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Alt 26.01.2006, 14:08
Magast Magast ist offline
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Registriert seit: 09.12.2005
Beiträge: 39
Standard Sie bekam nicht mal den Hauch einer Chance, dagegen zu kämpfen

Meine Mutter bekam nach fünfmonatiger Facharzt -Gemurkse Ende November 05 die Diagnose kleinzelliges Bronchialcarzinom, Metastasen an den Knochen, der Leber.

Am Tag der Diagnosestellung wurde ein Oberschenkelhalsbruch festgestellt, also Op, neue Hüfte. Drei Tage nach der OP konnte meine Ma sich nicht mehr rühren - ab der Brust abwärts Lähmungserscheinungen. Also wieder CT, ein weiterer Tumor hat sich zwischen den Brustwirbeln festgesetzt, drückt auf die Nerven. Die erste Chemo bekam sie fast drei Wochen später, als geplant war, ihr Körper hätte das sonst nicht verkraftet.

Durch das hochdosierte Cortison kam Diabetes dazu.

Nach fünfeinhalb Wochen Krankenhausaufenthalt kam meine Ma endlich nach Hause. Darauf hat sie sich sehr gefreut. Die Freude hielt ganze fünf Tage, dann kam sie per Rettungswagen wegen Unterzuckerung und einer Lungenentzündung wieder ins Krankenhaus. Zwei Tage, bevor die zweite Chemo starten sollte. Wieder verschoben.

Bis vergangenen Samstag erholte sich meine Mutter ganz gut. Seit letzten Sonntag ist sie stark verwirrt, ruft nach ihrer verstorbenen Mutter, spricht meinen Neffen mit dem Namen meines verstorbenen Bruders an. Sie kann nicht mehr allein essen, sieht nichts mehr. Bis heute hat sich der Zustand dramatisch verschlechtert.

Per CT wurden mehrere Hirnmetastasen festgestellt. Es soll bestrahlt werden, um die Sympthome zurück zu kriegen, wirkt aber nicht lebensverlängernd. Die Bestrahlung wird nur gemacht, so lange meine Mutter das noch verkraftet. Die zweite Chemo ist nach wie vor nicht gegeben, und ich denke, dazu wird es auch nicht mehr kommen. Das Cortiosn wurde ebenfalls erhöht, um den Druck zu nehmen.

Meine Ma macht jeden an, der versucht, ihr eine Tablette zu geben, sie müsste die aber nehmen. Sie soll jetzt einen Tropf bekommen, damit wenigstens diese Quälerei aufhört. Sie schläft viel, wenn sie die Augen öffnet, schaut sie weit weg, wie in eine andere Welt. Ihr Gesicht hat eine unnatürliche Blässe, fast durchscheinend. Gestern hatte sie eine Herzattacke.

Meine Ma hat all ihre Hoffnung in die Chemo gesteckt, und jetzt? Sie wird sterben. Nicht den Hauch einer Chance hat sie bekommen, gegen diese Dreckskrankheit anzukämpfen.

Ich bin wahnsinnig traurig und fast ohnmächtig vor Wut auf diese Krankheit.

Sorry, das musste raus.

Gruss, Magast
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