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  #1  
Alt 28.04.2009, 20:29
LIVESTRONG LIVESTRONG ist offline
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Registriert seit: 28.04.2009
Beiträge: 307
Standard Osteosarkom

Hallo

Meine Name ist Stephan. Vor 9 Jahren wurde bei mir ein Osteosarkom im linken Knie diagnostiziert. Nach Chemotherapie und OP bin ich zwar geheilt, habe aber große Angst, einen Rückfall zu bekommen. Habe die 5 Jahre ohne Probleme überstanden.

Mir wurde aber damals auch gesagt, dass ich einen Knochentumor an der rechten Rippe habe. Die Ärzte in Dresden wollen es nicht operieren, da er so nahe an der Wirbelsäule liegt. Auch die Ärzte der Uniklinik Münster, wo ich damals operiert wurde, wollen den Eingriff nicht wagen. Ich bin der Überzeugung, wenn man den Tumor in gutartigen Zustand entfernt, ist das Risiko eines Rückfalls sehr gering. Kann mir jemand weiterhelfen?

Gruß Stephan
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  #2  
Alt 29.04.2009, 00:53
vitusdröscher vitusdröscher ist offline
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Registriert seit: 04.04.2009
Beiträge: 8
Standard AW: Osteosarkom

Hallo Stefan,
Hallo Mitleser

bin kein Onkologe der sich mit der Frage bzw. der Antwort auskennt, OB ein solcher Tumor in dieser Situation wirklich entfernt werden SOLLTE oder nicht. Hängt mit Sicherheit von vielen Faktoren ab: Charakter des Tumors, Ort und Ausdehung, .....
Danach dürfte sich die Frage anschliessen, OB das operiert werden KANN und ob Du das Risiko eingehen solltest. Diese Frage muss von anderen Leuten/Dir geklärt werden.

Ich schreibe Dir, weil ich mit einem ähnlichen Fall zu tun habe, mit dem Unterschied, dass operiert werden MUSSTE, um ein weiteres Überleben zu sichern, und weil man noch operieren KONNTE.

Dieser Meinung waren zumindest einige Onkologen und vor allem die Chirurgen, die letztenendes die OP durchgeführt haben; einige Radiologen waren schon deutlich zurüchhaltender, genauso wie ein Teil der Onkologen.

Der Fall: Osteosarkom in originär einer Rippe, Ausdehung auf drüber und drunterliegende, Ranwachsen an das Rückgrat, teilweise Infiltration der Wirbel und von allerlei Gewebe am Rückgrat; kein Übertritt an Lunge und nur wenig/gar nicht ins Muskelgewebe.

Bis kurz vor Ende der präoperativen Chemo haben wir uns schwer mit der Auswahl eines Chirurgen getan:

- drei Onkologen/Chirurgen, vier Meinungen; jeder sieht und interpretiert den identischen Datensatz anders. Man neigt als Patient natürlich dazu, zu dem zu wollen, der einem das wenigste rausschneidet - reicht das? Das bedeutet aber auch: Aussagen vergleichen, Gemeinsamekeiten raussuchen, Differenzen erkennen, darauf eingehen - ich würde sagen: eher vier als zwei Leute befragen.

-Technik: zerschneiden (veralteter Ansatz, ist eindeutig zu vermeiden!) oder am Stück? Welcher Arzt/welches Krankenhaus macht was?

-Erfahrung: schon mal sowas gemacht? Wer hat ähnlich große Eingriffe schon vorgenommen? Wer sowas noch nicht gemacht hat und glaubt es wäre ein kleiner Eingriff, kann in dem Moment wo sich die OP schwieriger als erwartet gestaltet zu deinen Lasten total hilflos dastehen. Und dann ist eventuell kein Spinalchirurg zur Hand oder was für einen Spezialisten man jetzt bräuchte

-Klinik: Wald und Wiesenklinik? Klein und Speziell? Was ist mit besagten Komplikationen, kann man schnell einen anderen Fachchirurgen holen? Welche Ausstattung hat die Klinik, kann beispielsweise während der OP ein Gewebe-Schnellschnitt gemacht werden und welcher Pathologe schaut sich den an?

- es menschelt überall: lass Antipathien aus dem Spiel, du sollst dich nicht anfreunden. Hast du den Eindruck, dass der Arzt fähig ist? Hat er Zweifel, ist skeptisch und will vorher noch x Untersuchungen machen ? Ist schon mal besser als einer der sagt: das machen wir mit links! Wirkt er desinteressiert, lustlos (gibts!) - lass es.

Am Ende standen in der engeren Wahl (ohne Namen):
Münster-Heidelberg-Berlin-Neumünster (die ersten drei zählen zu den Tumor/Thorax-erfahrenen Stellen in der BRD; Neumünster hing an einem Chirurgen der aus dem Dunstkreis der Klinik Münster kommt; häufig hängt es nur an wenigen Namen; was das Ausland macht weiß ich nicht)

[Für alle anderen Leser: Ich bin bestimmt nicht umfassend aber vernünftig informiert! Man soll mir bitte nachsehen, wenn ich jemanden vergessen habe oder keinesfalls nervös werden wenn man woanders war/ist!]

Die Wahl fiel auf Berlin/Charité/Virchow-Klinik/Centrum f. Muskuloskeletale Chirurgie/Sektion f. Muskuloskeletale Tumoren/Dres. Melcher & Schaser.
Sehr erfahren, positiv, zupackend, großflächig schneidend, bei Zweifel raus; hohes technisches Niveau (der Klinik und Chirurgen), Absprachen und Konsultationen weiterer Kollegen, ......

Ich habe bestimmt einiges unterschlagen, hoffe aber, Dir und anderen damit helfen zu können.

Schaue binnen Kürze wieder rein!

Gruß
Vitus
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  #3  
Alt 29.04.2009, 13:01
LIVESTRONG LIVESTRONG ist offline
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Registriert seit: 28.04.2009
Beiträge: 307
Standard AW: Osteosarkom

Hallo Vitus

Vielen Dank für den Beitrag. Klar kommt es darauf an, wie der Tumor sich entwickelt. Ich würde das Risiko für eine OP eingehen.

Ich habe damals auch einen jungen Mann in Münster kennengelernt, der das gleiche Problem hatte wie ich jetzt. Er wollte auch den Tumor in guten Zustand rausoperiert haben. Dann kam der Rückfall. Ihn wussten dann gleich 3 Rippen entfernt werden, weil die Ärzte damals sich geweigert hatten. Heute ist er leider tot. Er hat den Rückfall nicht überlebt.

Ich weiß, das es von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgehen kann. Aber ich wäre froh, wenn der Tumor entfernt werden könnte.

Ich berate mich immer mit mehreren Ärzten. Leider sind nicht alle der gleichen Meinung. Ich würde mich wieder in Münster operieren lassen. Das sind kompetente Ärzte mit sehr viel Erfahrung auf diesen Gebiet.

Werde mich mal wieder mit den Ärzten auseinandersetzen müssen.

Gruß Stephan

Geändert von LIVESTRONG (29.04.2009 um 14:28 Uhr)
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