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  #1  
Alt 17.08.2014, 17:46
hermannJohann hermannJohann ist offline
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Standard AW: Episoden und Geschichten

Hallo Jutta,
mach Dir keine Gedanken über die anderen Nutzer. Ich kann auch nicht auf jeden Beitrag antworten, auch wenn ich vieles verstehe. Manchmal ist ein Beitrag auch nur eine Klage, der man verständnisvoll zuhört ohne zu antworten. Wenn andere Nutzer nicht antworten, hat das nichts mir Dir zu tun. Manche lesen nur einfach mit. Ich habe die Trauer zweimal erlebt, einmal bei Tanja, dann bei mir. Fragen werden gestellt die man nicht beantworten kann. "Warum werden andere Frauen 80 Jahre, aber ich soll sterben?" Ich kann auch sagen: "Die meisten Ehefrauen werden über 80, aber ich habe meine so früh verloren" aber auch: "Warum hat man sie nicht noch ein paar Jahre leben lassen, obwohl sie dafür gebetet hat." Es gibt keine Antworten auf solche Fragen. Aber es sollte Zuhörer geben, die das aushalten und nicht vorschnell trösten wollen.
Liebe Grüße Hermann
ps: wir haben manchmal zusammen geweint. Tanja mochte eigentlich keine weinenden Männer, aber das hat sie akzeptiert.

Geändert von hermannJohann (17.08.2014 um 17:55 Uhr)
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  #2  
Alt 17.08.2014, 20:38
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Standard AW: Episoden und Geschichten

Lieber Hermann!

Gut, das du so eine besonnene Art hast.

Dadurch konnte ich meine Selbstzweifel verwerfen und denke nicht weiter über die anderen nach.
Jeder steht an einer anderen Stelle und fühlt sich mal mehr oder weniger angesprochen von dem was hier gerade thematisiert wird.

Liebe Grüße
Jutta
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  #3  
Alt 18.08.2014, 01:08
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Episoden und Geschichten

Zitat:
Zitat von hermannJohann Beitrag anzeigen
... Aber es sollte Zuhörer geben, die das aushalten und nicht vorschnell trösten wollen. ...
Hallo Hermann, hallo Jutta,

das ist ein guter Satz.

Liebe Grüße,

Helmut
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Geändert von HelmutL (18.08.2014 um 01:09 Uhr) Grund: Zitat korrigiert
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  #4  
Alt 18.08.2014, 06:09
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RudiHH RudiHH ist offline
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Hallo Jutta
Es ist wie Hermann sagt.
Zitat:
Aber es sollte Zuhörer geben, die das aushalten und nicht vorschnell trösten wollen.
Ich sehe das auch bei mir.
Auch wenn Trost doch oft so gut tut.

Deshalb wollte ich mal kurz melden.

Lieben Gruß
__________________
.
Rüdiger
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Gott gebe uns Gelassenheit, hinzunehmen was nicht zu ändern ist, Mut zu ändern was man ändern kann und Weisheit zwischen beiden zu unterscheiden.

Wir werden Kämpfen!
Denn wer nicht mal versucht zu Kämpfen, hat schon verloren. Herr gebe uns Kraft und lasse uns verstehen.
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  #5  
Alt 18.08.2014, 21:54
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Hallo an Alle,

Schön das ihr euch mit eingebracht habt, denn als Hinterbliebener muss ich mit der Traurigkeit leben die der Verlust mit sich bringt und als Angehöriger
habe ich mich mit der Ungewissheit und Angst auseinander zu setzen, weil Prognosen nicht stimmen oder eine Operation die sehnlichst gewünschte höhere Lebenserwartung nicht immer mit sich bringt etc.
Bei uns löste sich nach der Diagnose (wie bei den meisten anderen auch) das bisherige" normale" Leben auf und Kummer und Sorgen hielten Einzug in unseren Köpfen, in unserem Alltagsleben.-
Nur ganz am Anfang als der erste Chemo-Zyklus anschlug gab es ein wenig Zuversicht und einige wenige Tage spürte ich wieder so etwas wie Normalität.
Danach nur noch schlechte Nachrichten und das schnelle Ende, das jeder allein durchleben muss, auch wenn ein naher Angehöriger dabei sein kann.
Ich bin mir nicht sicher ob eine echte Sterbehilfe möglich ist.
Mit 56 J. war Ingo zu jung und wir hätten so gerne unsere "besten Jahre" zusammen verbracht.

Heute konnte sein Wagen verkauft werden, mit dem er sehr zufrieden war, der ihm viel bedeutet hat. Es versetzt mir einen Stich, aber ich habe ihn
nun nicht mehr täglich vor Augen wenn ich aus dem Fenster schau. Ich kann den Wagen weder gebrauchen noch finanzieren.

Ja, Hermann es ist so wie du es beschrieben hast -nichts ist gut und das Geld für das Auto ist ein billiger Trost-.
Liebe Grüße

Jutta

Geändert von Yogi 12 (18.08.2014 um 22:12 Uhr)
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  #6  
Alt 18.08.2014, 22:58
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HelmutL HelmutL ist offline
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Zitat:
Zitat von hermannJohann Beitrag anzeigen
Man kann aber auch zu zweit traurig sein.
Hallo Hermann,

ja, das geht. Ich finde, es ist sogar die beste Art und Weise jemanden zu trösten. Mitgefühl. Das geht sogar dann, wenn der oder die andere die eigene Trauer, den Schmerz nicht wirklich einschätzen kann. Das Wichtigste daran: auch wenn Trauer und Schmerz dadurch nicht weniger werden, so ist man nicht allein in dem Moment. Man kann sich anlehnen, fallen lassen und weiß, dass man aufgefangen wird. Meist genügt es, wenn jemand einfach nur zuhört. Das macht Mut.

Das geht auch virtuell.

Liebe Jutta,

meine Frau wurde auch nur 56 Jahre alt. Viel zu früh. Wir wollten mal in der Sonne auf einer Parkbank sitzen ... alle Pläne zerstört. Nach ihrem Tod habe ich mir unterm Dach eine kleine Wohnung eingerichtet. Ich konnte in unserer alten Wohnung nicht mehr atmen. Damit war es natürlich noch lange nicht vorbei mit der Trauer.

Es wird nie so ganz vorbei sein. Ich fände es sogar schlimm, wenn es irgendwann so wäre. Das wäre Vergessen. Das will ich nicht. Warum auch?


Liebe Grüße,

Helmut
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  #7  
Alt 18.08.2014, 23:15
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Zitat:
Zitat von HelmutL Beitrag anzeigen
Es wird nie so ganz vorbei sein. Ich fände es sogar schlimm, wenn es irgendwann so wäre. Das wäre Vergessen. Das will ich nicht. Warum auch?
Ja, Helmut, genauso sehe ich es auch.
Lebst du schon länger mit dem Verlust deiner Frau?

LG.
Jutta

Geändert von gitti2002 (19.08.2014 um 14:29 Uhr) Grund: Zitatcode eingefügt
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  #8  
Alt 18.08.2014, 23:29
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HelmutL HelmutL ist offline
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Hallo Jutta,

seit dem 24. Februar 2008. Unten in meiner Signatur findest du den Link zum Thread. Inzwischen habe ich mich allerdings von meiner neuen Lebensgefährtin finden lassen.


Liebe Grüße,

Helmut
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  #9  
Alt 19.08.2014, 20:19
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Hallo an Alle,
als Angehöriger habe ich alle möglichen Situationen der Trauer schon einmal erlebt Der Tod kam in Gedanken immer wieder Für Tanja war dieser Prozess abgeschlossen als sie 14 Tage vor ihrem Tod sagte, so wolle sie nicht weiter leben. Schon vorher hatte sie gesagt, sie bete, dass Gott sie heilt oder ihr Leben schnell beendet. Den zweiten Wusch hat er ihr schließlich erfüllt. Für mich war die Trauer nicht zu Ende. Aber ich habe den Tod gesehen und vor ihm keine Angst mehr.
Liebe Grüße
Hermann
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erfahrungen, onkologie


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