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  #61  
Alt 31.08.2003, 11:58
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Liebe Tanja,

ja ich versuche auch jetzt einfach nicht immer was zu sagen, sondern einfach nur da sein. Hoffe sie fühlt sich etwas geborgen, wenn man das in so einer Situation überhaupt kann.

Könnte Tag und Nacht weinen. Es ist alles so verdammt schnell gegangen ! Kann es bis heute nicht fassen...

GANZ VIEL KRAFT wünsche ich
auch Dir liebe Tanja,
Petra
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  #62  
Alt 31.08.2003, 11:58
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Standard Plattenepithelkarzinom

Hallo Ihr Lieben,

was muß meine Mutter alles über sich ergehen lassen ? Nun mußte sie sich am Freitag einer Knochenmarkspunktion unterziehen. Die Werte ihrer Leukozyten sind extrem hoch. Der Normalwert der Leukos liegt wohl bei 10.000 und sie hatte am Freitag einen Wert von erschreckenden 133.000. Oh GOTT – ist nun das Blut verseucht ? Nun auch noch Leukämie.

Ich bin wirklich am Ende ! Sie hat so bitterlich geweint. Meine Mutter ist eine extrem starke Frau, aber nun kommt so richtige Todesangst hoch.

Gestern mußte ich sie zum erstenmal waschen und ich war so erschrocken – sie ist so dünn geworden, keinen Po und Busen mehr, die Knochen stechen regelrecht hervor. Man traut sich auch gar nicht mehr sie zu drücken, da ich Angst habe, das ihr alles weh tut. Ich könnte von morgens bis abends weinen.

Sie isst fast nichts mehr. Jetzt habe ich ihr gestern vom Bäcker frisches Brot mitgebracht und darüber hat sie sich gefreut. Wenigstens etwas womit ich ihr noch ne Freude machen konnte.

Ich habe zum 1.7. nen neuen Job angefangen, aber ich fühle mich nicht so wohl dort. Mein Chef war 3 Wochen im Urlaub und kommt morgen wieder. Am liebsten würde ich alles hinschmeißen und was ganz anderes machen. Hab schon überlegt, ob ich nicht ne neue Ausbildung im Gesundheitswesen machen sollte. Ach ich weiß auch nicht, alles ist durcheinander und ich fühle mich in meiner eigenen Haut nicht mehr wohl.

Woher schöpft man neue Kraft ? Oft mag ich alleine sein und wenn ich es dann bin, fühle ich mich oft von Gott und der Welt verlassen. Die Trennung von meinem Freund macht mir auch sehr zu schaffen, ich dachte ich kann es durch all diesen Kummer irgendwie verdrängen, aber ich habe das Gefühl es wird eher schlimmer.

Gestern habe ich überlegt, eine Selbsthilfegruppe für Angehörige Krebserkrankter oder Verstorbener in Hannover zu gründen. Ich möchte was tun – was GUTES – helfen !
Hat jemand ne Idee wie man das am Besten anfängt ?

EUCH ALLEN VIEL KRAFT FÜR ALLES
Petra
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  #63  
Alt 03.09.2003, 23:07
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Hallo,

die Leukos meiner Mutter sind jetzt bei 150.000 - was passiert wenn sie weiter und weiter steigen?

Zum 1. mal hat meine Mutter jetzt einen Krankenhauskolla. Sie wird immer schwächer und schwächer. Waschen kann sie sich mittlerweile auch nicht mehr alleine, es tut so weh das alles mit anzusehen.

Ihr Herz ist sehr stark, aber sie hat jetzt zum 1.mal gesagt, wer weiß ob sie Weihnachten überlebt. Sie ist jeden Morgen froh wenn sie überhaupt aufwacht.

Sie hat jeden Morgen starke Schmerzen und Herzrasen und extreme Luftnot.

Wie kann man ihr noch Mut machen? Ich bin so unendlich traurig und fertig zugleich.

LG an EUCH alle,
Petra
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  #64  
Alt 01.10.2003, 10:16
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An ALLE,

meine Mutter hat so gekämpft und leider hat sie den Kampf am 09.09.2003 um 17.50 Uhr verloren.

Am Samstag, den 06.09.2003 hat sich ihre Situation dramatisch verschlechtert und es hat sich Wasser im Bauch und in den Beinen angesammt, bis zu 4 kg Wasser. Sie hat fast keine Luft mehr bekommen. Es war so schrecklich, da man ihr nicht helfen konnte. Sie konnte kein Wasser mehr lassen und alles tat ihr weh. Einen Katheter konnte man wohl noch nicht legen.

Am Sonntag war es dann ganz schlimm, ich bin dann im Krankenhaus geblieben und nicht mehr von ihrer Seite gewichen. Das Krankenhaus war so nett und hat mir in ihr Einzelzimmer ein Bett mit reingestellt und so lagen wir dann Bett an Bett. Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugemacht und über sie gewacht. Es war so traurig, da sie vor Schmerzen gestöhnt hat und fast immer aus dem Bett gefallen ist.

Am Montag früh haben sie ihr dann endlich einen Katheter (unter Schmerzen) gelegt und sie neu umgebettet, sie hat vor Schmerzen geweint. Meine Mutter ist eine starke Frau gewesen und hat so schnell nicht geweint und sehr sehr viel in den letzten 7 Monaten über sich ergehen lassen. Ich bin fast verrückt geworden sie so leiden zu sehen, das war nicht mehr meine Mutter.

Am Montag Morgen hat man ihr dann Morphium gegegeben und sie hat die ganze Zeit geschlafen. Zwischendurch hat sie nochmal das Wort "Schäfchen" gesagt und dann habe ich sie gefragt wie die aussehen und sie hat gesagt "nur weisse, keine schwarzen" - wahrscheinlich hat sie schon den Himmel gesehen.

Sie hat so geschwitzt den ganzen Tag, der Schweiß lief ihr nur so runter. Ich habe ihr den Schweiß immer wieder abgestupft. Von Montag auf Dienstag habe ich auch im Krankenhaus geschlafen und ich hatte keine Ruhe.

Sie hat nur geschlafen und war nicht mehr ansprechbar. Ich lag neben ihr und hab kein Auge zugemacht.

Morgens lag sie nur und hat geschlafen. Der Mann ihrer Schwester war viel bei mir und er meinte, es könnte jetzt noch dauern bis sie einschläft. Aber ich hatte insgeheim kein gutes Gefühl. Bin dann aber nochmal 2 Std. aus dem Krankenhaus raus, um was zu erledigen. Um 16.00 Uhr bin ich dann wieder mit ihm im Krankenhaus gewesen und eine Freundin von ihr kam auch und hat nur geweint als sie sie gesehen hat.

Um 17.00 Uhr hat sie dann ein paar mal ganz tief durchgeatmet und um 17.50 Uhr hat sie dann ihren letzten Atemzug gemacht. Ich war bei ihr und habe ihre Hand bis zum Schluss gehalten. Ihre linke Hand war stundenlang eiskalt und dieser kalten Hand kam trotzdem der Schweiß.

Dann konnte ich es gar nicht glauben, dass das jetzt ihr letzter Atemzug war. Ich habe so fürchterlich geweint und gleichzeitig stand man unter Schock. Knapp 1 Stunde waren wir dann mit ihr noch alleine. Und bis heute kann ich es nicht glauben - der letzte Atemzug. Die Bilder sind täglich in meinem Kopf. Bilder der Vergangenheit und Bilder der letzten Tage und Wochen. Ich kann es bis heute nicht fassen.

Und dann kam die Organisation der Beerdigung. Man steht unter Schock und soll plötzlich Entscheidungen treffen und viel organisieren. Unglaublich. Aber meine Freunde waren für mich da, was ich über meine Familie nicht sagen kann. Aber dazu möchte ich später nochmal mehr schreiben.

Ich habe am 09.09.2003 meine nur 53-jährige Mutter verloren und nun mit 34 Jahren keine Eltern mehr. Ich habe sie sehr geliebt und werde sie immer lieben und wenn ich daran denke, dass sie jetzt in einem Sarg unter der Erde liegt, dann kann ich es immer noch nicht fassen. Der Umang mit dem Tod fällt mir schwer. Ich weiß nicht, wie ich es am besten verarbeiten soll.

Liebe Grüsse an EUCH
Petra


KREBS kann jeder bekommen und auch ohne Verschulden und es ist für mich die heimtückiste Krankheit überhaupt.

Meine Mutter hat den Kampf nach nur 7 Monaten verloren. Der Lungenfacharzt aus Braunschweig ist für mich untragbar, überhaupt sind manche Ärzte einfach zu unsensibel.

Und täglich frage ich mich "WARUM" - warum sie, warum so früh, warum stirbt ein Nichtraucher an Lungenkrebs und Rauchern passiert gar nichts ? warum so früh ? mit nur 53 ? sie war immer nur für mich und für andere da - sich selbst gegenüber sehr sparsam! WARUM ?????
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  #65  
Alt 01.10.2003, 14:13
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Liebe Petra,
mein aufrichtiges Beileid zum Tod Deiner Mutter. Man kann es nicht fassen. Die Verarbeitung dauert. Mir hat geholfen, darüber zu sprechen, mich mit Krebs und Sterben auseinanderzusetzen. Dass Du geschrieben hast ist schon der richtige Schritt. Die Frage Warum habe ich mir auch oft gestellt. Da gibt es Alte und Kranke, die möchten sterben, aber die Jungen rafft es hinweg. Wir wissen nicht das warum, ich habe aber Antworten bekommen. Nicht sofort, aber in den Jahren habe ich erkannt, das alles Schicksal ist, und auch der Tod meines Vaters, den ich immer noch nicht verarbeitet habe, etwas in meinem Leben bewirkt hat.
Für Dich sind diese Antworten noch nicht zu erkennen. Es tut einfach nur unendlich weh. Aber lass diesen Schmerz zu. Sprich mit Freunden über Deine Gefühle. Sprechen hilft.
Ich wünsche Dir viel Kraft.
Brigitte
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  #66  
Alt 06.10.2003, 11:33
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Jeden Tag, frage ich mich "WARUM" !

Warum meine Mutter, warum so früh - mit 53 Jahren das ist einfach zu früh. Warum Lungenkrebs, sie hat nie geraucht. Warum so ? Warum gerade jetzt ? Warum holt sich der liebe Gott eine Frau, die nur anderen Menschen geholfen hat ?

Warum holt er meine Mutter - wo ich doch nur eine Mutter habe ? Keine Geschwister, keine eigene Familie ?

Mit 34 Jahren fühle ich mich einfach zu jung, um die Mutter zu verlieren !!! WARUM ?????????????

Albträume habe ich seit dem TOD -> die Vergangenheit holt mich regelrecht ein. Ich träume ständig von meiner Mutter, das sie schwanger ist und ich bin dabei. Was hat das alles zu bedeuten ???

Liebe Grüsse an EUCH,
wer auch immer das liest...
Petra
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  #67  
Alt 07.10.2003, 21:49
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Guten Abend zusammen,
mir geht es augenblicklich wirklich mehr als übel.
Vor 3 Jahren starb eine besonders gute Freundin an Bauchspeicheldrüsenkrebs, vor einem knappen halben Jahr meine beste Freundin an der gleichen Krankheit, ich habe sie gepflegt, bis zuletzt, bis es endlich vorbei war. Vor einigen Wochen bekam dann die nächste Freundin, knapp 75, und eigentlich immer fit gewesen, Husten, sie nahm ab, Diagnose: verhornende Plattenepithelkarzinome, jeweils ca. 5,5 cm Durchmesser, eines davon unmittelbar am linken Lungenhauptast, was ihr starke Luftnot bringt. Jetzt überlegen die Ärzte, ob sie ihr nicht einen "Stand" einsetzen sollen,also den Tumor damit für eine Weile umgehen können. Hat jemand damit schon irgendwelche Erfahrungen gemacht? Meiner Freundin hat man von Bestrahlung abgeraten, weil dann das gesunde Gewebe zu stark in Mitleidenschaft gezogen würde, Ob Chemo überhaupt hilft, weiß niemand so genau. Sie hat Herzprobleme und dazu noch Lungenfibrose.
Vor 10 Tagen ist dann noch mein Mann gestorben, und ich bin in einem so tiefen Loch, daß ich denke, dort überhaupt nicht mehr herauszukommen. Die Krankheit meiner Freundin nimmt mich jetzt sehr stark in Anspruch, so daß ich über meinen persönlichen Verlust gar nicht richtig nachdenken kann. Hat jemand eine Ahnung, was man für meine Freundin noch tun könnte??? Schon jetzt danke für Euer Interesse
Liebe Grüße Renate verein@vstev.de
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  #68  
Alt 08.10.2003, 07:51
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Hallo Petra
Ich habe am 28.Sept. meinen Papa verloren.Er war erst 58Jahre alt.Ich Habe ein Buch gelesen ,welches ein biesschen hilft.Du musst einsehendas das Leben hier für unsere Elternteile nur mehr eine Qual gewessen wäre,so hart das auch klingt.Ich versuche mir vorzustellen,es geht ihm gut ,er ist im Himmelu.Schaut immer auf mich herunter. Meine grösste Angst war immer das es ihm nicht gut geht wo er jetzt ist u. das er mich vergisst.Es war schrecklich ,wir mussten betendas er sterben kann.Er hatte nur mehr 40Kilo,Als ich ihm beim Trinken half merkte ichdas sein Rücken sich wie ein Sack voller Nägel anfühlte,es machte Geräusche ,wie zb.eine Babyrassel.Ich finde wir sollten ins Forum für Hinterbliebene wechseln.Es ist gut mit Menschen zu sprechen,über das was wir in den letzten Monaten mitgemacht haben.Aber am besten ist, man spricht mit Menschen,die auch ihre Lieben an Krebs verloren haben,nichtbetroffene können sich so was nicht vorstellen.Das mit der SChwangeren mit dem Kind könnte bedeuden,das du Petra eine eigene Famielie gründen solltest.Ich glaube deine Mama sieht dich u.ist stolz auf Dich.
Alles Liebe
Gerlinde
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  #69  
Alt 22.11.2003, 23:53
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Hallo,

ich bin jetzt das erstemal seit Wochen wieder hier im Forum. Meine Mutter hat am 09.09.2003 den Kampf gegen den Lungenkrebs verloren und bis heute kann ich es nicht fassen und begreifen. Morgen ist Totensonntag und seit der Beerdigung bin ich jedes Wochenende auf dem Friedhof. Die Tränen werden wahrscheinlich niemals trocknen.

Jeden Tag frage ich mich - WARUM? 53 Jahre ? Nein, Diagnose im März 03 und der Tod kam am 09.09.2003. Ich habe hier von Anfang an der Diagnose bis zum TOD meine Erfahrungen, Gefühle hier im Forum aufgeschrieben und es hat mir sehr geholfen. Ich möchte jetzt gern anderen helfen. Und mich weiterhin austauschen wie andere mit ihrer Trauer umgehen. Wenn ich die Zeilen der Angehörigen oder Betroffenen hier lese werde ich so unendlich traurig. Ich bete das man ein Medikament findet, was den Krebs besiegen kann. Es gibt so viele Dinge auf der Welt, aber warum nicht ein Medikament dagegen ???

Viel Kraft an EUCH alle.
Liebe Grüsse
Petra

PS: Es ist so schmerzhaft mitanzusehen wie man einen Menschen verliert. Ich war dabei wie meine Mutter gestorben ist. Es ist ein traumatisches Erlebnis und dann sage ich mir aber wieder, sie war nicht alleine - ich war bei ihr...
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  #70  
Alt 23.11.2003, 10:51
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Lieber Bert meine Mutter ist am 09.09.03 eingeschlafen und bis heute kann ich es nicht begreifen. Mein Leben hat sich seit dem doch verändert.

Ich könnte jeden Tag weinen, bin völlig erschöpft vom vielen Weinen. Gleich fahre ich zum Friedhof und werde wieder WEINEN. Ich denke jeden Tag an sie und frage ich immer und immer wieder warum.

Sie ist an Lungenkrebs gestorben, die Diagnose war im März und im September ist sie gestorben. Es ist ein Schock. Meine Mutter war Altenpflegerin, hat sehr gesund gelebt und NICHT GERAUCHT! Unfassbar! Ich werde es nie begreifen und verstehen.

Wie war der Verlauf bei Deiner Mutter ?

HEUTE ist ein Gedenktag der TOTEN - sogenannter TOTENSONNTAG - aber für mich ist jeder Tag ein Gedenktag. EUCH ALLEN viel Kraft und jedem wünsche ich einen Partner/Menschen der EUCH mit Eurer Angst, Traurigkeit zur Seite steht, keiner soll alleine sein, ja auch das wünsche ich ALLEN MENSCHEN.

ALLES Liebe,
eine sehr traurige Petra, die so früh ihre Mutter (53) verloren hat... und nun ohne Eltern, Geschwister, Oma, Opa (alle verloren) da steht.
Petra
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  #71  
Alt 23.11.2003, 10:52
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... wo kann hier noch hoffnung für lungenkrebs-patienten aufkeimen ?

Danke , danke , danke
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  #72  
Alt 15.12.2003, 21:57
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Hallo an Euch,

meine Mutter (53) hat im Februar 2003 von der Diagnose Lungenkrebs erfahren und es war für mich als einzige Tochter ein SCHOCK, KREBS - die Diagnose ist schon schlimm genug, aber als ich mich dann auch noch mit der Diagnose des "Lungenkrebses" auseinander gesetzt habe, war es ein richtiger Schock. Meine Mutter hatte nie geraucht und lebte sehr gesund, ich habe das alles nicht verstanden.

Nun ist der LK ein sehr aggressiver Krebs und als ich mehr und mehr darüber gelesen habe, wurde mir immer klarer was das nun wirklich bedeutet.

Sofort wurden 3 Chemos eingeleitet, die aber leider nichts gebracht haben. Meine Mutter war sehr stark und hatte mehr Angst um ihre Haare als um den eigentlich Krebs. Es war so schrecklich, die Chemos waren so anstrengend und die vielen Nebenwirkungen. Dann hat man sie aufgegeben und wollte nach 3 Chemos nichts weiter machen, so sie ergebnislos waren und mehr geschadetet hätten, als gebracht hätten. Aber wir haben nicht aufgegeben und sie in ein anderes Krankenhaus in ihrer Heimatstadt verlegen lassen (alles auf Eigeninitiaive - der eigentlich Arzt hat nicht = gleich NULL für sie eingesetzt - ERSCHRECKEND). Dann erneute 8 Chemos, aber nicht ganz so aggressive und ihr ging es damit gut und zusehend besser.

Dann im August dieser heisse Sommer, die 8. Chemo schlug nicht wirklich an und sie bekam Fieber, das ging 5 Wochen lang nicht runter und sie wurde zunehmend schwächer. Die Schmerzen wurde stärken und die Schmerzmitteldosis stärker.

Am 7.9. ein Sonntag, sage sie zu mir (nachdem sie sich nicht mehr halten konnte und auch kein Wasser mehr lassen konnte) sie kann nicht mehr und ich wäre stark und würde das schon schaffen, ich habe geweint und gesagt, NEEEIIINNN Du darfst nicht aufgeben, Du mußt durchhalten und dann sagte sie, sie würde nur noch für mich ihrem Kind durchhalten.

Am 8.9. bekam sie Morphium und ich war die letzten 3 Tage Tag und Nacht bei ihr, habe mir ein Bett im Krankenhaus mit aufstellen lassen.

Am 09.09. um 17.50 Uhr ist sie dann eingeschlafen und ich habe gesehen wie sie ihren letzten Atemzug genommen hat. Es war so hart, zuzusehen wie die Mutter von einem geht.

Ich hoffe die Medikamente waren so, dass sie friedlich eingschlafen ist, aber zuzusehen sind Bilder - die täglich durch meinen Kopf jagen... die wird man nie vergessen.

HEUTE hat sie Geburtstag und wäre 54 Jahre alt geworden, mein Freund hat heute auch Geburtstag, aber Gefühle kann ich heute nicht zulassen, es ist als wenn ich in Trance wäre. Ganz merkwürdig. Es ist so traurig und es tut so weh, so früh und so schnell und grausam zuzusehen wie die Krankheit den Menschen einholt. Ich möchte so gern anderen helfen und Mut zureden, bitte nehmt Euch ZEIT für Eure Betroffenen, ich denke nicht alleine zu sein, hilft, das ist so mit das einzige womit wir helfen können. Und nicht nur von der Krankheit zu reden. Ich weiß das es schwer ist.. sehr sogar, und die Trauer nimmt einem auch keiner ab.

ALLEN die meine ZEILEN lesen, bitte ich EUCH nicht so viel zu streiten und jeden Tag zu genießen !

Ganz LG Petra
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  #73  
Alt 14.02.2004, 16:06
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Hallo,

meine Mutter ist mit 53 Jahren an Lungenkrebs gestorben. Die Diganose wurde erst sehr spät erkannt. Sie war keine Raucherin, das erschwerte die Diganose.

Die Diagnose war im März 2003 und gestorben ist sie am 09.09.2003.

Ich habe täglich ihren Zustand verfolgt. Es war so schrecklich und grausam, da man so hilflos ist.

Noch heute habe ich Alpträume und das fast jeden 2 Tag. Ich kann das alles noch nicht begreifen. Weiß auch nicht so richtig wie man sich ablenken soll. Es ist wie ein schrecklicher Film.

Eines möchte ich Angehörigen von Krebs-Patienten sagen, seid einfach für EURE LIEBEN da und bitte bitte nehmt kein böses Wort was sie sagen ernst, sie haben panische Angst. Ich möchte am liebsten die Zeit zurückdrehen, aber das geht nicht...

Seit da für sie !

Ich wünsche Euch allen Gesundheit und Freude am Valentinstag. Sagt und zeigt Euren Lieben wie LIEB ihr sie habt.

Eine traurige Petra
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  #74  
Alt 20.02.2004, 07:53
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Hallo,

würde gern andere treffen mit einem Plattenepithelcarcinom. Zwecks Unterstützung und Erfahrungsaustausch.

Ganz LG Petra
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  #75  
Alt 15.03.2004, 04:25
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hallo Petra,
hab dein gesamtes forum gelesen und bin immernoch ganz benommen....es tut mir leid, dass du so schnell abschied nehmen mußtest von deiner mutter. mein vater hat seine diagnose auf ein plattenepithel im dezember bekommen, er macht jetzt auch chemo und auch bestrahlung. die erste chemo hat er gut vertragen, was mich hoffen läßt. heute geht es los mit bestrahlung und ab ende diesen monats kommt die nächste lage chemo dazu. bis auf eine art krabbelhusten hat er keine beschwerden und bis jetzt wurden auch keine metastasen gefunden - wollen wir hoffen, dass es so bleibt.
dass dich die ganze sache ziemlich aus der bahn geworfen hat kann ich gut verstehen, mir geht es nicht anders. bin nun mal ein absolutes papakind und hänge mit herz und seele an meinem vater. die ersten wochen bin ich wirklich die wände hochgegangen und hatte die schlimmsten visionen. zum glück war ich in dem moment weit weg von ihm, sodass ich diese unruhe und angst nicht auf ihn übertragen konnte. zur ersten chemo bin ich nach hause gefahren und habe vierzehn tage mit meinen eltern verbracht, in denen viel geredet wurde und zum glück ist mein vater eine robuste natur und geht mit seiner krankheit gut um.
er will nicht sterben und redet über die zukunft, was er gerne noch sehen möchte, aber auf der anderen seite sichert er meine mutter ab und arbeitet darauf hin, dass es ihr irgendwann gut geht, wenn er nicht mehr da sein sollte. Es ist alles sehr gemischt und eine emotionelle Achterbahnfahrt.
der behandelnde arzt meines vaters hat mir auch eine ziemlich harte prognose an den kopf geworfen, maximal zwei jahre, er vermutet eher eins, wenn nicht weniger. der tumor sitzt direkt auf der aorta, da kann natürlich eine menge passieren. mein vater ist auch erst 65 jahre alt, da fragt man sich natürlich nach der göttlichen gerechtigkeit. es wäre müßig jetzt nach warum oder wer ist schuld zu fragen, das hier und jetzt ist wichtiger. jeden tag einen schritt voran und nicht "jeden tag ein bißchen sterben". ich bin selbst pharmazeutisch-kaufmännische-assistentin und ich weiss was noch alles kommen kann, aber nicht muss. auf kleine wunder hoffen soll man immer und sich wieder freuen an kleinigkeiten. meine mutter hat mir einen vogel gezeigt als ich einmal im februar einen sonnenuntergang fotografiert und mich über die dollen farben gefreut habe. ich hab ihr dann gesagt, dass ich mich über so eine sache freuen kann, so wie ich mich über jeden tag freue, in dem es papa gut geht, er im garten sein kann und spazierengehen kann.
das ist ein plustag. minus wird noch häufig genug kommen....
krebs schockiert und ich bin entsetzt darüber wie viele bekannte und freunde erkranken und leider auch sterben. ich versuche mir immer zu sagen : ein lebenskreis öffnet sich und ein anderer schließt sich, der schluss ist immer anders, früh, zu früh oder spät nach einem erfülltem langem leben. ich habe mit 21 meinen verlobten verloren, er war erst 30 jahre alt, eine freundin ist mit 35 an leukämie gestorben, innerhalb eines halben jahres...auf der anderen Seite: meine mutter hatte vor sechs jahren einen bösartigen Tumor hinter dem rechtem ohr, der hatte schon in die Schildrüse gestreut. Sie ist geheilt worden und lebt wieder völlig normal. Meine Tante auch. Diagnose Hautkrebs und wurde geheilt.
So geht es halt hin und her. Auf der einen Seite Krankheit und Tod und auf der anderen Seite der Kampf und das Leben. Ich weiss, daß mein vater nicht achzig jahre alt werden wird und dass sein weg sicherlich nicht einfach werden wird, aber ich sauge jeden moment auf, jeden plustag für mein seelisches fotoalbum, dass ich nicht nur die schlimmen tage in erinnerung behalte. er will nicht, dass wir traurig sind und er will nicht, dass wir, seine familie, den faden verliert, wenn er irgendwann nicht mehr da sein sollte. "es geht vorran!!" wie er immer so schön sagt. für dich ist es sicherlich viel härter, weil deine mutter deine familie gewesen ist, ich habe schwestern und noch meine mutter, meine eigene kleine familie, tochter und mann. aber hätte deine mutter gewollt, dass du dich so in deiner trauer eingräbst? mein verstorbener verlobter hat immer zu mir gesagt: krümel, du bist ein sonnenkind, bleib auf der sonnenseite und sei glücklich. ich will dich nicht auf dem friedhof sehen.
klar geh ich an sein grab und jedesmal habe ich einen riesenkloss im hals, aber dann erzähle ich ihm, daß ich auf der sonnenseite stehe, eine familie habe und glücklich bin, so wie er es gewollt hat.
schatten kommen, aber es kommt auch immer wieder licht und wärme!!!
liebe grüsse
mitshi
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