam er Chemo im 2-3 wöchigen wechsel.Es war wie alle wissen eine schwere Zeit.Mein Mann nahm ab und war sehr depressiv.Ich kam einfach nicht an ihn ran.Ich muste stark sein für Mann,Kind usw.Irgendwann hatte ich keine Kraft mehr.Die Angst ist mein ständiger Begleiter.Die Gute Nachricht kam nach der zeiten Untersuchung.Der Krebs soll fast ausgetrocknet sein!!!Diese positive Ergebniss baute meinen Mann wieder auf.seit 12 Wochen bekommt er wöchentlich eine 24 Std.Chemo.Diese Woche soll endlich eine Untersuchung folgen.Ich habe Angst vor dem Ergebniss.Ich muss wohl endlich lenen mit dieser Angst zu leben und umzugehen.

Gruss Gisela H.
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  #2  
Alt 06.06.2006, 16:36
Benutzerbild von Melanie79
Melanie79 Melanie79 ist offline
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Registriert seit: 31.03.2006
Beiträge: 39
Standard AW: Wie lebe ich mt meiner Angst ?

Hallo Gisela,

es tut mir sehr leid, dass auch Ihr mit dieser Sch*** Krankheit leben müßt und ich kann sehr sehr gut nachvollziehen, wie es Dir geht. Auch für uns brach eine Welt zusammen, als mein Vater im Februar '06 die Diagnose SPRK bekam.
Wie ich aus Deinen Zeilen schließe, wurde Dein Mann nicht operiert? Steht eine OP bevor, oder ist der Tumor inoperabel (so wie es leider bei meinem Vater der Fall ist).
Und was meintest Du mit "austrocknen"? Ich habe schon öfter von einer Verkapselung des Tumors gehört (das er also nicht mehr wächst und nicht streuen kann), wobei der Arzt meinem Vater sagte, dass das in der Speiseröhre nicht möglich ist. Deshalb würde es mich interessieren, was es mit dieser Austrocknung auf sich hat. Mir ist klar, dass diese Krankheit sehr individuell ist und man nicht von einem Fall auf den anderen schließen kann. Aber sicher verstehst Du auch, dass man sich an jedem Strohhalm klammert, wenn er auch noch so winzig ist. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt...
Und wie sieht es mit den Leber-Metas aus? Sind sie durch die Chemo verschwunden?

Ich denke mit der Angst muß man leben. Sicher kann jeder hier bestätigen, dass nach der Diagnose nichts mehr so ist, wie es einmal war und die Angst zum ständigen Begleiter wird. Mir geht es nicht anders..allerdings habe ich mittlerweile gelernt damit umzugehen. Anfangs hab ich nur geheult und mir ständig Gedanken darüber gemacht, wie lange ich meinen Vater noch haben werde. Doch nach jeder noch so kleinen positiven Nachricht (und sei es nur ein Kilo mehr auf der Waage gewesen) schöpfte ich wieder Hoffnung und "kämpfte" mit meinem Vater. Sich einigeln und ständig daran zu denken bringt nichts. Ich hab mir immer gesagt, wie mein Vater kämpfen und Mut fassen soll, wenn seine Familie ihn mit der Angst runterzieht? Außerdem war und ist mein Motto: Warum trauern? Er LEBT!! Und das hoffentlich noch ganz viele Jahre.
Ich bin seit dieser schlechten Nachricht verstärkt Arbeit und Hobbies nachgegangen, um mich abzulenken. Mir persönlich hat das geholfen, diese Angst zu verdrängen.
Ich hoffe auch für Dich und Deine Familie, dass ihr lernt, mit dieser Krankheit umzugehen und natürlich wünsche ich Deinen Mann alles erdenklich Gute!
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  #3  
Alt 06.06.2006, 21:16
Gisela H. Gisela H. ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Wie lebe ich mt meiner Angst ?

Hallo Melanie 79

Der Arzt von meinem Mann hat uns zu Anfang nur gesagt,dass der Tumor nicht operiert werden muss,sondern das er durch die Chemo ausgetrocknet wird,was auch immer das bedeuten mag.Die Metastasen in der Leber haben sich auch zurückgebildet.Mein Mann hatte in der letzten Zeit wieder gut zugenommen.wie sich das Leben doch verändert-man freut sich wirklich über jede Zunahme.Durch die wöchentlichen Chemos ist er wieder geschwächter und hat auch wieder wenig Appetit,aber ich hoffe er nimmt nicht wieder soviel ab,wie am Anfang.Die Ärzte in unserer Klinik haben immer wenig Zeit für Gespräche.Das sört mich enorm.Viele Informationen bekommt man nicht.Mein Mann fühlt sich aber dort sehr wohl und möchte vorläufig dort bleiben.Mir selber fehlt der Informationsaustausch.Das meiste erfahre ich nur durch meinen Mann.
Gruss Gisela H.
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  #4  
Alt 06.06.2006, 22:07
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_Viola_ _Viola_ ist offline
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Standard AW: Wie lebe ich mt meiner Angst ?

Hallo Gisela,

es tut mir sehr leid, dass auch eure Familie von dieser schlimmen Krankheit betroffen ist.

Mein Vater wurde vor 2 Jahren an SPK operiert, hatte im letzten Jahr eine richtige Hammerchemo, wobei er auch 12 Kilo abgenommen hat. Dann ging es ihm aber wieder besser. Seit ca. 2 Wochen gefällt er mir überhaupt nicht. Der Appetit lässt zu wünschen übrig und auch sonst ist er irgendwie sehr ruhig. Ich hoffe nun, dass es die Angst vor der morgigen Untersuchung ist.

Die Angst ist immer da, mal mehr und mal weniger. Man muss halt versuchen damit umzugehen. Ich versuche mich immer abzulenken, klappt aber nicht immer. Momentan ist es wieder ganz schlimm. Aber vor der Untersuchung ist das immer so. Genau wie du, haben wir auch Angst vor dem Ergebnis. Allerdings wird es allen so gehen. Das ist ja auch ganz normal.

Am Anfang war es bei mir am schlimmsten, wenn ich ins Bett gegangen bin. Ich bin mit dem Gedanken an meinen Vater eingeschlafen und wieder aufgewacht. Das habe ich aber jetzt im Griff. Ich lese abends vor dem Einschlafen ein schönes Buch oder irgendetwas was mich ablenkt.

Ich freue mich über jeden Tag, den wir zusammen verbringen können. Und ich hoffe, dass es noch ganz viele davon gibt.

Dir und deiner Familie wünsche ich auch, dass ihr es schafft damit umzugehen. Deinem Mann wünsche ich alles erdenklich Gute!

Liebe Grüße
Viola
__________________
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  #5  
Alt 06.06.2006, 22:10
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Melanie79 Melanie79 ist offline
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Standard AW: Wie lebe ich mt meiner Angst ?

Hallo Gisela,

hier im Forum findest Du sicher Austauschmöglichkeiten und Antworten auf einige Deiner Fragen.
Dieses unwohlsein nach der Chemo ist leider (meistens) unumgänglich. Meinem Vater ging es auch richtig schlecht nach seinen beiden Chemos. Er hatte keinen Appetit, nahm wieder 4 Kilo ab, hatte wieder Schluckbeschwerden und wurde von einem chronischen Schluckauf gequält, der erst nach 2 Wochen wieder nachließ.
Jetzt ist er seit 2 Wochen auf Reha, was seinen Gesundheitszustand ungemein verbessert hat. Er hat 5 Kilo zugenommen, isst mittlerweile wieder Schweinebraten mit Knödel und trinkt dazu ein Bier und fühlt sich generell wieder viel besser. Auch bei ihm ist die Behandlung noch nicht abgeschlossen, aber die Ärzte meinten, dass ihm die Reha helfen wird, Kraft zu tanken und zur Erholung von den Strapazen der Chemo beitragen wird. Redet doch mal mit den Ärzten, vielleicht würde es auch Deinen Mann helfen?!
Es ist doch schon mal gut, dass die Metas zurückgegangen sind und wenn die Ärzte meinen, dass es ausreichend ist, wenn der Tumor ausgetrocknet wird (was immer das auch bedeutet), dann sieht's doch gar nicht so düster aus
Trotzdem würde ich mir an Deiner Stelle mal einen Arzt krallen und ausquetschen. Sie müssen sich für Dich Zeit nehmen, egal ob's ihnen passt oder nicht.
Lasst Euch nicht unterkriegen
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  #6  
Alt 06.06.2006, 22:28
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Melanie79 Melanie79 ist offline
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Standard AW: Wie lebe ich mt meiner Angst ?

Hallo Claro,

vielen Dank für Deine Info. Ich habe schon mal gehört, dass meistens nicht operiert wird, wenn Metas vorhanden sind, aber man ließt ja auch immer wieder mal, dass trotz Metas operiert wird. Woran liegt das? An den Ärzten, oder an der Stelle oder Anzahl der Metastasen?
Bei meinem Vater kann, wie gesagt, nicht operiert werden, da sich der Tumor zu weit oben befindet. Das ist einerseits natürlich sche***, aber andererseits kenne ich auch zwei Fälle, die den SPRK nur mit Bestrahlungen und Chemo besiegt haben. Daher versuche ich (wie wahrscheinlich wir alle), der Sache optimistisch entgegenzusehen.


Hallo Viola,

ich wünsche Euch für die morgige Untersuchung alles Gute! Lass doch danach hören, wie das Ergebnis war.


PS: Auch mich würde das mit der Austrocknung interessieren.
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  #7  
Alt 07.06.2006, 18:53
Gisela H. Gisela H. ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Wie lebe ich mt meiner Angst ?

Hallo Claro,

Es tut einerseits gut sich hier auszutauschen aber einige aussagen machen mir auch wieder Angst.Mein Mann ist in einem Kleinstadtkrankenhaus.Bis jetzt haben wir aber noch nichts negatives über den Oberarzt gehört.Heute ist mein Mann wieder ins Krankenhaus gekommmen.Die Tage soll eine Untersuchung gemacht werden.Dann will ich mal auf ein Arztgespräch drängen.Werde dann mal genauer nach der Austrocknung fragen.Der große Nachteil dieses Krankenhauses ist ,das die Ärzte anscheinend keine Zeit haben.Werde wohl bis zum Ergebnis wieder ein paar Nächte kaum schlafen.

Gruß Gisela H.
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